Edelstahl bohren

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plottermeierrrr

08.11.12 19:26

Moin,

das nächste Projekt steht an (Tischbau). Da muss wieder einiges gebohrt werden. Ich habe bei Edelstahlbohren einen enormen Bohrerverschleiss. Manchmal bekomme ich nichtmal ein ganzes Loch zustande. Dann fängt es an, zu knirschen und zu knattern. Kurz darauf ist der Bohrer hin.
Was passiert da? Sind die Bohrer ungeeignet? (Sind diese goldenen für 15 Euro pro Satz). Hab auch schon versucht, mit Öl zu "kühlen" dadurch wurde es eher schlechter.

xanakind

08.11.12 19:31

Ich habe beruflich in der Letzten Zeit auch viel Edelstahl bearbeitet (VA4)
Wichtig sind wirklich gute und scharfe Bohrer!
und nicht zu schnell drehen lassen, und immer mit konstantem Druck, sodass immer Spahn kommt.
und schön ölen!

Beim Gewindeschneiden gilt das gleiche, schön vorsichtig und langsam.
So habe ich bis jetzt noch keinen Abgebrochen, dabei war alles von M3-M10

SebiR

08.11.12 19:31

Ich bohre Arbeitsplatzbedingt regelmäßig Edelstahl (1.4571) bis 20mm. Also 15,- sollte ein Bohrer kosten, nicht ein satz. Und dann kontinuierlich mit Kühlschmiermittel kühlen, langsam und wenig Vorschub.

Igor_Blechei

08.11.12 19:32

Moin
Scheißkaltverfestigung. Geringe Drehzahl und richtig scharfe Bohrer, großzügiger Freiwinkel, eher etwas weniger spitz ausschleifen. Olivenöl probieren. Gut einspannen, kurze Bohrer, schweres Bohrfutter (Rotatorischer Stickslip). Viel Geduld, Bier hilft auch;-)
Goldene oder sonstwie beschichtete Bohrer halte ich für Schwachsinn. Okee, VHM-Bohrer sind geil. Aber teuer.

Harley

08.11.12 19:37

brauchst Du sowas ...

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enebk

08.11.12 19:46

Falls du die Drehzahl einstellen/einschätzen kannst hier mal ein grober Richtwert (nach Tabellenbuch Metall):

n = v/(Pi*d)
n..Drehzahl; v..Schnittgeschwindigkeit; d..Bohrerdurchmesser in m

Mit einem HSS-Bohrer in Edelstahl soll v=12 m/min sein. Bei einem 5mm-Bohrer macht das z.B. max. 764 min^-1.
Gilt natürlich nur für hochwertiges Werkzeug. Je langsamer, desto länger ist auch die Standzeit des Bohrers.

Lukas94

08.11.12 19:55

Faustregeln für das Bohren von VA:
  • Bohrer sollten extra für Edelstahl und richtig scharf sein (notfalls nach jedem zweiten Loch anschleifen)
  • Drehzahl und Vorschub ungefähr halb so groß wie bei normalem Wald- und Wiesenstahl
  • Vernünftig vorbohren (Durchmesser Vorbohrung ≈ Durchmesser gewünschter Lochdurchmesser) und durchgehend kühlen

    Wenns knirscht und knattert warst du deutlich zu ungeduldig.

    Da kann es auch passieren, dass dir das Bohrloch ausglüht/anläuft, dann kannst du dein Werkstück leider wegwerfen und von vorn anfangen.

  • Bastl_r

    08.11.12 20:11

    Zum VA Bohren nimmt man sogenannte kobaltlegierte Bohrer.
    Nicht Billig aber genau dafür brauchbar.

    bastl_r

    Anse

    08.11.12 20:16

    Je langsamer, desto länger ist auch die Standzeit des Bohrers.
    Nicht ganz. Wenn man zu langsam Bohrt gibts eine Aufbauschneide. Ich verwende Schnittgeschwindigkeit 10m/min für VA mit HSS Bohrer.


