Drehzahl beim Drehstrommotor mit Trafo einstellen?

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plottermeierrrr

18.05.13 00:22

Hallo,

bekam grad eine Email von einem Freund. Dort ist ein Lüftermotor hin und es soll Ersatz beschafft werden. Die Drehzahl ist in mehreren Stufen einstellbar, aber ich sehe keinen Frequenzumrichter oder so.
Das Teil scheint über nen Spartrafo auf verschiede Spannungen geschaltet zu werden?
Von den Anschlüssen her könnte das ne normale Asynchronmaschine zu sein. Kann es sein, dass die Drehzahl da über Spannung in einem sinnvollen Bereich eingestellt werden kann?








Zuletzt bearbeitet: 18.05.13 00:32 von plottermeierrrr

Bastl_r

18.05.13 01:22

Ja bei Lüftern kann man das schon mal machen, dass man die Spannung senkt und dadurch einen größeren Schlupf zulässt.
Das funktioniert deswegen weil Lüfter und auch Kreiselpumpen eine sogenannte quadratische Kennlinie haben und dadurch nicht einfach stehenbleiben wie beispielsweise ein Aufzug oder Förderband wenn man das Drehmoment über zu geringe Spannung reduziert.
Die Firma Fischbach hat sogar einen in etwa passenden Schaltplan online.
Dürfte ungefähr so sein wie bei deinem Kumpel.

bastl_r

ferdimh

18.05.13 05:45

Ja das tut. Ebenso wie die Regelung durch Vorschaltkondensatoren und ähnliche Scherze. Bei 3~ gehts besser als mit 1~, letzteres tut aber auch.
ABER: das ist nur bei kleinen Maschinen eine gute Idee. Beim Abregeln steigt die Verlustleistung im Käfigläufer an. Große Maschinen (1kW+, mit von sich aus geringen Verlusten im Läufer) können dabei überhitzen. Ich weiß nicht mehr, wer hier letztens von ner abgebrannten Kreissäge dank Unterspannung berichtet hat, aber genau das kann passieren.

plottermeierrrr

19.05.13 00:52

Hallo,

danke für die Infos. Das erklärt dann auch, warum bei dem System die Motoren immer so schnell hin sind. Werden beim Ersatzmotor dann mal ne verbesserte Kühlung frickeln.

Viele Grüße
Jens

einstein2000

19.05.13 02:32

Oder gleich einen FU einbauen. Als ich bei ihm war, hatte Georg noch einen da liegen mit 750W. Es wird ja einen Grund haben, dass der Motor abgebrannt ist, kennst du den?

Lg,
Dominic

Bastl_r

19.05.13 02:59

ferdimh:
Ich weiß nicht mehr, wer hier letztens von ner abgebrannten Kreissäge dank Unterspannung berichtet hat, aber genau das kann passieren.


Bei Unterspannung und Nennlast geht zwangsläufig der Strom hoch, da sich die Physik auch in diesem Punkt nicht überlisten lässt!
P = U x I

Wegen Hitze im Läufer: Fischbach hat bei seinen Lüftern meist Außenläufer. Da funktioniert das mit der Kühlung natürlich recht gut.

bastl_r

plottermeierrrr

19.05.13 12:23

FU wäre technisch wahrscheinlich das Sauberste, aber ist für ne Stalllüftung und was der Bauer nicht kennt...
Vielleicht kann man den Motor stattdessen einfach einmal die Stunde für 10-60 Minuten auf Vollgas laufen lassen. So ne Art PWM :-)
Die Motoren dürften immer nach ner Weile durchbrennen, weil sie bei Unterspannung mehr Schlupf machen, nen höheren Rotorstrom bekommen und der mehr Wärme macht.

Bastl_r

19.05.13 22:34

plottermeierrrr:

Die Motoren dürften immer nach ner Weile durchbrennen, weil sie bei Unterspannung mehr Schlupf machen, nen höheren Rotorstrom bekommen und der mehr Wärme macht.


Der Gedanke ergibt mir keinen Sinn.
Wenn ich einen gößeren Rotorstrom habe resultiert doch daraus auch ein höheres Drehmoment welches eine größere Drehzahl zur Folge hat.
Und der größte Strom sollte demnach bei Nennleistung fließen weil da der größte Widerstand, bzw das größte Drehmoment anliegt.

Aber falls Bedarf ist. Ich hab noch zwei günstige Fischbach Radialgebläse mit ähnlicher Baugröße wie diesem daliegen. Für beide hab ich auch noch einen passenden Stelltrafo dazu. Abzuholen wären die Klötze nahe Stuttgart.

bastl_r


Zuletzt bearbeitet: 19.05.13 22:59 von Bastl_r

ferdimh

20.05.13 10:22

Das Drehmoment ist proportional zu Rotorfeld*Statorfeld.
Wenn ich jetzt die Betriebsspannung absenke(=das Rotorfeld schwäche) wird die Drehzahl sinken, bis der erhöhte Schlupf zu erhöhtem Rotorstrom führt, bis sich wieder ein Gleichgewicht einstellt. jetzt ist der Rotor überlastet, der Motor bringt das gleiche Drehmoment bei etwas reduzierter Drehzahl.
Im Falle "Lüfter antreiben" ist hierbei die Frage, wie groß der Schlupf ist, also wie weit die Drehzahl absinkt. Wenn die Drehzahl durch den erhöhten Schlupf signifikant absinkt, wird (bei einem Lüfter) das abgenommene Drehmoment auch signifikant geringer und der Rotor wird nicht/nicht so stark überlastet.

Chemnitzsurfer

20.05.13 10:58

kurzer Erfahrungsbericht von der Arbeit. über solche Trafos sollte wir auf Arbeit mal die Lüftung für ein größeres Einkaufscenter hier in KMS lösen. Naja hat irgendwie nicht so richtig Funktioniert. Der Drehzahlunterschied war wohl minimal allerdings sind bei Zeiten zwei Trafos und ein Motor abgekocht ( war nicht dabei kenne es nur von Hörensagen eines Baustellenkollegen ) jetzt werkeln da wohl auch Frequenzumformer und eine ET200

Kainit

20.05.13 16:37

Das wundert mich nicht.
Spezielle Lüfter wie z.B. von Ziehl-Abegg und Co. sind
dafür konstruiert um über die Spannung regelbar zu sein.

Dabei wird der Läuferkäfig mit erhöhtem Widerstandsanteil
ausgelegt wie bei einem Schleifringläufermotor mit ein-
geschalteten Anlasswiderständen.

Daher sind solche Lüfter auch nicht für grössere Leistungen
zu bekommen.

Bei einem normalen Käfigläufer kommt man bei Spannungs-
absenkung über den Kipp-Punkt in der Kennlinie und damit
in den instabilen Bereich der Kennlinie.

Hoffe ich konnte helfen

mfg

Frank

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