ich über mich...

Wenn das Irrenhaus überfordert ist

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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Und Hightech.. ich kann mir das nicht anhören..

Auf Arte gabs mal eine Doku, von einem Aspi, der richtige Probleme mit seinem Leben hatte.
Er wirkte extrem gestresst. Sowas erkenne ich mittlerweile sehr gut.
Das war für mich nicht einfach zu sehen.

Ich sehe gerne positiv-Beispiele.
Tricks um sich mit fun durchzuwurschteln. Besser gesagt, bewusster besser Leben.
z.B. Dinge meiden, die einen sicher aus der Bahn werfen.. etc.. ;-)
Wie man Glücklicher wird.. etc.

Übrigens nach nem Burnout muss ich lernen zu unterscheiden :
Wann geht mir die Umwelt auf die Nüsse, und wann mach ich das selber.. da habe ich früher nie drauf geachtet !
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Übrigens.. ich musste auch schon früher mich mal absondern..
z.B. War ich mal auf einer Privatschule mit Hausaufgabenbetreuung ... in .. BAYERN !
Aufstehen -> Schule, Mittagsessen, Pause, Hausaufgabenbetreuung -> Nachause
Immer mit den gleichen leuten. In der Pause sind die zum Horten.. Aber ich bin entweder in die Stadtbiobliothek gegangen(Die war geil ! Günter Wahl.. etc.. Musik.. ,
oder aber in den Park. (z.B. Modellboote austesten)
Irgendwie braucht ich die "Pause" immer für mich allein, oder einer kleinen engen Clique.

Dann entdeckte ich Jugendzentrum, mit Photolabor und verdienstmöglichkeiten an der Theke.
Freunde hatte ich dort keine.. aber das war cool so.
Wenn es zu hause Stressig wurde ( anderes Thema ) blieb ich auch dort gerne mal bis 10h, und werkelte entweder an der Theke, oder im Photolabor.
Das war auch die Zeit, wo ich meinen ersten C64er bekam. Das Frickeln am Computer, war doch deutlich taschengeldfreundlicher...erstmal..
Auch durch die vielen Umzüge.. hatte ich meine Heimat in der Technik gefunden.
Und viele Kontakte sind abgebrochen.. weil ich das nicht hinkriege, mit Beziehungen halten über Distanz.
Da stönt die ganze Familie seit ich aus dem Haus bin. Gute Freunde verloren.
Vor ort habe ich wieder ein paar wenige enge Freundschaften schließen können.. aber schade um die alten.
Nervt mich etwas, das ich da nicht gut bin.
SchuesselTech
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Re: ich über mich...

Beitrag von SchuesselTech »

ich bin auch son lone-wolf, bis jetzt hab ich aber auch noch keine von den biersaufenden, fußballguckenden, rauchenden dumpfbacken vermisst...

aber das kommt bestimmt in 10 jahren bei der midlife-crisis :roll: :lol: :lol: :lol:

inzwischen mache ich mir n spaß draus andere etwas zu analysieren, vorallem, weil ich einen sehr anderen blickpunkt auf die welt habe als viele gleichaltrige macht das richtig spaß... :D
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Andreas_P
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Re: ich über mich...

Beitrag von Andreas_P »

Ich habe auch das Problem das ich öfters beim Basteln komplett die Zeit vergesse.
Besonders bei schwierigen oder kniffligen Fällen möchte ich am liebsten nicht gestört werden.
Das mit dem Zeit vergessen passiert mir auch z.b wenn ich beim Fablap mit anderen Bastlern zusammen bin.
Da gibt es immer wieder mal was interessantes. Ich muss mir da immer ein Zeitlimit setzen das ich noch
nachhause komme. Das ist mir auch schon bei dem Finger Treffen passiert die ich besucht habe
das ich dort fast das Essen vergessen habe. :shock:
zauberkopf hat geschrieben:
Ausserdem bin ich ja noch ziemlich neugierig.
Nicht nur du ich bin auch neugierig was Technische Dinge betrift.
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

