Traktorelektrik neu: Was muss beachtet werden?

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einstein2000

29.04.13 23:21

Moin!

Ein guter Freund hat mich um Hilfe gebeten. Bei dem Traktor seiner Eltern (das gute Stück ist 20 Jahre alt) ist mittlerweile die Elektrik ziemlich marode. Die soll nun also neu. Ne Schweinenase soll auch rein, Bilder und Modell werde ich noch nachliefern. Zu aller erst: Wie eng sieht der TÜV das mit den Kabeln? Müssen die speziell mit Leerrohr geschützt werden? Gibt es da Lesestoff zu? Mir wäre es am Liebsten, einfach eine Steuerleitung mit x mal 1,5mm² zu den Rücklichtern zum Beispiel zu ziehen, als viele einzelne Litzen.
Dann zur Schweinenase (ich hab ihn mit dem Virus infiziert, jetzt findet er die Dinger auch so geil!): Wo baut man die am Besten ein? Klar, Leitungen so kurz wie möglich, aber gibt es da einen inoffiziellen Standard für den Einbauort? Wo sollte die angeschlossen werden? An den Klemmen vom Starter wäre noch Platz. Im Zweifelsfall würde der ja Strom sehen wollen, daher die Idee. Oder lieber an der Batterie? Ach ja, nächster Punkt. Die Kiste hat zur Zeit 45Ah, das ist etwas wenig. Gibt es da TÜV-technisch eine Begrenzung bezüglich der Kapazität? Bei denen steht noch ein Block mit 150Ah rum, der mechanisch passen würde. Ob die jetzt nötig sind, ist ne andere Sache.
Gibt es vernünftige Steckverbinder, um zwei Kabel miteinander zu verbinden? Zur Zeit sind da diese Faston-Viecher in eigenen Plastikgehäusen verbaut, die ich allerdings eher als einen Fluch empfinde, da die Feuchtigkeit für ordentlich Gammel und Übergangswiderstand sorgt. Kurzum: es muss Wasserdicht sein.
Gibt es irgendwelche Auflagen für die Verlegung von Kabeln aller Art im Motorraum? Ich wollte die Kabel fein mit Band einbinden, wie man das in manchen alten DDR-Geräten findet. Oder hat da jemand ne bessere Lösung?

den Typen sollte ich morgen in der Schule erfahren, die Bilder gibts im Laufe der Woche. Das Projekt soll in den Sommerferien oder irgendwann vorher gestartet werden. Aber dann richtig. Wir wollen halt gleich alles richtig machen und nicht einfach drauf los pfuschen.

Schonmal vielen Dank für Unterstützung aller Art!
Lg,
Dominic

Lars_Original

29.04.13 23:45

Besorg dir erstmal nen Schaltplan zu dem Teil. Sonst ist der Knoten im Hirn sicher. Mit Kabel wirst du recht häufig auf das Problem stoßen das die Löcher zu klein und / oder die Adern genau eine zu wenig sind.
Üblicherweise besteht der Kabelbaum aus einzelnen Litzen die mit einer Art Isolierband (mit besserem Kleber) und teilweise Schrumpfschlauch zusammengehalten werden.
Zum Befestigen tuns einfache (möglichst schwarze) Kabelbinder.
Das Thema Stecker im KFZ-Bereich hatten wir hier schon in aller Ausführlichkeit. Es ist halt eine Frage der Beschaffbarkeit.

Eine größere Batterie sollte kein Problem darstellen. Nur mußt du die sicher befestigen (keine Kabelbinder) und die Anschlüsse müssen gut Luft zum Rest haben (+ Deckel für den Pluspol).

Den Wechselrichter solltest du irgendwo im Innenraum unterbringen. Die vertragen normalerweise keinen Dreck und Feuchtigkeit. Von beidem gibts bei einem normal genutzten Trecker reichlich. Vom Anschluss her ist das unkritisch. Ausreichend dickes Kabel direkt zur Batterie und Sicherung nicht vergessen.
Eventuell kann man bei solch einem Gerät über einen Batterieschalter nachdenken. Dann kann man bei längerer Nichtbenutzung alles komplett abschalten.

