Asbest Sanierung selbst gemacht...

Der chaotische Hauptfaden

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radixdelta
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von radixdelta »

Alles raus aus dem Raum, Türen abkleben und durch das Fenster einsteigen. Dann einmal Kernsanierung. Da hast du zu zweit einen Tag ordentlich zu tun, dann ist alles raus und sauber, in einer Woche hat man ein neues Wohnzimmer.
Den Abfall mit dem nötigen Respekt behandeln, keine billigen Säcke nehmen, jedenfalls für die Platten.
Die Platten selbst als Asbest entsorgen, Asbestentsorgung ist nicht all zu teuer, die müssen das nur wissen weil es dann direkt in die Deponierung geht und gleich abgedeckt wird. Vergleichbar oder höchstens moderat teurer als Bauschutt, billiger als Styropor oder Gips.
Der Rest aus dem Raum ist zwar auch potentiell belastet, aber da würde ich alles in Plastiksäcken ordentlich verschnüren und dann ab zur Deponie. Jedenfalls wenn du die Platten so vorsichtig wie möglich da raus holen kannst. Die Spanplatte nicht verheizen.
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

Bastelbruder hat geschrieben:Das sieht wirklich nach Asbest aus.
Ich wiederhole mich: Mit Tapetenkleister + Netzmittel (ein Spritzer Spüli) einsprühen und möglichst am Stück rausnehmen.
vs
radixdelta hat geschrieben:Alles raus aus dem Raum, Türen abkleben und durch das Fenster einsteigen. Dann einmal Kernsanierung. Da hast du zu zweit einen Tag ordentlich zu tun, dann ist alles raus und sauber, in einer Woche hat man ein neues Wohnzimmer.
Was davon ist jetzt Umtrieben viel Aufwand und was ist zu unvorsichtig und gepfuscht.
Ich sehe jedenfalls schon es ist ein kontroverses Thema. :?

Ich dachte eigentlich das es reicht das zeug vorsichtig zu entfernen wehrend die Möbel mit Folie abgedeckt sind, dann alles nochmal feucht abwischen Folie runter und fertig.

Kernsanierung klingt jetzt aber nach Tapeten von den Wänden reisen und den Holzfußboden auch raus.
radixdelta hat geschrieben:Der Rest aus dem Raum ist zwar auch potentiell belastet, aber da würde ich alles in Plastiksäcken ordentlich verschnüren und dann ab zur Deponie.
Meinst du damit jetzt alle Möbel und alles oder nur die Lampen und die Vorhangleiste?



Oft liest man zu Asbest ja so was:
Unbeschädigt – ungefährlich

Solange Sie die Platten nicht beschädigen, werden keine schädlichen Fasern austreten.
von http://www.hausjournal.net/asbest-entfernen

Da ist schon die Annahme naheliegend das wen die platten da nur lose drin liegen es ja möglich sein müsste sie Beschädigungsfrei zu entnähmen und einzupacken.

LG
Trax
radixdelta
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von radixdelta »

Ich glaube nicht daran das man die da annähernd Staubfrei heraus bekommt, darum bin ich der Meinung das man besser den Anlass zum Anlass nimmt und einmal Nägel mit Köpfen macht.
Wieviel Aufwand ist es die Möbel einzupacken, wie willst du sie wieder auspacken? Wie viel Zeit und Geld investierst du und was hast du später davon?
So eine Renovierung habe ich vor einiger Zeit gemacht, alles in allem zwei Zimmer recht gut ordentlich gemacht in gut einer Woche, in etwa. Da habe ich aber auch Wände rausgerissen, Heizkörper versetzt, Laminat gelegt, eine Tür und ein Fenster verschlossen und jeweils ein Regal eingepasst... Alles in allem hat das keine 200€ gekostet. OK, das ist ein Gästezimmer, da haben wir keine Tapete geklebt und hier und da etwas gepfuscht, aber es ist nett geworden.

