Finger´s elektrische Welt

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Forum und Wiki für den durchgeknallten Bastler

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Löt-Eintopf

Um mit meinem neuen Dispenser verlotpastete Platinen auch löten zu können muss natürlich ein Ofen her. Einen Schluck Galden HT230 hatte ich schon von einem Bestücker im Nachbardorf gegen "was in die Kaffeekasse abstauben können *Freu* (das Zeug ist sonst recht teuer). Dazu hat mein Messikabinett ein Bego Lavidur ausgespuckt. Ein Tauchhärtegerät für Gipsmodelle. Eigentlich nichts weiter als zwei Edelstahlwannen. Aber dafür in 1mm Wandstärke. Durchgehend.

In der tiefen Wanne soll gelötet werden. Also muss ein Fenster in den Deckel. Mit der Flex kein Problem, abgesehen davon das der Deckel hinterher total krumm war. Aber dazu später. Weil dort 230°C auftreten können sollte die Scheibe aus einem Scheinwerfer herhalten.

Diese war aber zu groß, musste also geschnitten werden.

Pustekucken. Die ist in 1000 Krümel zerplatzt. Erst tat sich garnicht. Erst beim drauf herumspringen...

Also muss jetzt Fensterglas aus einem Bilderrahmen herhalten.

Das Aluprofil hält den krummen Deckel einigermaßen gerade, damit er auch aufliegen kann.

Die Heizung soll den Boden der Wanne temperieren.

Zum Glück fanden sich zwei biegsame Heizstäbe, die zur Schnecke aufgewickelt waren:

Eine alte Gerätefrontplatte spendet 10mm-Alu und die Kasefräse macht daraus ein paar Halter.

20 Minuten später war die Sauerrei perfekt, alles voller Späne und 200ml Spiritus verdampft. Ich brauche unbedingt eine Absaugung, mir war total duselig. Erstmal hinsetzen...

Noch 4 dünne Bleche gefräst und fertig sind die Taschen:

Eine abgelaufene Charge Einbettmasse (Bego Bellasun)

reingegloddert und fertig.

Kupferpaste als Wärmeleitpaste, altes (noch weiches) Backofensilikon für die Fixierung und eine Traverse, die die beiden Heizungen an den Boden drückt. So kriege ich 600W in die Wanne.

Die vordere Wanne ist eigentlich für nichts gut. Deshalb nimmt sie die Steckverbinder auf:

Unterm Kleid wird es jetzt eng, der Platz reicht nicht. Deshalb wird mit ein paar Profilresten und Milchglas aufgestockt. Silikon macht das schon und verhindert, das die Platten klappern.

Eine staubige Isoliermatte aus einem alten Backofen soll die Wärme in der Wanne halten und wird mit Backofensilikon festgepappt. Damit sich kein Hitzestau bilden kann kommt noch ein kleiner Lüfter dazu

und eine fingersichere Abdeckung wird mich vor Stromschlägen schützen.

Ein geschlachtetes Druckernetzteil macht 12V, versorgt die Elektronik und lässt den Lüfter langsam und geräuscharm drehen.

Die Steuerung besteht aus einem Bedienteil, welches ich mal für ein anderes Projekt konzipert hatte und einem Fädeldrahtverhau. Zusätzlich können 4 Thermoelemente angeschlossen werden. Zwei sind fest verbaut und überwachen die Wanne auf Übertemperatur, zwei weitere sind für Dampf- und Leiterplattentemperatur als Führungsgröße für die Regelung. Das Ganze ist ein 1,30€-Projekt, der Altteil-Anteil liegt bei satten 99.8%. Lediglich eine Gewindestange musste ich kaufen.

Wer mitfrickel will, der findet hier den Quellcode und einen Schaltplan sowie die Schaltung des Bedienteils. Die Software lässt sich so einstellen, das sie eine langsame Rampe hochfährt, die Temperatur eine Weile hält und dann die eigentliche Löttemperatur anfährt. Zusätzlich wird der Boden mit zwei redundanten Sensoren auf Übertemperatur überwacht, weil das Galden HT nicht über 250°C erwärmt werden sollte.

Erster Test mit einem Schluck Wasser. Die Rampenfunktion läuft, die Temperaturregelung auch. Ein Test mit einer Lochrasterplatine, Lotpaste und Galden hat mir dann gezeigt, das erstens der Behälter nicht hoch genug ist (der Dampf schlägt sich an der Scheibe nieder) und das man das tunlichst draußen machen sollte. SCHEISSE hat das gestunken...

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