Thema Autogasanlage LPG

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grounded_grid

17.04.13 13:19

Hallo,

ich restauriere ja z.zt nen alten Volvo 245 Kombi.

Nach fast 20 Jahren Diesel-PKWs und ausgelöst durch die teuren Reparaturerfahrungen mit dem letzten habe ich dann wieder einen grossvolumigen Benziner (2.3ltr),den ich aus Kostengründen mit einer LPG-Anlage ausrüsten möchte.

Meine Frage: Welche Erfahrungen bestehen in Sachen Verminderung der Lebensdauer bei Gasbetrieb?
Motor ist nach Zylkopfschaden teilüberholt,Gesamtlaufleistung ist ca 200TKM,gilt wohl für den B23 als "eingefahren"...

Wie sieht das in Sachen Mehrverbrauch gegenüber Benzinbetrieb aus?

Kann da jemand was zu sagen?

lg:
Andy


Zuletzt bearbeitet: 17.04.13 13:35 von grounded_grid

Huetchen

17.04.13 14:28

Tach,

ich hab ein paar Bekannte die auch mit Gas fahren, und die bisherigen erfahrungen lauten:

-verbrauch mit Gas steigt um bis zu 25%, meistens so um die 15%, sprich was der Gas billiger wäre braucht er mehr.
-die Lebensdauer ist variabel, aber durchschnittlich nach 100tkm gehört der Motor general überhohlt, und wenn man nicht aufpasst, dann kriegst nen verreiber weil die Einspritzdüsen nicht mehr zerstäuben sondern nen vollen Strahl auf den Kolben lassen und der dann mal schmilzt, ziemlich unangenehm.
-Außerdem kostet es normalerweise ein schweine Geld denn umzubauen.
-außerdem isses nen tick gefährlicher als ein Benzin tank.

Gut ich gebe zu das ich nur Negative aspeckte aufweisen kann, aber ich habe bis noch nicht wirklich jemanden sagen hören das es wirklich besser ist einen Benziner auf Gas umzubauen,...

Falls jemand mir jz kommt mit, die haben denn aber trotzdem auf Gas lassen, kann ich nur sagen, dass das alles wieder rückgängig zu machen auch wiedermal geld kostet!

Bevor ich´s vergesse, anscheinend soll das Gas betriebene Fahrzeug umweltfreundlicher sein,......

Mfg Hütchen

BigJim

17.04.13 14:35

Vor kurzem hat mir jemand mit traurigen Augen erzählt, dass bei seinen 3 Jahre alten VauWeh (sorry, weiß nicht mehr welches Modell), den er ab Werk mit einer Gasanlage gekauft hatte, die Fachwerkstatt laut Werksanweisung bei jeder 2. Inspektion den Kopf runternehmen möchte um den Zustand der Ventile zu überprüfen. Nur so könne angeblich ein drohender Motorschaden sicher ausgeschlossen werden. Das alleine würde wohl mit 600-800 Euronen zu Buche schlagen. Nachdem dieser Mann das erfahren hat, blieb sein Gastank leer.

grounded_grid

17.04.13 14:50

Hallo,

jetzt mal ne Verständnisfrage:

-wir sprechen von Flüssiggas(LPG),das kostet m.w im mom. so ca 70 cent,der ltr Super dagegen 1,65 Euro.

Dann wären 20% Mehrverbrauch doch ok,oder?

Seit wann sind "normale" Einspritzer Systeme,bei denen direkt in den Brennraum eingespritzt wird,höchstens bei GDI/FSI oder wie der Mist heisst.
Beim Diesel ist es heute standart,daher kenne ich auch Schäden dieser Art,wenn zb ein Injektor nicht mehr richtig schliesst.

Lebensdauer: Mir hat mein Motoreninstandsetzer zugesichert,andere Ventilsitzringe eingebaut zu haben,die für LPG-Betrieb geeignet sind.,mmmmh.....

Umwelt interessiert mich rel. wenig,hier gehts um Fahrspass und Kostenmanagement und vor allem darum einen alltagstauglichen Youngtimer zu fahren und selbst reparieren zu können.
Ab wann kann man da mit H-Kennzeichen fahren?

lg:
Andy

Mirqua

17.04.13 14:50

Na ja vielleicht mal Erfahrung von jemanden der seit 100000 km
mit LPG fährt?