Was ich aber sagen wollte ist, mit dem Rest an Renovierungsabfall würde ich zwar respektvoll umgehen, aber bei der Deponie kein Fass aufmachen wollen. Einfach als Renovierungsabfall/Siedlungsabfall Kippen und fertig.
duese
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von duese »

Eine kurze Googlerecherche spuckt Entsorgungskosten von etwa 100 bis 300 €/Tonne aus. Warum bei Kleinmengen hier das verklappen von Sondermüll im normalen Renovierungsmüll propagiert wird, versteh ich echt nicht. Zumal es gut noch passieren kann, dass man den Sack ausleeren muss oder wenn er so reinfliegt von einem Mitarbeiter ausgeelert wird. Und spätestens, wenn die Mulde ausgeleert wird, bricht das Zeug und der Staub fliegt in der Gegend rum.
Wir sind uns doch einig, dass der Staub schädlich ist, oder?
Till
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Till »

Auf der Deponie wird das Zeug aber auch nicht ganz viel anders gehandhabt als normaler Bauschutt.
Die Säcke werden ganz normal mit dem Lader platt gefahren und deponiert.
duese
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von duese »

Aber dann wissen die Mitarbeiter das und ich gehe davon aus, dass dann entsprechende persönliche Schutzausrüstung zur Anwendung kommt...
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

radixdelta hat geschrieben:Ich glaube nicht daran das man die da annähernd Staubfrei heraus bekommt, darum bin ich der Meinung das man besser den Anlass zum Anlass nimmt und einmal Nägel mit Köpfen macht.
Die Wohnung ist halt im 2ten Stock, Altbau, da ist nichts mit durchs Fenster rein. Und die Polizei habe ich um die ecke also wen ich da so ne fette Leiter in den 2ten Stock stelle und hin und her laufe werden sie sicher neugierig wer da nicht die Eingangstür benutzt und wieso...

Und wie gesagt das Glück im Unglück ist das das zeug da einfach lose liegt also ich muss es weder zerschneiden, zerbrechen noch Nägel oder schrauben raus fummeln.

Daher hoffe ich das wen man das Zeug zuerst mit Tapeten Kleister o.ä. einschlodert und dann vorsichtig aushebt, alles also auch die Kabel Trafos und Röhren, und direkt in ordentliche Müllsäcke verfrachtet sollte kein Staub freigesetzt werden.

Dazu vielleicht noch die Luftfeuchtigkeit im zimmer auf's Maximum, damit falls doch was wen fliegt es sich möglichst bald absetzt.
Dann alles mehrmals feucht wischen und fertig.

Im Prinzip kann ich da ja auch noch den Großteil des Zimmers mit Abdeckfolie absperren (kann auch ne schleuse basteln).

Und natürlich vor dem abbauen der Folie feucht sprühen nochmal wischen und vielleicht ne Schicht Klarlack auf die Folie damit falls doch was drauf ist es drauf bleibt.

Ach ja, die verbauten Tapeten sind als feucht abwaschbar beworben worden...

Die Gardinen leiste würde ich auch drin lassen, wen die mal sauber ist sollte es ja passen ich meine ja nicht das da Asbestfasern in die Spanplatte rein diffundieren können und dann wieder raus.




Was ich mich halt noch frage ist wie gefährlich ist das zeug so wie es da ist solange es nur da liegt, die platten sind wohl schwach gebundener Asbest, also leider nicht so toll, aber die werden ja auch nicht mechanisch beansprucht. Bisschen Luftzug wird wohl die Fasern ja nicht so ohne weiteres zum abbrechen und sich freisetzen anregen oder? Ich würde ja meinen wen dem so wäre würde an nach 40 Jahren schon Erosionsanzeichen erkennen.


Andere frage zum Thema als Kind hatte ich ein 50 Jahre altes Heizkissen, da war sicher auch Asbest drin, wie gefährlich das wohl gewesen ist?


LG
Trax
plottermeier
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von plottermeier »

Nunja,

Asbest kein Plutonium. Wenn man was abbekommt, besteht halt ein Risiko, dass sich was Unerfreuliches entwickelt, welches höher ist als ohne Asbestkontakt. Es ist aber nicht so, dass zwangsläufig immer was passiert. Ich kenne genügend Personen, die vor mehr als 50 Jahren eine Exposition hatten, aber bis heute nicht erkrankt sind. Ist wie beim Rauchen...
Und ja, theoretisch kann, wie immer wieder zu lesen ist, eine Faser reichen. Interessant ist jedoch, dass z.B. beim Freimessen nach einer Sanierung nur kontrolliert wird, ob die Raumluftkonzentration unter 500 F/m°3 liegt... Auch findet man Quellen die besagen dass 150 F/m^3 noch als "natürliche Hintergrundbelastung" gelten können.
Konkret würde ich das verdächtige Material und auch den Staub beproben und dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Abdecken mit Folie, Atemschutzmaske, Einwegoverall und vielleicht Absauge könnten sich hier als sinnvoll erweisen. Man will sich in den Räumen ja hinterher auch noch wohl fühlen.
Interessant finde ich auch die Information, dass eine asbestexponierte Person ihr ohnehin erhöhtes Risiko auf Krebs noch etwa verzehnfacht, wenn sie raucht...
radixdelta
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von radixdelta »

