Eure (fertiggestellten) Projekte

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Nicki

06.01.13 13:07

Bei meinem Rad waren die vor ner Weile von einem Schrottrad entnommenen Bremsbügel schon für die 26"-Felge etwas zu lang.
Bei der 28er die jetzt drin ist musste ich die Bremsklötze hochkant stellen, um die Felge überhaupt noch zu erreichen.
Damit mir am Studienort bei der langen Bergabfahrt der Rücktritt nicht verglüht, habe ich drei Alubleche durchbohrt und festgeschraubt.
3, weil ein Blech durch ein Loch neben der von mir gesetzten Bohrung etwas geschwächt war und ich ein zweites dazugelegt habe, siehe Bild.
There i fixed it:



Zuletzt bearbeitet: 06.01.13 13:08 von Nicki

Klippfisch

07.01.13 14:57

Im Handel sind viele gefriergetrocknete Produkte erhältlich. Von Zwiebelstücken über Fruchtstücke und Tee reicht die Angebotspalette. Seit ich in Amerika gefriergetrocknete Mangostücke gegessen habe, hatte ich den Wunsch einer eigenen Gefriertrocknung im Kopf. Da über Weihnachten auch meine Schwester zu Besuch war, haben wir uns gemeinsam an die Durchführung gemacht.

Die Theorie der Gefriertrocknung ist einfach: Das Gut wird tiefgefroren, und dann bei einem Druck unterhalb des Tripelpunkts (http://de.wikipedia.org/wiki/Tripelpunkt) mit Wärme "aufgetaut", sodaß alles Eis sublimiert. Dazu muss man wissen, dass z.B. bei Erdbeeren nicht das Einfrieren, sondern das Auftauen zu einer Verschlechterung des Produkts führt. Durch die Sublimation des Wassers bleiben die Struktur und der Geschmack erhalten.

Was braucht man für die Experimente zur Gefriertrocknung? Ich have vorher noch nie etwas mit Vakuum gemacht, deshalb habe ich komplett von vorne angefangen. Zum Einfrieren reicht eine Gefriertruhe (Schockfroster wären besser, weil sich dann kleinere Eiskristalle bilden). Der Absolutdruck von <6 mbar läßt sich mit einfachen (ölgedichteten) Drehschieberpumpen erreichen, da beim Gefriertrocknen Wasserdampf entsteht, sollte auch ein Gasballast vorhanden sein. Weil ich nicht weiß, wie lange eine Drehschieberpumpe warmlaufen muss, damit der nötige Druck erreicht wird, wie lange die Drehschieberpumpe nachlaufen muss, um das gelöste Wasser aus dem Öl zu bekommen, wie oft ein Ölwechsel ansteht, und wo es günstige, funktionierende Drehschieberpumpen gibt (bei ebay sind die mit ungewissem Zustand trotzdem in der Größenordnung von 100 €), habe ich mich erstmal gegen eine Drehschieberpumpe entschieden.

Stattdessen habe ich eine Handvakuumpumpe genommen (http://www.zeo-tech.de/index.php/entwicklungen/demonstrationsapparate/hand-vakuumpumpe), alternativ gibt es eine ähnliche Pumpe von http://www.eg-solar.de/, die ist aber im Moment nicht lieferbar. Zu der Handvakuumpumpe gibt es Videos und ein Patent, dass die Funktion beschreibt.

Als Vakuumbehälter wollte ich einen Exsikkator benutzen, bis ich dann über eine Glasglocke und einen Vakuum-Experimentierteller von 3B Scientific gestolpert (http://www.amazon.com/3B-Scientific-U21850-Vacuum-Experiment/dp/B005LY49W0/ref=pd_sbs_indust_3), und habe das gebraucht gekauft. Eine elektrische Pumpe, die 200 mbar absolut erreicht, war auch dabei, somit muss nicht alles von Hand gepumpt werden.

Damit der Wasserdampf absorbiert (adsorbiert?) wird, soll noch ein Trocknungsmittel unter die Haube. Im Baumarkt gibt es nur Calzium-Chlorid als Entfeuchter, das ist einerseits reizend, andererseits wird es nach Wasserdampfaufnahme flüssig. Von dem Hersteller der Handpumpe gibt es Zeolith, das wäre sehr gut geeignet, aber ohne Bezugsquelle in meiner Nähe. Da ich das schnell brauchte, habe ich bei Conrad 250 g Silica-Gel "Pingy" gekauft, das ist im Backofen oder in der Mikrowelle regenerierbar, und kann laut meiner Waage 100 g Wasser aufnehmen.