So
Ich fahre einen Volks SPRINTER mit LPG der bei ca 120.000 km umgerüstet wurde; war damals ein "Lockangebot", also wirklich günstig.
Meine Erfahrung basiert auf den Mercedes Motor, der etwas älter und dadurch sehr robust ist.
ABER!!! Vollgas fahre ich fast nie, da gerade das zu höheren Temperaturen und Motorschäden führen kann.
Benzinverbrauch ca 13 L Super 100km, Gas je nach Qualität und Somer/Winter 14-16 L. Hatte aber auch das Glück das die Firma,die die Anlage verbaute, ihr Handwerk verstand und ich bis jetzt nur einmal einen defekten Temperatursensor hatte.Im Vergleich zum Pendant Wohnmobil mit Diesel-Motor fahre ich immer noch günstiger und habe zudem die grüne Plakette.
Wir bekommen demnächst einen Zweitwagen der gleich von Anfang an auf Gas umgerüstet wird.
Wichtig ist das du eine Anlage einbaust die möglichst genau zu deinem Motor passt, muß nicht unbedingt die teuerste sein.

Viele Probleme entstehen auch dadurch das Laien selbst an der Steuerung heruproggen und dadurch wichtige Parameter nicht mehr eingehalten werden.

Nachteil!!!!! Ofiziell darfst du an deiner Gasanlage nix selber machen und mußt immer zur Bude deiner höchsten Freude wackeln. Und das eine Gasanlage unsicher ist, glaubt auch nur der der keine hat.
MfG
Mirqua




Zuletzt bearbeitet: 17.04.13 14:52 von Mirqua

frickelfred

17.04.13 14:51

Hm,
das mit den Einspritzdüsen hätte ich gerne mal genauer erläutert....
Was wohl wahr und bekannt ist:
Die Ventilsitzringe können bei manchen Motoren schneller verschleissen da im Gasbetrieb deren Schmierung durch Additive im Sprit fehlt.Das lässt sich aber durch einen "Obenöler" aka Flashlube und dergleichen verhindern.Alternativ können auch gepanzerte Sitzringe eingebaut werden.

Mein alter Herr fährt seit 2 Jahren einen 210er Benz mit dem 3,2L V6 auf Gas.
Die Karre hatte beim Umbau 200tkm runter und steht nun bei 312tkm.Erster Motor,billige (besch.... eingebaute) Gasanlage von einer Betrügerbande namens "Prince-Gas" (nicht Prins,die machen super Anlagen>>ein Schelm wer Böses bei dieser Namenswahl vermutet;-).
Prinzipiell läuft der Wagen gut,leider hat er manche Bugs die auf die Gasanlage zurückzuführen sind/waren:

-Die Gaseinblasdüsen (senquentielle Einspritzung) waren falsch montiert,sie dürfen max. 20 Grad aus der Senkrechten geneigt sein,hier lagen sie waagerecht und haben dadurch extremen Verschleiss aufgewiesen.Das hat einiges an Umbauten erfordert,nun stehen sie senkrecht.
-Der Ansaugrohrdruckgeber war am Ansaugrohr am Abgang für die pneumatische Zentralverriegelung angeschlossen und lieferte falsche Werte wenn an 7km/h die Türen automatisch verriegelt wurden.Das ist behoben.
-Die Anlage war aufgrund erstgenannter Fehler falsch eingestellt.Ich habe zwar ein Interface samt Software bei Egay gekauft,leider kann ich ohne "Hardwaredongel" (ein sündteuerer USB-Stick mit einem Entsperrcode) nur rudimentäre Einstellungen und eine einfache Kalibrierung vornehmen.Da die Firma "Prince" pleite ist kann ich von dort aus keine Hilfe erwarten.Das Gassteuergerät ist zwar von Bigas,hat aber eine eigene Firmware. Btw,hat jemand so ein Dongle für Bigas?

Ansonsten fährt der Benz gut,verbraucht im mittel 16L Gas.Im Gasbetrieb wird er geschont und nie über 210 gescheucht.Ab und zu gibts Benzin und Vollgas;-)

Was ich sagen will:
Bin eigentlich zufrieden...für den miesen Einbau und die mistige Anlage kann das Autogas nix...klar,meine Xantia HDI verbraucht 6L Diesel.Andersrum kann man mit Gas konkurrenzlos billig schnell fahren.
Umbauen lohnt sich meiner Meinung nach nicht.Lieber ein umgebautes Auto zum Preis der Anlage kaufen.