habe die ergebnisse der untersuchung am donnerstag bekommen und war am freitag noch mal kurz in der praxis. die ärztin hat mir soweit alles nochmal genau (verständlich) erklärt, wert liegt bei 1,6 , keine weiteren auffälligkeiten, ab einem wert von 2,3 würde man schon medikamente bekommen, ich liege weit darunter. sehr interressant fand ich den tipp den sie mir gab, meine nebennieren untersuchen zu lassen bzg. des cortisolwertes, hat auch wieder mit den hormonen im körper zu tun. hab mir diesbezüglich gleich einen termin bei meinem hausarzt geben lassen, der diese untersuchung durchführt. so oft wie ich zur zeit bei ärzten rumlungere, macht sich doch eine gewisse "routine" breit, und ich bekomme keine schweissausbrüche mehr wenn ich da hinmuss. ein wenig unbehagen ist da, aber es geht besser als noch vor 5 monaten.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Das die Hormone so aus dem Gleichgewicht sind ist schon mal Gut :D das gibt Hoffnung auf eine Biologische Ursache die einfach zu behandeln ist.

Ich hatte das Problem auch mit der Schilddrüse und die Medikamente haben Geholfen auch der Psyche zwar nicht zu 100% aber seit dem geht es mir um einiges besser.

Walter
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

so kann ich sagen, an der schilddrüse liegt es schonmal nicht. also ist weiterforschen angesagt. einfach nur rumsitzen und grübeln was ist und was wird...das ist auch kacke. weiterforschen nach dem ausschlussprinzip.. ich finde es beruhigend, das ich nicht als einzigster diese und jene probleme habe, was ich bis jetzt so in diesem fred gelesen habe ist für mich sehr informativ.
klar, man darf sich nicht sofort einbilden, das man krankheit xy hat und sich darauf festbeissen.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Ok auf dem Schlaufon falsch gelesen dachte du wärst unter dem wert und nicht im Grünen bereich.

weil ein verballerter Hormonhaushalt kann einem echt zu schaffen machen.

Walter
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Ich werfe mal eine gewagte These in den Raum, bitte nicht als Warheit oder Meinung abspeichern.
Was wäre wenn unsere Psyche, die in den letzten Jahrtausenden gelernt hat nur ums Überleben zu kämpfen, jetzt einfach unterfordert ist und sich eigene Probleme erschafft ?

So ähnlich wie das Immunsystem Autoimmunerkrankungen aus "Langeweile" erschafft.

Oder ist es genau anders herum, das Gehirn war früher damit beschäftigt sich "nur" um das eigene Überleben zu kümmern und nicht um:
Was wird von mir erwartet
Wie ist mein FB Status
Leiste ich zu wenig
Wie ist mein Wert in der Geselschaft
Erfülle ich alle Erwartungen ?
Was muss ich tun um meinem Umfeld gerecht zu werden.
Wenn ich das Schreibe, hassen mich jetzt alle ?
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Hightech : Interessantes Thema..
Ich vermute auch, das vieles, von dem wir hier reden, "Zivilisationskrankheiten" sind.
Ganz einfach, weil nicht nur ich gut darin bin, die falschen Prioritäten zu setzen.
Zum Teil werden einem aber auch die Prioriäten vorgegeben...

z.B. Depression ist ein schönes Beispiel.
z.Z. machen es gerade hundertausende Menschen richtig : Anstatt weiterhin in Lagern trübsal zu blasen, machen die sich auf den Weg, in richtung Zukunft.
Genau diese Menschliche eigenschaft, hat es erst der Menschheit u.A. ermöglicht, sich von Afrika aus, auf allen Kontinenten auszubreiten (okay.. die paar Forschungsstation auf der Antartktis .. ).
Ich kam da auch nur raus, in dem ich "rekapitulierte" und was anderes machte. (z.B. habe ich in der Anfangszeit, Computer total gemieden )
Danach habe ich das ganze noch mal verfeinert, und mir angeschaut : Was hat Dir jetzt konkret nicht gut getan ?

