(gelöst) Klapper / Knackgeräusche bei Passat

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Toni

15.05.13 17:02

Vor der Gewaltaktion war das auch rollend bei 50..30kmh auf absolut ebener kurvenfreier Straße zu hören. Im Leerlauf und ausgeschaltetem Motor.
Federn, Stoßdämpfer, Räder kann man da wohl ausschließen.

Von der Logik her tippe ich momentan auf das Gelenk getriebeseitig rechts. Nach dem Vergewaltigen (Federbein hängt -> Gelenk geknickt, dabei entsprechend 100kmh Rad drehen lassen) war Ruhe.
Wenn das nicht so beschissen verbaut wäre, würde ich die Manschette runterziehen, reinschauen, ggf. neu fetten. Habe aber leider keine Grube oder Hebebühne...

Ich werde es beobachten, und berichten wenn sich was ergibt.
Danke jedenfalls für eure Tipps.

tschaeikaei

15.05.13 17:06

Antriebswellengelenkspiel und einhergehendes Klappern merkt man vor allem beim TDI so:
1. Gang rein, grade, schlaglochfreie Piste, mit ca 1500 min-1 fahren, schlagartig Fuß vom Gas.
Das ganze paar mal wiederholen. Wenn es beim Gas geben und/oder Gas wegnehmen auftritt,
deutet das sehr häufig auf ausgeschlagene Gelenke hin. Andererseits könnte es auch folgendes sein:
Zahnflankenspiel im Getriebe (eher unwahrscheinlich), Radaufhängung (kaputte Gummis von
Querlenker oder Stabilagerung). Letzteres eher bei hohen Geschwindigkeiten in Kurven, da hört mans
aber wegen den Nebengeräuschen schlechter. Wenns beim Einlenken im Stand knackt, sind das meistens
die Domlager. Ich betone den Unterschied zwischen Knacken und Klappern. Klappern kann so ziemlich
alles am Auto, der Beitrag hier dreht sich ums Knacken ;-)

Gruß Julian

gafu

15.05.13 20:28

BigJim:
gafu:
einen in Teile zerbrochenen Keramikkörper im Abgasrohr sollte man aber auch anhand vom Leistungsverlust bemerken.


Hä? Leistungsverlust wegen zerbröseltem Kat? Das Gegenteil ist doch eher der Grund, warum so mancher kurz nach dem letzten TÜV - Termin die Keramik rausmeißelt.


Leistungsverlust weil keramikteile verrutschen und den auspuffquerschnitt verjüngen.
oder wie bei axel quer zu liegen kommen und ganz dicht machen.

feste domlager hört man prima rumpeln beim lenkraddrehen im stand (also wenn das lager festgerostet ist, und die feder oben am festen lager schabt).


Toni

19.05.13 21:36

Antriebswellengelenkspiel und einhergehendes Klappern merkt man vor allem beim TDI so:
1. Gang rein, grade, schlaglochfreie Piste, mit ca 1500 min-1 fahren, schlagartig Fuß vom Gas.
Das ganze paar mal wiederholen. Wenn es beim Gas geben und/oder Gas wegnehmen auftritt,
deutet das sehr häufig auf ausgeschlagene Gelenke hin

ja, das passte.

Zwischenzeitlich bin ich 300km ohne jegliches Geräusch gefahren. Damit das möglichst längere Zeit so bleibt, hatte ich mir die Gelenke angesehen.
Fazit: Innengelenk rechts fast furztrocken. Mit einem Schraubenzieher unter der Manschette rumgepuhlt, und der war danach noch völlig trocken! Nach Stochern im Gelenk war die Spitze nur leicht ölig.
Vermutung: Gelenk hatte wegen Schmiermangel geklemmt, und hing schief -> Geratter und Spiel.
Die Außengelenke waren gut gefettet, da wurden aber auch schon mal die Manschetten gewechselt.

Hab's nachgefettet, und momentan ist alles paletti!

Hier ein paar Bilder:

So sieht das Federbein aus




Da ist der Übeltäter


Sieht irgendwie gynäkologisch aus...