Zuletzt bearbeitet: 17.04.13 14:54 von frickelfred

Mirqua

17.04.13 14:58

Mir wurde gesagt das viele Probleme durch das zu Frühe umstellen auf Gasbetrieb zurückzuführen sind, da das Gas bei zu geringer Temperatur eben nicht gasförmig in den Brennraum gelagt.
Ich weiß aber nicht ob das genau so stimmt.
Aber wie schon gesagt der Einbau und das Fachwissen der Einbaufirma ist entscheident, nein ich bin keine Firma und kenne da auch keinen!!!


Jannyboy

17.04.13 15:17

Nicht nur die Ventilsitze sind gefährdet,
sonder auch die Außlassventile.

... die Fachwerkstatt laut Werksanweisung bei jeder 2. Inspektion den Kopf runternehmen möchte um den Zustand der Ventile zu überprüfen. Nur so könne angeblich ein drohender Motorschaden sicher ausgeschlossen werden. Das alleine würde wohl mit 600-800 Euronen zu Buche schlagen.


Das ist richtig weil Gas heißer verbrennt als Benzin bei Lambda 1... alternativ kann man spezielle Natrium gekühlte Ventile einbauen lassen.
(Das Ventil ist innen hohl und mit Natrium gefüllt. Siehe Heatpipe)

Kostet ca. noch mal soviel wie die eigentliche Gas-Anlage zzgl. Einbau.

Und das Gas verdrängt die Luft beim ansaugen im Zylinder.
Daher auch der schlechtere Wirkungsgrad/Mehrverbrauch

Alternative ist eine LPG-Direkteinspritzung oder Turbolader.
Ist aber unüblich das der Motor schneller verschleißt.


Zuletzt bearbeitet: 17.04.13 15:26 von Jannyboy

Desinfector

17.04.13 15:44

Gas kommt flüssig in den Brennraum?

wird das Gas aus dem Gastank denn unter dem Flüssigkeitspegel abgeführt?
reicht der Druck für das Ableiten im gasgförmigen Zustand nicht oder wie?

HorsTuebingen

17.04.13 15:49

Ich habe vor ca 5 Jahren einen V*olsW*gen T4 mit der VR6 (2,8l) Maschine (103 kW) gekauft und bis auf eine defekte Benzinpumpe keinen "Gastypischen" Schaden gehabt. Vor 5 Jahren hatte er 180 tkm runter und jetzt ca.260 tkm. Verbrauch ist mit Benzin ca. 12 l/100km mit Gas 16 l/100km Dabei mit Gas auch relatv viel Stadt und Kurzstrecke. Ich habe mich auf der Internetseite "Gaskutsche" informiert und kann das nur weiterempfehlen.
Ich geb Gas, ich geb Gas.....

Jannyboy

17.04.13 16:08

Desinfector:
Gas kommt flüssig in den Brennraum?

wird das Gas aus dem Gastank denn unter dem Flüssigkeitspegel abgeführt?
reicht der Druck für das Ableiten im gasgförmigen Zustand nicht oder wie?


Ein Otto-Motor hat ca. 11-15 Bar Kompressionsdruck.
Das Gas wird in den Fall flüssig entnommen und mittels Pumpe auf ca. 20 Bar gebracht. und denn wie Benzin ein gespritzt.

Unterm Strich ist mit Gas fahren genauso teuer wie mit Benzin.

Weil bei Gas-Fahrzeugen die Wartung teuer ist.
Und bei Benzin-Fahrzeugen der Kraftstoff.

