Mein DMX-Koffer ist vor Kurzem schon fertig geworden, aber ich kann ihn hier ja auch einmal vorstellen:
In dem einfachen Alukoffer befinden sich:
- Ein Linksys WRT54GL mit OpenWRT
- Eine Selbstbau-Artnet-Node mit 2 Universen (je IN oder OUT)
- Ein Selbstbau-DMX-Splitter/Repeater/Isolator mit 3 Ausgängen
- Ein Netzwerkkabeltester aus China
Router und Kabeltester sind nichts besonderes, eingehen möchte ich vor allem auf die Artnet-Node und den Splitter.
Zur Artnet-Node:
"Artnet" ist das offizielle Protokoll für DMX over Ethernet. DMX dürfte den meisten hier ein Begriff sein, ein Protokoll um professionelle Lichttechnik zu steuern (512 Kanäle mit je 8bit, basierend auf RS485).
Das ganze lässt sich mit Artnet in ein bestehendes Netzwerk integrieren, bessere Lichtsteuersoftware wie z.B. DMXControl und FreeStyler haben PlugIns, um direkt über Artnet mit der Node sprechen zu können.
Auf der anderen Seite kommen 2 DMX-Universen raus, also 2x 512 Kanäle. Diese Universen sind über ein Mäuseklavier als Eingang oder Ausgang definierbar.
Die Firmware stammt nicht von mir, sondern von Autoren aus dem DMXControl-Forum und deren Wiki. Basis ist die Pollin NetIO. Ich habe nur die Hardware angepasst und die Firmware um Status-LEDs an den DMX-Anschlüssen (Rot = Eingang, Grün = Ausgang) erweitert.
Das Ganze passt in ein Aluprofil-Gehäuse von reichelt.
Übersicht und Stromversorgung/Ethernet:
Anschlüsse auf der einen Seite: PowerCON, EtherCON und die DIPs sowei LEDs für Power, Link und Data vom Netzwerk:
Andere Seite: DMX-Anschlüsse und Status-LEDs:
Innere, klar strukturierte Werte:
(Der fehlende Schutzleiter wurde mittlerweile nachgerüstet)
Gesamtkosten etwa 100€, teuer sind hierbei die Neutrik-Anschlüsse und das TRACO-Netzteil mit etwa 16€.
Projektunterlagen v1.0 (1.65MB) Der DMX-Splitter:
Basierend auf einem elektor-Projekt habe ich noch einen DMX-Splitter im gleichen Alu-Gehäuse wie die Artnet-Node entworfen und gebaut.
Der Splitter kann ein Eingangssignal verlustfrei auf 3 Ausgänge aufteilen, verstärkt dabei gleich das Signal nach langen Leitungslängen und die Ausgänge sind untereinander und dem Eingang gegenüber galvanisch getrennt. Sollte z.B. im Fehlerfall auf einer DMX-Linie auf den Datenleitungen Netzspannung anliegen, so wird "nur" diese Linie beschädigt. Die anderen beiden Ausgänge und der DMX-Sender arbeiten weiter ohne von dem Fehler etwas zu spüren.
Die Anschlüsse sind auch ohne Beschriftung eindeutig:
PowerCON, PowerLED und DMX-In:
3x DMX-Out:
Das Innenleben ist auch einfach gehalten:
(Schutzleiter mittlerweile nachgerüstet)
Wen es interessiert, die Funktionsweise:
Das eingehende DMX-Signal wird mit 120 Ohm terminiert und von einem RS485-Bustreiber (MAX485) in ein TTL-Signal gewandelt. Dieses Signal geht auf 3 Optokoppler, welche wie eine Art Lichtschranke eine nichtleitende Verbindung zu den Ausgängen ermöglicht. Dort wird aus dem TTL-Signal mittels Bustreibern wieder ein differentielles DMX-Signal erzeugt.
Die beiden Trafos und die 4 Spannungsregler erzeugen 4 galvanisch getrennte Spannungsversorgungen, eine für die Eingangsstufe und für jeden Ausgangstreiber eine. Dadurch ist eine vollständige galvanische Trennung und ein optimaler Schutz gewährleistet.
Kosten etwa 40€.
EAGLE-Files (300kb) Die beiden Gehäuse sollen noch schwarz lackiert und laserbeschriftet werden, daher die schwarzen Anschlüsse und das unbeschriftete Gehäuse.
Alle Unterlagen und Angaben ohne Gewähr, für eventuelle Schäden kann ich nichts