Fachberichte für Elektroniker (Geräte und Systeme)

[Tizi]

Hey Leute,
Ich suche für den oben genannten Beruf Fachberichte (fürs Berichtsheft).
Wo findet man welche?

lg Tizi

PS: PN an mich wäre nett

[uxlaxel]

schreibt man die nicht selber?
zumindesten zu meiner lehrzeit ('96-'00) war das so üblich.

[xoexlepox]

Jau, und möglichst in Blockschrift/Normschrift. Und die Zeichnungen sind mit Tusche auszuführen... So steht es zumindest in der Anleitung meines "Werkstatt-Berichtshefts" ('75) Herrlich, dort mal wieder reinzuschauen (und festzustellen, was für einen Mist ich dort verzapft haben)

[Tizi]

ja schreibt man selbst aber ich hab kp mehr über welche themen ich schreiben soll.

[uxlaxel]

vorschläge:
prüfung einer niederspannungsverteilung / prüfung ortsfester anlagen
prüfung ortveränderliche betriebsmittel
aufbau einer sat-empfangsanlage
erstellung eines potentialausgleiches bei einem einfamilienhaus oder einer fabrikhalle
installation einer steckdose (dazu hat mein klassenkamerad nen 2seitigen aufsatz geschrieben)
erstellung eines arbeitsplanes / materialbedarfsermittlung
messung von verlusten an einem konventionellem trafo
notwendigkeit einer blindstromkompensation
äußerer und innerer blitzschutz ubd erdungsanlage
aufbau einer kopfstelle einer gemeinschaftsantennenanlage
unterbrechungsfreie stromversorgungen
sondernetze (z.b. IT-netz im op-säalen)
vor- und nachteile der netzformem IT, TT, TNC, TNS
vor- und nachteile der tasterschaltung zu wechsel- und kreuzschaltung
unterschied sparwechselschaltung und hamburger-schaltung
aluminium und kupfer als leiterwerkstoff
notaus- und totmannschaltungen

reicht das erstmal als gedankenansporn?

lg axel

[Tizi]

reicht

[xoexlepox]

@uxlaxel: Hast du auch mal einen Blick in dein Berichtsheft geworfen, oder sind dir die Punkte "einfach so" eingefallen?

[Profipruckel]

ja schreibt man selbst aber ich hab kp mehr über welche themen ich schreiben soll.

Nach meinem Verständnis heißt das Berichtsheft so, weil man berichtet, was man tatsächlich getan / gelernt hat. Damit ergibt sich das jeweilige Thema doch von selbst, aus den Aufgaben, die Du im Zeitraum davor abarbeiten musstest.

Damals im Handwerk habe ich tatsächlich kurze Aufsätze über etwas gschrieben. Zumindest im Industriebereich sehe ich sowas garnicht mehr, da schreiben die tabellarisch auf, welche Themen gelehrt wurden.

Gibt es dazu Anweisungen vom Ausbilder / Meister?

[uxlaxel]

@uxlaxel: Hast du auch mal einen Blick in dein Berichtsheft geworfen, oder sind dir die Punkte "einfach so" eingefallen?

die sind mir eben einfach so auf'm klo eingefallen. jetzt bin ich im bett und es fällt mir noch mehr ein;

arbeiten unter spannung
die 5 sicherheitsregeln
arbeiten an batterien (AUS, säure, knallgas)
baustrom
elektroinstallation in fliegenden bauten (zirkuswagen, verkaufsstand, wohnwagen, schiffen ...)
notbeleuchtung einzel- und zentralbazterie (vor- und nachteile)
schutzzonen im bad
klein- und niederspannung, selv, pelv usw.
mittelspannungsnetze (?)
trafoschaltungen DD, DY, YY, YD & phasenwinkel
gefahren bei gleichstromanlagen
schutzmaßnahmen mit und ohne FI / RCD
besonderheiten bei landwirtschaftlichen anlagen und krankenhäusern
beleuchtungsarten (gasentladung hochdruck, niederdruck & LSL, glühlampen, LED)
lichtsignalanlagen
förderanlagen
arbeiten auf tritten, leitern und gerüsten
allg. arbeitsschutz

man muß ja nichts stumpf aus dem lehrbuch schreiben, es kann ja schon mal praxisnah sein. im netz findet man so viel mitlerweile

lg axel

p.s. mein berichtsheft habe ich entsorgt am tage nach der überreichung des gesellenbriefes. ich hatte eh nur mist drin stehen.
"montag: schalterdosen ausgebohrt und eingegipst"
"dienstag: schlitze gefräst und nym verlegt"
mittwoch: demontage altanlage, werkstatt aufgeräumt"
usw.

