Finger´s elektrische Welt

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Das Forum für den durchgeknallten Bastler

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Wirkungsstätten

GalaBau ? Ich drauf hau!


Im Haus habe ich mich ja jetzt schon ausreichend ausgetobt. Interessant wird die Sache, wenn man versucht, den Aussenbereich seines Hauses umzugestalten. Insbesondere, wenn die Planung mithilfe einer geeigneten Software vonstatten gehen soll. Alles könnte so schön sein, 3D-Ansicht, fotorealistische Darstellung, Pflanzenkatalog und so weiter. Und was bekommt man ? 3D-Garten von D*TA B*CKER zum Beispiel. Grauenerregend.

Denkt euch die Muskik vom weissen Hai dazu. Aber macht euch keine Sorgen, es ist völlig gleichgültig für welches Produkt man sich entscheidet. Sie sind alle völlig unbrauchbar. Ihr Haupteffekt besteht im Fluss monitärer Mittel von eurem Konto auf das Konto des Herstellers. Und damit hat sich die Sache dann auch schon. Falsch, es verstopft auch die Festplatte eures Komposters.

Also schauen wir uns doch mal auf der anderen Seite um. Egay.COM bietet da auch eine reichhaltige Auswahl zu einem gegewärtig unschlagbaren Petrodollarkurs. Also mal einen Testkauf gestartet. Total 3D nannte sich der Gammel. Ausgepackt, Installiert, Beispiele angeschaut - Kreisch, Haare zu Berge -

Egal. Wir fangen mal an......

4 Stunden später. Wo soll ich anfangen ?

- Bemaßung ist nur in X- und Y-Richtung möglich
- Fertige Räume können nicht gelöscht werden. Gedreht auch nicht
- Runde Wände sind nicht möglich
- Das Programm kennt keine Dachfenster, Schornsteine, Carports und Hecken
- Bäume größer als 4 Meter sind nicht möglich (zumindest meistens)
- Abstände können nur zwischen 2 Objekten gemessen werden
- Die Position der Bemaßung lässt sich nicht nachträglich ändern
- Feet und Meter sind bunt durcheinander, seltsamerweise entspricht 1 Meter 8.5 Feet
- Die meisten Objekte haben Felder zur Größenangabe, die das Programm aber völlig willkürlich setzt
- Die Undo-Funktion kann nur einen Schritt zurück und das auch nur manchmal
- Gelegentlich wird ein weiter zurück liegender Schritt Rückgängig gemacht
- Man kann keine Objekte zwischen Verschiedenen Designs kopieren
- Das Programm merkt sich keinerlei Einstellungen, weder Pfade noch Menüpositionen
- Dieses Gurkenprogramm verrät mir nicht nachträglich, welche Pflanze ich gerade positioniert habe
- Büsche haben in der 3D-Ansicht immer die gleiche Orrientierung, drehen sich also nicht mit der Ansicht (was an sich nicht schlimm ist, aber die Büsche sind FLACH!) - Schuppen und Strassen lassen sich nicht in der gleichen Ansicht positionieren, also auch nicht direkt gegeneinander ausrichten
- Kopierte und wieder eingefügte Mauern haben wieder die Standarddicke und Rotation sowie eine willkürliche Länge
- Verändert man die Oberfläche einer Wand, so wird nur die Vorderseite des jeweiligen Segmentes geändert. Die andere Möglichkeit ist nur, sämtliche Wände gleichzeitig zu ändern. Diese Funktion ist vom Undo komplett ausgeschlossen

Wollt ihr noch mehr ? OK, dann los :

- Jede Änderung an einem Weg oder einer Straße wird mit einem "Piep" quittiert und die Markierung verschwindet, das Objekt ist also nicht mehr im Fokus. Es braucht 3 weitere Klicks, bis man wieder am Ausgangspunkt ist
- Komplexere Flächen müssen aus einzelnen Segmenten zusammengebaut werden. Eine Funktion z.B. "Auffüllen mit Rasenfläche" existiert nicht
- Mauerteile werden automatisch miteinander verbunden. Der Winkel, unter welchem diese zusammengefügt werden ist nachträglich nicht änderbar
- Objekte können nicht durch ziehen an einer Ecke in zwei Richtungen vergößert werden. Nur X- oder Y-Richtung ist möglich. Bei einem schiefen Dreieck ist der Knoten im Hirn die unmittelbare Folge.

