Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Der chaotische Hauptfaden

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Frickelfreddy
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Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Frickelfreddy »

Hallo,

ich frickel ja schon seit Jahren gleichzeitig an den verschiedensten Dingen.
Oft vergehen bei einigen Sachen mehrere Jahre, bis ich da weitermache.
Das passiert sehr oft bei Oldtimern oder Exoten, wenn man z.B. nicht an benötigte Teile kommt.

Für den Fall dokumentiere ich schon immer die Zerlegung, Aufarbeitung und den Zusammenbau.
Nach fünf ( zwei Sachen liegen schon über dreißig Jahre auf dem Dachboden) Jahren weiß nämlich auch der Aufmerksamste nicht mehr, ob die Distanzscheiben vor oder hinter dem Kugellager eingebaut waren und wo der komische ölige Pinorkel hinkommt, der mit hundert anderen Schrauben in der Tupperdose liegt.

Anfangs habe ich das via Knipse (optisch) und Mikrokassettendiktiergerät (akustisch der Text dazu) gemacht.
Dann konnte man mit der damals neuen Canon Powershot A700 auch Filmchen mit Ton drehen.

Große Sachen habe ich dann auch schon mal mit semiprofessioneller Technik (Sony HDR-FX1) aufgezeichnet, was dann aber wieder Perlen vor die Säue war.
Weil: die Auflösung braucht keiner, die Kassetten sind teuer, die Laufzeit sehr begrenzt und eine 3.000,-EUR Kamera in der Werkstatt auf einem Stativ mitten im Weg stehen zu haben, ist auch kein gutes Gefühl.

Dann habe ich mir so eine Videobrille besorgt.
Mit intgrierter Kamera und 4GB Micro-SD Card.
Vermutlich sind die Dinger gut für das Filmen von privaten Schweinigeleien, aber für die Zerlegung eines Traktorgetriebes reichen weder die 4GB noch der integrierte Winz-Akku.
Von der miserablen Bedienmöglichkeit und der fehlenden Kontrolle darüber, ob da vorne wirklich noch gefilmt wird oder schon aus Energiemangel Funkstille herrscht, ganz zu schweigen.


Was ich brauche, ist eine Kamera, die ich in fixer Position über mehrere Stunden betreiben kann. Drei Viertel der Zeit passiert auf solchen Videos ja nichts, weil man was holt, was wegbringt oder pinkeln geht. Und da möchte man sich nicht auch noch einen Kopf darüber machen müssen, ob man dann zwischendurch die Pausentaste mit den ölverschmierten Fingern drücken soll. Und hinterher natürlich "Start" nicht vergisst.
Das muß einfach durchlaufen. Gesiebt und geschnitten wird hinterher mit dem Videoprogramm. So was geht dann auch fix.
Und wo der Datenstrom auf der Festplatte eines Laptops landet, dessen großer Monitor mir aus 3 Metern Entfernung auch gleichzeitig Rückkopplung darüber gibt, was da gerade so von der Linse erfasst wird.

Jetzt würde ich gerne die Kameras benutzen, die ich schon habe.
Das wären meine Canon A700 oder ein Camcorder Canon HV30.
(Die teure FX1 lasse ich mal außen vor)

Geht das? Das Streamen auf ein Laptop? Ich hab von so was wenig Ahnung.
USB-Anschlüsse sind da an beiden. An der HV30 auch Firewire. Aber Streamen?
Die BDA schweigt sich dazu aus.

Alternativ wäre dann, wenn gar nichts mehr geht, die Anschaffung einer Webcam eine weitere Möglichkeit.
Aber die kostet wieder extra Geld, während ich die beiden anderen Cams (mit zusätzlichen Macro- und Weitwinkelobjektiven ausrüstbar und sehr guter Bildqualität) schon besitze.
In den Punkten traue ich auch hochwertigeren Webcams nicht viel zu.

Wäre nett, wenn sich ein paar Leute mit Meinung oder weiterführenden Links äußern könnten.