[xoexlepox]

Nach meinem Verständnis heißt das Berichtsheft so, weil man berichtet, was man tatsächlich getan / gelernt hat.

Prinzipiell richtig! Nur m.E. schreibt man sowas nicht regelmässig, sondern verschiebt es "auf später". Und wenn am Ende der Zeit die Anzahl der Berichte definitiv zu gering ist, muß man sich was einfallen lassen Oder war das bei dir anders?

[Profipruckel]

Nach meinem Verständnis heißt das Berichtsheft so, weil man berichtet, was man tatsächlich getan / gelernt hat.

Prinzipiell richtig! Nur m.E. schreibt man sowas nicht regelmässig, sondern verschiebt es "auf später". Und wenn am Ende der Zeit die Anzahl der Berichte definitiv zu gering ist, muß man sich was einfallen lassen Oder war das bei dir anders?

Natürlich NICHT ! Unklar bleibt dennoch, ob diese Art Aufsätze aus den 70ern überhaupt noch gefordert ist.

[uxlaxel]

meine handwerkskammer wollte seinerzeits nur die tätigkeit dokumentiert haben.
meine schwägerin macht feinmechanikerin und die muß zB auch mal zu anderen themen was ausarbeiten. jede woche eine hausaufgabe sozusagen. (kleiner bericht mit skizze usw. - darf sie auf arbeit ausarbeiten)

[SchuesselTech]

also ich habe während meiner ausbildung jeden freiag ne halbe stunde berichtsheft schreiben im berichtsheft stehen gehabt...

und man sollte tatsächlich reinschreiben, WAS man tatsächlich gemacht hat...

spätestens, wenn du in der abschlussprüfung durchfällst, weil du ein thema nicht hattest, es aber auch nur einmal in deinem berichtsheft erwähnt wird, bist du impo...

[Till]

Berichte?! Scheiss Thema -.-

Ich brüte grade auch mal wieder über der Tastatur und rätsel darüber was ich in den letzten beiden Wochen gemacht habe... Kaffee trinken kann ich ja schlecht rein schreiben^^
Wir haben ihn auch Tabellarisch, hat halt den Nachteil das man aufschreiben muss wie viele Stunden für Welche Tätigkeit draufgegenagen sind.. aber im Zweifel immer aufrunden, dann hat man halt mal 8 Stunden
Magentventile angeklemmt^^

[Anse]

meine schwägerin macht feinmechanikerin und die muß zB auch mal zu anderen themen was ausarbeiten. jede woche eine hausaufgabe sozusagen. (kleiner bericht mit skizze usw. - darf sie auf arbeit ausarbeiten)

Da hat Sie es aber noch gut. Ich muss das ganze in Normschrift und mit DIN gerechter Zeichnung machen.

Wir haben ihn auch Tabellarisch, hat halt den Nachteil das man aufschreiben muss wie viele Stunden für Welche Tätigkeit draufgegenagen sind.. aber im Zweifel immer aufrunden, dann hat man halt mal 8 Stunden
Magentventile angeklemmt^^

Dann wäre ich aber geliefert.Aufgeschrieben wird wirklich nur das auf, was interessant ist. Putzen gehört nicht dazu.

[jack]

in meiner Laborantenausbildung (1983) stand da oft "Allgemeine Labortätigkeiten", wurde auch anstandslos akzeptiert.

[Longri]

Das leidige Thema Berichtsheft. Bei uns war das auch immer ein Problem da ein Thema zu finden weil wir immer so 3 Monate am selben Schaltschrank gesessen haben oder tagelang auf eine Störung gewartet haben. Das habe ich nur zum Anfang geführt und später nicht mehr. 14 Tage vor der Prüfung musste ich dann alles nachschreiben. Doof war nur die ganzen Unterschriften noch zu bekommen war fast unmöglich, aber da fand sich auch eine Lösung .
Meine Lehrzeit war von 90-94, damals gab es ja Internet & Co. noch nicht. Heute findet man ja mit den richtigen Stichworten massenhaft Anregungen ...