Enteder man bucht also an der VHS einen Kurs im räumlichen Denken und benutzt Papier und Bleistift, oder man lernt, mit diesem verfluchten Produkt umzugehen. ICH LASSE MIR VON EINEM PROGRAMM NICHT VORSCHREIBEN WAS ICH DENKEN KÖNNEN SOLL!!!!

OK, weiter im Text. Auch wenn ich so langsam die Rückwärtsverdauung in Betracht ziehe. Viele Liter Wasser in der nahen Weser später hatte ich dann zumindest mal eine Ansicht einer möglichen Pflasterung :

Die endgültige Beurteilung kann daher nur lauten : dieses Produkt ist überflüssiger als Diätwasser und sollte mit kräftiger Wortwahl unter leichtem Rühren in den Orkus gegeben werden. Molly tut derweil Ihres und versucht, allen Planungen zum Trotz, dekorativ auszusehen :

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So geht das nicht weiter. Also suchen wir mal nach etwas Hilfe. Nach langer Flucherei, viel Nachdenken und etlichen vergeblichen Versuchen (vielen Dank an die diversen Firmen die sich niemals gemeldet haben. Ich werde euch mit Vergnügen NICHT weiterempfehlen) sind wir bei Buntfisch gelandet und haben eine Planung in Auftrag gegeben.

Und damit klare Verhältnisse herrschen vorab schon einmal ein paar Friedhofsgewächse deplaziert. Vorher :

Nachher :

Damit wäre das schonmal geklärt. Die Rache des Ammerlandes kommt hier nicht mehr zum Einsatz!

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Einige Zeit später war es dann soweit. Die Planung (PDF) steht.

Los gehts *scharr mit den Hufen* Moment! Etwas entscheidendes fehlt. Wir leben in der BRD. Da darf man noch nicht einmal ohne Genehmigung auf der Grundstücksgrenze pinkeln. Also beginnt auch für uns jetzt die Standard-Odyssee mit dem örtlichen Bauordnungsamt. Wer möchte, kann hier einen Beitrag aus der örtlichen Zeitung dazu ansehen. Leider sind wir ja kein Gewerbebetrieb. Für die werden sofort alle Pläne über den Haufen geworfen und Naturschutz spielt keine Rolle mehr. Es ist zum Kotzen

Auf Nachfrage stelle ich gerne alle Informationen gesammelt zur Verfügung. Insgesamt kann das Rennen aber nur als verloren gelten. *Seufz* Also habe ich mich 3 Tage an meinen Schreibtisch gesetzt, mir John Sinclair reingedreht und die Planung so umgebaut, das keine weiteren Genehmigungen notwendig werden.

Aber weiter im Text. Damit wir nicht wochenlang in einer Baustelle hocken, fangen wir mal mit der Terrasse an. Größer soll sie werden. Mal sehen.

Da muß wohl noch ein bischen ausgekoffert werden.

Unten kommt fein Bauschutt rein, damit spätere Generationen sich dankbar unseres Daseins erinnern.

Und natürlich die unvermeidbare Technik (Muahahahahaha). Schläuche zur Bewässerung, Erdkabel für Strom, ein Leerrohr für spätere Geniestreiche und ein Steuerkabel werden später alle paar Meter aus der Erde kommen.

Jetzt liegt vorne ein gigantischer Haufen Füllsand, der jetzt in die Grube soll. Der Reifen der Schubkarre ist glücklicherweise wieder dicht, nachdem ich eine Dose LKW-Pannenspray reingeballert hatte. Und um meinen Rücken zu entlasten kommen noch zwei Rollen dran :

3 Abende später waren dann 4 Kubikmeter Sand im Loch verschwunden.

Das alte Pflaster muß bis dahin natürlich raus. Eine neue Sackkarre ist schon da, aber der Bollerwagen wird auch kurzerhand auf Schwerlastbetrieb umgestellt :

Das hier wird das neue Pflaster für die nicht befahrenen Flächen :

Für die Parkflächen brauchen wir noch mehr von dem ekeligen Betonzeug. Da kam mir ein Restposten genau zur richtigen Zeit. Leider verstopft der jetzt die Einfahrt :

Und die Nachbarn bekommen Angst vor unserem Riesenmaulwurf :

Aus alt

werde neu

Diese Mischmaschine Baujahr 1971 und das ekelige Kieszeug was hier noch herumliegt ergeben zusammen

die Fundamente für die Trockenmauer rund um die Terrasse

Beim Baustoffhandel sah die schon mal nicht schlecht aus.

