Rostumwandler - Erfahrungen

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felixm

06.05.13 17:05

Raven:
Da isn Staubsauger dran....
Die Sauerei mit dem Staub überall kannst ohnehin nicht brauchen, wennst in absehbarer Zeit Lackieren willst

Und so n Aquariumssand oder Kinderspielsand krigt man überall..

Und Klasse2 Staubmasken hat man dabei ohnehin auf..

Solange der Staubsauger dann nicht neben der Kabine steht
Hab ich leider schon oft genug gesehen...
Und kostenmäßig dürfte die Schlacke eher günstiger sein, weil zum Strahlen weniger Druckluft benötigt wird, weils schneller geht durch das scharfkantige Korn.

Gruß,
Felix

Celaus

06.05.13 21:41

Von Rostumwandler weiß ich nur, daß er Phosphorsäure, oder Natrium-Hydrogenphosphat oder -Dihydrogenphosphat in mir unbekannten Konzentrationen enthält. In manchen Rostumwandlern befindet sich eine weiße Matsche, die Aussehen und Konsistenz einer Aufschlämmung mit Silikat o.ä. verdankt.
Wenn ich einen sehr verrosteten Gegenstand vom Rost befreien mußte, ließ ich mit 10 %iger Citronensäure die Rostschicht komplett ablösen. Mit Stahlwolle kann man mechanisch nachhelfen. Danach spülte ich in reichlich Wasser und ließ den Gegenstand noch im Wasser liegen bis er neuen Rostansatz gelblich oder sogar bräunlich zeigte. Danach fügte ich einige Tropfen Phosphorsäure 85 %ig hinzu und ließ es noch 1 Stunde einwirken. Bräunlich ließ ich den Stahl werden, wenn noch lackiert werden sollte. Wenn der Stahl keine weitere Behandlung erfahren sollte, weil er z.B. in Schmieröl schwimmt, oder wegen Passgenauigkeit nicht lackiert werden durfte, reicht eine hauchdünne, aus gelblichem Rostanflug entstehende, Phosphatschutzschicht.
Alles Gute, einen hohen Wirkungsgrad und überhaupt und so.
Celaus


Zuletzt bearbeitet: 06.05.13 21:43 von Celaus

radixdelta

07.05.13 21:26

Also, gegen substanziellen Rost hilft nur substanzielle Instandsetzung.

Aber: Ich hatte eine kleine Macke im Auto, Rost dran und so. Da habe ich einfach den groben Rost und losen Lack mit dem Messer sauber abgeschabt und den Restrost mit Rostumwandler behandelt. Ich habe da nix lackiert und es hat sich nicht viel geändert seitdem, ist schon 3-4 Winter her.

Ich hatte es beim Radwechsel etwas eilig, sonst hätte ich noch Fotos vom Achsschenkel gmacht der mit Leinölfirnis eingestrichen wurde, einfach auf grob gebürsteten Rost. Sah im halbdunkel des Radkastens garnicht mal schlecht aus nach 'nem halben Jahr und einem Winter. Das wäre auch potenziell überlackierbar, da habe ich aber keine Erfahrungen mit.

gafu

07.05.13 22:57

kannst du da für die sache mit dem leinöl bitte mal genauer hinsehen, jetzt wo der winter vorbei ist?
blättert unter dem leinöl der rost oder hat er gestoppt?

irgendsowas will ich auch unternehmen. zabex hatte ja dieses wollwachs-zeugs probiert, owatrol oder wie das hieß.
ich bin nur noch völlig unschlüssig was denn tauglich ist.

leinöl ist ja empfindlich gegen alkalische substanzen. in wie weit das straßensalz dazu zu zählen ist, wäre echt interessant.

Sven

07.05.13 23:05

Leinöl bleibt aber nicht Leinöl. Das Zeug härtet aus.
Auf Metall sollte man nur Leinölfirniss verwenden, da er schneller aushärtet als pures Leinöl.

