@Andreas: fein, sowas hätte ich jetzt auch geschrieben, dort war ich auch schon mal. Die Pins der Bauteile heissen ja auch ab und an mal GND, wenn man den nicht explizit an ein Powersymbol mit einer anders lautenden Netzdeklaration klemmt und/oder es irgendwo ein Netz "GND" gibt, hängen die ganz schnell mal dran.
Hatte das Problem auch schon mit VEE bei CMOS-Schaltern.
@BigJim: ich rege mich nicht auf. Bekomme aber mindestens einmal im Monat solche Fälle zu sehen, bei denen Kollegen für Kunden eine Datenrettung versucht haben. Einer dieser Fälle hat sich finanziell seit 2002 nicht erholt, weil er versucht hat, die SCSI-Platte (eine einzelne, jawoll) mit 16GB Druckvorlagen einer Großdruckerei zu retten. Das ist schief gegangen, Ontrack hat dem Kunden bestätigt, dass durch Fremdeingriff die Wiederherstellung ausser zu forensischen Zwecken nicht mehr möglich ist. Den gesamten Ausfall durfte der gute Mann tragen, weil er keinen Vertrag mit dem Kunden hatte, in dem letzterer bestätigt, das Risiko eines Totalverlustes zu akzeptieren. Aus die Maus.
Daran denke ich zwangsläufig bei einer entsprechenden Fragestellung, damit wirst Du leben müssen. Umgekehrt hast Du ja offenbar ganz richtig dafür gesorgt, dass Dein Auftraggeber Dich nicht für den Rest Deines Berufslebens nackig und hungrig macht, dann ist doch alles gut. Ich hätte auch gar nicht geschrien, wenn Du nicht den Anschein erweckt hättest, einem gewerblichen Auftrag nachzugehen sondern es nach Deiner eigenen Platte geklungen hätte.
Dann hätte ich nur geschrieben, dass die Supressordiode für eine Spiegelung draussen bleiben kann, solange Du ein wirklich gutes und intaktes Netzteil zur Hand hast. Nach wie vor noch auf Unterbrechungen zwischen Powerstecker und Supressordiode schauen und ggf. reparieren. Eine kurze Ohmmessung zwischen den Versorgungsanschlüssen und Masse kann auch nicht schaden, insbesondere, wenn Du kein strombegrenztes Labornetzteil benutzt.
Der Motor ist im Übrigen das letzte um was ich Angst hätte, der Kopfvorverstärker ist um Größenordnungen empfindlicher und wird in aller Regel aus einer vom Motor-Combo-IC erzeugten Spannung versorgt.
Wenn Du Platinen tauscht, achtest Du hoffentlich aber auch darauf, dass bei vielen Modellen lebenswichtige adaptive Daten auf der Platine abgelegt sind? Bei den mit externem Serial Flash ist das ja schnell gemacht, bei denen, die die Adaptives in der MCU haben schwierig - vor allem, wenn man dummerweise gerade die MCU im Verdacht hat, defekt zu sein.
Zu den Preisen: die richten sich nicht nach früher und heute, sondern nach dem Umfang des Schadens und dem Aufwand. Früher hat man eher mal für ein beschädigtes Dateisystem 1-2000 Euro bezahlt und die Anbieter haben darüber die komplizierten Fälle subventioniert.
Für 300 Euro bekommt man aber trotzdem bestenfalls eine logische Datenrettung (Dateisystem weg etc) oder mit viel Glück noch eine Reparatur einzelner Firmwaremodule in der Platten-SA. Sobald es in den Reinraum geht, wirst Du mit Deinen 300 Euro nicht mal den Kaffee des Technikers bezahlen, fact.
Wir hatten zwei Platten aus einem RAID1 bei Ontrack, auch ein Netzteilschaden. In einer war der Headamp quasi verdampft und die haben die Rückstände in etlichen Waschgängen nicht von den Plattern bekommen, bei der anderen konnte nach Tausch des Headstacks eine Wiederherstellung durchgeführt werden, das waren dann die besagten 6500 Euro.
Zuletzt bearbeitet: 10.11.12 22:19 von shaun