Finger´s elektrische Welt

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Maschinen und Apparate

Finger macht Druck

Da schlag ich morgens nichts ahnend das örtliche Käseblatt auf und was lesen meine verquollenen Glotzpöppel?

Flipper. Weltmeisterschaft. Da war doch was. Früher habe ich die Dinger geliebt. Vor 20 Jahren hatte ich auch mal einen verbastelt und zerlegt, und zwar einen Black Hole mit zwei Ebenen Die Teile sind weg, verschenkt, verfrickelt. Nachdem ich mich etwas schlau gemacht hatte war die Idee geboren: ich frickel mir selbst einen. Und jetzt kommt der Clou: der Eimer wird mit Druckluft betrieben *MUAHAHAHA*

Als allererstes hab ich mir mal Visual Pinball gesaugt und mit alten Flippern gespielt, um ein Gefühl für die Sache zu kriegen. Anschliessend mal ein einfaches Design

zusammengebaut und getestet.

Siehe da, der Spielfluss ist gut. Das wird jetzt mal in einem Testaufbau verifiziert. Weil ich nicht alles selbermachen wollte, habe ich zunächst ein paar Plastikteile bei Flipperteile.de gekauft und losgefrickelt.

Ein Magnetventil, ein kleiner Zylinder und ein wenig

selbstgemachte Mechanik

und fertig ist die Kelle. Funktioniert.

Also bauen wir das doch gleich ein paar Mal sauber auf, die Käsefräse hilft dabei.

Als nächstes fahren wir mal zum Krümelholz-Fachmarkt und puhlen aus der Restekiste ein Stück Spanplatte weiss und zeichnen die Struktur auf

Die Slingshots sind natürlich auch pneumatisch

befeuert

werden über Mikroschalter ausgelöst

und sind natürlich auch zweimal vorhanden

Die Banden sind aus 1mm verzinktem Stahlblech, aus dem der örtliche Schmied mit einer Schlagschere aus dem 18ten Jahrhundert 20mm Streifen geschnitten hat

diese werden freihand gebogen und weich an Messingbolzen gelötet

und verschraubt. Der Rest ist erst einmal Holz und Heisskleber.

Zwischendurch fiel mit eine Führung aus einem Tintenpisser aus einem Sperrmüllhaufen in die Hand, die wurde gleich zum Abschuss umgebaut.

Eine alte Linearführung macht das leichtgängiger. Ausserdem sind Holzlager ja echt aus der Mode gekommen

Von unten füllt sich das Ding langsam

Als nächstes kommen die Bumper. Deren Schlagring und Plastikteile sind ebenfalls zugekauft, der Antrieb selbstgebaut. Gesteuert werden diese über ein Monoflop, damit die Zylinder auch voll angesteuert werden. Hier zeigte sich dann auch, das die zuerst Verwendeten Ventile einen zu geringen Volumenstrom hatten. Die größeren hingegen brauchen ein zweites Ventil zur Entlastung. Zusätzlich musste die Zugangsbohrung im Zylinder von 0.5mm auf 2mm vergrößert und die Auslassbohrung ebenfalls erweitert werden. Erst diese Maßnahmen zusammen verschaffen den Dingern den nötigen Wummms.

Von unten sammelt sich so erscheckend viel Krempel an

Was soll denn nun eigentlich das Thema werden? Da kommt natürlich nur Fingers Welt in Frage. Also brauchen wir für die verschiedenen Missionen noch ein paar Gimmicks. Mein Postgolf macht den Anfang. Amazon kotzt dazu diesen wunderbaren Bausatz aus

Die originale Farbe ist Kadmiumgelb und leicht als Spraydose erhältlich. Ein paar LEDs mit reingehäkelt und eine blaue Innenbeleuchtung verpasst und fertig ist der Postgolf, samt Palisander-Deko.

Eine Waschmaschine bekommt man im passenden Maßstab im Bereich Puppenstubenzubehör

Die Tür lässt sich öffnen und so wird sie zur Ballausgabe umgebaut (Bullauge auf und eine Kugel fällt heraus).

So, jetzt bin ich das herumkriechen auf dem Boden leid. Aus ein paar alten Zaunpfählen wird auf die Schnelle eine Halterung zusammengenagelt

auf der die Spielfläche geschwenkt werden kann.

