Finger´s elektrische Welt

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Das Forum für den durchgeknallten Bastler

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Die Schliesströte

Kürzlich ist mir der SD-Card-Audioplayer über den Weg gelaufen (Weil das weltweite Gewebe ja so vergesslich ist gibt es hier noch den originalen Artikel und hier die Software dazu). Verschiedene Leute aus meinem Forum haben dieses kleine Scheissding ja schon zusammengenagelt und zum Laufen gebracht. Also hab ich auch mal damit angefangen.

Sieht simpel aus. Ist es auch. Und man glaubt garnicht, wieviele Fehlerquellen darin lauern.

Der Klassiker: SD und Micro-SD haben unterschiedliche Belegungen. Und das Pinning beginnt nicht unten bei Pin eins.

Zweiter Knüller: der Kontrollör muß mit maximal Dampf laufen. Nur erkennt mein Presto die Fusebits nicht. Die musste ich aus den Sourcen manuell rauspopeln und eintragen:

Dann lief das Ding endlich. Nur dudelte der Eimer das Zeug auf der Karte in Endlosschleife. Völlig unbrauchbar. Also Compiler gesaugt und den Kram umgeschrieben. Jetzt kommt tatsächlich bei Tastendruck genau ein Sound raus. Die neue Software liegt hier.

Der Verstärker stammt aus einem Autoradio:

Leider ist die Ruhestromaufnahme mit 80mA deutlich zu hoch. Also muß der Verstärker bei Nichtgebrauch in den Schlafmodus geschaltet werden. Und die SD-Karte braucht auch 20mA. Deshalb flug noch eine Platine geschlachtet und den Schaltregler auf 3.3V umgetüdelt. Jetzt liegt der Verbrauch ohne Verstärker auf der 12V-Seite bei 10mA. Damit kann die Batterie leben:

Das DIng soll ins Auto und bei jedem Auf- und Abschliessen rumlärmen. Da die Türen per Elektromagnet betätigt werden muss irgendeine Schaltung her, die das passend auswerten kann, den Player startet und den Verstärker für 10 Sekunden zuschaltet:

Der untere Komperator ist überflüssig, aber die beiden Monoflops brauche ich für Tasterersatz und Verstärker einschalten:

Also noch eine Platine mehr *Seufz*

Mit viel Heisskleber kommt der Klumpatsch dann in ein billiges Gehäuse:

Da ja Weihnachten droht, dachte ich daran, Heisskleber mit Zimt zu versetzen und auf Weihnachtsmärkten zu verkaufen. Sozusagen die XMAS-Edition. Ob das gut ankommt? Egal, weiter im Text. Weil kaum ein rankommen ist an die Schliesszylinder (Türverkleidungen sind heute verklipst, verklebt und verschraubt) habe ich kurzerhand einen Zugang zum Kofferaum freigelegt:

Hier kommen laut Schaltplan auch die Strippen zum Tankdeckelschloss vorbei und lassen sich tadellos anzapfen. Lautsprecher und ...äh... Steuergerät kommen im Motorraum zum liegen und werden mit Kabelbildern festgemacht:

So, das wars. Aus irgendeinem Grund spielt das Ding manchmal einen Sound an und dann den nächsten komplett hinterher. Macht aber nix. Im Filmchen könnt ihr euch das mal reintun. Und wer die Sounds haben möchte: Bitteschön.

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So, eine Woche ist vergangen und ich muss zugeben, der Aufbau war nicht so ganz EMV-gerecht. Ehrlich gesagt habe ich eine ziemliche EMUV gebaut (=Elektromagnetische Unverträglichkeit). Nach dem Starten des Motors dudelte das Teil 5 Minuten im Dauerbetrieb und danach bei jedem Blinken (Boioioioing bei jedem Abbiegen) und bei jedem Wischwasch der Scheibenwischer und so weiter. Die meisten Passanten waren etwas irritiert...... Also hab ich die Elektronik nochmal komplett neu gemacht und dabei die ganze Schaltung aus Versehen mit 12V statt 3.3V versorgt (SD-Karte, Controller und einiges mehr getoastet). Egal, jetzt läuft der Eimer endlich und einen vernünftigen Schaltplan gibts auch dazu: Klicks.