Nächster Punkt war die Temperatur, mein erster Plan war eine Kältefalle für den Wasserdampf und eine Heizung, deshalb habe ich ein Peltierelement benutzt, mit Kühlkörpern auf beiden Seiten. Nur habe ich keine Ahnung, wie ein Kühlkörper im Vakuum dimensioniert werden muss, er kann ja nur wenig Wärme an die Umgebung abgeben. Also aus der Bastelkiste einen Temperaturregler (Bimetall) genommen, der funktioniert aber nicht mehr im Vakuum. Schließlich war meine Geduld zu Ende, ich habe die Kältefalle weggelassen und 0,15 Ohm Widerstände zusammengelötet, das ergab dann 2x 1,5 Ohm Widerstandspackungen. An 12 V ergibt das Wärme.

Für die Vakuumschläuche und -anschlüsse habe ich Pneumatikdruckschläuche und Kupplungen von Pollin verwendet, und noch einen Gummischlauch für die Handpumpe. Alles in allem habe ich mir das schwieriger vorgestellt, ein Vakuum von ~1 mbar ist noch handhabbar.

Der Zusammenbau war einfach, an den Experimentierteller habe ich eine Kupplung angeschlossen, dort kann die elektrische Pumpe angeschlossen werden. An den anderen Anschluss kommt über einen Gummischlauch die Handpumpe. Unter die Glasglocke kommt die Heizung (die in Alufolie eingewickelten Widerstände), dann das Trockengut auf Alufolie. darüber auf einem Dreibein der Sack mit Silicagel.

Glocke drüber und Pumpe einschalten, das Vakuum von 200 mbar ist nach einer Minute erreicht, danach ist Handarbeit angesagt. Die Handpumpe ist nicht schwer zu betätigen, aber auf Dauer doch sehr ermüdend. Ich bin jetzt dazu übergegangen, ein altes Gurkenglas mit der elektrischen Pumpe zu evakuieren und an den Auslaß der Handpumpe anzuschließen, dann geht das wesentlich einfacher.

Die ersten Versuche mit Apfelstücken und ohne Silicagel waren ernüchternd. Es entsteht sehr viel Wasserdampf in der Handpumpe, bildet Tropfen und spritzt dann beim Pumpen auf meinen Schreibtisch. Der Dampf verringert außerdem das Vakuum, sodaß oft gepumpt werden muss.

Die nächsten Versuche mit Kräutern gaben ein gutes Ergebnis, weil wenig Trockengut und noch weniger Wasser darin vorhanden war.

Dann die Versuche mit Silicagel und Bananenscheiben auf Alufolie, das erste Mal habe ich 24 h das Vakuum gehalten und 24x je 40 sec geheizt. Ergebnis war super (knusprige Bananenscheiben), allerdings waren die Arme danach lahm. Glücklicherweise haben wir über die verschiedenen Versuche Buch geführt, sodaß man sich an den Erfolg herantasten kann. Unglücklicherweise habe ich kein Manometer für den Bereich 1-10 mbar, sodaß ich nur den Zeitpunkt und die Dauer des Heizens festhalten kann. Glücklicherweise war dann ein Versuch mit 2 Stunden Vakuum und 26x je 40 sec heizen erfolgreich, denn das Warten und Pumpen über 24 Stunden ist ...unpraktisch.

Das war unser bisher letzter Versuch, meine Schwester ist wieder abgereist und ich habe durch die Arbeit wieder zuwenig Zeit.

Ich muss mir noch ein Manometer besorgen, einen elektrischen Temperaturregler bauen, und dann weitere Versuche machen.

Hier noch Bilder:





Jan_Tuks

07.01.13 15:38

Sehr coole idee !

Ich denke, das kommt mit auf meine ToDo-Liste denn ich habe Drehschieber und Exisitator... ;-)

Geringere Drücke lassen sich messen, in dem man die temperatur von siedenem H2O misst..
Also hier ist ein "Druckmesser" von einer Radiosonde dargestellt : http://radiosonde.eu/RS03/RS03L04.html


heaterman

07.01.13 15:55

Gute Idee!

Hier

schafft sich ab ca. 12.20 auch einer an dem Thema.

Peppo

07.01.13 16:02

Sehr interessantes Projekt! Könnte auch für Wandertouren im Vorfeld brauchbar sein. Nen Kumpel stellt sich öfter Dörrfleisch selber her.