Nachdem alles funktionieren sollte musste ich feststellen, das die Schaltung für die Slingshots (primitives Relais, damit die als Öffner geschalteten Mikroschalter ihren Dienst tun) öfter mal klebt. Also wurde die oben genannte Schaltung für die Bumper etwas modifiziert und ebenfalls hier verwendet. Denkste. Das fläbbernde Gummi erzeugt eine mechanische Rückkopplung, so das sich einen Maschinengewehrfeuerähliches Stakkato ergibt, wenn die Kugel einen der Slingshots berührt *BammBammBammBammBammBammBammBammBammBammBammBammBammBamm*

Also muss der gute alte NE555 nach dem Abschalten eine Bremse für ein paar Millisekunden bekommen. Ein paar mal am Kopf gekratzt, mit Kollegen besprochen und eine kurze Simulation gemacht

und schon gibt es eine erweiterte Schaltung mit 4 weiteren Bauteilen. Irgendwie wurmt es mich aber, an dieser Stelle keinen Controller verwendet zu haben. Dann könnte ich wesentlich flexibler..... ach komm.... ich machs nochmal und dieses mal mit einem PIC12F509: Schaltplan Bumper Nova. Jetzt kann ich damit komplett frei tüdeln und jeder Aktor hat eine eigene Intelligenz *Muahahahaha* Die Software von dem Ding ist trivial. Die gleiche Schaltung wird (lediglich mit anderer Software) auch für die Slingshots eingesetzt.

Gates lassen sich leicht aus einem Blechstreifen und einem Stück Stahldraht biegen

Unsere Kinder haben schon fliessig gespielt und tote Räume ausfindig gemacht. Einen davon habe ich mal direkt zu einem Sonderziel umgebaut und ein Stück Abflussrohr geleitet jetzt die Kugel in die Unterwelt

Und zwischendurch immer wieder das Ganze Werkzeug wegräumen damit man probespielen kann

Jetzt hat das Ding einen Stand, wo ich mir Gedanken über Rampen und so weiter machen muss. Aus diesem Grund will ich mich mal mit dem Thema Tiefziehen beschäftigen. Üblicherweise werden dazu Formen freihand geschnitten, geschliffen und gespachtelt. Alles Disziplinen, in denen ich eine absolute Niete bin. Also habe ich hier Pappe mittels Sprühkleber mit einer Kunsstofffolie kaschiert und mit Heisskleber zum Einlauf einer Rampe zusammengekleistert

Wirosil unter Vakuum angerührt (wegen der Luftblasen)

und mit hochwertigem Einkomponentensilikon ein Stück Lochblech auf die Rückseite geklebt. Schon ist ein Rohling fertig.

Der gefiehl mir aber nicht, also habe ich das Lochblech mit eingegossen und so einen Verbundwerkstoff hergestellt

welcher sich biegen lässt

Mit Heisskleber kommt dann noch eine Blende drumherum und Vaseline als Trennmittel drauf. Diese mit Spiritus zu verdünnen ist übrigens eine SCH****-Idee und eine großartige Sauerei.

Wiederum ein Agbuss und wir haben eine Gussform für Gipsmodelle

Enttäuschend ist der Schlabber hier, keinerlei Kantenstabilität

Also habe ich Fibergips (GfG) hergestellt. Eine Glasmatte zerschnitten und unter den Gips gerührt

ergibt eine einigermaßen stabile Tiefziehform

Während die ganzen Pampen aushärteten habe ich eine Vakuumkiste zusammengekleistert. Die Größe resultiert aus dem Stück Lochblech aus meinem Fundus. Ich hatte einfach kein größeres in meiner Schatzkammer zu liegen.

Gleiches machen wir mit Bumpercaps

wobei mir hier der Begriff Blasenfrei zapfen durch den Kopf geht *Seufz* Das gibt nur eine Pickelhaube. Nochmal das Ganze.

Dieses mal werden die nicht brauchbaren Löcher mit Hartwachs verschlossen (wenn man 8 Jahre in der Dentalbranche tätig war hat man das noch rumliegen) und erneut abgeformt.

