Finger´s elektrische Welt

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Das Forum für den durchgeknallten Bastler

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Maschinen und Apparate

Die Jukebox 

Fasziniert von den 50er-Jahre-Jukeboxen von Wurlitzer und Rock-O-La  und abgestossen von den Preisen der Vollplastik-Nachbauten wurde dieses Mammutprojekt angeschoben.

Bau des Sockels

Die Jukebox ruht auf 4 Füßen, die aus gebürsteten Edelstahlrohren mit einem Kunststoffring als Fußbodenschoner bestehen. Seitlich in die Querhölzer eingeleimte Stehbolzen (M4) halten die Rohre in ihrer Position.

Die Querhölzer werden mit gebürstetem Aluminiumblech verkleidet, welches mit Klarlack überzogen und mit einem Kontaktkleber befestigt wird. Schraubenlack sichert die Muttern auf den Stehbolzen in den Füßen. Die Rohre werden zusätzlich mit Silikon an den Querhölzern angeklebt.

Material für den Sockel :

Grundplatte 50*80 cm, 16 mm MDF
Querhölzer 56*8 cm und 26*8 cm , 16 mm MDF
Füße : 100 mm V4A-Edelstahlrohre, gebürstet, Länge 95 mm + Kunststoffring
Verkleidungen : V4A-Blech, gebürstet

Zusätzlich : Dachlatten 3*5 cm, gehobelt, Leim

Der Roh-Aufbau

Die obere Rundung mit einem Radius von 40cm wird mit einer Oberfräse und einem Kreisaufsatz hergestellt. Die Grifflöcher in den Seitenteilen nehmen später die Monacor-Griffschalen auf. Die Rückwand bekommt die Aussparungen für den Netzschalter, die Kaltgerätebuchse und Löcher für zwei Sub-Woofer.

Das Zusammenfügen geschieht über Holzdübel, welche am besten mit einer Dübellehre angebracht werden. Der innere und der vordere Bogen werden von geleimten und geschraubten Dachlatten (3*5cm, gehobelt) gehalten.

Zusätzlich werden die Teile am Boden mit Dachlatten geleimt und verschraubt, um den Boden beim Tragen halten zu können. Dann werden die Bögen montiert.

Material :

Rückwand : 80*140cm MDF 16mm
Seiten : 80*47.5cm MDF 16 mm
Bögen : 40*80cm MDF 16 mm

Zusätzlich : Dachlatten 3*5 cm gehobelt, Holzdübel 6 mm, Leim, Spaxschrauben

Die Verkleidung

Um eine durchgehende und leicht lackierbare Oberfläche zu erzielen wird der Korpus mit Aluminiumblech verkleidet, welches mit einem Kontaktkleber auf den großen Flächen und Silikon auf den Bögen verklebt wird.


 

Die Rückwand wird mattschwarz und die Außenseiten werden terrarot lackiert und anschliessend die Griffschalen montiert.

Kosten für den Korpus ca. 250 DM.

Die Elektronik

Jetzt geht´s los, ihr braucht einen Schwung Software :

Protel 99SE
CodeVision AVR-C
AVR-Studio 3
Das Datenblatt zum Atmel 90S2313
Den Brenner für die Controller

Alle Programme sind als Test,- Trial,- oder Free-Versionen erhältlich und für dieses Projekt ausreichend. Hilfreich wäre auch noch ein Blick auf meinen Hauslieferanten REICHELT elektronik.
Dort finden sich alle verwendeten Bauteile.

Und hier dann natürlich die Schaltpläne, Layouts und Quellcodes Teil 1 und Teil 2.

Die Wechslermechanik

Alle Schrittmotoren stammen aus 5.25"-Diskettenlaufwerken und Nadeldruckern, die Zahnräder aus einem Laserjet 4 und der Rest findet sich eigentlich in jedem besseren Altmetallcontainer und in jedem Baumarkt (für denjenigen, der gerne Geld für Schrott ausgibt).