Und das erhöhte auftreten von gewissen erkrankungen, sollte einem schon mal zu denken geben... Ob da nicht etwas schief läuft, das anders vielleicht sogar auch noch ökonomischer wäre... ;-)
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

Hightech hat geschrieben:Oder ist es genau anders herum, das Gehirn war früher damit beschäftigt sich "nur" um das eigene Überleben zu kümmern und nicht um:
Was wird von mir erwartet
Wie ist mein FB Status
Leiste ich zu wenig
Wie ist mein Wert in der Geselschaft
Erfülle ich alle Erwartungen ?
Was muss ich tun um meinem Umfeld gerecht zu werden.
Wenn ich das Schreibe, hassen mich jetzt alle ?
wahnsinn, unglaublich... da hast du mir 1:1 aus der seele gesprochen. ich finde diese these sehr interressant. man schafft sich selbst probleme, oder man empfindet diese als solche
gut ich möchte das FB thema nicht in die länge ziehen, ich kann dazu sagen ich hatte bis vor kurzem einen account den ich jetzt vor gut einem monat dicht gemacht habe. ich hatte das gefühl das mich mein account zu sehr fesselt, zb alle 10 min mit dem schlaufon einloggen und gucken wer was wann wo gemacht oder gepostet hat. ich hab mich über solche leute mal aufgeregt, und auf einmal hing ich da selbst drin. gut, dieses problem hab ich ja nun abgeschafft, und ich fühle mich gut damit. ich für mich brauche das nicht. auch wieder eine erfahrung mehr..
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

he he he.. mir ging schon ICQ und so ne komische Singlebörse (verdammt ähnlich zu dem heutigen FB.. ) ziemlich frühzeitig auf den Sack.. meine Fresse.. das ich damit mal wieder meiner Zeit vorraus seien würde.. hätte ich nie gedacht.. ;-)
Aber das gefühl bekam mich schon, als ich las,das eine Studie ergab, das viele mittlerweile in ihrer Freizeit durch den sch.. gestresster sind als früher.

Und deswegen muss ich auch echt grinsen.. weil mein Kumpel mal meinte, weil ich kein Schmierfone habe, sei ich noch Web 1.0.. er 2.0..
Und ich nur so.. ja ja .. mach Du nur gerade die erfahrung, die ich schon vor 10 Jahren gesammelt habe.. ;-)

Shitstorm ? Habe ich schon vor 20 Jahren im Packetradionetz erlebt..

Das meinte ich übrigen auch mit : Zivilisationskrankheiten
Wenn ich das Schreibe, hassen mich jetzt alle ?
Das ist mir wurscht.. aber mir ist bewusst, das man am besten so schreibt, das so wenig missverständnisse wie möglich entstehen.
Ich ärgere mich dann über mich selber, weil ich es hätte auch anders formulieren können.
Das mag ich so an diesem Medium.. man hat Zeit.. ;-)
SchuesselTech
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Re: ich über mich...

Beitrag von SchuesselTech »

ich habe zwar einen FB account, habe aber die app seit monaten nicht mehr aufm schlaufon (macht selbst ohne nutzung xx% akku verbrauch mehr aus...) und nutze es auch kaum, fahre ganz gut damit
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ferdimh
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Re: ich über mich...

Beitrag von ferdimh »

Hightech:
Im Prinzip muss ich dir zustimmen, die Sache hat aber einen Haken:
Nicht nur der Mensch in der Zivilisation ist krank, es ist auch die Zivilisation an sich.
Die Zivilisation schränkt gewisse Urinstinkte auch noch ein. Man ist also nicht nur nicht ausgelastet, sondern auch noch eingeschränkt. Und manche, die versuchen, alles richtig zu machen, schränken sich noch mehr ein. Das ermöglicht die Entwicklung von "Randinteressen" wie z.B. "Löten", aber es trennt die "Randgruppen" auch ab. Dieses Fehlen von Kontakt zu Menschen mit Randinteressen ist für diese in vieler Hinsicht schwierig, und führt dazu, dass viele Fähigkeiten sich nicht entwickeln.
Fragen hierzu:
Ist ADHS nicht auch einfach auch das Phänomen "Anderer Kram ist interessanter?"
Ist Autismus nicht zu gewissen Teilen auch "Fehlen von Erfahrungen im Umgang mit Menschen?"