Hier steht sie jetzt, die neue Mauer.

2 Tage später hatte ich dann das 2.5-Tonnen-Puzzle hinten.

Und ich muss sagen : das ist ein Puzzle für Erwachsene.

Mein erster Versuch ist dann auch nach 2 Tagen zusammengebrochen.

Alles zurück auf Anfang und erstmal Literatur beschafft. Hier mal ein kleiner Buchtip dazu. So gerüstet ging es dann an den nächsten Versuch.

Vor allem aber muss ich mehr Zeit und vor allem Ruhe einplanen. Am besten ist sonst keiner da.

Bis dahin muss aber noch mehr passieren. Hier am Schuppen wird der Schaltschrank zum stehen kommen :

Die Kabel sind zum größten Teil zusammengesucht und ab und an muß da mal eine Muffe hin. Die Dosen sind einfach mit Heisskleber abgedichtet und dann mit Expoydharz zugegloddert :

Der Schaltschrank ist eine freundliche Unterstützung der Firma nkt Kabelgarnituren und ist eigentlich ein Kabelverteilerschrank. Drinnen werkelt eine Wasserpumpe mit Strömungsschalter, um unser Hauswasserwerk zu unterstützen. Ansonsten käme bei den Verlegeschläuchen am Ende nicht mehr viel an. Und genug Platz für die ganze Elektrik ist in dem Ding auch noch :

Mit ein wenig Füllsand sieht das auch schon erheblich besser aus

Der Sockel ist nicht gemauert, sondern hält nur mit ein paar Klecksen Montagekleber und sein eigenes Gewicht.

Der Schrank obendrauf hält dann das Ganze zusammen.

Die Pumpe hat zusammen mit der Wassersäule dermaßen viel Schwung drauf, das mir beim Abschalten doch etwas mulmig wird. Das Manometer kurbelt jedenfalls einmal komplett herum

Damit ich später noch weiss, wo überall die Kabeltrassen sind, gibt es einen Trassenplan. Zusätzlich liegen oberhalb der Schläuche und Kabel noch Steine im Boden, damit man den Spaten nicht im ersten Anlauf unter Spannung setzen kann. Hier soll dann mal ein gusseiserner Brunnen statt des hässlichen Kugelhahns seine feuchten Dienste verrichten

und die Müllecke wird auch noch etwas aufgewertet :

Das momentane Carport hatte keine Dachrinne. Da es später eh der Abrissbirne zum Opfer fallen wird, kommt vorläufig ein zersägtes Abflussrohr als Rinnenersatz dran :

Und wieder mal eine eigentlich völlig überflüssige Arbeit.

Sprachs und riss es ab. Nimmt garnicht mehr soviel Platz weg :

Das verbleibende Altholz wird kurzerhand an den viel zu kleinen Sandkasten geschraubt

und gibt eine überdachte XL-Sandkiste :

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Vorgriff auf das nächste Kapitel

Zwar liegen jetzt schon Schläuche und Kabel im Boden, aber da muss ja noch etwas angeklemmt werden. Als Vorab-Sammlung hier schon mal etwas für den geneigten Ventilfrickler und ein paar Technische Infos zum Stand der käuflichen Techniken.

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Als nächstes wurde dann der vordere Bereich umgekrempelt

und komplett auf Links gezogen. Den geistigen Höhemfliegern aus dem örtlichen Bauamt hatten wir es dann noch zu verdanken, das ich mir einen neuen Entwurf ausdenken musste (siehe oben).

Das solche Monster durch die Einfahrt passen hätte ich auch nicht gedacht. Aber der Baustoffhändler konnte auch nicht von 12 bis Mittag denken und hat mich mit einer Reihe solcher Aktionen an den Rand der Klapsmühle gebracht.

Immerhin hat er _NUR_ 15 Minuten gebraucht, um das Moped wieder rauszurangieren ohne großen Flurschaden anzurichten.