Fritz
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Chemnitzsurfer
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Wenn dein Camcorder einen analogen Videoausgang (gelber Cinchstecker oder S-Video ) hat, dann geht das recht einfach. Du brauchst dazu nur einen USB Videograbber ( 10-20€ bei Amazon oder Ebay). An den Grabber schließt du den Camcorder an und das Signal vom Grabber kannst du z.B. über der VLC Mediaplayer wiedergeben.
Als Stromversorgung => entweder gibt es für deinen Camcorder ein Netzteilanschluss oder einen Adapter von Akkufach auf Netzteil => gibt es beides ab 10€ auch bei ebay oder Amazon


Sehe gerade das dein Camcorder noch ein DV Modell ist, evtl, mal in der Bucht nach einen gebrauchten Camcorder schauen, der auch SDXC mit 64 oder 128 GB frisst, ansonsten musst du ja ständig das Band wechseln ( oder wenn dir die SD Auflösung der USB Grabber reicht, kannst du auch ein Aufnahmeprogramm am Rechner laufen lassen ( oft ist bei den Grabbern eine abgespeckte Magics oder Honestech Version dabei)
Sir_Death
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Sir_Death »

Bei Canon gibt es da angeblich sogar die passende Software mitgeliefert...
https://www.youtube.com/watch?v=4FrLmf4TSYs
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Desinfector
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Desinfector »

videograbbing über Cinch-Anschlüsse kann ja maximal nur PAL-Auflösung liefern.

der VLC-Player kann ziemlich viel.
Dann würde ich eine HD-Webcam nehmen, entweder diesen Stream in eine Datei schicken
oder als Umweg quasi zur Sichtkontrolle:
Vom Bildschirm aufnehmen und ebenso direkt in eine Datei schreiben.

Wenn eine Kamera mit der Software ein Vollbildmodus ermöglicht würde ich dazu tendieren.
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Wurstblinker
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Wurstblinker »

Wenn du auf PC aufzeichnest (evtl w-lan cam)
gibt es noch die Möglichkeit einer Bewegungserkennung.
Es wird nur aufgenommen wenn eine Bewegung erkannt wird ,
idr kann man auch einstellen das die Aufnahme einige sec vor der Bewegung beginnt,
das spart ne menge Platz und späteres Schneiden.

Ich überlege auch schon länger ne HD cam zu installieren,
nie wieder suchen, einfach zurückspulen wen man mal wieder was verlegt hat. :lol:
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Später Gast
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Später Gast »

das Firewire Protokoll ist doch genau für so geschichten gemacht oder täusche ich mich da?

Ich meine, das gesehen zu haben, wie Leute auf ner Kamera (miniDV o.ä.) rumgespult haben und Firewire live das in Echtzeit vom Band übertragen hat. Ob das nun vom Band kommt oder vom Sensor macht ja dann keinen großen Unterschied mehr?
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ferdimh
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von ferdimh »

Das System SD-Camcorder (einen besseren mit guter Optik nehmen!)+Gescheites Licht+bt878-Framegrabber liefert erstaunlich gute Bilder. Wenn man in der Ecke ein HD-Logo einblendet, werden sie noch besser ;-)
Der Vorteil von S-Video wird hier dann deutlich sichtbar. Ich habe mit Bild live glotzen + streamen immer Ärger gehabt. Daher würde ich anregen, das Bild mit einer 08/15 Glotze gleichzeitig anzuzeigen. Ein Videoverteilverstärker (oder ein einfacher Emitterfolger zum Auskoppeln) sind hier nützlich. Alternativ ein alter Broadcastmonitor, der durchschleifen kann.
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tschäikäi
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von tschäikäi »

Man kann auch das Schlaufon als Webcam benutzen.
"IP Webcam" heißt die Software die ich nutze. Die überträgt das Bild der Handykamera über WLAN.
Am Rechner brauchst du dann noch eine Software, die das Ganze aufnimmt.
Ich hab da "WebcamMax", das ist zwar mehr eine Kindersoftware zum Rumspielen, aber tut was sie soll.
Falls die Free-Version (wie bei mir) nicht reicht...PN.
GJ

Ich korrigiere: WebcamMax hab ich damals für irgendwas anderes gebraucht, finde die Vollversion auch gerade nicht.
Man braucht nur IPWebcam und ein flottes WLAN. Den Stream kann man am PC mit VLC oder im Browser aufrufen.
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Harley
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Harley »

Warum kaufst Du Dir nicht einfach eine XIAOMI YI ?

