ABS Sensoren Nissan Primera BJ96

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Simon

08.05.13 22:55

Die ABS-Sensoren vom Auto meiner Mutter bringen mich momentan um den Verstand.
Ich weiß dass hier kein Autoschrauberforum ist, aber dieses Problem ist auch eher elektronischer Natur und da ist man in Schrauberforen mit überfordert.
Folger Sachverhalt: Zündung an, ABS Leuchte geht an und kurz danach wieder aus (so wie es sein soll). Sobald man los fährt geht nach ein paar Metern die ABS Leuchte wieder an.
Was ich bisher gemacht habe: ABS Kränze und Sensoren gereinigt. ABS Kränze sichtgeprüft dass keiner gebrochen. Mit dem Multimeter vom Stecker ABS Steuergerät die einzelnen Sensoren durchgeklingelt, keine Auffälligkeiten.
Natürlich bei Nissan, Bosch (von denen ist das ABS) und etlichen anderen Werkstätten gewesen. Ausser Nissan meinten alle bei dem BJ (1996) ginge ein Auslesen über die Diagnoseschnittstelle nicht. Heute Termin bei Nissan gehabt, und natürlich kein Fehler im Speicher. Da bei dem Modell Steuergerät und ABS Steuergerät usw. noch getrennt sind verwundert mich das auch irgendwie nicht sonderlich. Da machen die Aussagen der Anderen mehr Sinn: Geht nicht.
Was mich etwas verwunderte war die Aussage bei Nissan dass die Sensoren wohl noch induktiv wären??? Müssten dann die Kränze nicht magnetisch sein? (sind sie alle jedenfalls definitiv nicht)
Jetzt stehe ich natürlich weiterhin vor dem Problem: TÜV abgelaufen und welcher Sensor ist es denn jetzt. Mal eben alle auszutauschen fällt bei dem Stückpreis (Ebay billigster Höker 130€) definitiv aus. Ausbauen zum testen fällt auch aus, weil Ausbau = Defekt bedeutet, die sind mächtig festgegammelt.
Wie kann ich denn jetzt die Sensoren noch sinnvoll testen?
Hatte mir überlegt anstelle einem defektem Sensor dem Steuergerät drei defekte Sensoren vorzugaukeln. Also ein Rad hoch, Zündung an und so schnell als möglich drehen. Das müsste doch eigentlich einen ABS Fehler provozieren, oder denke ich da falsch? Bei dem Rad wo ich den Fehler dann nicht provozieren kann müsste der Sensor defekt sein? Noch andere bessere Ideen?

Gruß

Simon


Faustus

08.05.13 23:04

Moin!

Das müssen nicht unbedingt die Sensoren sein - ich hatte das gleiche Fehlerbild mal bei einem Polo mit Feuchtigkeit im Kabelbaum und abgesoffenen Steckern.

Nur so als Hinweis ...

andreas6

08.05.13 23:17

Hallo,

messen könnte helfen. Kannst Du die Ausgänge der Sensoren nacheinander auf irgend ein Messgerät legen und dabei die Reaktion bei stehendem oder laufendem Rad erfassen? Ist das Prinzip der Sensoren bekannt und/oder irgendwo beschrieben? Welche Messmittel sind vorhanden?

Induktiv muss nichts dauer-magnetisches bedeuten. Da kann z.B. ein Generator an der Spule hängen, der bei Eisennähe an der Spule so weit verstimmt wird, als dass er aussetzt oder anschwingt. Das sind ganz klassische Verfahren. Aber es sagt noch nichts darüber aus, was auf der Sensorleitung passiert. Das kann ein aktiver oder passiver Sensor sein. Wieviel Anschlüsse hat jeder Sensor?

MfG. Andreas



ferdimh

08.05.13 23:28

Ich kenne die Viecher bisher nur als Reluktanzsensoren. D.h: Da wird mit ner Konstantstromquelle Strom druchgejagt und der fängt dann an zu wackeln. Diagnose kann mit Oszi parallel zum Sensor erfolgen. Die überlagerte Wechselspannung ist bei "Handdrehzahl" eher gering, sollte aber problemlos messbar sein. Da sollte sich eigentlich der defekte Sensor finden lassen.