Fett laden


und rein damit:

90ml in's rechte Innengelenk
50ml in's linke Innengelenk
(jeweils soviel, bis man die Manschette ziemlich zusammenquetschen muss, bis Fett rausquillt.

gafu

25.05.13 14:08

die manschetten sollen zu 85% mit fett gefüllt sein.

bei reparatursätzen für das äußere gelenk ist eine 100 ml fett tube dabei .. also so etwa als hinweis zur menge

Harley

25.05.13 15:13

Hmmm,
eigentlich gehört in Gleichlaufgelenke MOS2 Fett rein ...


tschaeikaei

25.05.13 15:23

@ Harley:
Das Gleichlaufgelenkfett hat einen etwas höheren Schmelzpunkt als Normalofett
und einen Graphitanteil, der bei rausgelaufener Sülze gewisse Notlaufeigenschaften
bietet. Dieses Graphit ist ja schon schon im Gelenk (da war ja vorher schon mal MOS2 drin)
und mischt sich mit dem Normalofett.
Wenn die Schellen dicht sind, funktioniert der Status quo also wahrscheinlich ziemlich gut.
Sollte es nochmal Probleme machen, würd ich allerdings GLGF verwenden.


gafu

25.05.13 19:44

Langzeitfett ist meistens mit erweitertem temperaturbereich.

Die gängigen "spezial" schmierstoffe für gleichlaufgelenke sind doch auch nur bis 110 grad spezifiziert.
LM47 wird wohl gern verwendet.

was für mich bei der ganzen sache "neu" ist, ist dieses werkzeug:



hätte nicht gedacht das die manschetten so dehnbar sind

Bastl_r

25.05.13 19:59

Ich kenn das Werkzeug für kleinere Anwendungen in der Elektronik als Dreidornzange


bastl_r

Toni

25.05.13 20:00

die extreme Dehnbarkeit würde ich aber nur neuen Manschetten zutrauen. Hatte schon Bammel, die ollen Manschetten soweit aufzuweiten, bis ein 6mm Schlauch drunterpasst...

Die Fettmenge ist nach Gutdünken drinnen, und es läuft wieder einwandfrei. Das neue Fett hat die gleiche Basis, einen weiteren Temperaturbereich, und ähnliche Viskosität. Sollte theoretisch alles passen.

Übrigens kann ich mir das Problem nicht anders erklären, als dass schon vom Werk aus viiiiel zu wenig Fett drin war. Alte (Original-)Manschette war dicht, und nirgends waren Fettspritzer zu sehen. Die inneren Manschetten sind durch von unten abgedeckt (Verkleidung) -> kommt kaum Dreck dran. Fett würde man da sehen.

Toni

09.06.13 11:30

Wollte mal eine finale Rückmeldung geben: seit mehr als 2000km ist Ruhe. Problem wurde durch die Fetterei wohl behoben

Freitag Abend gab's aber wieder einen Schreckmoment: etwa einen Kilometer vor Zuhause war plötzlich ein Knacken beim Lastwechsel und zeitweise leichtes Rubbeln bei Gleichlauf zu merken. Vorangegangen war eine zugegebenermaßen sehr ruppige Fahrweise
Gelenk doch im Eimer??? Geräusch kam aber diesmal deutlich von links???
Erstmal abgestellt, und abends prophylaktisch nach Ersatzgelenken und Antriebswellen gegoogelt.
Am nächstem Morgen die Kiste genauer inspiziert, und dabei gemerkt, dass das Knacken diesmal auch durch Bremsen auftritt. WTF?
Kurzum: diesmal waren die Radmuttern VL lose!!! Die Schrauben ziehe ich immer brav mit einem Drehmomentschlüssel über Kreuz mit 120Nm an. Zuletzt definitiv auch. Wie konnte das passieren?

Da fiel mir noch etwas ein. Kennt ihr den ollen Etzold? Zu meinem Vorgängerauto hatte ich von ihm ein passendes So-Wird's- Gemacht-Buch.
Ist schon ein paar Tage her, und der sah da noch so aus:

Im Buch standen noch so Sachen, wie man den Motor ausbaut, Kupplung wechselt, Zylinderkopf instand setzt, usw. (in den heutigen Büchern eher wie man den Lack pflegt...)
Darin stand auch, dass man Drehmomentschlüssel vor Gebrauch auf korrektes Auslösemoment prüfen soll. Mein Drehmomentschlüssel ist auch noch aus dieser Zeit. Wusste der, dass Leute wie ich den vom Hornbach-Grabbeltisch hatten?
Also den Prügel in den Schraubstock gespannt, mit eine Waage das Gewicht bis "Knack" gemessen und mit L*g multipliziert: Einstellung 120Nm, "Knack" aber schon bei ca. 80Nm...
Radmuttern nachziehen nach 50km hatte natürlich auch geholfen, hatte ich aber noch nie gemacht...

Also - traut keinem ollen Drehmomentschlüssel!

gafu

09.06.13 15:53

danke für die Rückmeldung, bei mir steht etwas ähnliches an, da werde ich das auch erstmal mit frischem fett versuchen. hab schon extra MoS2 fett für dauerschmierung zu mir schicken lassen.

übrigens: die DIN für drehmomentenschlüssel lässt meines wissens +/-25% toleranz zu. So gesehen bist du gerade mal knapp ausser der Norm.

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