Die ausgehärtete Schicht übersteht auch den Winter. Ich habe meine Radläufe damit eingepinselt, weil dort der Lack durch Steinschläge beschädigt ist.
Auch nach dem Winter war die Schutzschicht noch vorhanden.

andreas6

07.05.13 23:08

Hallo,

Leinölfirnis ist eine prima Basis für die Lackierung, nicht nur bei Holz. Es unterwandert viele Substanzen und kriecht in jede Ritze. Damit stoppt es auch Rost recht gut. Etliche kommerzielle Produkte benutzen es als Zutat. Nachteilig ist die lange Trocknungszeit, aber Zeit hat man ja meist genug. Bislang haben keine so vorbehandelten Objekte nach einer Lackierung wieder Rostaufbrüche gezeigt.

MfG. Andreas

Sven

07.05.13 23:14

Neben Zeit braucht es auch eine gewisse Temperatur bei der Aushärtung.
Das ist der größte Nachteil an dem Zeug. Während es aushärtet, tropft das Zeug. Mehrere Schichten aufzubringen dauert einige Tage.
Da Luftsauerstoff zur Aushärtung benötigt wird, dauert die Aushärtung dicker Schichten entsprechend lange bzw. ist gar nicht erst möglich.

radixdelta

08.05.13 00:07

Jap, ich kann da mal genauer hinschauen. Aber so ein Achsschenkel fängt eh nicht so schnell zu blättern an, es borkte nur vor sich hin und wo ich ihn eh grad runter hatte wollte ich dem etwas einhalt gebieten.

Bei der Verarbeitung hat man gemerkt das es sehr gut kriecht. Man braucht nicht all zu gewissenhaft streichen, einfach in die Ecken tupfen und es verteilt sich in die kleinsten Ritzen. Ich hoffe wirklich das es sich bei mir als Rostschutz bewährt und auch als Grundierung. Es ist so herrlich unkompliziert eins für alles, weil es für Holz auch ganz gut ist. Auf leichtem Rost soll es besonders gut halten, es reagiert wohl irgendwie.

Sven

08.05.13 00:36

Ich habe damit letztes Jahr so eine aus Stahl zusammengebratene Dekoration für den Garten eingestrichen.
Die Figur selber war schon gewollt voroxidiert.
Ich vermute mal, dass die leicht raue Oberfläche dafür sorgt, dass das Öl besser haftet.

Bei Leinöl auf jeden Fall daran denken, verwendete Lappen in einem Glas oder Eimer voller Wasser aufzubewahren und nicht zusammengeknüllt in die normale Mülltonne zu werfen!
Die Putzlumpen können Feuer fangen.

Raven

08.05.13 05:59

Sehr schöne Erfahrungen hab ich mit Seilfett gemacht..
Gibts beim Forstinger als Spray..
Das Zeug schützt prima vor Rost - Unterboden etc......

Finger

08.05.13 09:09

Bei Leinöl auf jeden Fall daran denken, verwendete Lappen in einem Glas oder Eimer voller Wasser aufzubewahren und nicht zusammengeknüllt in die normale Mülltonne zu werfen!
Die Putzlumpen können Feuer fangen.


Hat das mal jemand versucht? Mir ist das nie gelungen *Grummel*

setiherz

08.05.13 09:28

Also an Luft hats bei mir auch nicht funktioniert. Aber den Eimer mit Sauerstoff geflutet und dann !!!!

Erst Geruch nach heißem Leinöl dann Rauch dann Flamme !

Bei meinem rostanfälligen Oldtimer aus England habe ich übrigens das gleiche Zeug wie Zabex verwendet. Erst die Nähte und Falze mit Mike Sanders Fett eingeschmiert dann den kompletten Unterboden mit 5L Permafluid ausgeblasen. Tropfte im der Sonne 1-2 Wochen nach. Seitdem aber Ruhe beim Rost !!

Vorabeit : Rover mit Stapler angehoben. 2h gekärchert (heiß) und losen Rost mechanisch entfernt.

An Stellen mit viel Wasser / Dreck / sonstwas Kontkat 1x im Jahr nachsprühen , fertig.

Nehmen wir den Firma auch für Räumfahrzeuge , Schneeschild und Streuer.

Grüße Steffen

Peppo

08.05.13 09:41

Finger:
Bei Leinöl auf jeden Fall daran denken, verwendete Lappen in einem Glas oder Eimer voller Wasser aufzubewahren und nicht zusammengeknüllt in die normale Mülltonne zu werfen!
Die Putzlumpen können Feuer fangen.