Zum tiefziehen braucht man natürlich noch einen Staubsauger. Da ich den guten Miele-Lutscher nicht verwenden wollte kam eben ein einzelner Motor auf ein Brett und fertig:

Der erste Versuch mit 2mm-Vivak (Pet-G) und 200°C in einem alten Backofen mit vorher explodierter Fertigpizza sind schon ganz vielversprechend

Das Ding lag zu nahe am Rand

und dank fehlender Entformungsschrägen (das war dem Wirosil einfach nicht beizubringen)

war das Herauslösen des Kerns eine echte Herausforderung. Aber so sieht der erste Rampeneingang jetzt aus

Der Querstreifen mit den Schraubenlöchern ist mit einem Klebstoff von Uhu für Hartkunststoff festgepappt (gab es neulich bei Lidl). Die Technik mit dem Wirosil ist aber insgesamt zu aufwändig. Einfacher ist es, die Gipsmodelle direkt in eine Form aus Pappe zu giessen, welche vorher mit Filie beklebt wurde:

Frage am Rande: Woraus habe ich die Teile für die Flipperfinger hergestellt? Das Zeug ist kein Holz, sondern nennt sich HGW2082 und ist ein Kunststoff mit Baumwollarmierung. Ein absolut fantastischer Konstruktionswerkstoff und käsefräsentauglich.

Wer möchte, kann sich auch gerne einen Film vom Testspielen anschauen. Dieses hier wird das Zentralgehirn. Der kleine Monitor stammt aus der Bahninstandhaltung und wird in das Spielfeld eingelassen:

Aus 4mm Edelstahl werden die Rampen gefertigt. Hierzu habe ich mir passende Abstandshalter hergestellt um die 40mm-Ringe (alles aus der Bucht) mit Silberlot einlöten zu können:

So sieht die erste Rampe jetzt aus, wobei der Eingang aus Kunststoff zu dünn ist. Das Material federt so stark, das die Kugel immer sonstwohin fliegt. Ich werde also mal 4mm-Material testen müssen.

Die kleine Waschmaschine wurde entkernt und mit einem Steigrohr für die Kugelausgabe versehen:

Unter dem Spielfeld wird eine kleine Mechanik die Kugel dann nach oben transportieren:

Der Trick liegt darin, das der Klotz an der Spindel im oberen Drittel eine Drehung um 90° macht. Durch seine doppelte Anschrägung transportiert er so die Kugel in einem offenen Rohr nach oben und wirft sie erst am Bullauge der Waschmaschine aus.

Damit die Maschine nicht durch die Kugeln im Spiel zertrümmert wird muss sie höher gelegt werden. Die Käsefräse liefert einen Befestigungsring

für ein stück Fallrohr von einer Dachrinne. Ein paar LEDs und schwarze Farbe und fertig ist der Sockel

Darüber kommt der Einwurftrichter einer Kaffeemühle, welcher durch seinen Wulst am Umfang die Konstruktion vor direkten Treffern schützen soll:

Die Fördermechanik sitzt dann senkrecht darunter. Der Pfeil kennzeichnet den Balleintritt

Hier noch besser zu sehen. Gesteuert wird der Möller durch eine Universalplatine, welche mal nebenbei entstanden ist.

Die Tür der Maschine wird über diesen Gummischlauch von einem Motor aus einem Kasettenrekorder geöffnet und geschlossen. Dazu musste die Schaltung noch etwas modifiziert werden und die Software ist auch noch nicht fertig.

Mit montiertem Vorschub sieht das dann so aus. Was mir gleich wieder vor Augen führt, das ich gerne diverse Probleme im Vorfeld ausblende. Wie soll die Kugel nun in die Mechanik kommen? *Grummel*

Als erstes mal muss sie um die Ecke. Also die Fräse angerissen und etwas Blech an das Ergebniss geschraubt. Fertig ist die S-Kurve:

Und wird mit Haltewinkel angeschraubt:

Die Kugel muss ja nun bergauf. Dafür sorgt ein weiterer Druckluftzylinder am Anfang der Rutsche:

Der Sensor am Boden meldet der Steuerung, das eine Kugel hineingefallen ist und der Förderaubaluf gestartet werden muss. Auf diese Weise können zwei Kugeln in der Mechanik gepart werden. Eine in der Rutsche und eine unterhalb der Waschmaschine. Dazu muss dort auch noch ein Sensor plaziert werden.

Zwischendurch hatte ich mich entschlossen, Balltruhe und Abschuss ebenfalls zu automatisieren. Hauptsächlich deshalb, weil mir zwei Zylinder mit 25mm Hub in die Hände gefallen sind. Die Dinger sehen zwar aus, als wären sie zur Zeit des VW Käfer hergestellt worden, sind aber voll tauglich.

