Schaltung erklären

Seiten: (1)
Zurück zur Übersicht

Philippe

04.05.13 20:03

Hallo zusammen!

Könntet ihr mir die folgende Schaltung erklären? Der Sinn ist es, die LEDs mit nur 1,5V zum Leuchten zu bringen. Als Aufbau funktioniert das auch, aber ich verstehe nicht, WARUM es tatsächlich funktioniert.



Habt ihr eine Idee?

NilsRoe

04.05.13 20:07

Das ist der Joule-Thief. Soweit ich verstehe (ich habs mal irgendwo gelesen), sorgt der Widerstand für eine Art Verzögerung für das Schalten des Transistors. Dieser Schließt den Stromkreis über die Spule, diese schießt ihre Ladung in die LED, nachdem der Transistor die Verbindung wieder sperrt


Zuletzt bearbeitet: 04.05.13 20:08 von NilsRoe

i_h

04.05.13 20:12

Schau dir mal an wie ein Step-Up funktioniert. In dem Fall wird der Transistor aber nicht fremdgeschaltet sondern über die Rückkopplung der Speicherspule. Die Sache schwingt also von selbst.
L1 müsste den selben Wicklungssinn wie L2 haben.


Zuletzt bearbeitet: 04.05.13 20:13 von i_h

ozonisator

04.05.13 20:13

ne, entgegengesetzt. ausserdem, leds parallel, nene. lieber in reihe. wenn parallel dann eigentlich mit je einem vorwiderstand.


Zuletzt bearbeitet: 04.05.13 20:14 von ozonisator

Jan_Tuks

04.05.13 20:14

Das ist ein Oszillator.
Ein Oszillator ist ein verstärker der Schwingt.
(Transistor=Verstärker)
Die beiden Spulen sind gekoppelt.. wie beim Microfon und Lautsprecher... (fieeepppp).
Das schalten der Spule induziert eine Spannung die höher ist.. und die LED fängt erst ab einer gewissen Spannung an zu leuchten.


Bastelbruder

04.05.13 20:57

Ich probier mal den Erklärbär...

Erstmal sind die beiden Spulen magnetisch gekoppelt, also ein Transformator. Und aus dem Physikunterricht ist vielleicht noch der Spruch bekannt: "Bei Induktivitäten die Ströme sich verspäten". Wenn die grundsätzliche Funktion des Transistors noch etwas bekannt ist, kriegen wir die Schaltung zum Laufen.

Beim Anlegen der Betriebsspannung fließt (langsam) aber hauptsächlich durch den Widerstand begrenzt Strom in die Basis des Transistors. Der schaltet (in diesem Fall ziemlich digital) L2 ein und dort beginnt der Strom zu fließen. Der Spannungssprung an L2 wird (bei richtiger Polung) auf L1 übertragen und erhöht damit den Basisstrom. Irgendwann ist der Kollektorstrom so groß daß die endliche Verstärkung nicht mehr ausreicht und die Spannung am Kollektor steigt an. Die dabei abnehmende Spannung an L2 bewirkt abnehmende Spannung an L1 und abnehmenden Strom in die Basis. Innerhalb kürzester Zeit wird der Trransistor dadurch ausgeschaltet. Jetzt kommt der verspätete Strom zur Geltung: Durch den Transistor kann er nicht mehr, also muß er durch die LEDs. Er fällt dabei genauso linear bis auf null, die während der Einschaltzeit ins Magnetfeld zwischengespeicherte Energie wird vollständig wieder abgegeben. Und dann geht's wieder von vorn los.

Der Vorgang wiederholt sich etwa 10..100tausend Mal in der Sekunde.

Die LEds leuchten also nicht dauernd, sie sind (bei einer normalen Betriebsspannung von 3V) etwa 30..45% der Zeit eingeschaltet (L2 hat relativ hohe ohmsche Verluste). Durch den Sägezahnförmigen Stromverlauf ist der Wirkungsgrad der LEDs auch nicht optimal, aber Hauptsache es leuchtet.

Der Strom in der Spule L2 ist dreieckig, die von null steigende Flanke fließt durch den Transistor, die fallende Flanke durch die LEDs. Der Spannungsverlauf am Kollektor des Transistors ist fast rechteckig.

Desinfector

04.05.13 20:59

sorgt der Widerstand für eine Art Verzögerung


nicht für eine Verzögerung.
Das macht die Spule.

Celaus

04.05.13 22:59

Willst Du nun eine anständig funktionierende Schaltung, oder wissen, warum diese LED-Transistor-Verreckerschaltung vielleicht nicht funktioniert ? Zum Beispiel, daß die Schaltung nicht schwingt, weil die Spulen nicht gekoppelt sind, weswegen auch kein Wicklungssinn angegeben zu sein braucht.
Unter <http://www.pi4raz.nl/index.php?option=com_content&task=view&id=51&Itemid=46> findet man die ähnliche Schaltung ohne Fehler und eine gute Erklärung in einer altgermanischen Sprache.
Alles Gute, einen hohen Wirkungsgrad und überhaupt und so.
Celaus

Philippe

05.05.13 00:45

Danke für Eure Antworten!

ferdimh

05.05.13 01:09

Die ganze Chose ohne Stützkondensator zu betreiben erscheint mir auch sehr sportlich...

Bahmtec

05.05.13 02:36

Bastelbruder = Geil!


NilsRoe

05.05.13 13:16

Danke Bastelbruder, wieder was gelernt! :-)

Zurück zur Übersicht
Seiten: (1)