Bauhaus hatte Konstruktionsholz im Angebot. Also nichts wie hin da. Zum Glück bin ich nicht dem Schnittlauch über den Weg gefahren..... Trotz ausreichender Zuladung und Beflaggung hätten die mich bestimmt auf eine Waage geschickt.

Und so konnte das Carport dann gleich etwas breiter werden

Pappe drauf, Licht drunter, und gut. Dachte ich.

Jetzt kann man endlich so draufbügeln......

Und dann kam der Bewegungsmelder. Der erste funktionierte eine Woche. Der Zweite 5 Minuten. Der Dritte

brachte die Leuchtstofflampen zum Flackern. Fehlten wohl ab und an mal ein paar Halbwellen. Eine ohmsche Last in Form einer 60W-Kellerassel hat das Problem nicht gelöst. Jetzt werkelt Nummer 4 unter dem Dach. Der funktioniert endlich. Die Zeiteinstellung ist allerding digital. Entweder 3 Sekunden oder 12 Minuten. Und auf dem Kackding steht auch noch Steinel. Warum ? Warum ich ? *FlehenderBlickindenHimmel* *DonnerndeStimmevonoben : Warum nicht?*

Ursprünglich hatte ich eine IR-Lichtschranke vorgesehen. Die Reichweite von 8 Metern habe ich mit meinem Fädeldrahtverhau

nicht hinbekommen *Seufz* Mit einer vernünftigen Platine sollte das aber gehen. Wer sich dafür interessiert : hier liegt der Schaltplan.

Also weiter mit Beleuchtung. Die hier am Haus eingebaute Beleuchtung funktioniert so : Gelände betreten, Licht geht an. Allerdings auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes. Also sucht man den passenden Schlüssel am besten auf der Terrasse.

Das kann also so nicht bleiben. Im Beet vorne werden 2 Edelstahllampen einbetoniert. In jeder Lampe steckt ein Relais, welches vom vorhandenen Bewegungsmelder gesteuert wird. Alle Klemmen und die Relais sind hier in Kabelschutzrohr eingegossen, um das Wasser draussen zu halten.

Da die Steuerkabel nicht für 230V geeignet sind, kommt noch ein Kasten mit Trafo unter den Dachüberstand.

Die Lampen selbst sind eigentlich nur für Energiesparlampen gebaut. Im Zusammenhang mit einem Bewegungsmelder also in etwa so lichtstark wie 2 Teelichter, ausser man verfällt nach der Ankunft ersteinmal 5 Minuten in Starre. Also wird da kurzerhand ein GU10-Sockel reingehäkelt. Mit 35W bestückt erwärmt sich der Kunststoffdiffusor nach 10 Minuten um 20°C gegenüber der Umgebungsluft. Das sollte wohl gehen.

Den richtigen Rahmen wird eine Buchenhecke liefern. Mal sehen, wie die sich so direkt am Haus machen

Derweil das miese Wetter fortschreitet kann ich dann trockenen Hauptes das Profilholz für die Carportverkleidung streichen :

Der Winter 2008/2009 brach mit voller Wucht herein und schlotternd verzog ich mich erstmal bis um Frühjahr ins Haus. Aber jetzt drücken alle Pflanzen wieder mit Macht ihre Chlorophylwedel ins Freie (immer diese Pressgeräusche) und weiter gehts im Text.

Erstmal müssen ein paar Pflanzen her. Und damit es denen auch gut geht, bekommen sie erstmal Komposterde und anderen Schickimicki-Krempel verpasst.

Und ans Carport kommt eine Rank-Blühkombi fürs Auge. Macht auf Wunsch auch einen echt schlanken Fuß.

Nun braucht das alles natürlich Wasser. Und das Thema Wassersteckdose steht immer noch auf dem Plan. Gardena scheint Patente auf dem Krempel zu haben. Wenn das nicht so sterbenslngweilig wäre, würde ich ja mal danach suchen. Aber bei den unweigerlich, plötzlich und heftigst auftretenden Schlafattacken leidet mein Haaransatz immer so. Also mal wieder ein Selbstbau.

Damit das Zeug nicht rottet, dient ein VA-Rohr aus einem Ultraschallreiniger als Gehäuse. Ein Teflonring, befestigt mit VA-Schauben trägt das Innenleben.