Die Rutsche ist ein C-Profil aus dem Trockenbau. Dran kommen 4 Mikroschalter, damit die Steuerung weiss, wieviele Kugeln das Ding in seinem Bauch beherbergt.

Ein wenig neue Leisten und etwa Heisskleber später ist der Kram dann drin

wobei die Steuerung eine klassische Veraalung darstellt. Alles total überdimensioniert, aber die Teile waren halt da. Die Anzeige gibt laut darüber, wieviele Kugeln das Ding vorrätig hat. Wer möchte: Software Truhe.

Hier kommen die Kugeln nach oben geschossen und müssen durch eine geeignete Führung noch in ihrem Freiheitsdrang gebremst werden.

Angelehnt an Zeichnungen aus originalen Servicehandbüchern entstand zunächst eine Art Hutze aus Lüftungsrohrblech. Der Kram war aber schon so angegammelt, das er sich nur sehr schlecht löten lies. Trotz Lötwasser *Hicks* und anschleifen haben die Kugeln die Konstruktion innerhalb kürzester Zeit zerdroschen.

Also wurde der Kram noch einmal aus ordentlichem Weissblech gebogen und rundrum verlötet. Zeitgleich habe ich die ersten Kuntsstoffverkleidungen aus Plexiglas gesägt und gebohrt. Hier lohnt es sich, einen Bohrer mit größerem Spitzenwinkel anzuschleifen und mit Wasser zu kühlen, damit der Gammel nicht reisst. Später werden diese Teile lackiert und mit Aufklebern versehen.

Igors Gehirn bekommt einen Innebleleuchtung, Unterbodenleds und eine Plasmakugel. Letztere hatte einen Plastikfuß, der nichts taugt. Also kreischt die Käsefräse ein paar Kleinteile

welche zusammengeklebt und lackiert werden.

Auf der Unterseite sitzt die Hochspannungsquelle, welche mit einem Kabel aus einem Fernseher verlängert wurde. Die Kugel selbst ist mit Silikon in den Halter geklebt.

Das Gehirn wird mit einer 10W-Latüchte von innen erhellt, deren Halter gleichzeitig das Gummihirn an seiner Position festklemmt.

Den momentanen Stand könnt ihr euch dann auch noch in einem kurzen Film mit einigen Zeitlupenaufnahmen reintun.

Die Wschmaschine braucht natürlich noch einen Türöffner, damit die herauspoternde Kugel selbige nicht zerdrischt. Der Walkman-Motor

war leider zu schwachbrüstig, obwohl der Antrieb schon über einen Gummischlauch erfolgt. Also habe ich kurzerhand einen alten Modellbrauservo angebaut. Der braucht etwas PWM, damit er die Positionen anfährt. Ursprünglich wollte ich dafür den guten alten NE555 verwursten. Als ich aber so durch mein Controller-Lager schlenderte dachte ich: "kannst ja mal den ganzen alten Gammel verwursten". Sprachs, nahm einen alten PIC16F84 und ersonn eine kühne Schaltung.

Zwischenzeitlich kam eine Spende aus Österreich an. Ein Klimakompressor *freu*

Ein Ölabscheider war auch dabei. Der bekommt passende Gewinde

und Schlauchanschlüsse. Im Hintergrund liegt schon ein kleiner Tank von Festo, den mein Fundus ausgespuckt hat.

Über ein Magnetveltil, gesteuert von einem Zeitrelais wird die ersten zwei Sekunden der Inhalt des Ölabscheiders wieder zurück ins Gehäuse gedrückt. Danach fördert der Eimer Luft.

Noch ein Schieber und das Manometer an den Pffflipper

und schon läuft der Kram autark und ohne externe Rappelkiste:

Nur noch den Druckschalter und das Sicherheitsventil auf 9 Bar anpassen und los gehts. Als nächstes folgen ein paar kleine Überarbeitungen der Aufbauten und dann kann ich beginnen, das Spielfeld im CAD zu kontruieren, um die endgültige Fassung fräsen zu lassen und den künstlerischen Entwurf zu beginnen.

