PV, wieviel Ersparnis?

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TDI

11.08.13 10:00

Igor_Blechei:
Moin

Dieser Kohle-Investitions-Rendite-Quark passt mMn nicht so recht hierher, nix für ungut.


Ja, stimmt schon, die Leute versaufen an einem Wochenende gerne mal über 100€, bestellen bei Pollin Überraschungspakete und geizen dann bei sowas rum...



Gernstel

11.08.13 10:38

Ich habe dazu zwei Fragen, speziell für den Inselbetrieb:

1. Wie ist denn die Energieausbeute im Winter im Vergleich zum Sommer? Bin ich optimistisch oder pessimistisch, wenn ich für Dezember+Januar mit 10% der Ausbeute rechne wie für Juni+Juli? Dass ich also 10 kW Nenn-PV-Leistung vorsehen muss, wenn ich auch in der dunklen Jahreszeit 1 kW benötige? Hat jemand einen Tracker in Betrieb und kann die erzielten kWh pro Monat über das Jahr angeben?

2. Alterung: Wenn ich die Module annähernd senkrecht aufstelle, erwarte ich im Winterhalbjahr eine höhere Ausbeute, weil kein Schnee die Module bedeckt und die niedrig stehende Sonne besser genutzt wird. Dafür erreiche ich im Sommer wiederum weniger Ausbeute, weil die Sonne höher steht bzw. die Module dann sogar noch "von hinten" bestrahlt werden. Ist dann aber durch die geringere "Strahlungsbelastung" im Sommer wenigstens mit einer entsprechend verlängerten Lebensdauer der Module zu rechnen, oder verschenke ich durch die senkrechte Aufstellung einfach nur über die Lebensdauer nutzbare Sonneneinstrahlung?



radixdelta

11.08.13 11:07

Es muß aber auch im Rahmen bleiben. Ich suche noch immer eine günstige Lösung aus dem ganzen Haus eine Insel zu machen. Bei Ebay gibt es große Siemens Online-USVen zwischen 2000€ und 2500€. Das wäre Preislich ok, aber wie bekomme ich die Leistung aus Sonne und BHKW und evtl. auch mal Wind da rein?

xoexlepox

11.08.13 11:14

Gernstel:
Bin ich optimistisch oder pessimistisch, wenn ich für Dezember+Januar mit 10% der Ausbeute rechne wie für Juni+Juli?

Nach meinen Erfahrungen mit einer "Mini-Insellösung" (<20Wp) ist 10% ein relativ realistischer Wert. Ich habe mir aus den (über 3Jahren ermittelten Werten) eine ganz grobe "Faustformel" (für 12V-Anlagen) abgeleitet: Wenn du kontinuierlich NWatt benötigst, brauchst du mindestens N*10Wp an Modulleistung und mindestens N*10Ah Puffer.

Gernstel:
Wenn ich die Module annähernd senkrecht aufstelle, erwarte ich im Winterhalbjahr eine höhere Ausbeute...

So habe ich das auch gemacht. Zwar nicht fast senkrecht, aber deutlich über 45°. Ich habe dabei den Vorteil, daß ich einfach an die Module herankomme (Balkon) und notfalls "Schnee schippen" kann.



radixdelta

11.08.13 11:21

habe da noch was ganz wichtiges vergessen und finde da nichts konkretes.
Was ist wenn ich ein einzelnes Modul Teilbeschatte? Im Sommer macht der Balkon Schatten auf das obere Drittel.

Kuddel

11.08.13 11:26

Igor_Blechei:

Weil ich meine sonnenkalten Bierse und Würstl und die Frickelei einfach geil finde.
Dieser Kohle-Investitions-Rendite-Quark passt mMn nicht so recht hierher, nix für ungut.

100% Ack.
Meine Batterien sind inzwischen 4 Jahre alt. Leistungsdaten habe ich nicht, sind aber noch ausreichend. Vorher hatte ich welche, die nach 2 Jahren kaputt gingen. War unter anderem mein Fehler, weil ich die tagtäglich bis auf 30% Ladestand runtergefahren hatte.
Meinen Wechselrichter hatte ich inzwischen 3x geschrottet, jedesmal weil ich einen Kurzschluss auf der Leitung hatte. Ansonsten scheinen die gut haltbar zu sein. Ich empehle unbedingt hochwertige (z.B. Fa. Fraron), der Chinamüll ist starker Murks. Die können evtl. nicht mal einen Kühlschrank anwerfen. Allerdings sind die Wechselrichter recht einfach reparierbar.
Das älteste Solarmodul ist 5 Jahre alt. Eine Alterung habe ich noch nicht bemerkt.
Gruß
Kuddel

Kuddel

11.08.13 11:34

Gernstel:

1. Wie ist denn die Energieausbeute im Winter im Vergleich zum Sommer?

Im Winter ist es sehr kalt, daher ist die Ausbeute wesentlich höher als 10%. Dieser Winter war extrem grau, ansonsten schätze ich duchaus 40-60%.
Schön ist die Kombi mit einem Windrad. Wenn die Sonne nicht scheint, weht statt dessen der Wind. Meine Empfehlung: http://www.wind-sd.de/.
Gruß
Kuddel

xoexlepox

11.08.13 12:25

radixdelta:
Was ist wenn ich ein einzelnes Modul Teilbeschatte?

