Finger´s elektrische Welt

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Das Forum für den durchgeknallten Bastler

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Sodbrenner I und II

Sodbrennen hat zwei wesentlichen Eigenschaften. Es brennt und es ist völlig überflüssig. Beides trifft auf dieses Gerät zu. Bei Feinkost Albrecht kostet eine Dose Haarspray ziemlich genau einen Euro und damit war die Idee geboren.

Eine Kurbelmechanik betätigt regelmäßig den Spühknopf und eine Funkenstrecke entzündet das Zeug. Ein Zeilentrafo macht das nötige Gefritzel.

Die ursprüngliche Idee war, davon 20 Stück zu bauen und im Garten zu verteilen. Asynchrones, schön anzusehendes Gefauche. Aber das Bauen von 20 gleichen Teilen ist öde. Also hatte ich überlegt, das Ganze als Baukurs in einer Ferienpass-Aktion anzubieten mit dem Titel "Selbstgebaute Gartenlichter" oder so. Vermutlich wären die Eltern dann als tobender Mob mit Fackeln und Mistgabeln auf mich losgegangen. Also habe ich die Idee aus Sicherheitsgründen nicht weiter verfolgt.

Den Effekt schaut ihr euch am besten im Film an.

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Inspiriert von farbigen Flammenprojektoren für Bühnenzwecke müsste sich das Lowcost-Prinzip sinnfreier Materialverbrunzung doch verfeinern und wohnzimmertauglich machen lassen.

Also habe ich mal angefangen, mit diversen Substanzen herumzuspielen und in einem Nasenspray-Zerstäuber zu verdüsen. Die üblichen Metallsalze fielen gleich aus. Funktioniert toll in Schülerversuchen, in Nasenspray jedoch totale Grütze. Die ersten Versuche habe ich noch dokumentiert, spätere nicht mehr.

Getestet habe ich (unter anderem) mit Basis jeweils Metahnol und Ethanol Borsäure, Lebensmittelfarbe, Blumendünger und Salzsäure. Alles macht ein wenig Farbe, im Film aber wird das als Täuschung entlarvt. Man sieht halt das, was man sehen will. Insbesondere die Lebensmittelfarbe macht zudem wunderschöne Sauerreien an den unmöglichsten Stellen.

Als erstes aber mussten Zerstäuber her. Fallen natürlich immer mal an und müssen in der Regel gewaltsam geöffnet werden.

Danach kann man so ziemlich alles zerstäuben. Wobei die meisten Mischungen die Düse schnell zusetzen (siehe oben). Für unterschiedliche Effekte sollten drei Zerstäuber auslösbar sein. Also habe ich drei kleine Druckluftzylinder und ein paar Ventile rausgekramt. Die Federn haten die normalerweise doppelt wirkenden Zylinder oben (ich hatte keine passenden Ventile gefunden):

Ein paar Blechstücke mit 15er Bohrung betätigen den Mechanismus.

Die Zündung ist etwas schwieriger. Natürlichj könnte man einen 100mm langen Lichtbogen drüber brennen lassen. Die Ozonlast und der hohe UV-Anteil wäre allerdings neben dem Lärm relativ wohnzimmerunfreundlich. Also musste ich noch eine Hochspannungsverteilung frickeln. Drei Hubmagneten mit Plastikspitze (Abstandshalter)

bilden ein Hochvolt-Schütz

dessen Spannung von einem Zeilentrafo samt NE555 geliefert wird:

Das Ganze kommt mit viel Heisskleber auf ein Brett.

Als Verteiler dient Alufolie mit doppelseitigem Klebeband befestigt und einer Schraube im Holz kontaktiert:

Über jedem Zerstäuber sitzt dann eine Funkenstrecke

und erlaubt so die direkte Verteilung des Zündfunkens

auf die drei Zerstäuber.

Als autarkes Gerät muss natürlich ein Druckluftspeicher dran

mit Druckminderer zum Luftsparen und einem dieser geilen Kippschalter für Druckluft. Endlich kann ich die verfrickeln.

Noch ein Primärmanometer und ein paar Schläuche und fertig.

Die Ventile brauchen 24V, also müssen zwei Schwermetallklöpse drauf

Ein büschn Grips muss auch rein, also kommt das PIC-Modul wieder zum Einsatz

komt auf die andere Seite, weit weg von der Hochspannung

und wird wie gewohnt verdrahtet.

Einen Schaltplan gibts natürlich dazu, die Software könnt ihr auch verwursten.

Der Möller wird akustisch gesteuert, reagiert also auf Geräusche und fährt verschiedene Effektprogramme ab. Wenn ihm langweilig wird kommt er allerdings auf dumme Gedanken! Also niemals im eingeschalteten Zustand die Rübe direkt drüberhalten. NAch dem Einschalten hat man 30 Sekunden Zeit den Kopf wegzunehmen. Im Betrieb können die Ventile mit den drei Tastern auf der Platine manuell angesteuert werden, inklusive Autorepeat.

So, genug geschwafelt. Schauts euch lieber im Video an.

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