duese hat geschrieben:Warum bei Kleinmengen hier das verklappen von Sondermüll im normalen Renovierungsmüll propagiert wird, versteh ich echt nicht.
Einfach richtig lesen würde helfen :roll:
Sir_Death
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Sir_Death »

plottermeier hat geschrieben:...
Interessant finde ich auch die Information, dass eine asbestexponierte Person ihr ohnehin erhöhtes Risiko auf Krebs noch etwa verzehnfacht, wenn sie raucht...
Danke - die Zahl hatte ich im Kopf war mir nur nicht mehr sicher.
Gernstel
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Gernstel »

Waren nicht früher die guten Bremsbeläge auch aus Asbest oder enthielten zumindest welchen? Und wo wurde am meisten gebremst? In den Städten, neben den Bürgersteigen und zwischen Wohnhäusern.

Diesen Sommer in der einzigen Periode völliger Trockenheit hat der neue Nachbar ohne jedwede Schutzmaßnahme ein Eternit-Dach abgedeckt und dabei teilweise die Platten zerschlagen. Da hätte ich mir auch wenigstens einen pfleglicheren Umgang gewünscht und ein vorheriges Berieseln oder wenigstens Abwarten von Regen.

Ansonsten würde ich es aber nicht überbewerten, Asbest war füher alltäglich. Atemmaske auf, hinterher staubsaugen, Abluft möglichst aus dem Fenster in den Regen, Filter wechseln und mehrstündig auf Zug durchlüften und gut ists.
plottermeier
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von plottermeier »

Hi,

ja, der böse Feinstaub durch Abrieb von Bremsbelägen und Reifen (Auch noch Microplastik, doppelt böse).
Zum Glück gibt es auch da schon technische Lösungen:

http://67183441.foren.mysnip.de/read.php?35352,458528

Nun brauchen wir nur noch ne EU-Verordnung, dass das Pflicht wird ...
Robby_DG0ROB
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Früher wurden die Bremsbeläge in den Fahrzeugwerkstätten auch ohne viel Zinnober zu machen abgedreht und Brems-/Kupplungsstaub mit der Luftpistole weggeblasen, so dass es jeder aufnehmen konnte. Von den Stäuben auf der Kleidung ganz zu schweigen.

Vielleicht könnte man ja im konkreten Fall mit Ionisation etwas machen, so dass sich die Fasern rasch irgendwo anlagern?
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BernhardS
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von BernhardS »

plottermeier hat geschrieben:Asbest kein Plutonium.
Warum sollte da ein Unterschied sein? Nicht das Wort ist krebserregend, wie man vor dem Jahr 1100 glaubte und nach dem Jahr 2000 wieder glaubt. Es kommt auf die Dosis an.
plottermeier hat geschrieben:Und ja, theoretisch kann, wie immer wieder zu lesen ist, eine Faser reichen.
Die Theorie gibt es sicher nicht in gedruckter Form.
Der Mechanismus läuft über eine Dauerentzündung. Das kann eine Einzelfaser nicht.
plottermeier hat geschrieben:Auch findet man Quellen die besagen dass 150 F/m^3 noch als "natürliche Hintergrundbelastung" gelten können.
Da Asbest ein Naturstoff ist, kann die Konzentration nicht Null sein. Etliche Gebiete in Kanada und Sibirien müsste man für unbewohnbar erklären. Falls mal jemand den MacKenzie runterrudert. Die bläulich grauen Einlagerungen im Steilufer, das ist Asbest. Daß da weniger als 500 Fasern pro m³ schweben kannst Du vergessen.
Die häufigste Exposition im Alltag war früher übrigens billiges Puder. Talkum enthält stets Asbest als Nebenbestandteil und wurde früher nicht darauf kontrolliert. Auch heute noch ist die Asbestkonzentration im Talkum nicht "Null". Geht überhaupt nicht.
Kennt jemand das Thema: "Sie fürchten sich vor den falschen Dingen"?

