Ich habe am Wochenende mal was schon länger geplantes umgesetzt.
Eine Samsung AU-85 CMOS-Kamera (Gabs mal bei der Polin) wird nach der Konfiguration per I2C genutzt, um die digital ausgegebenen Bilddaten per R-2R-Kette in analoge umzuwandeln und so Bilder in 1600x1200 in AM auf einen Sender zu geben.
Gesagt, getan. Als Sender diente ein 66,667MHz-Quarzoszi mit nem BC547 hintendran als Modulator. Die Syncs gibt die Kamera mehr oder weniger direkt aus, ein halber 74HC74 wurde noch fällig.
Das ganze wurde dann mit nem SDR-Stick empfangen und mittels selbstgeschriebener Software wieder in ein
(bisher nur schwarzweiß-)Bild umgewandelt.
Nach Inspiration von NTSC/PAL wird auf dem Sync-Impuls (ne Schwarzschulter gibts ned) eine art "Farbträger" übertragen, so dass die Software den Pixeltakt sauber rekonstruieren kann (klappt inzwischen) und daraus dann die Pixel die im Muster
RGRGRGRGGBGBGBGBRGRGRGRGGBGBGBGB
angeordnet sind, auseinanderzusortieren. Dabei werden horizontal 3200 Pixel und vertikal nur 1200 Pixel übertragen (Effektiv ist die Auflösung also eigentlich nur 1600x600, mal sehen, wie sich das in der Praxis macht).
Die Übertragung eines Bildes dauert 13 Sekunden und belegt mit Farbe ca. 400kHz Bandbreite. In Schwarzweiß wären 200kHz genug (mit Einseitenbandbetrieb entsprechend weniger). Das müsste doch im 70cm-Band...
Da die Kamera ein Fixfocus-Objektiv hat, ist der Vordergrund unscharf, im Hintergrund (Tapete) sieht man die echte Auflösung.
Soweit der Stand zu "Interessante Ballonnutzlast, Teil 1".
Teil 2 (CB-Papagei).
Bei der Bild-Bastelei brauchte ich einen Taktgeber, wofür ich in die Bastelkiste gegriffen habe und einen gigantischen Berg SMD-"Quarze" in einem seltsamen vierpoligen Gehäuse gefunden habe. Aufdruck: 11,05.
Nähere Untersuchung ergab: Das sind Keramikresonatoren!
Bei Anpassung mit 1kΩ am Eingang und 2,2kΩ ergibt sich eine Resonanz von 11060kHz mit einer 3dB-Bandbreite von etwa+/-5kHz (Grrr, warum kann mein Funktionsgenerator in dem Bereich nicht störungsfrei wobbeln,sonst gäbs jetzt nen schönes Foto).
Bei der Frequenz hats irgendwie geklingelt.
Genau, die 16MHz-Quarze lagen daneben. Plan war: 16MHz-Quarz her, 5kHz runter ziehen (sollte gehen, bei mir schwingen die Dinger eh immer zu tief) und 15995+11060=27055=Kanal 8!
Also habe ich das heute aufgebaut, mit diskreter Oszillator- und Mischstufe und nem TBA120 als ZF-Verstärker/Demodulator.
Praktischerweise kann man letzteren mit zwei weiteren Resonatoren zur Mitarbeit als NFM-Demodulator auf 11MHz überreden (die Schaltung ausm Datenblatt für 5,5MHz Resonator funzte nicht).
Davon abgesehen, dass mir jetzt der Oszillator den Eingang vom TBA120 zustopft und auf 16005kHz rausgekommen ist (Macht dann Kanal 9), scheint das Teil als Einfachstempfänger zu tun.
Wenn ich nen NE612 habe, wollte ich den Eingang damit ausführen, damit müsste sich das Problem der Inferno-Oszillator-auf-alles-Kopplung auch erledigt haben.
Wenn ich das ganze jetzt noch mal etwas weniger drahtigelmonstermäßig aufbaue, stünde so ein kleiner Empfänger mit noch erträglicher Stromaufnahme zur Verfügung (TBA120 ist mit 5mA angegeben, meine Schaltung zieht z.Zt 30, ich habe aber alle Kollektorströme großzügig festgelegt).
Somit ist auch der CB-Papagei machbarer geworden, sofern man FM nutzen möchte (wäre ich dafür, da es in der Elektronik einfacher zu implementieren ist).
Mit einem anderen ZF-Verstärker müsste aber auch AM möglich sein.
Hier fehlt dann noch der AVR-Sprachspeicher und der Sender.
So. Statusreport Ende, Bettnutzung Anfang.