Der Greifer besitzt 3 Achsen (Greifer schliessen, Greifer drehen und schwenken), der Teller für die CD´s wird über ein Getriebe angetrieben :

Da der Greifer die CD nicht aus der Schublade des CD-Rom-Laufwerks herausnehmen kann, ist noch ein Lift notwendig, der zugleich die CD zentriert einlegt :
 

Im Boden des Korpus werden die Netzteile (allesamt aus alten PC´s aus dem Elektronikschrott-Container bei der Mülldeponie) eingebaut. An den Seiten sitzen 2 Leuchtstoffröhren und eine Steckdose, um mir später die Arbeit zu erleichtern :


 

In der Kiste werden zwei alte 486er werkeln. Einer wird den MP3-Kram erledigen und der andere die Steuerungsaufgaben. Diese werden komplett über ein Bussystem abgewickelt um den verdrahtungsaufwand gering zu halten.

Dies ist der Umsetzer, der den Kram von RS232 auf RS485 umsetzt :


 

Eingebaut sieht die Wechsleretage dann so aus (links in die Hebermechanik integriert sitzt das CD-ROM-Laufwerk) :

Im Vordergund liegen die Ansteuerelektroniken für die Schrittmotoren sowie eine Verteilerplatine für den Bus und ein Verteiler für die Spannungsversorgung :

Die Hebermechanik hat einen Umbau von Seilantrieb auf Zahnstangenantrieb erfahren, da eine höhere Kraft notwendig ist (Zahnstange und die passenden Zahnräder sind bei Conrad erhältlich, der Rest ist aus Aluminiumrohr und einer verchrohmten Ventilkappe als Zentrierstift, den Andruck erledigt eine Andruckrolle aus einem Kassettenrekorder) :

Mit Acryllack und Velourfolie (gibts im Papierfachhandel) wurde das Brett mit der Mechanik verkleidet. Teile der Mechanik werden durch abgerundete Blenden verdeckt. Der innere Bogen im Gehäuse ist mit schwarzem Fotokarton ausgekleidet worden :

Im Hintergrund befinden sich zwei schräg eingesetzte Spiegel, damit man die Mechanik noch indirekt beobachten kann. Im Scheitelpunkt des Bogens sitzen zwei 20W Halogenlampen hinter einer Verkleidung aus Lochblech :

Bei Inbetriebnahme der Motorsteuerungen sah mein Arbeitszimmer so aus :


 

Die weiteren Baugruppen beschäftigen sich mit dem Äußeren der Box. Die Lichtspiele des Vorbildes der Wurlitzer 1051 werden durch ein elektrisch angetriebenes Farbrad erzeugt, wie es heute immer noch in den Wassersäulen zu finden ist. Dieses Modell mischt die Farben elektronisch :
 

4 Lampen sitzen vor 4 Farbfiltern (Rot, Grün, Blau und Gelb) und sind Dank eigener Intelligenz beliebig dimmbar :

Dieses Licht wird dann über ein Spiegelsystem nach aussen gelenkt, wo es durch die beiden Öffnungen im unteren Bereich der Tür nach aussen geleitet wird. Die Lampen besitzen eine Gesamtleistung von 80W und müssen daher gekühlt werden. Diese Aufgabe übernimmt ein alter PC-Lüfter.


 

Bedient werden die Funktionen der Jukebox über eine Tastatur. Diese wird von einem Infrarotsensor über mögliche Personen vor der Box informiert und dann Zusammen mit einigen anderen Effekten aktiviert.
Im oberen Teil wird sich hinter der blauen Folie ein LC-Display befinden.


 

Die Tasten selber sind als einpolige Sensortasten ausgeführt, d.h. die Berührung des Lochblechs genügt, um ein Signal auszulösen. Als zusätzlicher Effekt dient das durch Acrylglas in den kegelförmigen Vertiefungen verteilte Licht, welches in der Helligkeit gesteuert werden kann und durch "Aufblitzen" den Tastenklick simuliert.
 