Lars


Luftwatz

29.04.13 23:51

Hallo einstein2000,
wette um eine Tasse gepressten Kaffee, daß der 45 Ah Bleisäuerling nicht original ist (Kapazität interessiert den TÜV vermutlich nur bezüglich der Verkehrs- und Betriebssicherheit) - da gehört garantiert eine größere Starterbatterie rein.
Wegen der Schweinenase: meinereiner würde die an die Batterie anschließen; immerhin besteht ja auch die Möglichkeit daß das Fahrzeug irgendwann mal als Stromspender dienen soll.
Gruß Luftwatz

einstein2000

29.04.13 23:53

Lars_Original:
...Wechselrichter...


äääh... Hä? Wer hat jetzt den Hirnknoten?

Ja, ein Schaltplan ist mit Sicherheit Sinnvoll. Dazu mal beim Hersteller anfragen? Ein Trennschalter wird nicht nötig sein, Strom braucht der eigentlich nur zum Anlassen. Wenn aus, dann aus. Standby kennt der zum Glück noch nicht.

EDIT: Schweinenase, ich bin da selber Meinung. Also, zwei zu Null für die Batterie!


Zuletzt bearbeitet: 30.04.13 00:05 von einstein2000

Henning

30.04.13 00:01

Ich denke mal da hat jemand "Schweinenase" als Synonym für Schuko verstanden... selbst Schuld... der Fachmann zeichnet sich eben auch durch Fachsprache aus.

Mal am Rande. Ein 20 Jahre alter Schlepper ist nicht wirklich alt, und wird schon einiges an Elektronik haben. Bitte nochmal prüfen.

einstein2000

30.04.13 00:07

Henning:
Ich denke mal da hat jemand "Schweinenase" als Synonym für Schuko verstanden... selbst Schuld... der Fachmann zeichnet sich eben auch durch Fachsprache aus.

Mal am Rande. Ein 20 Jahre alter Schlepper ist nicht wirklich alt, und wird schon einiges an Elektronik haben. Bitte nochmal prüfen.


Ja, mache ich.

Ging das jetzt an mich? NATO-Schweinenase, diese hier ist gemeint. Ich dachte, damit wüssten alle, was gemeint ist, zumindest ich kenne sie nur unter dieser Bezeichnung.


Zuletzt bearbeitet: 30.04.13 00:11 von einstein2000

Lars_Original

30.04.13 00:16

Es ist ein Unterschied von einem NATO-Schwein zum deutschen Hausschwein. Und das NATO-Schwein hab ich zuletzt vor 13 Jahren in der Hand gehabt. Hausschweine hab ich aber heut erst zwei verbaut.

Lats

Nicki

30.04.13 00:19

Ich ging jetzt auch von Schuko aus...

Gary

30.04.13 00:48

Moin,

ich sehe das langsam als Problem in diesem Forum. Da gibt es Abkürzungen die nicht jeder kennt und Begriffe die nur örtlich verstanden werden. Lieber cool schreiben als für jeden verständlich.

Den Gig nicht unterschätzen, hab schon viel Brain und Lifetime in zwei zerstäubende Knallverbrenner auf zwei Räder gesteckt. Auch ans original Rezept halten, das linke und rechte Leuchtobst darf nicht auf den gleichen Überströmschmelzling.
Erst mal beglubschen was alles nötig ist, ein Sommer geht schnell vorbei.

Gruß Gary

gafu

30.04.13 00:54

einstein2000:
Ob die jetzt nötig sind, ist ne andere Sache.
Gibt es vernünftige Steckverbinder, um zwei Kabel miteinander zu verbinden? Zur Zeit sind da diese Faston-Viecher in eigenen Plastikgehäusen verbaut, die ich allerdings eher als einen Fluch empfinde, da die Feuchtigkeit für ordentlich Gammel und Übergangswiderstand sorgt. Kurzum: es muss Wasserdicht sein.


entweder so luftig bauen, das das wasser wieder rauslaufen kann, oder bei reichelt die Superseal Steckergehäuse und passende Pins dazu kaufen. Leider habe ich für dieses system bisher nur sündhaft teure pressbacken für die noch teurere knipex preßzange gesehen.

asso: beim kfz wird der kabelbaum normal mit textil-isolierband eingewickelt. 1. ist das beständiger gegen scheuern, 2. klappern die kabel dann nicht so laut an verkleidungsteile
das ganze geschläuch macht man nur als marder-schutz drauf.
und immer daran denken, den schutzschlauch an der tiefsten stelle aufzuschneiden, damit das wasser raus kann.