Das besteht aus einer simplen Schlauchkupplung mit Wasserstop-Pinöppel auf einem Alu-Blech :

4 Schauben und das Ding ist fast fertig.

Unten ragt ein Anschlusstück für das Verlegerohr raus, welches mit einer Schelle festgemacht und abgedichtet wird.

Damit kein Dreck reinbröselt bekommt das Ding noch einen Deckel. Aus einem POM-Rest

und einem Drehkopf als Griff entsteht ein solide schliessender Deckel. Gesichert wird er mit 10cm Klokette.

Und so wird das Ding dann eingegraben. OK, die Gardena-Dinger haben eine automatische Entwässerung als Frostschutz. Aber man kann die Anlage eh besser im Winter mit Druckluft einmal kurz ausblasen.....

Auf der anderen Seite sitzt das Ding hier hinter der Mauer :

Eine freundlich gesonnene Seele hat mir diese wunderbaren Hochspannungsisolatoren aus Glas zur Verfügung gestellt. Als Deko schon ganz nett, aber da geht noch mehr. Eine kleine Firma aus Vechta hat mir zu einem guten Preis ein paar VA-Teile gelasert. Der kleine Deckel wird mit 2K-Kleber oben drauf gekleistert.

Der Ständer ist ein VA-Rohr vom Schrott und wird mit einer Lochscheibe verschweisst.

Dann kommen zwei Fassungen rein. Eine für ein energiesparendes Leuchtmittel (per Dämmerungsschalter geschaltet) und eine für gemeines Leuchtobst (per Bewegungsmelder gesteuert).

Gehalten wird die Kuppel nur durch ihr eigenes Gewicht und ruht auf einem alten Fahrradschlauch als Dichtung. Unten sorgt ein Betonsockel, gegossen in einem alten Negerkuss-Eimer für die notwendige Stabilität.

Ein Kabel fehlte natürlich in der Planung. Wurde aber sofort nachgereicht.

Überhaupt das Licht. Irgendwie fehlt hier noch ein wenig romatische Beleuchtung. Und die am besten so, das sie sich selbst entscheidet, ob die jetzt Strom sparen oder romantisieren soll.

Aber wie soll sie das machen ? Geh nur rein statistisch. Es ist warm, es ist trocken und der Tag neigt sich dem Ende zu. Die Nacht fällt herab *BRUCH* *SCHEPPER* Also ist der Finger auf einem Wahrscheinlichkeitslevel von X (noch zu errechnen) im häuslichen Grün anzutreffen -> Licht an.

Also gibt es jetzt den

Lauer-Sommerabend-Detektor

Was soll der machen ? Oder besser : was macht einen lauen Sommerabend aus ? Es ist warm (20°C), es ist längere Zeit trocken gewesen und es ist gerade dunkel geworden. Das ganze noch mit ein wenig Intelligenz, einem Rudel Lichtschranken und Bewegungsensoren und einer Uhr verhäkelt -> Fertig.

Fangen wir mal ganz einfach an. Dämmerung. Kann man kaufen. Natürlich keine Dämmerung, aber einen Dämmerungsschalter. Kann man aber in 5 Minuten auch selber bauen :

Eine transparente Filmdose als Gehäuse, ein LDR und ein Komperator. Dann noch während einer Referenzdämmerung eingestellt, in Teslanol abgesoffen und verdeckelt. Wen es interessiert : einen Schaltplan gibt es auch.

Nächstes Problem. Längere Zeit trocken. Regensensoren gibt es an jedem modernen Auto. An meinem also nicht. Funktionieren über die Änderung des Winkels der Totalreflektion an einer Glasscheibe und Infrarotlicht. Funktioniert wunderbar, solange die Scheibe sauber ist. Hier im Garten wird sowas irgendwann unweigerlich Algen ansetzen und nicht mehr funktionieren. Da muß also was einfacheres und robusteres her.

Das hier sind zwei Kämme, gegossen aus einer so ziemlich unverrottbaren Dentallegierung. Nicht ganz alltäglich, aber wenn man einen Zahntechniker kennt kein Problem.