plottermeierrrr

09.05.13 01:46

Hi,

das ist schwierig. Ich vermute, der Sensor ist nicht ganz kaputt und bei aufgebockter Karre hast Du den Fehler bei allen 4 Rädern. Aber probier es aus, der Aufwand ist gering.
Wenn das zu keinem Ergebnis führt, würde ich mir mit einem Oszi die Signale aller Sensoren ansehen.
Ich vermute die Dinger haben eine Elektronik drin und ziehen ihre Versorgungspannung auf 0, wenn ein Zahn davor ist.
Die Signale würde ich vergleichen. Vielleicht fällt Dir da schon was auf.
Vielleicht ist es für eine vorsichtige Testfahrt möglich, nach und nach immer einen Sensor auf 2 Eingänge zu schalten. So habe ich so einen Fehler mal gefunden.
War dann allerdings nicht der Sensor, sondern das Zahnrad minimal defekt. Mit einem hochauflösendem Speicheroszi sah man es dann und das Zahnrad wurde ausgebaut. Ein Zahn war etwas eingedellt...
Mein Passat hat einfach eine Spule um einen Magneten, aber die Dinger kosten dann auch nur 8 Euro.

Fischjoghurt

09.05.13 10:39

Nicht selten sind nicht die Sensoren defekt, sondern eben das Kabel. Ein Steinschlagt oder sonstige Beschädigung am Kabel und dann noch Salzwasser und das Kabel ist innen Morsch.

Am besten mit dem Oszi am Kabel welches ins Steuergerät führt messen. Den Wagen am ensprechenden Rad aufbocken und dann muss Jemand das Rad drehen.

Liefert die Lichtmaschine auch einen sauberen Strom oder sogar Spannungspitzen die das ABS-Gerät stören?

Gary

09.05.13 11:26

Moin,

ich hab mit meinem Oszi auch mal Karies gemessen. War am Sprinter, nur ein Zahn vom Geberrad lieferte keinen Impuls. Im Winter total Scheiße weil die Schlupfregelung ein Anfahrem im Schnee fast unmöglich machte.
Bei 130 Euro/Sensor würde ich sogar ein Oszi kaufen.

Gruß Gary


sysconsol

09.05.13 15:35

Nunja, Speicheroszi für langsame Sinus-Signale, wo es eher um "ist da oder nicht" geht, ist eine Soundkarte.
Wenn das Wechselspannungssignal zu klein ist, dann mit Mikrofonverstärker.
Meist alles schon im Rechenknecht eingebaut.
Was man noch benötigt ist eine Schutzbeschaltung.
Bei maximal 12 + ein paar Volt vom KFZ reicht ein Kondensator.
Ich würde 'nen 1µF Folienkondensator nehmen.

Zum Thema "magnetische Werkstoffe":

Ganz einfach gesagt gibt es:
- Ferromagnetismus --> Werkstoffe werden vom Magneten angezogen (z.B. Eisen)
- Paramagnetismus --> Werkstoffe leiten magnetische Felder, ohne selbst vom Magneten angezogen zu werden (z.B. Aluminium)
- Diamagnetismus --> Werkstoffe werden im Magnetfeld zu einem Magneten entgegengesetzter Polung und wandern aus einem Magnetfeld hinaus (z.B. Graphit)

Graphitplättchen schweben zwischen entsprechend angeordneten Magnetpolen.

ciao, sysconsol

NotausGang

09.05.13 17:53

Hatte vor Jahren an einem BMW E30 ähnliche Symptome. Habe dann vom Anschlussstecker des ABS-Steuergerätes aus die ohmschen Werte der Sensoren (zwischen beiden Sensorleitungen) gemessen und mit Sollwerten aus einem Werkstatthandbuch verglichen und nur unwesentliche Abweichungen feststellen können. Da ich zunächst mit meinem Latein am Ende war bin ich zur örtlichen BMW Vertragswerkstatt gefahren wo man selbige Messung vornahm und zu der Erkenntnis gelangte, dass da wohl ein neues Steuergerät für etwa 600 Teuro inkl. Einbau fällig wäre. Da ich den Wagen selbst für lediglich 800 Teuronen erstanden hatte, kam dies für mich natürlich nicht in Frage, sodass ich selbiges durch ziehen einer Sicherung deaktivierte.
Als ich zu einem späteren Zeitpunkt genügend Zeit und Muße hatte, nahm ich mich dem Problem dann nochmals an. Da die Werte sämtlicher Sensoren zwischen den Sensorleitungen immer noch unverändert gut waren, kam mir plötzlich die Idee sämtliche Sensorleitungen gegen Masse zu messen und stellte dabei fest, dass hier einer der Sensoren aus der Reihe tanzte. Bei diesem betrug der Wert zwischen Sensorleitungen und Masse nämlich nur wenige Kiloohm während der Wert bei den anderen nahezu unendlich bzw. einige Hundert Megohm betrug.
Ein Austausch durch ein Gebrauchtteil vom Schrotter der mir das Paar für 40 Teuronen verkaufte sorgte noch etliche Jahre für ein korrekt funktionierendes ABS.