Genug abgeschweift:
Im industriellen Alltag sprüht man beim Abbau von asbesthaltigem Material ein Faserbindemittel auf möglichst alle zugänglichen Flächen. Das ist chemisch sowas wie eine sehr langsam trocknende Wandfarbe, ohne Farbpigmente natürlich. Fühlt sich wochenlang klebrig an.
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Bastelbruder
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Bastelbruder »

BernhardS hat geschrieben:Im industriellen Alltag sprüht man beim Abbau von asbesthaltigem Material ein Faserbindemittel auf möglichst alle zugänglichen Flächen. Das ist chemisch sowas wie eine sehr langsam trocknende Wandfarbe, ohne Farbpigmente natürlich. Fühlt sich wochenlang klebrig an.
Dazu sind doch sicher etwas genauere Daten öffentlich verfügbar. Oder ist das Zeug nur gegen Verwendungsnachweis - ersatzweise per SoKo-Lieferdienst zu haben?
urmel
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von urmel »

Also, das untenstehende beruht auf meiner Einschätzung und ist kritisch zu hinterfragen.
Im Zweifel können Anbieter von Tests auch Tipps zum beproben geben.

Ich würde das in jedem Fall erstmal beproben.
Das ganze mit FP3-Staubmaske!
Ich würde das wohl so machen, dass ich eine gut zugängliche Stelle mit dünn angerührtem Tapetenkleister + Spüli vooooorsichtig einpinseln würde und noch während es feucht ist ein stückchen mit der Pinzette oder Zange abzupfen täte. Danach an der Stelle nochmal Bindemittel drüber.

Wenn man sehr besorgt ist, das ganze eventuell zusätzlich eher spärlich bekleidet (maximal Unterbuxe) und anschließend mit Maske auf ins bad, mit Seife abduschen, Maske erst dort abnehmen, während dem initialen abduschen vielleicht noch luft anhalten. Damit dürfte zumindest die direkte Aufnahme von Fasern durch die Aktion bei Null bleiben.

Faserfrei war der Raum im Zweifelsfall noch nie, aber man sollte das nicht als Ausrede ansehen, da jetzt zu Schludern.

Anfeuchten und Binden ist meiner Meinung nach das A und O hier.
Man kann sich selber vor Belastung schützen, siehe unten, aber der Raum wird ja vermutlich noch betreten werden.

Das Problem, hier wird vermutlich immer noch etwas freigesetzt, daher in dem direkten Bereich vorher Möbel wegstellen, Fenster auf gut durchlüften.
Man kann auch eine Fachfirma kommen lassen, die das Beprobt, aber es könnte sein, dass man sich damit einen Handlungszwang einfängt, falls es Asbest ist.

Was ein diesbezüglich unterwiesener Mensch mir sagte, hängt es wohl auch stark von der Größe der Fasern ab, wie sie sich auswirken.
Gröberes bleibt weit oben hängen und wird abgehustet oder abgeschnäuzt, kleineres geht dann tief in die Lunge und kann dort Asbestose und Krebs auslösen. Wenn man Pech hat, wandern diese Fasern dann weiter bis ins Rippenfell und dann wirds wirklich eklig.
Daher ist wohl vor allem alles was das Zeug zerkleinert, besonders Bohren, Sägen, Schleifen besonders böse.
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BernhardS
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von BernhardS »

Bastelbruder hat geschrieben:
BernhardS hat geschrieben:Im industriellen Alltag sprüht man beim Abbau von asbesthaltigem Material ein Faserbindemittel auf möglichst alle zugänglichen Flächen. Das ist chemisch sowas wie eine sehr langsam trocknende Wandfarbe, ohne Farbpigmente natürlich. Fühlt sich wochenlang klebrig an.
Dazu sind doch sicher etwas genauere Daten öffentlich verfügbar. Oder ist das Zeug nur gegen Verwendungsnachweis - ersatzweise per SoKo-Lieferdienst zu haben?
Das findet sich ganz leicht unter Restfaserbindemittel. Ich hab ein halbes Dutzen Googel-Seiten durchgeblättert, genau das Produkt mit dem ich mal gearbeitet habe finde ich nicht. Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Wie gesagt ist es chemisch gesehen einfach Farbe ohne Farbe. Kein Wunder daß es sehr viele Anbieter gibt. Vielleicht kriegt man kleine Mengen einfach im lokalen Baustoffhandel.
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Bastelbruder
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Bastelbruder »

Mich hätte exakt und ausschließlich dieses Mittel
Fühlt sich wochenlang klebrig an.
interessiert.
Alle Restfaserbindemittel (der ersten beiden Googleseiten) werden unter dem Deckmantel der Esoterik ohne Inhaltsangabe ("Kunststoffdispersion" ist keine Angabe) verscheuert, verdünnten Acryllack oder "Konzentrat" kann ich unter der Originalbezeichnung im Farben-Fachgeschäft erwerben. Und der ist nach vollständigem Verdunsten des Wassers mehr klebrig.

