selbstbau cnc fräse

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Deimos

28.12.09 15:38

Moin

Mal ganz ehrlich, hast du dich mal darüber informiert welche Anforderungen an die Führungen von Werkzeugmaschinen gestellt werden ?

Die vor dir gezeigte Schubladenfürung wird durch die beim fräsen auftretenden Kräfte in kürzester Zeit versagen / bzw. vorher massives Spiel entwickeln. Solltest du nur Styropor (Wahlweise Käse), damit fräsen wollen wäre das noch grenzwertig realisierbar, aber selbst bei dickerem Balsa wird es dir die erzielbare Präzision total verhauen.

Stell erstmal ein Lastenheft auf (verkürzt ausgeführt)

1: Wie groß soll der Arbeitsbereich sein ? => je größer desto steifer muß das Maschinenbett ausgelegt werden.

2: Welche Präzision soll erreicht werden ? => je höher die Präzision desto steifer / höhere Positioniergenauigkeit erforderlich.
3: Welches Material soll bearbeitet werden ? Balsa / Alu / Stahl ?
4: Brauch deine Materialauswahl Kühlung / Absaugung ? => Führungen und Antriebe abdichten.
5: Wiederholgenauigkeit ?

x-x-x

Nur ein kurzer Abriss dessen was man noch VORHER berücksichtigen sollte:

Aluprofile sollten mindesten die Dimensionen 60x60mm haben besser für den Grundrahmen sind 80x80 mm, zusätzlich den Kram auf ne alte Küchenarbeitsplatte oder besser Multiplex Platte schrauben(Hauptsache nichts was sich unter Feuchtigkeitseinfluß verzieht).

Die Führungen möglichst spielfrei auslegen / bzw was passendes kaufen (gibt auch son kram bei Gelegenheit in der Bucht)
- Schwalbenschwanzführungen
- Linearführungen
mal bei http://www.boschrexroth.com gucken

Das Portal sollte gleichfalls so steif wie irgend möglich ausgelegt werden, also in diesem Fall auch große Quersschnitte 60*60 mm oder 80*80 mm (Im Fall von Alu-Konstruktionsprofilen)

auf http://www.mk-group.com/produkte-loesungen gibt es auch CAD Dateien und genauere Daten der gängigen Konstruktionsprofile.

Das Haltemoment der Schrittmotoren sollte beim gegebenen Budget möglichst hoch sein:

http://de.nanotec.com/start.html hat ne gute Auswahl und Service.

Dremel sind von Lagerung und Motor nicht so sehr auf Dauerbetrieb ausgelegt, Bohrmaschinen mögen erst Recht keine radialen Kräfte auf ihre Lager, ne Oberfräse ist da schon die bessere Lösung.

So, viel länger geworden als geplant hoffe damit zumindest etwas mehr Bewußtsein für die Problemfelder geschaffen zu haben.

Gruß Deimos



plottermeierrrr

28.12.09 19:52

Hi,

ein Freund von mir hat ne Fräse mit Schubladenführungen. So schlecht sind die gar nicht. Für Sperrholz geht das Teil prima. Dünnes Alublech kann er entsprechend langsam auch bearbeiten. Kein Vergleich mit ner gekauften Fräse, aber durchaus brauchbar.

Jens

AegreReminiscens

31.12.09 16:23

Nur mal so als Idee...

Wenn man annimmt, das die Maschine wenn sie leer fährt (ohne Fräse) keine Schrittverluste hat, dann könnte man doch einmal leer jede Achse durch fahren und die Schritte zwischen den einzelnen Kontakten zählen und hätte so also alle paar hundert Schritte eine Möglichkeit zu prüfen ob sich ein Schrittverlust ergeben hat. Danach sollte man einen evtl. Schrittverlust natürlicuh rausrechnen.

Ich denke, das wäre eine Möglichkeit um zu Verhindern, das sich evtl. Schrittverluste aufsummieren.

So könnte man dann auch gleich mit verschiedenen Schnittgeschwindigkeiten experimentieren, bzw der Maschine beibringen (wenn nur genug Reed-Kontakte installiert sind), selbsttätig die Geschwindigkeit so anzupassen, das keine Verluste passieren.

Was denkt ihr?

Kaeferthias

01.01.10 14:02

Die Schrittverluste werden Materialabhängig sein. Je härter das zu bearbeitende Material, desto grösser ist der Schrittverlust, denke ich.

ange12lo

01.01.10 23:26

wist ihr bei druckern gibts manchma so ein band mit schwarzen strichen ist kein strichkode damit weis der drucker ach wo sich tintenstrahler befindet.

kan man sowas auch auf ner cnc machen?

Bastelbruder

02.01.10 00:23

Hi Ange12lo,
der gesuchte Sensor ist in allen Güteklassen und zu entsprechenden Preisen erhältlich, die Firma Heidenhain ist die Edelschmiede für sowas, einfach mal anschauen und wirken lassen. Und wenn ein solches Meßlineal oder Drehwinkelgeber verwendung finden, kann man auf Schrittmotore verzichten und bewährte Gleichstromantriebe verwenden.

Zu Schrittverlusten kann ich sagen, daß die im Notfall (beim Fahren gegen einen mechanischen Anschlag) durchaus erwünscht sein können. Im Auto-Armaturenbrett werden die Zeiger heute von einem Schrittmotor angetrieben und beim Einschalten gehts erst mal eine Runde gegen den Anschlag, dann kann der µC davon ausgehen, daß der Zeiger auch wirklich bei Null steht.

Aber bei einer Werkzeugmaschine bedeutet Schrittverlust während der Arbeit mit hoher Sicherheit Ausschuß und ist deshalb unbedingt zu vermeiden!

Das beschriebene Normieren am Anschlag muß auch nicht unbedingt mit vollem Drehmoment und Maximalgeschwindigkeit passieren, aber eine Lichtschranke oder einen Hallsensor würde ich immer vorziehen.

plottermeierrrr

02.01.10 00:52

Hi,
wenn der Antrieb halbwegs ausgelegt ist und der Steuerrechner nicht spinnt, kommt es im Normalbetrieb auch zu keinen Schrittverlusten.
Hab mal irgendwo ein Projekt gesehen, wo Servomotoren mit Gleichstömern und Sensor ans Schritmotorersatz gebastelt wurden. Das ist dann schon wieder interessant, aber Schrittmotoren mit Sensoren?
Diese Lochstreifen oder Glaslineale sind ganz nett, aber ich denke, bei ner Fräse wo ja alles möglich an Dreck herumsplattert halte ich die für ungeeignet.

setiherz

02.01.10 09:12

Hallo , nachträglich noch ein guted Neues !
Gekapselte Meßsysteme gibt es z.b. von Bosch Rexroth.
Rexroth IMS

Oder von AMO aus Österreich. Sind halt nicht ganz billig.

Sind induktive Systeme deshalb kleben auch keine Späne dran.

Grüße Steffen

plottermeierrrr

02.01.10 11:47

Sehr schicke Teile!


Luke

10.01.10 14:24

hab auch eine frage:



Sind 1Nm Schrittmotoren vielleicht zu schwach? Also Alu sollte man damit schon fräsen können.



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