Dazu kommt eine Kamera an einen Galgen. Das Spielfeld wird waagerecht ausgerichtet und die Kamera solange verzweifelt justiert, bis ein halbwegs verzerrungsfreies Bild herauskommt

Die verbleibenden Verzerrungen lassen sich mit Gimp herausrechnen (hauptsächlich drehen und stürzende Linien ausbügeln)

Anschliessend kann das Bild in Inkscape gestopft und die Konturen nachgearbeitet werden

Warum der Aufwand? Zum einen muß ich so nicht jedes Maß abnehmen und übertragen um Fräsdaten für das Spielfeld zu erhalten und zum anderen erhalte ich eine Grundlage für die spätere grafische Gestaltung der Dekore. Vorerst sieht das Spielfeld jetzt nackt aus

Ohne Kontrolle geht das natürlich nicht. Im Posterdruck passt das schon so einigermaßen, aber letzlich muß ein A0-Kontrolldruck her. Den werde ich dann bei PlotPlus machen lassen (die sitzen hier im die Ecke). Da kostet ein A0-Druck in SW tatsächlich nur eine Eurone.

Das Schwierigste ist, sich jetzt Spielverlauf, Missionen und die passenden Dekore auszudenken. Aus Spaß an der Freude hab ich mal eine Sligshot-Abdeckung entworfen:

Sieht gut aus. Also das Ganze als Poster gestaltet und bei einem Doscounter drucken lassen:

Mit Sprühkleber die teile aufgeklebt und mit einem Skalpell ausgeschnitten

sind die Abdeckungen fertig. Glaubt bloß nicht, das Fotoausdrucke maßhaltig sind! Immer 10mm Rand dazuplanen!

Aus den CAD-Daten hat mir eine freundliche und gut ausgestattete Seele ein Spielfeld gefräst:

Meine Käsefräse erzeugt dazu die passenden Inserts

welche genau ins Spielfeld passen

Eingeklebt werden sollten sie mit UV-härtendem Kleber. Das Zeug hält bloß nicht auf Plexiglas. Grummel. Also muss Endsieg 300 ran.

Vorher nochmal wasserklares Epoxy getestet. War eine schlechte Idee:

Die Probefräsung aus MDF dient als Testmuster und zeigt, ob die Teile alle passen:

Die Beleuchtung der Inserts wird per LEDs gemacht. Hierzu werden billige Chinaleuchten aus Platinen zerlötet. Die Einzelplatinen laufen mit 12V und kosten somit fast nichts.

Das obere Gehäuse nimmt auch schon Gestalt an

und die Dotmatrix-Displays zeigen bereits Text an

Der Flipper soll natürlich auch eine Weltherrschaftsorgel enthalten. Mein Vater hat die Aufgabe übernommen, ein passendes Modell für mich zu bauen und ein wenig Doku dazu zu erzeugen:

Und der Finger sprach: Orgeln soll es, und zwar futuristisch! und drückte mir ein Stück Plastik von Playmobil in die Hand.

Sehr schnell war klar, das aus diesen Pfeifen kein Ton zu entlocken ist. Aber *futuristisch* geht vielleicht was. Ich erinnerte mich an meine Jugend (-50 Jahre), da gab es so bunte Scheinwerfer, die mit dem Lautsprecherausgang eines Tonbandgerätes (10 Watt) verbunden waren und im Takt der Musik wild rumflackerten. Man nannte sie Lichtorgel. Eine Orgel braucht auf jeden Fall eine Tastatur. Die war bei Google schnell gefunden und verkleinert.

Dazu ein passender Rahmen

Etwas Farbe...und fertig!

Nun zum Licht:
Glas und Licht gehören irgendwie immer zusammen. Glasröhren mit Leuchtdioden befeuert müssten eigentlich die erwünschte Futuristik erzeugen können. Glasschleifen geht nur nass, sonst springen ungewollt kleine Stücke weg. Eine Plastikscheibe mit Nassschleifpapier auf eine Gewindestange geschraubt und in eine Bohrmaschine gespannt, eine Vorrichtung zum Einspannen

ergibt eine durchaus brauchbare Nassschleifmaschine. Zusammengebaut sieht das dann so aus:

Ein Montagerahmen um alles daran zu befestigen:

Und so sieht dann alles zusammen aus:

So! Ich hoffe es gefällt dem Finger.

Jawoll, es gefällt!