Das ganze wird in der Biochemie zum Trocknen von Enzymen eingesetzt und heißt dort "Lyophilisator". In meiner Diplomarbeit habe ich oft an einem solchen Gerät gestanden. Die Profimöller verwenden übrigens einen Trick um das Wasser aufzufangen. Es werden Kühlschlangen eingesetzt, welche in unmittelbarer Nähe zum Gefriergut sind. So kann das Wasser, was sublimiert, direkt wieder desublimiert werden.

Klugsprech:
Der Prozess den Du verwendest heißt übrigens Absorbtion, weil das Absorbat (das Wasser) in das freie Volumen des Absorbens (das Polyacrylat der Windel) aufgenommen wird. Der Prozess der Adsorbtion beschreibt die Anhaftung eines Adsorbaten an eine Oberfläche, Beispiele sind Autokats oder Aktivkohle


Zuletzt bearbeitet: 07.01.13 16:05 von Peppo

ferdimh

07.01.13 16:43

Die Idee hat was. Muss ich auch mal machen. Mich erstaunt aber, dass man mit einer Handkolbenpumpe auf ausreichend niedrige Drücke kommt. Ich hätte erwartet, dass man da ohne Drehschieberpumpe nicht hinkommt. Druckmessgeräte für den Bereich 1-10mbar sind ne ganz doofe Sache, weil normale Manometer da zu ungenau sind und typische Vakuummeter erst unter 1mbar funktionieren. Wenn du da was findest, wäre ich auch interessiert.

Jan_Tuks

07.01.13 16:50

Habe eben nen Link zu einem Hypsometer gepostet, wie er in manchen älteren oder hochpräzisen Radiosonden zu finden ist.
Kurz : Du hälst ein Heizelement in H2O und misst die Siedetmperatur.
Ab einem gewissen unterdruck braucht Du überhaupt kein Heizelement mehr..
Die restwärme in unserer umgebung gibt die Siedetemp vor.

Man kann auch andere Flüssigkeiten verwenden, die eine höhere Siedetemperatur haben..

lg JAn

klein_zahn

07.01.13 17:35

Peppo:
Klugsprech:
Der Prozess den Du verwendest heißt übrigens Absorbtion, weil das Absorbat (das Wasser) in das freie Volumen des Absorbens (das Polyacrylat der Windel) aufgenommen wird. Der Prozess der Adsorbtion beschreibt die Anhaftung eines Adsorbaten an eine Oberfläche, Beispiele sind Autokats oder Aktivkohle


*Den Lateiner auspack*

Und "Ab" bedeutet "von etwas weg" im Sinne von "in etwas hinein"
"Ad" hingegen heisst "zu etwas hin"

MrD

07.01.13 18:11

klein_zahn:
"Ad" hingegen heisst "zu etwas hin"


...wie in ad absurdum

Tolle ID! Ein Exsikkator fliegt hier auch noch rum, Pumpe kann ich organisieren, das kommt auch auf meine ToDo Liste
Kandiertes Obst ist auch super und hält ewig, aber es is ne ewige Prozedur, und am Schluss klebt die halbe Hütte...

Klaus_I

07.01.13 20:19

Jan_Tuks:
Sehr coole idee !

Ich denke, das kommt mit auf meine ToDo-Liste denn ich habe Drehschieber und Exisitator... ;-)

Geringere Drücke lassen sich messen, in dem man die temperatur von siedenem H2O misst..
Also hier ist ein "Druckmesser" von einer Radiosonde dargestellt : http://radiosonde.eu/RS03/RS03L04.html


Irgendwie komme ich bei Deinen Gedankengang nicht so mit (ich bin auch des französischen nicht mächtig). Der Gag bei der Lyophilisierung ist in meinen Augen, dass eben nichts siedet sondern alles "Wasser" vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand übergehen soll. Das "Aufheizen" beim Lyophilisieren soll ja nur die Sublimations-Energie aufbringen. Wie und Warum sollte man da noch extra Dampfdruck erzeugen?

Irgendwie habe ich nicht verstanden worauf Du hinauswillst, sorry.



Jan_Tuks

07.01.13 20:31

Das ist nur als eine möglichkeit der Druckmessung gemeint.
Das hat nichts mit dem Trocknungsverfahren zu tun, sonden da hatte einer gefragt, wie man Drücke messen kann.
Und mit der temperaturmessung von siedenen Flüssigkeiten im Vakuum kann man das Vakuum "messen"...
Und zwar so genau, das man damit sogar kalibrieren könnte.

lg JAn


Klippfisch

08.01.13 06:36

Danke für das positive und lehrreiche Feedback. Die Kolbenpumpe funktioniert zweistufig (siehe auch das Patent US 5494410), deswegen kann sie die niedrigen Drücke erreichen. Aber bequem wurde es auch erst dann, als die Kolbenpumpe nicht die Differenz Vakuum -> Normaldruck, sondern Vakuum -> 200 mbar überwinden musste.

