Hauselektrik und deren Folgen.. (Problem!)

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modelleicher

08.05.13 17:38

Ja du hast es richtig verstanden. Küche hat nur eine Steckdose und Licht das eh defekt ist.

Meine Meinung: neu machen, auf jeden Fall. Als übergangslösung evtl. Aufputz? Ein paar Meter NYM und Kabelkanal (oder Naglschellen) und Aufputzsteckdose kosten nicht die Welt und Du bist auf der sicheren Seite.

Genau das werde ich jetzt versuchen, bevor es dunkel wird und der Kühlschrank warm.. Danke Nagelschellen und Aufputz Kabel tun der Optik der Küche auch keinen Abbruch mehr.. Sicher ist sicher.

Grüße..

modelleicher

08.05.13 18:49

So, hat alles prima funktioniert.

Danke euch allen

Ich denke die Aussage "Wenns aus der Steckdose rausgeflammt hat, dann ist dort auch der Fehler..." deckt sich mit meinem Verständnis und meinen Halbwissen,darum war wohl tatsächlich die Steckdose + Wasser schuld.
Allerdings bin ich trotzdem froh dass ich die Verteilerdose zerlegt hab, das war echt nicht mehr schön wie die innen ausgesehen hat, da ist gut dass die nicht mehr angeklemmt ist jetzt. Und so wie die alten Kabel ausgesehen haben und die Tatsache dass es ne Küche ist in der es oft dampft.. Die Vorstellung von der Suppe die da in der Verteilerdose war wenn die auch in den Kabelrohren ist.. Bin ich froh dass die gleich mit abgeklemmt sind.
Kann also mit der Entwicklung ganz zufrieden sein.

Grüße..

xoexlepox

08.05.13 19:08

ferdimh:
Lass die Steckdose mal gut trocknen oder tausch sie am Besten gleich aus, ...

Ich würde Letzteres empfehlen, denn ich hatte mal etwas Ähnliches mit einer Mehrfachsteckdose: Wasser hineingeraten, ok, blubbert nicht, dampft nicht -> Abwarten, und trocknen lassen. Das war keine gute Idee, denn ein paar Tage später wunderte ich mich über einen seltsamen Gestank und die "gut handwarme" Mehrfachsteckdose. Der Kunststoffisolator darin hatte sich in ein bröseliges, kohleartiges Material verwandelt, dessen Widerstandswert (mit Multimeter gemessen) im unteren kOhm-Bereich lag... Ich hätte nie gedacht, daß sich auch Isolatormaterial "elektrolysieren" lässt

gafu

08.05.13 19:18

hi.

also das es nach einem elektrischen bogenfeuer wieder zündet kommt davon, das durch den lichtbogen an den ein- und austrittsstellen so hohe temperaturen auftreten, das das metall anfängt zu verdampfen. der dampf schlägt sich dann in der unmittelbaren umgebung der schadstelle an den bauteiloberflächen wieder an.

dadurch hast du sozusagen null isolationsabstand. die 0,x Volt von dem multimeter sind nur nicht ausreichend um den bogen wiederzuzünden.

hier muss man allermindestens: einen neuen steckdoseneinsatz einbauen und zusätzlich so weit wie möglich isolierschlauch auf die adern schieben, da die bestimmt auch bedampft sind.

Das rohr mit der auskleidung heißt "Bergmann-Rohr" und ist in manchem Keller auch auf der Wand zu sehen:

Dazu gabs diese blech verteilerdosen (unterputz) und Porzellanklemmsteine mit halbrundem Deckel für Aufputz.
Unterputz wurden die rohre normal mit einer Biege/Falzzange mit den vielen kleinen Einkerbungen versehen so dass sich ein bogen ergab, wo man mit einem einziehband mit biegefeder durchfahren kann, und die drähte einziehen kann.

Solche Installationen werden seit mindestens 50 Jahren nimmer gebaut. Meist waren die Steckdosenstromkreise mit 5A abgesichert, außer einem Radio und wer es sich leisten konnte einem Staubsauger mit 150W hat zu der Zeit doch keiner was gehabt, was er da anstecken konnte. Das obere Ende der Belastung stellt dann schon das Bügeleisen dar. Da reicht die 5A Sicherung dafür.