An diese Kämme werden je zwei VA.Schrauben geschweisst. Dazu obige Halterung. Die beiden Kämme stecken dann ihre Zinken ineinander, so das Regentropfen eine leitende Verbindung herstellen können. Erst wenn die Sonne das Ding vollständig getrocknet hat geht der Leitwert wieder gegen Null. So die Theorie. Schnee und Eis interessieren ja nicht, die gehören nicht zu einem lauen Sommerabend. Also braucht das Ding keine Heizung. Zusammen mit einer einfachen Schaltung in einem wasserdichten Gehäuse kommt der Regensensor zustande :

Jetzt was zum Thema Wärme. So etwa ab 20°C fühlt sich der geneigte Durchschnittszentralmitteleuropäer mit Bekleidung einigermaßen wohl.

Als Technik dient das gleiche Zeug wie beim Dämmerungssensor, nur werkelt hier ein LM35 als Temperatursensor. Auch fertig.

Nur noch die Zeit. Ich will mich ja eigentlich nicht wieder um das Ding kümmern, also muss die Büchse sich selbst um die Zeit kümmern. Atomgenau und gefunkt aus Frankfurt. Pollin hat da so ein kleines Modul für 5 Euronen im Programm. Das bekommt noch einen Spanungsregler und einen 40106 sowie eine LED verpasst und wandert ebenfalls in ein wasserdichtes Gehäuse. Nun spricht Frankfurt auch mit Fingers Garten.

Da der Boller ja im Schaltschrank sein Wert verrichten soll, kann er am besten auf die Schiene geklipst werden. Tante Angelika hat da ein paar schöne Gehäuse für schmales Geld im Angebot. Leider passte da nicht alles rein *Grummel*. Also werden es insgesamt drei :

Links sitzt das Netzteil mit Eco-Trafo von Block und ca. 0.2VA Leerlaufverlusten. Ein Filter aus X2- und Y-Kondensatoren hält ihm die Störungen aus dem Netz vom Leib. In der Mitte sitzt das IO-Modul :

Dieses wird via I2C vom Controller im rechten Gehäuse betrieben. Der schiebt zusätzlich noch über die serielle Schnittstelle vorne einen Haufen Debuginfos raus. Sofern man Lust hat, seinen Schlepptop in den Garten zu wuchten. Drinnen werkelt ein PIC18F252 mit rausgeführter Programmierschnittstelle.

Alle Funktionen können mit den Dip-Schaltern manuell umgangen werden. Hierbei sind die LEDs, die Dip-Schalter und die IO-Funktionen komplett voneinander entkoppelt (da drin werkeln 6 IO-Expander vom Typ PCF8574). Somit kann man alle Funktionen frei miteinander verknülzen und z.B. über blinkende LEDs noch Fehlercodes anzeigen.

Zusätzlich zu einer romantischen Gartenbeleuchtung steuert das Mopped auch noch die Nachtbeleuchtung (hier gibt es keine Strassenlaternen) und besitzt einen weiteren Schaltausgang für Weihnachtsbeleuchtung. Die wird dann zwischen dem 1. Advent und dem 6. Januar Abends eingeschaltet. Wann welches Licht angeht wird anhand der Sensoren, der Bewegungsmelder, Datum und Uhrzeit und einer gewissen Aufenthaltswahrscheinlichkeit anhand der Bewegungsmelder entschieden, um maximalen Komfort bei gleichzeitig größtmöglicher Energieeinsparung zu gewährleisten (ich hätte Produktmanager werden sollen). Es ersetzt also mindestens 3 Lichtschalter. Ist das nicht toll ?

Der gesamte Leistungsbedarf liegt übrigens bei weniger als 1VA im Standby-Betrieb. Wer will, der kann sich hier den Schaltplan reindrehen und sich hier die Software incl. Sourcen dazu genehmigen.

Momentan muss man sich die Ranken noch dazudenken, aber insgesamt sieht das schon total romantisch aus.

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Unsere Sonnenblumen werden auch wieder durch kleine 24V-Elektrozäune vor Schnecken geschützt.

Ein altes Druckernetztei und Ringe aus Abflussrohr mit eingezogenen Drähten sind das Ganze Geheimniss.