    BUZman

    08.11.12 20:24

    Hört sich an, als ob du freihand bohrst - das wird dann natürlich nichts. Ich habe mit Edelstahl bisher keine Probleme gehabt, Bohrer aber immer selbst geschliffen. Schaffe ich mittlerweile freihand
    Nur so unscheinbar gehärtete stähle sind übel - und ich habe nur HSS Werkzeuge.
    lg, wolfgang

    plottermeierrrr

    08.11.12 20:33

    Hi,
    danke für die Tips. Werde mit mal probeweise ne teuren Bohrer holen und die Drehzahl ausrechnen. Hab mit vor einiger Zeit extra ne schicke Standbohrmaschine geholt, die bis 80 upm runter kann.


    Maschine

    08.11.12 20:53

    Jau, Kobalt ist das Geheimnis. Hartmetall ist noch besser, aber sehr teuer. Scharf muss das Werkzeug sein, sonst ist es tot. Kühlschmieren ist gut für die Standzeit, wenns zu heiß wird ist der Bohrer gleich ausgeglüht. Einmal schlecht behandelt, dann ists vorbei mit Edelstahl bohren.

    Wie dick sind denn die Teile? Für Bleche empfehle ich solche Kobalt-Karosterie-Bohrer, die sind flachschneidend, haben eine Zentrierspitze, rattern nicht, machen runde Löcher und keine Dreiecke. Gibts leider nur in 6 und 8mm, aber zum was anschrauben ist das super.

    15 Euro für einen Satz Bohrer? Wahahaha!

    M.

    Desinfector

    08.11.12 21:14

    ach watt, wer bohrt denn?
    Bei mir auf der Arbeit wird gestanzt.
    klappt dafür leider nur mit Blechen und nicht mit Profilen.

    und 'n Kumpel lasert *träum*



    Maschine

    08.11.12 21:28

    Desinfector:
    ach watt, wer bohrt denn?
    Bei mir auf der Arbeit wird gestanzt.
    klappt dafür leider nur mit Blechen und nicht mit Profilen.

    und 'n Kumpel lasert *träum*



    Stimmt, durfte mal 1000 Edelstahlhaften für mein Haus machen. Erst probierte ichs mit bohren, aber würg. In der Garage fand ich noch eine kleine Exzenterpresse und ein Stanzwerkzeug:



    War aber trotzdem eine Viecherei...

    M.

    Raven

    09.11.12 08:07

    Nur weil die Boher Golden sind sind sie nicht gleichzeitig gut.. So ein guter 10mm HSSE mit TIN beschichtung kostet echt geriebenes...
    Ein Vollhartmetell liegt bei etwa 40€ - Einkaufspreis NEtto!

    Die werden auch Stumpf, und nach dem Nachschleifen ist die Beschichtung an einigen Stellen zwangsläufig weg.

    Spezielle Inox-Bohrer (5-8€)sind nur was für "Spezialisten" diese sind extrem hart. d.h. passt man nicht auf und er verhakt sich beim durchbohren, zerbröseln die regelrecht. Gleiches gilt für Hartmetall..
    Alles für Freihandbohren eher ungeeignet (Wenn mans nicht immer macht)

    Ich kaufe für die Hallen für alles HSSE Bohrer von Alpen-HSS (Maekestag) ein.
    Die haben die Ballance zwischen Zähigkeit (Wichtig - der Bohrer ist elastisch) und Härte.
    Lassen sich auch sehr gut nachschärfen. (Ich mach nur die Erfahrung, das kann fast keiner mehr.. selbst die Lehrlinge lernen das heutzutage nicht mehr wirklich)

    Für Inox gilt, etwas stumpferen Spitzenwinkel und etwas weniger Freischneide.

    Langsam bohren. Schnittgeschwindigkeiten sind Schall und Rauch für Normal-User - Es gilt - Hingugge - Der Span darf sich nicht verfärben. Sollte silbern bleiben. Nicht gelb oder gar blau.. Das glühen fällt komplett aus ) (Heilige Handgranate )

    Je nach Material kanns schon sein, daß man bei einem Loch bereits nachschärfen muß. Speziell Bleche sind durch das Walzen teilweise sehr oberflächenhart (Geschliffene sind da etwas besser)

    Gute Übung um das Bohrerschleifen mal wieder zu üben...

    Generell kann gesagt werden... So ein Ölbehafteter Chinasatz, oder so ein Schön golden glänzender Bohrersatz aus dem Baumarkt ist eher was für ......Holz.........


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