Zuletzt bearbeitet: 30.04.13 00:58 von gafu

modelleicher

30.04.13 01:03

Sicher dass der Traktor "erst" 20 Jahre alt ist? Dann dürfte da schon einiges an Elektonik drin stecken.

Ansonsten ist ein originaler Schaltplan unverzichtbar wenn man sich nicht ewig damit herum ärgern will. An den meisten Traktoren wurde im Laufe der Zeit schon mehr oder weniger fachmännisch herum gebastelt, davon ist gerne auch die Elektrik betroffen. Wenn man da versucht das alte einfach neu zu machen kanns lustig werden..

Grüsse..

Hightech

30.04.13 06:29

Nachdem seine Schweinenase ein Natoschwein ist, ist vielleicht der Traktor ein Aufsitzmäher ?

Hansele

30.04.13 07:16

Hallo,

wenn schon eine NATO-Dose rein soll,
dürfte das Budget ja nicht gerade gering sein.

Ich kenne diese Teile noch aus der Bundeswehrzeit
und auch dort war es mir nicht möglich an eine Buchse
und das passende Kabel für zu Hause ranzukommen.

Was soll denn tatsächlich mit der Dose Betrieben werden?

Wasserdicht dürfte hier der falsche Weg sein,
wie schon gesagt wurde, lieber dafür sorgen das, dass
Wasser wieder rauskommen kann.

Dann mit Vasiline gefüllte Steckverbinder nutzen und
da passiert nichts mehr.

Ansonsten die schon genannten Super-Seal Steckverbinder verwenden.

Ohne den Schaltplan würde ich den Kabelbaum einfach nur prüfen
und eben schon komplett defekte Leitungen austauschen.

Alternativ den Kabelbaum komplett entfernen (falls möglich)
und einen komplett neuen auf dem Tisch aufbauen.
Wichtig ist wirklich jede Steckverbindung eindeutig zu beschriften.

Grüße



Raven

30.04.13 07:19

Mehrpolige Kabel sind Cool. Das passt - aber - Öl und UV beständige nehmen. Und keine Gummikabel!
Billige PVC halten das zwar aus, aber die härten aus mit der Zeit und werden dann brüchig.

20 Jahre is wirklich kein Alter für son Ding..
Ab 40 wirds dann mal interessant..

Wichtig ist, daß in Blinkern und Leuchten die Kabel Dicht eingebunden werden (Am Besten die Leuchten NEU!), sonst hat man immer Probs mit der Beleuchtung. Ansonsten würde ich nachsehen, wie das 20 Jahre lang gehalten hat, und das nachbauen.

Schrumpfschlauch mit Kleber und Löten ist zwar toll, aber ob das weitere 20 Jahre dichthält???
Lieber die Kabel etwas großzügiger verwenden - also Verschnitt und nicht Stückeln wenns geht...Lieber mit 2 Drähten auf den nächsten Steckerpunkt gehen und dort mit Doppelklemme befestigen als irgendwo ne T-Abzweigung basteln, die nie wirklich Dicht werden.. Ist kein Platz im Stecker, das Plastik entfernen und die 2 Drähte anlöten und Schrumpfen bzw zur Not mit Isolack besprühen.

Die Anhängersteckdose is auch noch so n Pferdefuß! Da n Feuchtigkeitsfehler und Korrosion drin und es wird Lustig!

Die Schweinenase in der Nähe des Starters macht durchaus Sinn.

Die Kappazität würde ich jetzt nicht unbedingt massiv überschreiten, weil die Lichtmaschinen in den Teilen oft nicht das Gelbe vom Ei sind. Da kann schon mal eine verbaut sein, die nur 20-25A liefert..... Wenn die Batterie nie voll wird, nimmt die auch schaden...

Ach ja.. Frei nach Murphies Law - Liegt n Kabel frei und man kann es erreichen, dann erreichts auch wer, wenn mans am wenigsten brauchen kann...


Reutron

30.04.13 08:04

Wenn der Typ bekannt ist erstmal schauen ob es Literatur gibt.
Bei ein Alter von ca.20Jahre muss der Kabelbaum durch die vorgesehenden Kabelschächte gezogen werden. Ergo muss du vorher wissen wie lang/wie dick welche Ader seien muss.
Das beim Rückbau der Elektrik selbst zu ermittel ist nee sch... Beschäftigung.
Wenn das ein Arbeitsgerät ist ist der Batterieschalter sehr sinnvoll! ;-)
Gruß Reutron

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