Zabex

17.04.13 16:26

Nachdem mein Diesel wegen Öldruckmangel (2.0l TDI) verreckt ist (Motor Totalschaden; Karosse erfreut jetzt einen Afrikaner) fahre ich jetzt auch mit Gas. Habe die Karre gebraucht mit installierter (nachgerüsteter) Anlage gekauft, also quasi nix für die Anlage bezahlt.
Motor: Dreizylinder 1.2l Motor mit Verdampferanlage.
Verdampferanlage: Das Flüssiggas wird im Verdampfer mittels Kühlwasser-Wärmetauscher gasförmig. Dahinter ein Gasphasenfilter soll Unreinheiten und Flüssigkeitsreste zurückhalten.
Verbrauch: Bin vollgetankt 300 Km Autobahn gefahren. Immer so um die 130Km/h. Dann wieder getankt und auf 10.4l Gas gekommen.
Aua - das finde ich zuviel für 'nen Skoda Fabia.
Habe jetzt auf Rat von erfahrenen Gasern spezielle Gas-Zündkerzen eingebaut und den Filter erneuert. Gas zündet schlechter als Benzin, da sollen die Kerzen helfen. Ob's was bring weiss ich noch nicht da die Dinger erst sein 40km drin sind.
Der Block mit den Gasventilen ist bei mir auch waagerecht eingebaut - und sehr laienhaft mit einem(!) 3x20mm Blechstreifen am Motorblock befestigt. Also nur 1 Schraube an dem Ventilblock. Toll: Es sind 4 Ventile vorhanden, eines ist wegen 3-Zylinder unbenutzt und damit meine kleine Reserve.

FRAGE:
Sollte ich den Ventilblock umbauen und senkrechter stellen? (richtig senkrecht wird knapp unter der Motorhaube)?

Gruß,
Zabex

ProfFarnsworth

17.04.13 16:30

Ähm, ich weiß ja nicht, von welchen Anlagen Ihr da redet...

Mein Daimler (C180 W202) läuft seit 130Mm mit einer billich-KMEanlage...
Ohne "größere" Probleme...
1x habe ich die Verkabelung erneuert (war marode)
1x Absperrventil ersetzt (defekt)

Den Mehrverbrauch habe ich nicht ausgelitert, ist mir ehrlichgesagt auch Banane,
denn mit dem 50l-Tank (Je nach Aussentemp gehen da max 45l-55l rein) komme ich

Kosten für eine Tankfüllung belaufen sich im Schnitt auf so 40€

Fahrspaß ist relativ zu sehen, man sollte bei Anlagen, die nicht automatisch zurückschalten nicht über 4000U/min drehen, dann ist der Kopf umso schneller breit!
Sinnig fahren ist die Devise (ok, mit dem Rentnerbenz gehst halt auch nicht anders)

Das Prinzip bei meiner Anlage:
Flüssiggas gelangt NIE in den Brennraum, sondern nur zum Verdampfer! Der wird erst freigeschaltet, wenn die Kühlwassertemperatur ausreicht um das Gas zu verflüssigen, sonst ist die Anlage besch... eingestellt!
Eingespritzt wird bei sequentiellen Anlagen auch nicht in den Brennraum, sonder in den Ansaugkrümer.

Alles in Allem kann ich über den Eimer nichts negatives berichten, bin sehr zufrieden und habe seit der Nutzung einen Betrag im 4-stelligen Bereich an Spritkosten gespart!

@Zabex, wieso???
Meine Ventile (gelb) liegen da auch so irgendwie drin...
Befestigung gewohnt schnodderig, hält aber irgendwie. Was so mancher KFZ-futzi als deutsche Wertarbeit abliefert...

Wichtig ist lediglich die Schlauchlänge zwischen Ventil und Einspritzdüse, die sollten alle gleich sein!


Zuletzt bearbeitet: 17.04.13 16:40 von ProfFarnsworth

doofi

17.04.13 17:17

Ein Kunde von mir faehrt einen 240er mit B230F mit LPG.
Billigste Venturianlage. Seit gut 100.000 ohne Probleme. Auslassventilspiel wurde waehrend der 100.000 vielleicht um 10 bis 15 Hundertstel kleiner. Voll im Rahmen wuerde ich sagen.
Wichtig sind Platinkerzen (NGK V-Line LPG) und alle 10.000 an den Abgastester.

doofi

17.04.13 17:24

Jannyboy:

Das ist richtig weil Gas heißer verbrennt als Benzin bei Lambda 1... alternativ kann man spezielle Natrium gekühlte Ventile einbauen lassen.
(Das Ventil ist innen hohl und mit Natrium gefüllt. Siehe Heatpipe)


Hat der B230F sowieso.
Zumindestens die allermeisten. Ansonsten kann man theoretisch die vom B230FT einbauen(Inconel).

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