In gewisser Weise sind diese "Krankheiten" auch ein bisschen Chancen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht, "Psychos" sind vor allem anders. Und ich sehe eben auch die Fragestellung: Wollen wir wirklich "normal" sein? Wollen wir wirklich Fußball gucken und Bier trinken und Bildzeitung lesen? Oder wollen wir nicht lieber in einer Welt mit Lötkolben und Elektroschrott leben, wo man eben damit klarkommen muss, dass andere Menschen, die sich "normal" nennen, zu uns nicht passen (uns aber in der Regel schätzen, denn wer tauscht sonst die Elkos im SAT-Multischalter eine Halbe Stunde vorm WM-Endspiel?)
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Finger
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Re: ich über mich...

Beitrag von Finger »

Gut gesprochen. Deshalb mag ich unseren Kollegen Zauberkopf so. Der pustet einem in einer halben Stunde den Kopf frei :-) Unglaublich erfrischend. Wollte ich nur mal gesagt haben :-.)
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Celaus
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Re: ich über mich...

Beitrag von Celaus »

Manchmal kommt man sich wirklich wie in der Hölle vor: Die Kacke steht bis Oberkante Unterlippe, aber auch nur deshalb , weil gerade Zigarettenpause ist, danach steigt der Level wieder.
Was den Griff ins Klo betrifft, so nenne ich das "den debilen Imperativ", mit dem man dort regelmäßig konfrontiert wird.
So habe ich 6 Jahre mit unbehandeltem Allergie-Heuschnupfen verbracht, und das soll "psychisch" gewesen sein.
!! Vollbremsung !! Zurücklehnen, reläxen, nachdenken, "Probleme prozentualisieren" ! Erholungsphasen einplanen !
Schutzhelm aufsetzen und superstur durchhalten, ffupx Celaus
Gary
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Re: ich über mich...

Beitrag von Gary »

Der Umgang mit den neuen Medien überfordert einen recht schnell, aber es hat auch gute Seiten wenn man Kontakt über zig km halten kann.
Ich sehe hier auch schon Überschwinger - anders sein um des anders sein Willen. Anders sein um sich abzugrenzen von der Masse.

Die Pubertät und das sich finden dauert mittlerweile viele Jahre weil man Reizüberflutung hat, ein zu großes Umfeld und und.
Druck macht man sich am meisten selbst.

Gruß Gary
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2moose
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Re: ich über mich...

Beitrag von 2moose »

Hightech, Deine Ansätze haben mir ebenso aus der Seele gesprochen. Mehrmals gelesen ... und konnte trotz Willen nix drauf schreiben.

Jedenfalls hatte ich meinen Tiefpunkt, als ich mein Wohlbefinden fast ausschließlich an äußeren Faktoren aufhängte, die Bestätigung nur noch online suchte. Als das nicht klappte, theatralisch wie ne Diva einen online-Abgang gemacht ... und dann enttäuscht gewesen weil es nicht mal nen Nachruf gab. Ich hab mich auch mal aus nen Forum, als ich den Konsum nicht mehr im Griff hatte, bewusst ausgesperrt indem ich mit verbundenen Augen das Passwort änderte ... hab in der Situation völlig vergessen, dass man es via Mail zurücksetzen kann ...

