Was sich an den Elkos im Lauf der Jahre dramatisch geändert hat, ist die Soße. Beim Raubkopieren haben die Chinukken bekanntlich gepfuscht, deshalb gibt es seit etwa 1995 bis jetzt jede Menge Kondensatoren mit seeehr kurzer Lebensdauer.
Zu Anfang gabs bei Elkos noch das Prädikat "Glatt", das stand für große Abmessungen und Niederohmigkeit (niedriger ESR). Die anderen Elkos waren "Rauh" und relativ klein, hatten aber einen deutlich höheren ESR, was aber bei Verwendung in 50Hz-Netzteilen effektiv nicht gestört hat. Bloß für Sonderanwendungen waren glatte Elkos wichtig.
Heute sind alle Elkos mit rauher Anode und trotzdem oft - nicht immer - niederohmiger als die alten glatten. Und dann gabs auch Spezialtypen für besondere Zwecke, die noch nie durch "normale" Elkos zu ersetzen waren.
Die beiden linken Exemplare sind zwar nicht ganz gleich, beide sind bipolar, aber der Große ist aus der Zeilenablenkung eines Röhrenmonitors, hat glatte Folien und ist für einen Rippelstrom von etwa 1A für mindestens 10000 Stunden spezifiziert, der Kleine kann vielleicht 100mA und ist nach 1000 Stunden geplant am Ende. Heute würde man den vielleicht durch einen Folienkondensator ersetzen, aber vorher die BWL-Riege fragen!
Die drei Kondensatoren rechts sind von 1963, ca.1970, 1988. Aktuell gibt Rubycon für 470µF/35V/105° Abmessungen von 10*16mm an, das ist nochmal die Hälfte.
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Daß Kondensatoren allgemein und Elkos speziell die fehlerträchtigsten Bauteile (noch vor der Röhre) sind, stand schon 1920 in den Fachbüchern.