Hat das mal jemand versucht? Mir ist das nie gelungen *Grummel*


Son richtig saftig getränkter Baumwollpapierlappenmix dicht zusammengeknüllt und mit wenig Luftzug, um die Wärmetönung zu erhalten müsste doch funktionieren. Hat da jemand Versuchszeit?

radixdelta

08.05.13 09:43

Seilfett ist doch doof wenn man später lackieren möchte. Das zeug ist ja so toll weil es so schwer weg geht und trotzdem kriecht wie nix gutes.

Ich habe noch nix angesteckt mit Leinölfirnis. Habe extra die Lappen in die Brenntonne gelegt...

Da fällt mir noch ein: Wird nicht mit Leinöl brüniert? Wenn man das Zeug direkt auf die Heiße Schutzgas-Schweißnaht aufträgt sollte das doch eine wirklich gute Grundlage für den Rostschutz ergeben, weil eben auch die Überlappungen unterkrochen werden müssten.

Achja, Wenn ich das richtig verstanden habe war die gute richtige Bleimennige auf Leinölbasis, weil eben das Öl so gute Eigenschaften mitbringt und die Mennige diese eben verbessert. Kunstharzmennige hatte wohl auch gute, aber nie diese besonderen Eingenschaften. Eisenmennige als Ersatz ist praktisch wertlos, imitiert nur die Farbe kann aber nicht chemisch wirken. Heute nimmt man Eisenglimmer, das wird dann zur schuppenpanzerfarbe. Das kommt daher weil der Eisenglimmer plättchenförmig ist und sich in gewisser Schichtdicke ein Schuppenpanzer aus Eisenoxidplättchen bildet der zum einen mechisch mehr aushält als das Öl allein, zum anderen aber auch die Diffusion von Sauerstoff und anderem Unbill stark erschwert. Zusammen mit den alleine schon guten Eigenschaft von Leinöl soll das heute die einzig vernünftige Alternative zu echter Bleimennige sein. Soweit habe ich ich vor einiger Zeit mal durch das Thema gearbeitet, bin aber noch an der Eisenglimmerbeschaffung gescheitert, hier im Örtlichen Handel gibt es sowas nicht, die wollen Hammerite verkaufen.
Interessant fänd ich noch ob Leinöl isoliert oder ob Zinkstaub als Zusatz aktiv werden könnte.

gafu

08.05.13 10:46

radixdelta:

Achja, Wenn ich das richtig verstanden habe war die gute richtige Bleimennige auf Leinölbasis, weil eben das Öl so gute Eigenschaften mitbringt und die Mennige diese eben verbessert. Kunstharzmennige hatte wohl auch gute, aber nie diese besonderen Eingenschaften.


primär kam leinöl wohl aus einem ganz anderen grund zum einsatz:

Kraftfahrzeuge waren bis zum 2WK oft noch in Holzrahmenbauweise hergestellt, als den den Beruf des Wagner noch gab.
Leinöl ist da ein gängiges Anstrichmittel zum Wetterschutz gewesen (für holz).

Außerdem muss man an der stelle noch sagen, das die Petrochemie sich gerade erst entwickelt hat, und geeignete synthetische polymere einfach noch nicht erfunden waren - kurzum, es gab fast nur natürlichen kram. Verharzende pflanzenöle, Harze von Bäumen und Erdöl-destillate als billige Ersatzstoffe zu vorher nur in begrenzten Mengen verfügbaren Naturstoffen wie z.B. Terpentin.
Leinöl war halt DIE vergleichsweise leicht und in Massen herstellbare selbstaushärtende Substanz, die zu der Zeit verfügbar war.

Klassisch waren Lacke also Mischungen aus feinvermahlenen Pigmenten und Leinöl als Trägerstoff.
Nachteile sind vergleichsweise lange Trocknungszeiten, Sonnenlichtempfindlichkeit (besonders während der Trocknung), dünne Schichtdicken (besonders bei Farbanstrichen mehrere Anstriche nacheinander notwendig, die aber im Abstand von Wochen aufgebracht werden müssen), vergilben des Leinöls im laufe der Zeit (bes. bei weißem Lack ein problem.

Bei holz als bodenbelag mit Leinöl-behandlung ändert sich die Farbe bei den sonnenlichtbestrahlten Stellen unterhalb der Fenster.

Das sind halt alles punkte, die zur entwicklung von alternativen stoffen geführt haben.

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