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Die folgenden arbeiten sind nicht von mir, sondern dokumentieren die Weiterentwicklung dieser wunderbar sinnfreien Technologie. Der Autor hat mir die Materialien zur Verfügung gestellt. Fragen dazu bitte direkt an

Mein Name ist Ralf und ich bin bei der Suche nach einer einfachen MP3-Klingel auf die Seite "Fingers elektrische Welt" und auf das Projekt "Schließtröte" gestoßen. Dabei fand ich auch eine Schaltung für einen 8 Bit SD-Card-Audioplayer. In diesem Moment war die Blitzidee geboren, meinem geliebten Mazda 626 BJ 2001 eine Stimme zu geben, die mir wie eine Assistentin den Aufenthalt im Auto angenehm kommentiert.

Mein Problem war aber, das leider nicht vorhandene Equipment (der Ehrlichkeit wegen auch das mangelnde Wissen) zum Brennen der Controller. Eine kurze Hilfe-Email an den Autor der Tröte löste das Problem, der Elektroniker halten halt zusammen.

So nun flux die Schaltung aufgemalt und da waren sie die Probleme. Wie bekomme ich die Fahrzeugsignale sowohl beim Einschalten, als auch beim Ausschalten zu einem 8-Bit Impulsmuster, die sich auch überlagern können ohne einander zu stören. Eine digitale Schaltung würde weitere Controller oder gar eine SPS bedeuten also wie weiter???

Lösung: Diodengatter mit Elkos und Optokopplern zur Trennung von 12V und 3,3V

hier ein Auszug

Nun war der Schaltplan in Gedanken geboren und ich zeichnete ihn Abend für Abend farbig auf.

In einigen längeren Etappen baute ich ihn dann auch auf einer Rasterplatte auf. Bei den Diodengattern wurde ich fast wahnsinnig, aber da ich den Schaltplan farbig gestaltet hatte und genug Litzenfarben durch schlachten alter Parallelschnittstellenkabel recycelte, behielt ich doch die Übersicht und hatten beim ersten Test nur eine Hand voll Fehler.

So nun Gehäuse drum und fertig machen für Einbau. Und weil im Gehäuse noch so viel Platz war, mussten noch zwei LED Balken wie bei Kitt von Knight Rider rein. Alles was man dazu braucht, sind zwei alte "Vielbeiner" A277 und LEDs (hatte ich auf Lager). Schnell 'ne schmale Leiterplatte und fertig.

Als Micro-SD-Kartenschacht habe ich einfach einen SD-Adapter genommen und Litzen dran gelötet.

 Schön vorsichtig natürlich. Das ganze dann mit dem Zauberkleber aus der warmen Pistole fixiert und schon war alles fertig. Ach so, da ich die Kiste sicher noch 100x ein- und ausbauen muss (bin sicher schon bei 50x), gleich fix 'nen Stecker aus der PC Welt (ATX-Adapter 24pol.) dazwischen montiert.

So nun der Einbau geht doch schnell... Denkste! Denn erste Versuche, die Signale zu finden, scheiterten, da keiner der erreichbaren Stecker unter dem Armaturenbrett die Signale trug, die ich wollte! Also ein Kabelbaumplan musste her. Den fand ich dann auch und bestellte Ihn.

Erste Ernüchterung nahezu alle Signale sind minusgesteuert und enden an den unerreichbaren Steckern der Instrumententafel ohne Zwischenstecker. Außerdem sind alle Türkontakte im Kabelbaum selbst über Spleiße (zwei oder mehr Drähte kommen werden in einer Hülse verpresst und einer geht weiter) zusammen geführt. Ebenso haben die Lautsprecher des Autoradios keinen Minus (Brückenendstufe) und ich konnte meine Ausgänge der Box nicht einfach parallel aufschalten.

Fazit: Tacho raus, alle Fußleisten ab zur Suche nach dem Spleiß und kleine aber gut klingendes Lautsprecher müssen unters Armaturenbrett. Die Lautsprecher waren schnell gefunden. Die stammen aus einem Plasma Fernseher und sind schlank aber haben viel Bass. Eine liegt über der Lenksäule und eine über dem Handschuhfach.

Nach meinem Sommerurlaub an die Ostsee, wagte ich dann das Auto zu zerlegen.

