Altern von LEDs

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Celaus

14.06.13 13:55

Die Alterung in Halbleitern lebt sich in der Form aus, daß die Diffusion von Dotierungsatomen aus den ursprünglichen Positionen in die nähere Umgebung statt findet. Dadurch verschwimmen oder verbreitern sich Sperrschichten. Bei Transistoren kann sich dadurch die Spannungsfestigkeit verschlechtern, aber auch die Verstärkung erhöhen. Beim AF106 führte das zum wilden Schwingen von Empfänger-Eingangsstufen. Bei Sendetransistoren verkürzte sich die Lebensdauer in Abhängigkeit von der Betriebstemperatur. Bei den hohen Elektronengeschwindigkeiten von einigen km/s in Halbleitern kann man sich vorstellen, so glaube ich, daß Dotierungsatome quer durch den Kristall geprügelt werden.
Viel Spaß beim Ionenprügeln.
Celaus

Nicki

14.06.13 16:44

Peppo:

Ich denke folgende pauschale Aussage ist zulässig: Wer das thermische Management bei LEDs im Griff hat und eine gute Netzteillage schafft(da sterben auch viele LEDs dran), der hat lange Freude an den aktuellen Produkten.

Meine Erfahrung:
Zumindest subjektiv sind meine 5 10W-COB-Module zu je 6€ (Betriebstemperatur: um 45°C wegen Passivkühlung, jedes Modul hängt mit einem eigenen Widerstand an auf Nennstrom abgeglichenen etwa 35V) nach mittlerweile ca. 1000 Betriebsstunden etwas dunkler als am Anfang, aber immer noch gut hell.
Ausgefallen ist bis jetzt noch kein einziger Chip.

xoexlepox

14.06.13 17:48

Nicki
...nach mittlerweile ca. 1000 Betriebsstunden etwas dunkler als am Anfang...

Selbst das empfinde ich bei einer angepriesenen Haltbarkeit von > 20kStd. als "schon ein wenig ärmlich".
Meine Erfahrung: Ca. 50 "stinknormale" LEDs (kein "Ultrahell", "Lowpower" oder Sonstwas, spezifiziert für 20mA, betrieben mit 10mA Gleichstrom) tun hier seit >10Jahren ihren Dienst ohne "auffälligen" Helligkeitsabfall (Differenz). Ok, ich müsste für einen "fairen Vergleich" mindestens eine LED aus "der Zeit" finden, als ich diese Konstruktion gebaut habe, und sie in die vorhandene Schaltung einbauen... Meine Erfahrungen in diesem Bereich sind Folgende: Wenn man LEDs mit maximal 70-80% ihres Nennstromes betreibt (bitte wirklich als maximalen Spitzenwert betrachten, beim Pulsen/Multiplexen werden diese Ströme fast immer überschritten -> ggf. einen entsprechenden Kondensator parallel schalten), erreicht man auch die spezifizierte "Lebensdauer". Die "High-Power-"LEDs (>1W) betreibe ich noch nicht lange genug, um im diesem Bereich (einigermassen verlässliche) Aussagen zu treffen.


qwertz

15.06.13 00:14

Meiner Erfahrung nach ist die Alterung der Leuchtdioden sehr stark vom Strom abhängig.
Ich habe auf der Terasse als Orientierungsbeleuchtung 5 weiße LEDs von der billigsten Sorte seit ca 4 Jahren ohne nennenswerten Helligkeitsverlust laufen. Strom ist so um 5mA pro LED. Ich habe noch welche von der gleichen Charge unbenutzt rumliegen, werde mal vergleichen.
Wo mir aber eine nachlassende Helligkeit aufgefallen ist es beim Display der Heizungssteuerung. Rotes Siebensegment LED welcher die ganze zeit die Kesseltemperatur anzeigt, es werden also die meiste Zeit zwei stellen benutzt. Stellt man die Anzeigeart auf Druck um werden drei Stellen benutzt und die erste Stelle leuchtet deutlich heller.

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