Blitzeblank
Eine Möglichkeit, vergiddelte Metallteile wieder blank zu kriegen stand schon lange auf meiner Wunschliste. Svens Keller hatte vor einiger Zeit schon einmal
einen alten Waschmaschinenmotor ausgespien. Also mal flugs gemessen: je eine Wicklung für Links- und Rechtslauf, 1100 Umdrehungen pro 60tel-Stunde, Stahlachse. Kurzum: Perfekt.
Die Nieten ließen sich problemlos ausbohren und der Rotor entnehmen
so daß er auf der Drehbank links und rechts vernünftige Gewinde bekommen konnte.
anschliessend aus einer alten Türklinke noch eine Verlängerung gedreht, einen Schalter und ein altes Netzkabel drangetüdelt.
Auf Hauben und Abdeckungen friemeln hatte ich dann keine Lust mehr. Muß man halt hinterher fegen und bei der Arbeit seitlich mit Schutzbrille stehen *Fussel*
OK, das war eine Scheissidee. Also aus ein paar Resten noch Abdeckungen angespaxt.
Damit bekommt man auch völlig verrottete Messingteile wieder in Steampunkoptik hin:
Um das Polieren automatisieren zu können bietet sich das >Gleitschliffverfahren an.
Um einen Einblick zu bekommen hier mal ein Video dazu:
Solche "Tumbler" bekommt man auch fertig, aber das ist doch eher langweilig. Also mal zu Rudis Resterampe gegurkt und
eine Plastikschale erstanden
Auf eine Platte geschraubt kommt noch ein Plastikbecher aus der selben Quelle dazu
und fertig ist das Gefäß. Damit das auch ordentlich schwingen kann kommt das Ding auf drei Federn
und als Fuß dient eine alte Bremsscheibe, etwas lackiert damit nicht sofort alles rostet:
Die rotierende Unwicht würd über eine Feder angebunden, damit die armen Motorlager nicht sofort sterben. Also mal eine Zeichnung gemacht
eine Aufnahme gedreht:
An die Gewindestange kommt ein Gewicht und der Zapfen nimmt die Antriebsfeder auf.
Die andere Seite kommt auf die Motorwelle und die Feder hält mit Rohrschellen auf den Zapfen.
Der Motor aus einem alten Rührgerät wird von den Stützen eingeklemmt und oben verschraubt:
Vonnständig montiert sieht man hier, das für das Unwichtgewicht kein Platz war und es an einem Stück Blech nach unten verlegt werden musste:
Die Federn sind leider zu klein um das Gewicht zu tragen. Die erste Resonanzkatastrophe
hat dann auch sämtliche Schleifkörper homogen um Raum verteilt...
Also mal eben eine Scheibe drauf. Insgesamt muss man schon einige Versuche machen, bis man das Gewicht und die Motordrehzahl so hinbekommt, das sich
in der Schale eine schöne Fließbewegung ausbildet.
Und es empfiehlt sich, SÄMTLICHE Schraubverbindungen zu verkleben. Sonst fällt der Eimer innerhalb von Sekunden auseinander. Die Federn waren auch
zu weich, also sind sie drei weichen Gummikörpern (eigentlich Schwingungsdämpdern) gewichen. Bei etwa 23 Volt am 48V-Motor bildet sich eine schöne Fließbewegung
im Becher aus. Der Eimer macht dabei 104dB in einem Meter Entfernung. HÖLLE! Hier mal ein kurzer Film zur Demonstration.
Mal schauen, wie lange die Plastikschale das mitmacht. Jetzt muss nur noch ein Netzteil mit Drehzahlsteller unten dran.
Das Ganze ist übrigens mal wieder ein Fast-0€-Projekt, der Altteil-Anteil liegt bei >90%. Nur Verbrauchsmaterialien wie Polierwachs und Schwabbelscheiben muss man halt doch irgendwo herbekommen.