Positiv: Ich fand sehr schnelle den Türkontaktspleiß...

 ... und viele Signale gab's am Radio (auch Rückwärts und Handbremse!)

Negativ: Der Kabelbaumplan passte nicht zum Fahrzeug, da mein Modell eines der letzten dieser 626 Serie war und durch das letzte Facelift einen ganz anderes Kombiinstrument hatte.  Also wie weiter - Ok Tachoabdeckung ab und Leiterbahnen zu den Kontrollleuchten verfolgen.

Nun fehlten nur noch die analogen Signale für Kühlwasser und Tacho. Denn digital gab es sie nicht. Problem war die Auswertung. Folge - Update der Sprachkiste. Noch zwei A277 im Punktbetrieb und schon kann man nun auch den halbvollen und den leeren Tank ansagen lassen. Geht auch für Kühlwasser (normale Betriebstemperatur und zu heiß oder zu kalt). Ja aber den A277 gab es nicht mehr.

Lösung: Der Nachfolgetyp LM3914 und ne neue Leiterplatte.  Und wieder zu viel Platz auf dieser 3. Leiterplatte! Nach einer Nacht Schlaf - die Idee! Ich baue noch zwei Taktgeber mit E555 drauf. Der Eine gibt mir alle 10s immer ein zusätzliches Bit und damit zu jedem Text einen Alternativtext (damit wird es nicht langweilig oder ich kann zwei Sprecherinnen drauf tun). Der Andere macht ähnliches, aber dient als Einbrecherschreck. Jedes mal wenn die Kiste einschaltet (z.B. über ZV), dann muss eine bestimmte Zeit vergehen, bis die nächste Aktion (z.B. Tür auf) folgen darf. Wenn dies nicht beachtet wird, bleibt dieBox in diesem Einbrechermodus und gibt nur noch saftige Texte aus. Gesagt, getan - Leiterplatte fertig und rein (nee, nee so schnell ging das nicht - habe viele Anläufe gehabt, bis es störungsfrei lief und nicht ich selbst als Einbrecher beschimpft wurde)

Zurück zum zerlegten Auto. Nach einem mit Herzklopfen angereicherten Nachmittag, hatte ich den Tacho wieder drin und alle Signale gefunden. Am schlimmsten war die Suche nach Tankfüllstand und Kühlwassertemperatur, da diese Signale im Tacho nicht auf Kontrollleuchten endeten. Hier kam mir aber eine geniale Idee. Ich holte meine Tochter und bat Sie darum das Auto an der Dachreling anzufassen und so doll wie nur möglich zu wanken. Zeitgleich suchte ich nach einem ebenfalls schwankendem Signal und war sogleich erfolgreich. Beim Kühlwasser wählte ein Signal aus, dass bei ca. 9V lag und hoffte auf einen Treffer. Tacho rein, alles fest und nun kam der spannende Moment, ob das Auto noch läuft, und vor allem, ob alle Anzeigen noch gehen. Glück gehabt, alle ging noch und sogar das Kühlwassersignal viel nach der Warmlauffase auf ca. 4V ab = Treffer ins Schwarze!

Nun kamen Abende, in denen ich per Text to Speech online die Stimmen generierte. Ja anfangs hatte ich noch Spass, aber nach den 60. nicht mehr. Eine Automatisierung musste her. Mit einem  Mouserecorderprogramm fand ich einen Weg, wie ich Texte von Excel zur Text to Speech Seite und von dort aus zu meinem Audioprogramm und von dort in wav - Form samt richtigem Dateinamen bringen konnte. Noch 255 Schleifen (im Excel per Pfeiltaste automatisch immer eins weiter) und ich konnte nun von jeder Seite automatisch alle Stimmen generieren. H

Ergebnis: Alles funktioniert und mein Auto quasselt. Meine Freunde haben schon viel gelacht und gestaunt. Nächstes Highlight wird der TÜV in 2014 sein, für den ich sicher eine separate Kollektion von wav-files erstellen.

In Aktion könnt Ihr die Sprachbox in folgendem Video sehen.

Auch der finale Riesenschaltplan liegt hier.