Bild->zoom

Die macht hervorragende Full HD Filme auf SD-Karte.
Das Bild gibts per WLAN auf's Handy oder Tablet.
Die hat auch eine Funktion eingebaut, dass die Bilder gleich in der Kamera entzerrt werden.
Damit die Linien gerade sind.

Gibts auf eBay für 65.-€

Eine tolle Kamera, ich bin sehr zufrieden damit.

Edit: die hat unten sogar ein Stativgewinde dran!
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queck
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von queck »

Die Xiaomi Yi wäre eine kabellose Alternative zu den übrigen Vorschlägen.
Billiger ist bspw. eine Eken H9 (die habe ich). Die kommt mit einer Menge praktischen Gehäuse-Adaptern zum Stativ aufschrauben, klemmen, etc. Kann man sich auch an die Mütze klemmen.
Bei beiden hast Du das Problem, dass die Akkus nur ca. 2h halten. Es gibt aber Ladegeräte und Austauschakkus. Blinkt beim Aufnehmen. Der Fokus ist fix, für Nahaufnahmen habe ich Lupen-Vorsatzlinsen davor geklebt um den Brennpunkt zu verschieben :roll:
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Marsupilami72
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Marsupilami72 »

Das Problem bei den ganzen Action Kameras ist, das sie ein extremes Weitwinkel haben.
Ich habe selber zwei von den Xiaomis - um damit die Bastelfläche auf meinem Tisch bildfüllend abzubilden, muss ich die so tief hängen, dass ich selber nix mehr sehe...

Für grosse Sachen, wie Werkstatt abfilmen wäre die aber ideal.
Ach ja: Die kann auch direkt Zeitraffer Aufnahmen erzeugen.
Frickelfreddy
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Frickelfreddy »

Deswegen würde ich ja gerne auch eine von den Kameras nehmen, die ich schon habe und mit deren Eigenarten ich mich auskenne.

Da sind auch Makroaufnahmen bei Bedarf kein Problem.
Ich bin mir auch fast sicher, daß ich mit einer der beiden Kameras schon mal ein Lifebild auf dem Monitor erzeugt habe.
Aber das ist Jahre her und war noch unter XP und vermutlich Firewire-Schnittstelle.

Heute nutze ich Ubuntu und habe auch diese Schnittstelle nicht mehr.
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Sven
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Sven »

Ich würde auch die Xiaomi Yi empfehlen. Dafür gibt es robuste wasserdichte Gehäuse und alles mögliche weitere an Zubehör. Gespeichert wird auf Micro SD Karten.
Ein Monitor mit Livebild ist über Micro-HDMI anschließbar. Die Latenz ist nicht sonderlich hoch.
Über die App hat man ebenfalls ein Livebild.

Für die Xiaomi Yi gibt es auch alternative Objektive von allen möglichen Anbietern. Darunter sind auch Objektive mit größerer Brennweite.
Einfach nach Objektiven mit M12 Gewinde suchen.
Tecci2401
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Re: Videos von Projekten machen...welche Kamera?

Beitrag von Tecci2401 »

Ich würde mir vielleicht überlegen sogar mit dem Handy zu filmen. Die neuen Smartphones haben so gute Kameras integriert, dass die Qualität für Youtube absolut ausreicht.
Um die Aufnahme dann noch aufzuwerten würde ich noch ein Smartphone-Gimbal empfehlen. Die Teile sind inzwischen nicht mehr so extrem teuer (~150€) , aber sie machen das Bild so viel geiler.
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