Als ich dann in diesem Jahr Ende Januar den Kasten öffnete, glotzte mich unvermittelt und mächtig
verdattert aus den Federn starrend eine Meise an. Mir blieb noch ein "Schulligung, wollte nich stören!"
und stand wieder mit stasifreier Geierbehausung im Baum da. *Seufz*
Also auf zur Genossenschaft und einen weiteren Nistkasten gekauft. Der hat sogar eine Wechseltür
um die Wunschgröße des Federviehs zu bestimmen.
Präzisionsgefertigt, "Made somewhere" und mit Bodenbelüftung :
Also erstmal den Deckel ab und einen Plexiglasboden reingeschraubt und mit Acryl abgedichtet. Eine
Mikrophonkapsel aus einem Ghettoblaster kommt auch noch mit rein :
Diese kleine Kamera aus der Weltraumforschung wird die Farbbilder aus dem Meisenuniversum liefern
Beleuchtet wird das Szenario von einem LED-Strahler mit 3 weissen
Leuchtmitteln.
Ursprünglich wollte ich alles mit nur einem Kabel versorgen. Da bliebe nur ein UHF-Modulator mit Phantomspeisung.
Also habe ich mir diesen
Schaltplan
aus der Rübe gequetscht. Das Ding hat noch ein paar Goldcaps und einen kleinen Controller, der per
PWM einen schönen, ruhigen Sonnenauf- und Untergang in der Büchse simuliert. Alles für die gehirnliche
Verkömmlichkeit der kleinen Flugsaurier.
War aber alles Quatsch. Der verbleibende Restnutzen des übertragenen Bildes war gerade noch als
Augenkrebsinitiator zu verwenden.
Aber vielleicht kann ja jemand mit der Schaltung was anfangen. Die Software
ist über ein "Hello world" nie hinausgekommen und der Schaltregler führte zu psychedelischen Streifenmustern
im Bild. Knallte gut, führt aber auf die Dauer zu Sprechdurchfall glaube ich.
Viel einfacher war da der Schnipsel einer Einkaufstüte unter den LEDs, der macht das Licht viel weicher.
Ist bestimmt besser für die Falten. Lediglich den Mikrofonverstärker habe ich dringelassen.
Das Dach bekommt noch eine Dichtung und wird mit 8 Spaxschrauben wieder montiert.
Erster Test : Finger im Häuschen. Rennt.
Der Kabelauslass ist im First, aber das wird die Kleinen wohl nicht stören. Jetzt muß das Ding noch
in den Baum und ein paar Strippen zum Haus gezogen werden.
So hängt das Häuschen jetzt im Baum, und vom Carport aus kann das Treiben ungestört
beobachtet werden.
Zumindest theoretisch. Praktisch hat sich bis jetzt (Mitte April im Jahre des Glotzers 2009) noch kein
Flugsaurier blicken lassen. Also warten wir mal weiter.....
Wart....Wart....Wart....
Jetzt ist der Oktober zuende und nichts hat sich getan. Fast nichts, denn Bewohner gab es dennoch :
Den Bau des Wespennestes hab ich fimtechnisch natürlich verpasst *Grummel* Jetzt ist erstmal Winterruhe angesagt. Wir sehen uns 2010
wieder.
Update
Sommer 2010 und es hat geklappt. 5 Junge hocken im Nest und füllen den Kasten aus. Hier ist der
Beweis.
© 2000 FINGER
Ich werde alt. Zumindest war das mein erster Gedanke, als ich im letzen Jahr zum Geburtstag einen
Nistkasten geschenkt bekam. Eigentlich wollte ich schon damals den Geiern beim Brüten zuschauen,
aber der Kasten war dermaßen schnell belegt, das ich keine Zeit mehr für den Kameraeinbau hatte.