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Im Jahr 2001 bei Einzug in unser neues Haus begann auch ein sehr interessantes Projekt, nämlich ein vollelektronisches Gartentor. Es bestand aus zwei Holzgartentorflügeln, die die Hofeinfahrt sichern sollten, da unserer Nachwuchs und später unsere Hund nicht auf die Straße laufen sollten.

Damit das lästige manuelle Öffnen und schließen entfällt, installierte ich mehrere Motoren. Die Steuerung dieser 24V Motoren übernahm ein einfacher Schaltkasten mit mehreren Zeitrelais und zwei Funkmodulen für Tor und Gartenleuchte. Da dieser Kasten aufgrund Fehlfunktionen an den Zeitrelais leider mehrfach ausbrannte (Trafo-Tod durch Dauerlauf) entschied ich mich 2005 dafür einen Controller von Conrad (C-Control Unit I) zu verwenden und die Steuerung per Programm laufen zu lassen. Diese gab es in eBay für teilweise nur ca. 16€.

Schnell zeigte sich, dass es sehr viel zu beachten gab und ich habe heute die 86. Version im Einsatz. Sammlung der "Aha-Effekte": - Timer müssen unterbrechbar sein, damit man das Tor anhalten kann - Rücksprung in verschiedene Wartezyklen, damit das Tor bei Abbruch nicht von Vorn anfängt - Lichtschranke muss so programmiert werden, dass weder das Schließende Tor ab dem Eintritt in die Lichtschranke, noch Regen, vor dem Auto durchlaufende Fußgänger das Tor ungewollt schließen oder öffnen lassen - nur Notlauf ohne Torbewegung wenn u. a. Strom kurz ausfällt - bei ungewollter Funkauslösung muss Tor auch wieder ohne Durchfahrt schließen und und und....

Nach den ersten Versuchen gab es noch ein Problem. Wie verriegle ich das Tor in der Mitte. Bisher tat dies ein Scheibenwischermotor der nur eine auf der Welle montierte Metallstange in einen Schlitz im Betonpflaster drehte. Dies war aber nicht sehr treffsicher und nicht winter- oder sturmtauglich. Die Idee kam mir übernacht. Ein Zentralverrieglungsmotor und eine einfache Hebelkonstruktion sollten alle Probleme lösen. Dazu gab es im eBay einen runden Toranschlag (Torfix). Da die C-Control auch PWM unterstützte konnte ich nun auch den neuen 12V ZV-Motor mit nur 50% steuern obwohl ich 24V Versorgung habe. Ebenso kam mir in diesem Zuge auch gleich der Einfall in den Endlagen alle Motoren sanft laufen zu lassen. Ein MOSFET, der bis heute nicht im Schaltplan nachgetragen wurde und schon war elektrisch alles umgesetzt.

Nun kam die Phase der Spielereien, wie es bei uns Bastlern oft der Fall ist, wenn wir nichts mehr verbessern können und kein neues Projekt finden.

1. Briefkasten muss leuchten

2. Klingeltaster muss leuchten

3. Lauflicht an Torflügeln hat sonst niemand

4. Rundumleuchte für Ausfahrtswarnung

Und nun kommt es!

5. das Tor muss sprechen können.

Dazu habe ich die Schaltung der Schließtröte von Finger genommen und mit einem kleinen Verstärker aus einem Duschradio und einem kleinen Lautsprecher eingebaut. Vorteil des Verstärkers aus dem 3V Duschradio war, dass er wie auch immer er das intern macht mit 5VDC extrem laut sein kann. Alle diskreten Transistufen die ich vorher versucht hatte waren nix dagegen. Die Excel-Tabelle mit den Texten gibt es ebenso wie einen Schaltplan. In Aktion könnt ihr es euch im Film ansehen (Ton etwas raufdrehen). Nun sagt das Tor bei Bewegung die einzelnen Schritte an und was noch toller ist, es zählt die Besucher laut und seither kommen Post, Hermes, DHL usw. sehr gern zu uns und sind gespannt auf den Spruch des Tores.

Mal sehen, welchem Gerät in unserem Grundstück ich als nächstes eine Stimme verpasse. Eine Idee wäre noch meinem Swimmingpoolthermometer (zeigt Luft, Wasser und Dachheizungsvorlauftemp. an) damit ein wenig Seele zu geben *grins*

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© 2000 FINGER

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