Viel zu oft ist es der eigene Kopf, von dem man sich fertig machen lässt ... und anstatt sich zu wehren, versinkt man im Selbstmitleid ... man kultiviert einen ausgewachsenen Opfernarzismus und versteckt sich unter "Gleichgesinnten". Denn wenn einem schlecht geht, gibts neben der Option, die Situation zu verbessern und nach oben zu kommen, auch noch die Möglichkeit, Menschen un sich zu scharen, denen es vermeintlich noch schlechter geht ... die noch weiter unten sind als man selber. Auch wenns einem mit Option 2 immer noch absolut beschissen geht, fühlt man sich doch relativ besser.

Sensationeller Thread
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Jo leute !
Die wir sind heute mal wieder Dicht dran an der Weltherrschaft ! ;-)

http://www.tagesschau.de/inland/smartph ... t-101.html
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Plakettenkleber
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Re: ich über mich...

Beitrag von Plakettenkleber »

ich war erstaunt wie lange es mir jetzt schon besser ging, habe mich fast schon wie ausgeglichen gefühlt.
vor ner stunde dann, ich sitze gemütlich am bastel(couch)tisch und habe meinem 4ch amp noch 4 led vu-meter von pollin verpasst, musik läuft nebenbei.. auf einmal kam wieder dieses "panikgefühl" auf so als wenn jemand ein schalter umgelegt hat. es fühlte sich irgendwie wie künstlicher stress an, puls geht hoch, atmung wird schneller ....und nach 30 min ist wieder alles normal, wobei ich dann so fertig bin das ich mich dann erstmal ne stunde hinlegen muss..
wenns am hirn ne anständige diagnoseschnittstelle gäbe, so das man sich selber auslesen könnte.....
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Also.... ich weis jetzt nicht, ob das ein "Erfreunis des Jahres ist.. " oder hier her besser passt.. ich schreibs mal hier her.

Kurzer Hintergrund :
Ich hatte ja mal einen richtigen Burnout.
Ich .. Systemadmin.. der Typ (Kunde), den die Hotline der Warenwirtschaft angerufen hat, weil sie ein problem nicht lösen konnten..
Konnte von heute auf morgen keinen Rechner mehr anfassen.
Ein Gefühl.. als ob man dem Adler seine Flügel amputiert hatte...

Nun.. jetzt ist folgendes passiert..
Eine mir sehr wichtige person, geht mir schon seit einigen Jahren tierisch auf den senkel, weil diese unbedingt noch mal was erreichen will.
Die Idee dazu hatte ausgerechnet ich noch. Und auch.. ich werde auch als Grund für das engagement dazu genannt..
Jetzt hat diese Person, sich auch komplett überarbeitet. Dazu noch Stress hier und selbstgemachter Stress dort.. und Stress von aussen..
Das ganze musste ich jetzt mehrere Jahre mit ansehen.. war genervt, in Sorge, dadurch auch total blockiert... (viele unterschiedliche Gefühle,
lösen bei mir das Equivalent einer DoS (https://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Service Attake aus)
Es gab auch schon vorher mehrere deutliche anzeichen.. die aber total ignoriert wurden.

Und dann :
BUMM !
Schlaganfall.
Aber.. dieser Schlaganfall, hat einen Herzinfakt verhindert.
Genauer : Herzstillstand, weil er etwas früher eingetreten ist, und den Körper soweit runtergefahren hat, das Panik nix weiter kaputt machen konnte.

Das ganze ist genau deswegen erschreckend klimpflich ausgegangen.
Heute kam die Diagnose... und es ist ganz klar, das diese Person so nicht weiterleben konnte...
Das schlimme an dieser Situation ist, das man sich noch hoffnung machte, es wäre nicht so.
Gut das ich dabei war.
Denn dieses Gefühl kenne ich ganz gut.
Und konnte auch deutlich machen, das ich jetzt mehr lebensqualität habe, als früher.
Als ich gar kein Leben hatte.
Ich hatte damals aber auch auf ähnliche Ratschläge nicht gehört..
Hatte allerdings beim Burnout auch niemanden der mir vermitteln konnte, was los ist, warum, und wie es weitergehen kann.
Das hätte bei mir übrigens fast zur "endlösung" geführt.
Und gottseidank, konnte ich noch andere Beispiele aufzeigen, von anderen Menschen, die es auch geschafft haben, allein dadurch
das sie anfingen zu "Leben" und gewissen mist einfach nicht mehr gemacht haben... auch ihre Lebenserwartung erhöht haben.
Von Medizinier Seite her, müssten diese also schon längst verwest sein.
Das konnte ich anscheinend sehr gut rüberbringen... ich hatte echt das Gefühl, das neue Hoffnung/Motivation aufkam.
Auch konnte ich ein paar fachliche Fehler aufzeigen, die mit etwas mehr gelassenheit nicht passiert wären.
d.H. man hätte mit etwas weniger "Tempo" (Aktionismus) mehr erreichen können.