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Mit 4 Personen im Haushalt unterliegen die pedelgetriebenen Fahrzeuge einer unheimlichen Vermehrung. Und das bedroht meinen Traum, im Carport ohne Rempeleien oder Quetschungen aus der Familienkutsche aussteigen zu können. Also wird der Plan eines Fahrradschuppens eindlich umgesetzt. Ca. 30 Arbeitsstunden später steht das Ding dann da :

Hinten kommen noch zwei Trennwände dran und bieten Wohnraum für die Abfallisatoren :

Eine Iso-Ovalarmatur sorgt für Photonenbeschuss und wird über den Gartenrechner gesteuert. Dessen Verkabelungsdaten liegen hier. Für Protel99-Nutzer liegt hier die DDB.

Zu Strasse hin ist damit die Front dann auch geschlossen. Zumindest wenn sich die Buchengewächse da mal zu mehr Wachstum entschliessen könnten. Spriesst hurtig!

Die ekelige Überfalle wurde durch ein richtiges Schloss ersetzt :

und drinnen noch ein paar Regale befestigt.

Die Einspeisung mit Saft, Steuerkabel, Leerrohr zum Schaltschrank und Wasser lag ja schon unter dem Pflaster.

Eine Klokette verhindert das Schlagen der Türen im Wind. Der Schalter schaltet den Rechner im Schuppen ein.

Dieser steuert dann in Abhängigkeit von Zeit, Umgebungslicht und Schalterstellung das Licht im Inneren.

Einen Schaltplan gibts dazu natürlich, die Software auch. Dieses mal hab ich die IDE von Microchip verwendet und den (mittlerweile endlich) frei verfügbaren freien C-Kompilatör zur 18er PIC-Serie.

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Vorne im Beet werkeln schon seit Jahren diese Billiglampen vom bayrischen Zentralschrotter und rotten vor sich hin. Die Kuntsstoffteile halten nur noch durch Glasmatten und Epoxy und das Innenleben hat durch den Rost schon sein Volumen verdoppelt. Und der Gilb schluckt das meiste Licht der Halogenfunzeln.

Der Elektrodrachen spuckt LEDs mit 10W für dermaßen schmales Geld aus, das ich mir mal eine Rutsche hab kommen lassen. Die Dinger sind dermaßen kaltweiss, das der WAF in den infraroten Bereich rutscht. Leider kompensiert das nicht die Lichtfarbe. Also habe ich mal eine Halogenbirne geknackt und vom Sockel befreit. Hinein kommt ein 3W-Vorschaltgerät (noch billiger als die LED) und etwas Vergussmasse.

Hier kann man dann auch direkt den Unterschied sehen:

So lassen sich die Dinger wenigstens halbwegs einsetzen. Netzseitig musste da noch ein 100k-Widerstand dran, sonst macht der Gammel bei feuchtem Wetter Diskobeleuchtung.

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Im hinteren Bereich sollten dann erleuchtete Glaskugeln zum Einsatz kommen. Die Dinger sind so schweineteuer, das der schwedische Krümelholzmöbelspezialist seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen musste:

Nun sind die Dinger nicht für draussen und LED-Latüchten sollten da auch rein. Ich hatte zuerst an ein Kondensatornetzteil gedacht:

aber das war totaler Humbug. Wer damit rumsimulieren möchte: Bitteschön (LTSpice). Also musste draussen im Schaltkasten noch ein Netztrafo rein und die Dinger laufen jetzt auf 12V. Die Fassung ist einem Kühlkörper gewichen

und die Abdichtung übernehmen ein Stück Leiterplatte und viel Silikon sowie ein Dichtring und Plastikspray

Jetzt steuert der Detektor also auch diese Lampen:

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Ich finde diese hüpfenden Klobürsten ja total lustig und dachte mir, die kannste ja mal anfüttern. Also flugs einen Nusskasten improvisiert

Vorne nen Schnellhefterdeckel als Schaufenster

und den Deckel selbstbedienungsfreundlich mit Scharnier angeschraubt.

Dann das Ding mit ner amtlichen Nussmischung an die Eiche vor dem Haus geschraubt und gewartet. Nach zwei Jahren kam der Kasten dann wieder ab. Entweder hätte ich ne Bedienungsanleitung hinhängen müssen oder nen Fernsehspot schalten müssen. Kein einziges, verdammtes Eichhörnchen hat sich blicken lassen. Saubande *Grummel*

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- Fortsetzung folgt -

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© 2000 FINGER

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