[Tizi]

an und für sich reichen bei der ihk einzelne stichpunkt-artige sätze für jeden tag.
nur mein ausbilder will noch einen monatlichen bericht sehen (methode von der mutter-firma übernommen)

[Chemnitzsurfer]

Solche Probleme, mit was schreibe ich bzw. welche Themen könnte ich für die Aufsätze nehmen, habe ich auch. ( HWK) Mein Problem ist,dass ich als EEG ( Elektroniker für Energie- & Gebäudetechnik) fast nur Schaltschränke baue und das dann oftmals 14 Tage lang am Stück. Dh., dass ich jeden Tag das gleiche mache ( meist [klein ] Serienfertigung, und Unterteilung der Arbeitsschritte in verschiedene Betriebsteile ( z.B. bei Werksarbeit für S****** =>Mechanik, Kabel / Leitungs / Einzelader Vorkonfektionierung/ Schrank Bestückung samt Verdrahtung & zum Schluss das Prüffeld. Da bin ich dann teilweise fast nen Monat in der Mechanik und bestücke Moplas mit Kanälen und Tragschienen, entgrate & lackiere Ausschnitte etc. Aber zumindest habe ich es in den bisherigen knapp drei Ausbildungsjahren schon ganze vier / fünf mal mit bis zur Baustelle geschafft ). Nun habe ich von 31 geforderten Berichten glaube ich 15/16 Stk. geschrieben, die zumindest halbwegs mit meinen Tätigkeiten zu tun haben.

Bei den Tabellarischen Aufmaß schreib ich einfach ganz dreist nur grob die Sachen die ich gemacht habe und meine 8,25 bzw. Freitags meine 7h . ( Beim Arbeiten trage ich zwecks UV keine Uhr, es hängt keine Uhr in der Halle & meist ist es so laut,dass ich das Radio nicht verstehe. ( zum Glück gibts für die Pause ne ordentliche Hupe ) Da hatte mich mein Chef aber auch schön angebrüllt als ich ein paar Tage vor der Zwischenprüfung ihm drei Berichtshefte zum Unterschreiben gegeben hatte ( selber schuld, er als mein Ausbilder hätte ja mal eher Druck machen können ). Das Beste war ja dann auch noch als sich in der Zwischenprüfung keine Sau für die Hefte interessiert hatte.

[Tizi]

ja das ist der nächte punkt: kaum ein Ausbilder / Prüfer liest ernsthaft das Heft durch

[uxlaxel]

ja das ist der nächte punkt: kaum ein Ausbilder / Prüfer liest ernsthaft das Heft durch

ja leider. deswegen habe ich mir auch bei meinem sowas von keiner mühe gegeben
falls man aber mal mündlich nachgeprüft werden muss (black out bei der prüfung oder so), wird das heft dann aber schon ernsthaft herangenommen.

lg axel

[Manu]

Also bei mir (EGS) wird das schon gelesen, und die darin enthaltenen Tätigkeiten müssen in etwa mit den letzen Wochen zusammen passen.
Manchmal weiß ich nicht mehr was an welchen Tag war, das ist schon okay.

Manu
(der bis zur Facharbeiterprüfung I noch ein paar nachschreiben muss)

[Tizi]

Ja wenn man weiss es wird ernsthaft gelesen ist das Ok. aber immer Mühe geben für Nix ist ja nix quasi.
Ich sag ja auch nix dagegen das Wir nicht in der Firma schreiben sondern Zuhause aber dann könnte mein Ausbilder auch auf die Berichte verzichten und mit den
Tageseinträgen zufrieden sein.

[uxlaxel]

(der bis zur Facharbeiterprüfung I noch ein paar nachschreiben muss)

ich hab innerhalb von 1 1/2 wochen alles ab der zwischenprüfung nachschreiben müssen. zum glück hatte ich noch die stundenzettel (tagesnachweise) aus der firma und konnte somit 20% meiner tätigkeiten rekonstruieren. der rest waren märchen

[Gary]

Man sollte da mal "Die Tochter des Ausbilders angebaggert" reinschreiben. Auf der Toilette geraucht. Im Keller zwei Bier getrunken, "Sicherer Umgang mit alkoholischen Getränken".

Aber das traut man sich doch nicht.

In den ersten Wochen bei mir:
Schlacke vom U-Stahl abgeschabt
Mit Schruppfeile obere Fläche geplant
mit Schlichtfeile obere Fläche geplant
Kanten abgefast
Seitenfläche mit Schruppfeile

10 Wochen in der Lehrwerkstatt für Metallbearbeitung/Werkstoffkunde. Kunstoff schweißen hat mich total begeistert. Den gefeilten Würfel auf einer Messingplatte hab ich noch - irgendwo.

Gruß Gary

[Roehricht]

Hallo ,
meine Berichtsheft hab ich 6 Wochen vor der Gesellenprüfung während des Berufschulunterrichtes geschrieben. Ich habe von 1973-1976 Radio-Fernsehtechniker gelernt. Mein Chef hat richtig am rotem Rad gedreht als ich ihm die Hefte von 3,5 Hahren zur Unterschrift vorgelegt habe.
Das was ich da reingeschrieben habe war nur aus der Erinnerung oder ausgedachtes. Bei der Prüfung hat keine Sau da reingekuckt. Frage : Wo sind Ihre Berichtshefte ? Ich: Hier: Antwort: Ok , Hier ihre Prüfungsunterlagen, der nächste bitte. Die ham die nichtmal angefasst!!