Fakt ist : Aus den Steinen, die man sich selbst in den Weg legt, oder in den Weg gelegt bekommt, kann man sich was schönes bauen.
(Meine Persönliches Frickler-Motto)
Fakt ist auch, man kann von anderen Fehlern lernen.
Geduld kann überlebenswichtig sein.

Ich muss echt sagen, das ich jetzt wieder hoffnung habe.
Wie gesagt, war ich unabsichtlich grund dafür das diese Person, sich in den letzten Jahren total verausgabt hat.
Hoffnung für die Person, das Umfeld und für mich.
d.H. z.B. darf wieder kreativ werden, ohne befürchten zu müssen, das andere deswegen durchdrehen.

Und noch was : .. solche "Schicksalsschläge" können später betrachtet sich leicht als "Segen" herausstellen.
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

zauberkopf hat geschrieben: Und noch was : .. solche "Schicksalsschläge" können später betrachtet sich leicht als "Segen" herausstellen.
Wenn es ein Mittel gäbe, damit es gar nicht so weit käme....
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Ing-Ing-Ding
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Re: ich über mich...

Beitrag von Ing-Ing-Ding »

Bei mir hat es sehr früh "Klack" im Schädel gemacht. Zu viel Stress durch Studiums-Ende, Umzug in die Weite Welt, das erste Mal sich alleine und selbständig zu sein. Zack - Hörsturz. Ich habe danach die Akute Bremse gezogen. Mehr Pausen gemacht, mehr "nur für mich" gemacht, ich stand an erster Stelle. Und stehe es noch heute.
Und jedes Mal, wenn wieder Leute kommen, die an mir zerren oder die Zeiten stressiger sind,.. dann nehme ich mir meine Auszeiten. Das geht soweit, dass ich mich von allem und jedem komplett isoliere und nur noch das mache, was für mich gut ist.
Sicher, es meckern um mich herum doch sehr viele, warum ich denn "nie" für sie Zeit habe. Aber manchmal ist es eben so, dass mich Gesellschaft eher anstrengt, als dass es gesund oder gar gut für mich täte. Dann sitz ich allein (Allein, aber nicht einsam!) bei mir zu Hause oder bin für mich selber unterwegs und genieße die Zeit mit mir selber. Ich bin gern mit mir allein, denn ich weiß am besten, was mir gut tut und was ich grade brauche. :)

Hat aber auch gefühlte Ewigkeiten gebraucht, bis ich darauf kam. :roll:
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zauberkopf
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Re: ich über mich...

Beitrag von zauberkopf »

Naja.. Da biste noch gut !