Wer das nachmacht, viel Spaß. Nur ein Hinweis: Die Bananenscheiben waren relativ dünn, leider waren die nach einer Stunde an der Luft nicht mehr ganz so knusprig. Hatten wohl wieder Wasser gezogen, laut einem Artikel über Gefriertrocknung werden die gefriergetrockneten Sachen unter trockener Stickstoffatmosphäre verpackt. Und in vielen Packungen mit gefriergetrocknetem Obst liegt auch ein Briefchen Entfeuchter bei.

In Zukunft will ich auch mal mit dickeren Scheiben experimentieren, ihr könnt ja auch mal eure Ergebnisse posten.

Virtex7

08.01.13 12:38

schau dich mal nach Motorola Drucksensoren um (oder sind die jetzt Freecell??), da gibt es eine breite Auswahl verschiedenster Modelle zu ca 5 bis 10e je.
Auch welche mit Schlauchanschluss...

Hochvakuumsensoren sind hier eh fehl am Platze, der Unterdruck ist zu gering und zu unstetig, dass sich Piraniröhren oder sowas lohnen würden.
Ich würde allgemein nach Piezoelektrischen Sensoren oder guten Vakuum-Manometern schauen, die gibts auch in groß (15cm Durchmesser) mit ganz feinem Zeiger, da ist es keine Kunst 10mbar abzulesen.

Drehschieber: besser mit ner Kühlfalle das Wasser entfernen, bei Trockenmittel bin ich nicht sicher, ob das so schnell und dann auch noch im Vakuum arbeitet. So lange der Gasballast offen ist, erreicht die Pumpe nicht ihren Enddruck.

und schließlich will ich noch eine kleine Warnung aussprechen:
nicht alle Gläser sind Vakuumfest, das ist idR. kein normal dafür gedachter Betriebszustand. Vor allem Zeug mit glattem Boden oder großem Innenvolumen ist gefährdet.
Wenn sowas implodiert, hast du eine kleine Splitterbombe. Also beim Vakuum-Test ein Handtuch drumwickeln oder in einen dicken Karton stecken, dann kommen die Scherben nicht weit.

Ando

08.01.13 22:36

Moin,

oha, das interresante Thema " Gefriertrocknen" verdient nen eigenen Thread.

Auf eine empfehlung von nem Forumsmittglied kam ich zu der Sendung " Freitag tischt auf".
Der Kerl hat sich auch mit Gefrietrocknen befasst, aber ich glaube, ohne Unterdruck.

Anyway, ich hab gestern etwas fertiggestellt, was ich euch nicht vorenthalten mag.

Finger hat ja bereits nen Zyklon Abscheider gebaut, und im BAckup liegt auch noch der Thread zu den Varianten von zb Hightech und Hansele.

Ich habe es gestern mit ner 1,5 Liter Pet Buddel ( Coke),
viel Heißkleber und der übriggeblieben Palette von der Säge realisiert.



Von dem Ergebnis bin ich begeistert.
Befeuert mit nem billigst Industriesauger scheidet der Apparat 95% der Späne ab.
Lediglich ganz feiner Staub geht in den Sauger.

Verbessern mag ich noch:

Auslass am Kegel der Flasche: der muss gößer sein, am besten auf das Suagerrohr angepasst, denn zb nen kleines Holzstück passt da nich durch, und hängt in der Flasche.

Ausserdem denke ich drüber nach, mir ne Saugkiste a la Finger zu bauen, welche die Abluft raus ins freie Bläst. ( evtl durch den Schornstein)

Ja, und wennich dann mal Muse hab, dann muss das Teil natürlich in groß gebaut werden, aus Blech und mit 100er Saugrohrduruchmesser.

Bis dahin, bleibt aber die Quick'n'Drity Variante in Betrieb!
So macht Werstattsaugen Spass!

Ando

Harley

10.01.13 19:48

Fritzler:
Hier ist der Streifen:
http://www.ebay.de/itm/110914955051?ssPageName=STRK:MEWNX:IT&_trksid=p3984.m1497.l2649
Dazu eben noch Aluprofil als Blendschutz und zum kühlen.

Hi,
also ich hab die Dinger auch gerade bekommen ...
72 Watt ??? Nie im Leben! Die brauchen grad mal 2 Ampere bei 12 Volt.
Das sind höchstens 25 Watt.Schade!!

Naja, sind trotzdem ganz brauchbar.
Gruß, Harley

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