In der Mechanikausbildung habe ich ein kleinen Amboss gefeilt. Der hab ich immer noch.

73
Wolfgang

[Weisskeinen]

Ich weiß, dass Dokumentation nervt, aber zeitnah aufzuschreiben, was man gemacht (und gelernt) hat, steigert den Lernerfolg doch ungemein. Deshalb hat ein durchgängig geführtes Berichtsheft eigentlich schon seinen Sinn und sollte nicht erst in einer Hauruck-Aktion nachgeschrieben werden. Das habe ich selbst auch erst einsehen müssen und versuche, es entsprechend weiter zu geben...

[Obelix77]

*Berichtsheft* Uiuiuiuiui, wie habe ich das damals gehasst.
Habe auch mal aus "Verzweiflung" geschrieben:"Heute haben wir gefeilt,
und gefeilt, und gefeilt, und gefeilt,.." bis der Tag eben voll war.
Das gab damals RICHTIG Ärger! Musste dafür beim Chef antanzen,
und meine Eltern auch! (Ausbildung Kommunikationselektroniker bei AlcatRAZ(el).
Die haben dabei 0,garnix Spaß verstanden!
Ich hab dann diese Spässe gelassen, und nach nem halben Jahr hat dann die Frau
vom Betriebsrat geschrieben:"Dirk ist jetzt einer der Leistungsträger seiner Klasse"

Heute, wenn ich selber Praktikanten beaufsichtigen muss sehe ich das
etwas anders. Das Berichtsheft ist zweifelsohne lästig- aber es dokumentiert
halt, was vermittelt wurde. Und das kann im Zweifelsfall bei einer Prüfung
auch FÜR den Azubi sprechen....
Also, tragt´s mit "Fassung"

Keine Panik,
Obelix

LG,
Obelix

[bastelheini]

Jetzt schreibt Obelix in sein Heft: Hinkelsteine hauen, Hinkelsteine hauen, Hinkelsteine hauen, Hinkelsteine hauen, Hinkelsteine hauen, ...

[xoexlepox]

*Berichtsheft* Uiuiuiuiui, wie habe ich das damals gehasst.

Nicht nur du... Aber diese Einstellung scheint auch heute noch Bestand zu haben

Habe auch mal aus "Verzweiflung" geschrieben:"Heute haben wir gefeilt, und gefeilt, und gefeilt, und gefeilt,.." bis der Tag eben voll war.

Das entsprach zwar der Tätigkeit (ist auch mir nicht unbekannt), aber ein "ordentlicher Bericht" hätte wohl lieber mit "Heute gefeilt... Das Feilen ist eine Materialbearbeitungsart, bei der..." beginnen sollen Man kann auch aus Trivialitäten mit genügend Phantasie (falls die heutzutage fehlt: Notfalls irgendwo im Netz abschreiben, und ein wenig modifizieren) "brauchbare" Bericht erzeugen...

Aber allgemein tröstet es mich, daß nicht nur ich die Probleme mit diesen blöden Berichten hatte, und allgemein über die gleichen Schwierigkeiten/Tricks/Stolperfallen berichtet wird...

[Longri]

Gehasst habe ich das auch, siehe mein vorhergehendes Posting. Bei mir gab es im 1. LJ keinen Ärger wenn ich 1 Woche lang jeden Tag geschrieben habe "Biegeklotz gefeilt". Später war mir das zu dumm und ich habe es gelassen, durfte dann wie gesagt kurz vor der Prüfung alles nachschreiben.

Doof war auch wenn wir irgendwo in der Abteilung saßen, nur auf eine Störung gewartet und den ganzen Tag Kaffee getrunken haben. Ich habe mich damals immer gefragt was ich jetzt schreiben sollte wenn ich wollte. Da war ein 20 minütiger Stromausfall schon das Highlight - mit dem diensthabenen Gesellen alle Schaltschränke in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen, die Hauptschalter raus und wieder rein. Das war aber in einer halben Stunde auch erledigt und die Anlage konnte wieder angefahren werden. Als Belohnung gab es dann natürlich wieder Kaffee .

[Celaus]

Ich kenne 3 junge Menschen, die zur Lehrabschlußprüfung nicht zugelassen wurden, weil sie keine Berichtshefte geschrieben haben ! Denk Dir 'was aus, damit Du genug Papier sinnvoll voll gekritzelt kriegst. Falls Du siehst, daß das, was Du schreiben sollst, zu "minderwertig" ist, laß bei Dir doch 'mal die Alarmglocken schrillen !
ffupx , Celaus