Das hängt von "der Schaltung" des Moduls ab: Wenn eine der (in Serie geschalteten) Teilzellen beschattet wird, kommt fast nichts mehr aus den Modul heraus. Schau dir mal das Komplett-Modul an. Bei den amorphen Modulen findest du z.B. lange, sibrige "Leiterbahnen" zwischen den (schwarzen) "aktiven Zonen". Wird eine solche Zone z.B. senkrecht zu den Leiterbahnen beschattet (also nur ein Teil des "Streifenelements"), macht das recht wenig aus, fällt der Schatten jedoch komplett auf einen solchen Streifen, dann wars das... Bei den mono- oder polykristallinen Modulen, die aus einzelnen Zellen zusammen gesetzt sind, ist es genauso (es sei denn, die Zellen sind an dieser Stelle parallelgeschaltet) -> Eine Zelle in der "Batterie" komplett beschattet -> nichts geht mehr



xoexlepox

11.08.13 13:13

Kuddel:
Im Winter ist es sehr kalt, daher ist die Ausbeute wesentlich höher als 10%.

Richtig, Solarzellen funktionieren bei tieferen Temperaturen effizienter. Genau daran "forsche" ich momentan... Dazu habe ich mir einen "Messkopf" mit einem PIC zusammengebastelt, der Strom, Spannung, und Temperatur misst, und über einen "Eindrahtbus" (über den auch die Stromversorgung erfolgt, und auch mehrere dieser Messköpfe angeschlossen werden können) an eine "Zentrale" übermittelt. Ziel dieser Aktion ist es, herauszufinden, ob (und wann) eine Pumpe aktiviert wird, die Wasser auf die Zellen plempert. Dabei ist die Frage: Wieviel Energie verbraucht die "Kühlung", und wieviel "bringt" sie.

Kuddel

11.08.13 13:19

@xoexlepox: Ui, auf die Auswertung bin ich gespannt.
Wer Umweltdaten benötigt:
http://www.ach-du-schan.de/wetterdaten/current.html
Wenn man die Links der Diagramme anklickt und den Link mauell verändert, kann man auch Vorjahresdaten bekommen.
Gruß
Kuddel

Gernstel

11.08.13 15:30

Hm, also bei Erwärmung der Solarzellen sollte der Strom etwas steigen, die Spannung aber deutlich sinken. Ich würde für 50°C Temperaturunterschied einen Wirkungsgradverlust bzw. -gewinn von 20% vermuten. Eine Solarzelle mag bei gleicher Einstrahlleistung aber unterschiedlicher Temperatur im Sommer also 10% weniger als die Nennleistung liefern und bei Frost 10% mehr.

Den größeren Effekt erwarte ich aber durch die im Winter geringere Strahlungsleistung und zeitliche Verfügbarkeit der Sonne. (100 statt 1000 W/qm, 8 statt 16 h/Tag?!) Das merkt man selbst ohne Solarzellen schon daran, dass man im Sommer in den Schatten flüchtet und die Jalousien herunter lässt und im Winter auch in der Sonne frieren kann bzw. Räume auch bei Sonneneinstrahlung zusätzlich beheizen muss (obwohl der Einstrahlwinkel dann zumeist günstiger ist).

Nichtsdestotrotz ist eine Kühlung ein verfolgenswerter Ansatz, wenn man die sommerliche Spitzenleistung ausnutzen kann, etwa für Raumkühlung oder bei Verkauf der produzierten Leistung. Ich glaube, dass so ein Kühlsystem daher auch eine gute Geschäftsidee ist.



radixdelta

11.08.13 20:10

wenn die Sonne im Winter scheint dann tut sie das genau so dolle wie im Sommer. Einzig der ungünstigere Winkel und evtl. längere Schatten stören den Ertrag.

Mein Modul ist komplett in Reihenschaltung, um auf die 24V+ zu kommen. Bedeutet also das die gesamte Modulleistung einbricht wenn ein bisschen Schatten drauf ist? Dann brauche ich andere Module.

xoexlepox

11.08.13 20:21

radixdelta:
Einzig der ungünstigere Winkel und evtl. längere Schatten stören den Ertrag.

Ein wenig spielt auch noch der längere Weg der Strahlung durch die Atmosphäre mit -> "Dämpfung", siehe Farbänderung beim Sonnenuntergang.

radixdelta:
Bedeutet also das die gesamte Modulleistung einbricht wenn ein bisschen Schatten drauf ist?

Das kommt auf den Schatten an: Der schmale Schatten z.B. von einem dünnen Ast/Zweig wird nur wenig ausmachen, aber wenn eine Teilzelle komplett im Dunkeln liegt...


radixdelta

12.08.13 00:01

Ich meine mich zu erinnern das die Atmosphäre im Winter weniger Absorbiert als im Sommer. In beiden fällen unter Hochdruckwetter. Warum das nun so war weiß ich nicht mehr, kann das am Wassergehalt liegen oder weil's im Winter nicht so staubt? Quintessenz war, bei getrackten Anlagen ist Pmax im Winter größer als im Sommer. Aber auch diesbezüglich werden deine Forschungen aufschlussreich sein, ich bin gespannt.

Mein Schatten ist schon relativ Massiv. Ein Balkon halt.

Das ist schon Nachmittags, Mittags ist es etwas mehr Schatten.

Edit: Da oben links neben dem ganz rechten Röhrenkollektor ist ein freier Platz, da soll das Modul hin.


Zuletzt bearbeitet: 12.08.13 00:03 von radixdelta

Lars_Original

12.08.13 09:00

Im Winter ist es vor allem kälter.

Der Wirkungsgrad der Module sinkt mit steigender Temperatur.
Und blaues Licht enthält nun mal mehr Energie als Rotes.
Dafür hat Einstein mal den Nobelpreis bekommen.

Lars

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