Derweil hat mit Kuddels tatkräftiger Hilfe das Spielfeldekor Fortschritte gemacht. Nach einigem Gehirnsturm haben wir uns auf das Thema Blaupause als Grundstil geeinigt. Eine Waschmaschine in der Mitte in einem Kreis aus Leuchten ergibt eine Anzeige für die aktuelle Mission:

Sicherheitshabler nochmal auf Papier ausgedruckt

einen sorgfältigen Blick geworfen

die Einsätze nochmal nass plangeschliffen

und das Ding zum bedrucken getragen. Zwei Wochen später lag das Ding dann wieder auf meinem Tisch:

An dieser Stelle nochmal vielen herzlichen Dank an den Mann am Drucker, der mir hier tatkräftig geholfen hat. Die UV-Farbe braucht natürlich einen Schutzanstrich. Also mal etwas 2K-Lack besorgt und an einem Probestück die Verträglichkeit getestet

Funzt. Also mal die alte Lackierausrüstung rausgesucht, ein paar Planen ins Carport getackert und loslackiert.

Vorher noch etwas mit grünen Farbresten geübt. Übrigens: Nitroverdünnung mit 2K-Lack hat die Konsistenz von Sperma in heissem Wasser. Nicht nachmachen! Die ersten 5 Schichten sind jetzt drauf und warten drarauf, geschliffen zu werden. Dann können die nächsten 5 Schichten drauf. Derweil warten die Aufbauten tapfer auf Ihren Einsatz:

Und dann macht es FUMP, und die Aufbauten sind wieder drin:

Hier sind sie Aktoren und LEDs verschlaucht und verkabelt. Als ich so davor saß, kam mir irgendwie der Gedanke "Mensch Finger, was hast du da bloß wieder angezettelt???".

Die Spielfeldbeleuchtung ist bereits funktionsfähig, wie man im Film sehen kann. Aber was ist jetzt was? Zur Orrientierung mal ein paar Details der Subeinheiten:

Jeder PWM-Controller bedient 16 LEDs auf dem Spielfeld mit jeweils 16 PWM-Kanälen mit 10 Bit Auflösung. Von diesen Platinen gibt es insgesamt 4 Stück. Die gesamte Kommunikation wird per I2C-Bus mit 400kHz abgewickelt.

Jeder Bumper und jeder Slingshot läuft autark mit einem eigenen Controller und meldet über eine Portleitung einen Treffer:

Die Balltruhe hat ebenfalls eine eigene Steuerung und spricht über Portpins:

Bumper, Slingshots, Targets und die Portverbindungen laufen auf dem IO-Extender auf

und alle Daten werden vom Spielfeldcontroller verwurstet. Der basiert auf dem PIC-Modul:

Die Waschmaschine verfügt ebenfalls über eine eigene Steuerung:

Die Orgel wird von einem PWM-Board bedient, benötigt aber eine Adapterplatine mit Treibern:

Jetzt kommt erst einmal die TOP-Box. Die Lackierung wurde wieder ein einer provisorischen Kabine gemacht:

und enthält LED-Streifen für die hinterleuchtete Scheibe:

in der Hoffnung auf eine gleichmäßige Ausleuchtung.

Was ist noch drin? Ein Verstärker samt Lautsprechern natürlich

mit dem Klang einer Seekuh, welche in einen leeren Heizöltank brüllt, der gleichzeitig auseinandergesägt wird.
Wovon ich mich natürlich nicht aufhalten lasse. Also kommt ein AchtEuroinklusiveVersandchinaböller in die Kiste:

Zusammen mit den oben schon beschriebenen chinesischen Dotmatrixmodulen, einer Kamera die den Spieler filmt

und einiger anderen Krempel:

Und natürlich die Netzteile mit teilweise selbst geklöppelten Antigewischt-Abdeckungen:

Für den Raspberry-Pi B+ hat sich irgendwie die Bezeichnung "Himbeergerät" eingebürgert. Klingt nach einem geheimen Forschungsprojekt der Wehrmacht Anno 1941 und soll Audiodaten und Videos abspielen

Hier folgt jetzt erst einmal eine geballte Techniksektion, damit man den Kram auch wiederfindet:

Schaltpläne (PDF):

Balltruhe
Bumperelektronik
Dotmatrix-Ansteuerung
IO-Extender
IO-Extender II
Lichtsteuerung
Orgeladapter
Spielfeld-Controller
Servo Waschmaschine
Waschmaschine

Designdaten (Protel 99):
Komplettpaket (ZIP)

Quellcodes:

Kommen noch

- Fortsetzung folgt -

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