Ganz nebenbei : Der Rahmen ist aus Holz, die blaue Folie gibt es im Bastelladen, das Lochblech stammt von einer Lautsprecherabdeckung, das Plexiglas von einer Leuchtreklame, das Alublech von einem PC-Netzteil und die Glühlampen aus einem Spielautomaten. Lackiert worden ist das Teil mit Autolack (Spraydose).

Um die Aussenliegenden Säulen nachzubilden soll Acrylgasrohr zum Einsatz kommen. Da man dieses leider nur klar bekommt und der Einsatz von Flüssigkeiten sich hier aus Gewichtsgründen nicht eignet, müssen diese von innen oder von aussen mattiert werden.

Ich habe eine Schleifvorrichtung aus Druckerteilen und einem Heckwischermotor gebaut, die die Rohre dreht und es so ermöglichen soll, im inneren Quarzsand zum Schleifen einzusetzen :

Das Ergebniss ist leider sehr unbefriedigend. Das Acryl lässt sich kaum vom Sand beeinducken. Aus diesem Grunde werden die Rohre von innen nass geschliffen. Aus einem Stück Abflussrohr und etwas Schaumstoff wurde der Schleifkörper, angetrieben über eine Bohrmaschine und eine Gewindestange.

Mit 320er Papier bekommen die Rohre so ein mattes Aussehen :

An der Tür werden die Rohre unten von einer runden Konstruktion aus Holz und Metall gehalten, welche die Spiegel zur Lichtablenkung verdeckt :

Diese nimmt ebenfalls 4 kleine Rohre auf, welche mit Wasser gefüllt werden. In diesen werden dann ähnlich dem Original Blasen aufsteigen :

Mangelnde Präzision wird auch hier wieder mit Spachtelmasse großzügig ausgeglichen :


Zusammengebaut und bereits mit matt durchscheinendem Plexiglas hinterlegt kann man jetzt das spätere Aussehen der Tür erkennen :

Hinten angebaut befinden sich sich Schläuche für die Blasen in den seitlichen Rohren, die Elektronik für die seitliche Beleuchtung des Tastaturblocks, der Bewegunsmelder und unten der Lichtmischer :

Diese kleine,bereits in ein schalldämmendes Gehäuse eingebaute Luftpumpe wird für die Blasen sorgen :

Fertig lackiert, mit Silber hinterlegten Rohren und mit montiertem Tastaturblock :

Blau durchscheinendes Plexiglas deckt die Wechslersektion ab und der untere Rundbogen wird mit mattem Plexigals hinterlegt :

Um die mangelnde Präzision beim Zusägen der Bögen und des Plexiglases zu verdecken, wird oben noch ein Rundbogen montiert. Versuche, ein Abflussrohr mit Sand zu füllen und im Backofen so weit zu erwärmen,dass es sich in eine Form biegen lässt, sind fehlgeschlagen. Also wir wird der Bogen aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt. Diese werden mit einer Lade in der Gehrungssäge zugeschnitten :

Im gleichen Winkel werden passende Holzstücke gesagt, welche die Rohrenden zusammenhalten :

Mit Bauschaum ausgeschäumt wird der Bogen stabil :

Aus weiteren Kunststoffresten (Isolatoren aus einem Schaltschrank) werden Flansche gedreht und das Ganze anschliessend schwarz lackiert :

Und so stellt sich das Äußere jetzt dar. Große Änderungen werden jetzt nicht mehr folgen.



Um den Transport zu erleichtern können die Tür und die Wechslerebene ausgebaut werden.


So sieht die Wechslerebene von unten aus :



Um den Nachbau zu erleichtern, gibt es hier jetzt noch ein Blockschaltbild und die Software für den linken PC und den rechten PC . Diese ist mit Turbo Pascal 6.0 übersetzt worden. Auf den beiden Bootdisketten läuft MS-DOS 6.22, im Prinzip reicht aber jede DOS-Version, die man so auf dem Flohmarkt findet.


Wir schreiben jetzt Januar 2002 und seit dem Start des Projektes sind jetzt 1.5 Jahre vergangen. Demnächst gibt es erstmal wieder kleinere Brötchen......

 

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