Also ich und diese Person.. wir sind so typen.. wir reagieren nicht so auf sachen.. wie : Jeden Samstag pünktlich Migräneanfall !
Ne... das stecken wir leicht weg.. und denken uns.. naja..
Obwohl sowas ja echt ein wink mit dem Zaunpfahl ist..
... Nee.. ein Wink reicht nicht.. man muss uns mit dem Zaunpfahl die Fresse polieren.. dann merkens wir es... vielleicht ... irgendwann.. wenn wir am Boden liegen.. ! ;-)
Wenn es ein Mittel gäbe, damit es gar nicht so weit käme....
Es gibt aktuell ein paar "Zocker" die gehen mir tierisch (Mit ihren, gewinn/verlieren spielen) auf den Senkel...
(Okay.. genauer genommen, gehen die Typen auch noch einigen anderen Leuten auf den Senkel... es ist also nicht nur mein Problem.)
Was ja eigentlich kein Problem für mich wäre, wären die Leute wirklich glücklich dabei.
(Mann muss ja auch gönnen können.. )
Sind sie aber nicht. Definitiv nicht.
Normalerweise gehe ich den aus den Weg... und das klappt immer besser..
Spätestens wenn die noch älter sind, helfe ich mir mit dem Spruch (Ach.. ich lass den Alten noch mal auftrumpfen.. und später gehe ich hin und pinkel auf sein Grab.. ).
Aber... vielleicht.. gibts da auch ne andere Methode...
Also diese Frage stelle ich mir ... so nebenbei.
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Kill them with kindness.
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xoexlepox
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Re: ich über mich...

Beitrag von xoexlepox »

Ing-Ing-Ding hat geschrieben:(Allein, aber nicht einsam!)
Hast du diese Unterscheidung zufälligerweise bei Schiller "gefunden"? ;) Diese Definition des Unterschieds hat auch bei mir ein gewisses "Nachdenken" ausgelöst ;)
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Ing-Ing-Ding
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Re: ich über mich...

Beitrag von Ing-Ing-Ding »

xoexlepox hat geschrieben:
Ing-Ing-Ding hat geschrieben:(Allein, aber nicht einsam!)
Hast du diese Unterscheidung zufälligerweise bei Schiller "gefunden"? ;) Diese Definition des Unterschieds hat auch bei mir ein gewisses "Nachdenken" ausgelöst ;)
Ne, das hab ich mir so in der Form nicht abgeschaut, das war so irgendwann die Quintessenz aus dem, was ich bin und was ich mache (oder eben nicht mache). :D Und es geht mir mit dieser Erkenntnis und der daraus entstandenen "selfcare" einfach besser. Ich weiß, wann ich meine Auszeiten brauche oder wann Gesellschaft gut oder eben auch anstrengend ist.
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Hightech
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Re: ich über mich...

Beitrag von Hightech »

Ich hab mich dem Druck "ich bin ja so einsam" nie untergeordnet.
Der Freundeskreis ist, nun ja, übersichtlich wäre schon geschmeichelt.
Zum Glück war ich mir selber soweit genug, als das mich das nicht sonderlich belastet hat.
Neidisch auf die "anderen" war ich schon manchmal, aber das ging.
Die meiste Zeit am Tag bin ich auch alleine unterwegs, auch das geht. Lieber wäre es mir dann aber doch wenn ich mit Kollegen unterwegs wäre.
Die Anhalter freut es :) wenns geht pick ich die auf.
Podcast helfen über die Langeweile ganz gut weg.
Einsam, tja , das könnte man sagen, trifft aber meine Gefühlslage eigentlich nicht.
Seit nun 15 Jahren habe ich eine feste Bezugsperson die jetzt immer da ist, meine LV.
Wenn ich die jetzt verlieren würde, dann wäre ich vermutlich lange Zeit wirklich einsam.
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Captain Einsicht
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Re: ich über mich...

Beitrag von Captain Einsicht »

Mein Freundeskreis ist auch sehr Übersichtlich liegt auch daran das ich mal sehr schwer ausgemistet habe.

Aber ich habe 2 Freunde wo ich weiß das sie da sind wen ich sie brauche auch wen mal 2 oder 3 Monate kein Kontakt da war.

Bekannte habe ich ein paar mehr aber das ist ein kommen und gehen.

Ich denke mir auch bei einem ernsthaften Hilferuf hier im Forum werden Leute da sein.
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Mista X
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Re: ich über mich...

Beitrag von Mista X »

Wie war das?
Ein guter Freund besucht dich im Knast.
Ein sehr guter Freund holt dich ausm Knast.
Ein wahrer Freund sitzt neben dir und sagt: Das wars wert!
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