Mal ganz ehrlich: Ich halte ja nicht viel davon immer gleich alles neu zu kaufen, aber das gehört rausgerissen und neu gemacht.
Und über die 50 Jahre alten Abzweigdosen würde ich auch nicht ohne bedenken die starken Verbraucher in der Küche befeuern wollen, das war selbst damals nicht für solche stromstärken gedacht.

Die Baumwolledrähte.. da ist auch kein rohr geerdet, sondern alles ist innen isolierend ausgekleidet. pvc gab es noch nicht, das baumwollgeflecht wurde z.t. mit wachs getränkt.
Kann gut sein das das gut brennt. Wenn dann die leitungen mal heiß werden...

Zum Rohr: also wenns das normale rohr ist was "überall" verwendet wurde, dann passt da ein "NYM-J 3G1,5" durch, also das normale runde installationskabel. Im zweifelsfall braucht man nur an den ecken/kurven mal das rohr öffnen zum durchfädeln.

achso: zeitgemäß wär folgende installation: eine zuleitung für den elektroherd (falls vorhanden) mit 5x2,5mm,
eine zuleitung für die steckdosen "links", z.b. kühlschrank und die hälfte der arbeitsplattensteckdosen, eine zweite zuleitung für die andere seite und dunstabzug, und wenn ein geschirrspüler rein soll, für den auch noch eine eigene zuleitung.
so grob ab 15m leitungslänge würde ich diese leitungen mit 2,5mm adernquerschnitt ausführen, wenn die mit 15A abgesichert werden sollen, oder wenn die Leitungen in gedämmten wänden, also direkt im Dämmstoff verlegt sind.

Jede zuleitung natürlich mit einer eigenen sicherung.
Wenn kein kraftstrom vorhanden ist, den Herd evtl. dann mit 3x4mm²


Zuletzt bearbeitet: 08.05.13 19:24 von gafu

Funky

08.05.13 19:41

Hier http://www.fingers-welt.de/phpBB/backup/filesbrauchmernet/small_d/018f5de74faee2958fb125559bfb41a.JPG sieht man sehr schön, wie der Duroplast verkohlt ist. Die schwarze Bahn leitet wie bereits beschrieben auch ohne Wasser lustig weiter. Auswechseln. Im äußersten Notfall (der hier aber nicht vorliegt...) tief auskratzen.

gafu

08.05.13 19:51



Kellerkind

08.05.13 20:07

Moin, laut Verordnung darf man ältere Anlagen ala klassischer Nullung nicht mehr erweitern oder man benutzt sogenannte RCD Steckdosen (eingebauter FI, die gabs zu meiner aktiven Zeit noch nicht).

Ganz früher wurde das übrigens so gemacht und die Frage wird auftauchen zwecks Schutzleiter anklemmen usw.
Also in der angesprochenen Verteilerdose ist wahrscheinlich auch noch klassische Nullung verlegt. Wenn !!! das dort so war hatte man den schwarzen Draht des 3adrigen NYM an die Phase angeklemmt und den gelbgrünen Draht an den PEN in der Verteilerdose. In der Steckdose den gelbgrünen zuerst auf den Schutzleiteranschluss geklemmt und dann eine Brücke zu einem Polanschluss der Steckdose gemacht. Der Schwarze Draht dann wie üblich auf den anderen Polanschluss.

Aber ich betone nochmal das erweitern (neue bzw. Steckdose an einem anderem Platz) ist nicht erlaubt, ich weiss nicht genau wie die Vorschriften heutzutage sind um eine vorhandene Steckdose neu zu verkabeln.
Wenns nämlich kokelt und/oder Personen sterben usw. zahlt keine Versicherung.
Abgesehen davon dass für sowas auch ein Profi mit anschliessenden Testen der Steckdose sicherlich vorgeschrieben ist.

