Juli 2011
Sven hatte geladen, und da er ein überaus freundlicher Mensch und sein Keller ein unerschöpliches Elekt-
romaterial-Reservoir ist, ließ sich die Nordwest-Fraktion nicht lange bitten. Schade, dass der Meister krank
war, er hat was verpasst. Denn noch lief der Wettbewerb um das größte olfaktorische Desaster, um das sich
dieses Mal Sven, Heaterman und ein vergessenes Schnitzel bemühten. Doch der Reihe nach.
Der Abend begann harmlos, mit dem üblichen Fleischverzehr in gemütlicher Runde.
Heaterman hatte einige restaurierte Grundig-Satelliten aus seiner Sammlung mitgebracht, die dann, ein-
schließlich Zerlegen, eingehend getestet wurden. TDI hat uns sogar darauf die Oldenburger Ortsrunde auf 18
komma nochwas MHz vorgeführt, denn die Dinger können fast alle SSB und verfügen über die Afu-Bänder.
Der Übergang vom Grillen zum Entfachen richtigen Feuers ging wie
immer ließend, letzteres hat schon einen Stammplatz auf Svens Hof
Den ersten Experimenten des monatlichen
Chemie-Workshops:
folgte Svens Bioreaktor-Präsentation. Hier hatten Eier und diverse andere Sachen (Schnitzelbrocken, Milch und andere Sachen) wochenlang in der Sonne gegärt. Der Reaktor wurde sorgsam von
Tape zusammmengehalten und sollte nun unter Hinzufügen exogener
Energie zum Höhepunkt kommen.
Um das Ganze zur vollen Entfaltung zu bringen, mussten noch ein
paar Anpassungen per - was wohl? - Heißkleber vorgenommen
und ein paar geheimnisvoll gebogene Rohre in einem Plastikkanister versenkt werden.
Bis das Ganze einsatzfertig war, wurde schon mal das obligate Lichtlein gezündet, von dem dann auch die ganze Siedlung was hatte.
Der dann folgende Aufbau des Bioreaktors verlief unter erheblicher Qualmentwicklung. Daran war aber
nicht Svens Hantieren schuld, sondern irgendwie hatte sich das letzte Schnitzel ins Feuer verirrt und verbreitete den typischen Würgegestank verbrannter Industrieabfälle - das Ding stammte aus einem Supermarkt,
nicht von Kuddels Bentheimern. Selbst TDI traten die Augen raus.
Während Sven den Bioreaktor leißig befeuerte, nutzte
Heaterman die Verwirrung, um alle mal einen Hieb aus
seinem mitgebrachten Kampfgas, einer verschärft angesetzten Brennesseljauche, nehmen zu lassen. Stank wie
Atze noch stundenlang auf dem Gehsteig, da waren zufällig ein paar Spritzer draufgekommen.
Leider kein Bild, aber allen, die es einatmen durften, wirds
ewig im Gedächtnis bleiben.
Während dessen gluckerte etwas Böses als Destillat aus dem Bioreaktor (im Video kann man es auch akustisch verfolgen), das schließlich olfaktorisch verkostet wurde. Svens Gesicht sagt alles, mehr muss man zu
diesem Höhepunkt nicht mehr sagen, es war ein Kampfgasangriff, bei dem Simon schließlich aufgab und
zwischenzeitlich lieber den Gülleverseuchten Gehsteig als Aufenthaltsort vorzog. Selbst Sven verzog sich
mehrmals mit Würgereiz in seinen Keller, und das Bier schmeckte auch ganz komisch...
Fingers-Pansen-Vergaser war entzaubert...
TDI ließ es sich nicht nehmen, auch noch den Reaktor aufzumachen, das war dann optisch eher was für starke Mägen...
Den darauf aufgetauchten Vorschlag, einen seines Sicherheitsventils beraubten Schnellkochtopf, gefüllt mit
merda , auf einem Feuer explodieren zulassen,
haben wir erst mal vertagt. Das ist dann eher was für`s freie Feld, denn bei Sven logiert die blau-silberne
Rennleitung gleich gegenüber.
Wie immer haben wir alle Trümmer sorgsam beseitigt und freuen uns schon auf den nächsten Stammtisch.
Der Rest im Video.
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