Der Artikel auf der Website ist eine einzige Werbeanzeige. Kannste so in die Tonne treten, braucht man nicht weiter drüber zu diskutieren.
Die Studie kommt schon seriöser daher, die Autoren sind teils auch nicht unbekannt.
Auf den ersten Blick also recht glaubhaft. Ich habe nur einmal kurz über die Studie rübergescrollt.
Da müsste jetzt mal jemand mit Background gezielt nach fachlichen Fehlern und Vergessenen Angaben zum Messaufbau suchen.
Ein Großteil aller veröffentlichten Paper ist sowieso schlecht. ( Paper aus China sind sogar in gefühlt 99% aller Fälle falsch und nicht nachvollziehbar. )
Sucht man gezielt nach dem Autor dieser Studie und dem Erfinder des getesteten Geräts stößt man auf kontroverse Diskussionen.
Folgendes sollte man generell im Kopf behalten, denn auch als Frickler kommt man doch mit dem ein oder anderen Paper in Kontakt.
Um abzuschätzen, wie ernst man ein Paper nehmen sollte gibt es einige Anhaltspunkte.
Was einen richtig stutzig machen sollte bei einer solch gewichtigen Studie bzw. Erfindung:
Das große "Medienecho" der wichtigen wissenschaftlichen Institutionen fehlt völlig.
Die Studie ist "irgendwie" veröffentlicht worden und nicht bei einem der namhaften Journals.
Nur weil etwas bei Arxiv.org hochgeladen wurde, ist das noch lange nicht seriös. Der "Review" Prozess besteht daraus, dass man von einem Rechner in einem vertrauenswürdigen Netz aus etwas hochlädt oder das ganze von einem dort bereits länger aktiven Autor abgenickt wird.
Mit einem Review hat das gar nichts zu tun.
Ein vernünftiger Lebenslauf des Papers fehlt auch. Eine Upload History kann man sich in die Haare schmieren.
Auf das Paper und die Website gehören z.B: folgende Informationen:
"Article history:
Received 28 July 2008
Received in revised form
12 October 2009
Accepted 19 October 2009
Available online 30 October 2009"
Wäre das tatsächlich so sensationell, wäre
das schon längst in der IEEE Spectrum aufgetaucht, bei Physics Today, Nature, Science...
Das hätte sogar für eine Tech-Alert Mail der IEEE reichen können.
Eine kurze Suche mit Google Scholar ist auch immer ganz hilfreich. Unter anderem weil man dort schonmal eine grobe Abschätzung der Anzahl von Zitierung dieses Papers bekommt.
Für mich deuten diese Unstimmigkeiten darauf hin, dass es sich hierbei um irgendeine Krumme Sache handelt, in die leider auch Mitarbeiter und Professoren renomierter Hochschulen involviert sind.
Ein richtig gutes Paper erkennt man unter anderem daran, dass sämtliche Versuche und Methoden nachvollziehbar beschrieben wurden.
Nachvollziehbar in dem Sinne, dass ein fachkundiger Außenstehender die entsprechenden Experimente ohne Umwege nachmachen könnte.
Da dürfen keine Fragen offen bleiben. Insbesondere sollten eingeführte Parameter auch mit konkreten Werten oder einer Berechnungsvorschrift versehen werden.
Zuletzt bearbeitet: 21.06.13 01:36 von Sven