Hängenbleibende oder nichtabschaltende Wasserkocher
sind son Klassiker für kokelnde Verteilerdosen in denen zusammengewürgte Drähte, Klemmstellen mit lockeren Schrauben usw. verlegt sind. Da fehlt noch der fehlende Porzellanring in der Verteilung damit der Laie auch ne 16 A Sicherung reinhauen kann statt der vorgesehenen 10 A Sicherung. Da ist dann der Kabelbrand schon vorprogrammiert

Gruss Stefan

Apropo Wasserkocher, hab ich schon live an der Kasse eines REPO(billig)laden gehört, Zitat: Aufpassen das Gerät schaltet nicht ab, hat se der Oma gesagt... Einige Kunden hatten Sie drauf hingewiesen.



modelleicher

08.05.13 20:18

Danke für die ausführlichen Informationen. Jetzt verstehe ich auch warum die Steckdose selbst in trockenem Zustand noch gefunkt hat. Also ab in den Müll damit..

Dieses "Bergmann Rohr" haben wir ansonsten noch im Keller und auf dem Dachboden sichtbar, und in einem weiteren Raum ist es auch noch. Es sind wohl die Räume die schon von Anfang an oder zumindest seit das Haus Elektrik bekam auch angeschlossen sind. Im Keller geht darüber allerdings nur noch die Beleuchtung, die Steckdosen haben 1988 neue Kabel bekommen, zumindest sind da moderne Kabel.

Ansonsten ist fast alles restliche im Haus mit so flachen 2 oder 3 adrigen Kabeln, zumindest überall wo ich bisher auf geklopft habe. Meistens ist die Isolation von denen ziemlich brüchig.. PE ist aber eigentlich fast generell auf N geklemmt, auch an den Stellen an denen 3 Adern liegen gibt es irgendwann ne Verteilerdose aus der dann nur zwei weiter gehen..

Wie gesagt, irgendwann kommt das neu, aber Stück für Stück so wie die Zimmer renoviert werden. Anders ist das nicht möglich da wir ja auch wohnen müssen..

Wie bedenklich ist es eigentlich dass PE auf N geklemmt ist?

Edit: Letzte Antwort war noch nicht da als ich geschrieben habe..
Hat das irgend einen besonderen Sinn dass der PE in der Steckdose zuerst angeklemmt wurde und dann auf N gebrückt? Hier im Haus sind verschiedene Versionen zu finden, zum einen N auf N der Steckdose und dann auf PE der Steckdose gebrückt, ebenso N auf PE der Steckdose und auf N gedrückt und alle drei Adern korrekt angeschlossen aber dann in der nächsten oder übernächsten Verteilerdose PE und N zusammen geklemmt..

Grüße..

Noch ein Edit bezüglich der Dicke des Bergmann Rohres: Das Rohr im Keller wäre dick genug für normales NYM-J 3G1,5, aber das in der Küche ist definitiv wesentlich dünner, das in dem anderen Raum der das auch hat ebenfalls. Naja, das in der Küche ist jetzt eh Geschichte, das ist abgeklemmt und bleibt es auch.


Zuletzt bearbeitet: 08.05.13 20:36 von modelleicher

Schueler

08.05.13 20:25

Das ist dann eine klassische Nullung, d.h. du hast keine getrennten N und PE, sondern einen PEN.
(Man sagt auch verPENnte Installation)

Die flachen Kabel sind Stegleitungen, wenn die älter werden reicht es oft schon das man sie bewegt, schon bröselt die Isolierung weg.

gafu

08.05.13 20:41

vor allem die kleinen reisewasserkocher hatten schon immer keine abschaltung. das ist nix ungewöhnliches

Henning

08.05.13 20:42

modelleicher:

Hat das irgend einen besonderen Sinn dass der PE in der Steckdose zuerst angeklemmt wurde und dann auf N gebrückt?


Jo.

Wenn der PEN auf der N-Klemme aufgeklemmt ist, und nach PE gebrückt ist, ist im Falle dass die Brücke aufgibt, keine Erdung mehr vorhanden. Dies bekommst du nicht mit.

Wenn der PEN auf der PE-Klemme aufgelegt ist, und die Brücke nach N ein Problem hat, fällt dir auf dass das Gerät nicht mehr funktioniert, eine Erdung ist aber noch da.

modelleicher

08.05.13 20:45

Also Reisewasserkocher ist das nicht, und Abschaltung hat er "eigentlich" auch.. In 19 von 20 Fällen funktioniert er Tadellos.. Aber alle paar Tage schaltet er auch mal nicht mehr ab.. "Normalerweise" ist man ja da und merkt das dann...