grounded_grid

09.05.13 18:19

Hallo Simon,
sowas hatte ich bei nem Mondeo.
Stellte sich raus,durch Steinchen Sensor und Geberscheibe beschädigt.
Austausch erfordert Tausch des vorderen Radlagers...,brauch jetzt ja nichts mehr zu sagen,oder?
An der Scheibe waren keinerlei Beschädigungen zu sehen,erst eine Probefahrt mit angeschlossenem Diagnosegerät brauchte Klarheit.
Von Hand am Rad drehen reichte da nicht,das ABS braucht wohl eine gewisse Mindest-V.

lg:
Andy

Bastl_r

09.05.13 18:55

Bei meinem E28 535er BWM hatte sich mal das Ausrücklager der Kupplung teilweise desintergriert was dazu führte dass Teile davon in die Umlaufbahn der Schwungscheibe gelangten wo auch ein Motorgeber platziert war. Der bekam lediglich stirnseitig eine leichte Delle was dann dazu führte dass der Motor nicht mehr startete wenn die Batterie nicht wirklich randvoll war! Hatte mir einige Starthilfeaktionen eingebracht.
Am Umfang der Schwungscheibe war auch eine Zahnung ähnlich der an der ABS-Scheibe angebracht. Nur mit etwa doppelter Zahnweite. Der Sensor enthielt einen Magneten mit einer Spule darum herum. Nach dessen Tausch lief der Motor wieder an wie ne eins.

Wenn deine 4 ABS-Sensoren gleich sind besorg dir doch einfach einen Neuen gebrauchten und tausche die der Reihe nach durch bis der Fehler weg ist.

bastl_r

Simon

09.05.13 20:48

Danke erst einmal für die ganzen Antworten.
Bin heute allerdings nicht mehr dazu gekommen weiter zu suchen.
Defekte Kabel schließe ich jetzt erst einmal aus, da mit dem Multimeter direkt am Kompaktstecker des ABS Steuergeräts gemessen alle Sensoren gleichmäßig ca. 1k Ohm haben. Irgendwo in den tiefen des WWW hatte ich diesen Wert auch als Referenz gefunden. Scheint also zu passen.
Laut Bosch soll das ABS bei ca. 6km/h anfangen zu werkeln, das passt auch ins Fehlerbild (kurz nach dem Anfahren geht die Lampe an).
Oszi und jede Menge erdenkliche Messmittel sind vorhanden, das wäre nicht das Problem. Problematischer wird nur geeignete Stellen zu finden wo man messen kann. Die Stecker liegen allesamt an den unmöglichsten Stellen.
Morgen bocke ich die Karre mal testweise auf, und schau mal was passiert. Den Versuch wollte ich eigentlich starten weil er wie schon erwähnt wurde den geringsten Aufwand bedeutet. Und bei 6km/h ist die Raddrehzahl ja nun auch noch nicht so hoch.

Gruß

Simon

Finger

09.05.13 21:24

Die Seite hier kennst du?

http://www.hella.com/produktion/HellaPortal/WebSite/InternetSpezial/Spezial_d/e_rallye_08/documents/EE08_06_B_Electronics_Part1.pdf

Vielleicht findest du da noch etwas...


Simon

09.05.13 21:40

Danke Chris,
das Dokument hatte ich schon verzweifelt gesucht. Besser gesagt auch nicht mehr gewusst wo ich die Infos schon mal gelesen hatte. Demnach handelt es sich tatsächlich (höchstwahrscheinlich) um induktive Sensoren.
Masseschluss muss ich morgen dann auch nochmal nachmessen.

Gruß

Simon

Henning

09.05.13 22:10

Nicht schlecht das PDF! Hätte nicht gedacht, dass es soetwas gibt... Weil mir bisher auch kein "Autoschlosser" mit Multimeter gekommen ist...

Hatte ein ähnliches Problem, vor kurzem. ABS macht sporadisch Fehler, ausgelesen mit Laptop, unplausibles Signal hinten links... teuren ABS-Sensor besorgt, da der alte beim Ausbau kaputt ging. Probefahrt... Fehler immer noch da, nun hinten rechts... neuen von Ebay bestellt, eingebaut... Fehler immer noch da. Kein Bock mehr gehabt, und so weiter gefahren. Nachdem die Batterie einmal komplett leer war, und die Servolenkung sich nicht neu anlernen ließ, Werkstatt. Dort Fehlersuche, und siehe da, Kabelbruch. ABS-Sensoren waren wohl in Ordnung...

Alles Mist da.

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