Naja, vielleicht kommt die Tage mal ein Thread "Wasserkocher Abschaltung reparieren" oder so.. Ich stelle mir nämlich vor dass das Ding zu einem kleinen stinkenden Haufen zusammen schmilzt und dann brennt sobald kein Tröpfchen Wasser mehr da ist... Gar nicht gut. Allerdings ist das Gerät noch keine 5 Monate alt und macht das schon seit Anfang an..

Die flachen Kabel sind Stegleitungen, wenn die älter werden reicht es oft schon das man sie bewegt, schon bröselt die Isolierung weg.

Genau das.

EDIT: Wieder ein neuer Beitrag als ich geschrieben habe.
Ok, danke für die Erklärung, das macht natürlich Sinn.

Grüße..


Zuletzt bearbeitet: 08.05.13 20:48 von modelleicher

Roehricht

08.05.13 20:48

Hallo ,
wenn du die Hütte eh renovieren willst, bietet sich eine Totalerneuerung an.
Du musst allerdings während der Bauphase:
a.) wissen wo was hinkommt.Telefon, Internet, Audio und TV nicht vergessen!
b.) die notwendiegen Zuleitunge Kabelkanäle , Leerohre schon für die Räume mitverlegen die noch nicht dran sind.

Demn alten Rotz würde ich nach der Nummer die du beschrieben hast, in keinem Fall mehr unter Saft setzen. Das ist Brandgefählich.
Die alten Leitungen können überall schon Macken haben.
Bau dir wie schon von anderen empfohlen ein paar Steckdosen in die Küche und evtl.in anderen Räumen, verlege provisorisch neue Leitungen zur Verteilung und mach die alten Leitungen tot.Licht zur Not mit Handleuchten , Baustellenleuchten oder Preiswerte Leuchtstofflampen aus dem Baumarkt als Baustellenlösung,

Ich hatte währen meiner Renowierungsphase ein Baustromverteiler auf dem Flur und viele Verlängerungskabel.

Ich habe noch einige Provisorien rumliegen.Eine Dreiersteckdose nebst Lichtschalter und einer Einzelsteckdose auf einem Stück Sperrholz montiert. Das wurde an die Wand in Nähe der Tür gespaxt. Eine Handlampe an die geschaltete Steckdose angeschlossen und sauber in die Bude integriert. Das Zuleitungskabel kam dann in den Bauströmer. Davon gabs einige von.
Der Herd hatte ein 20m 5x2,5 Gummikabel bekommen, mit Cekon rot dran.

Meien Mutter hatte sich schnell an den Kabelverhau in der Bude gewöhnt.
Den das provisorium dauerte fas 1,5 Jahre.

73
Wolfgang

Installationen die älter als 40 Jahre sind gehören ausgewechselt.

xoexlepox

08.05.13 20:56

modelleicher:
Wie bedenklich ist es eigentlich dass PE auf N geklemmt ist?

Ich bin zwar nicht der "Installationsprofi" hier, meine aber, daß eine solche "Krücke" nur verhindern kann, daß bei einem Isolationsfehler in einem angeschlossenen Gerät Phase auf dem Gehäuse liegen kann (Gehäuse = PE mal vorausgesetzt). Einen anderen Stromweg (z.B. L->Körper->Erde) "entdeckt" nur ein FI.


duesed4

08.05.13 23:09

Zum Thema dreipolig erweitert in Anlage mit klassischer Nullung: Soweit ich weiß gilt:

Es darf von L + PEN nach L + N + PE aufgetrennt werden, aber nicht nicht PE + N nach PEN.
Wenn eine Leitung nachgezogen wird von einer Verteilerdose mit L + N wird in der Dose L auf L (klar) und N und PE auf PEN geklemmt.

Und nicht L auf L und N auf PE und dann in der neuen Steckdose eine Brücke von PE auf N. (Neue Steckdosen brauchen eh einen FI, son daher aus Normensicht eh nicht mehr relevant.)

Aber: Ich kann es nicht normativ belegen. Sollte ich falsch liegen, bitte korrigier mich jemand...

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