Tapetenkleister, Weißleim und Flaschen-UHU sind auch Kunststoffdispersionen.

Da fällt mir ein: Um 1990 sind mir in einem Rechenzentrum Luftfiltereinsätze über den Weg gelaufen die aus Lametta zwischen zwei Streckmetallblechen bestanden, ringsum ein Uförmiger Aluminiumrahmen und vielleicht 12 mm dick. Das Zeug war mit einer leicht gelblichen Sauerei beschichtet die geklebt hat wie eine Mischung aus Honig mit Hühnerkacke. Ich bin nicht sicher ob der Konstrukteur damals schon von Zinkwhiskern im Doppelboden wußte...
^^artin
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von ^^artin »

Naja, Fliegenfänger kleben ziemlich lang. Ich weis allerdings auch nicht woraus der Leim darauf angerührt wird, aber vieleicht findet man in dem Kontext was im Netz.
Ansonsten vieleicht irgendein Öl/Harz Gemisch ?
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Harry02
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Harry02 »

Zum Thema "Wie gefährlich..": Die Asbestindustrie sagt, vollkommen harmlos, ist noch nie was passiert. Es verbessert die Lebensqualität der Leute in Importländern. http://m.spiegel.de/spiegel/print/d-88963887.html (bei der Luftmessung auf das cm^3 achten... keine meter).

Dort z.B. steht auch das mit der "einzigen Faser" (Mit "nicht in gedruckter Form" meinte Bernhard vermutlich eher eine Studie/Arbeit dazu und nicht die abgeschriebene Behauptung).
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Desinfector
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Desinfector »

plottermeier hat geschrieben:Hi,

Asbest ist bei unserem Wertstoffhof günstiger in der Entsorgung als Gipskarton.
steinstark. guckt dann keiner mehr rein, wenn Du sagst es sei asbesthaltig?
oder dürfen die das dann nur in diesen Säcken annehmen, wo dann auch entspr. Warnungen drauf stehen?
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TITAAAN
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von TITAAAN »

So isses... hier kostet die Tonne Asbest auf der Deponie 70€, für privat bis zu 2 Tonnen pro Jahr. Und der Sack in den wir letzten Monat gut 800kg Welleternit vom Anbau gepackt haben nochmal 8€...
inse
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von inse »

Interessant, was sich hier für Spannen bei Sicherheitsmaßnahmen und Entsorgungskosten auftun.
Das Thema Asbest scheint stark zu polarisieren!
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Hansele
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Hansele »

Naja so ein Material sollte eben ordentlich deponiert werden,
wären die Kosten extrem hoch, würde das Zeug vermutlich überall rumliegen?
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Mr_P
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Mr_P »

Hallo,

ja Entsorgung ist ein großes Thema. Bei unserer Deponie darf man z.B. gar kein Asbest als Privatperson mehr abgeben, wie ein Bekannter erfahren musste. Hier darf scheinbar die Entsorgung nur noch über Fachfirmen erfolgen.

Als es für Privatpersonen noch möglich war hat er einen kleinen Stapel im Garten entsorgen wollen und sich erst informiert. Daraufhin dann für 15 € ein Bigbag gekauft, vorsichtig eingepackt, luftdicht verklebt und vorsichtig im Kofferauf verstaut. Auf der Deponie kamen dann zwei Arbeiter, haben das Paket in eine Baggerschaufel geschmissen auf den Berg gefahren, abgekippt und dann kam die Walze mit den Nagelwalzen und hat das Ding mehrfach plattgefahren. :twisted: Wohlgemerkt hatten nicht alle Arbeiter dort ständig Staubmasken auf. :shock:

Soviel zum Thema fachgerecht entsorgen...

Gruß
Andi
SchuesselTech
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von SchuesselTech »

ich finde es spannend, dass diese "entsorgungs-gruselgeschichten" überall gleich klingen :-P

Oder kommst du aus Peine?
Ein Nachbar meiner Eltern hat eine fast identische Erfahrung machen dürfen (erst wie ein rohes ei behandeln und auf der deponie wirds einfach mit "untergepflügt")
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ESDKittel
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von ESDKittel »

SchuesselTech hat geschrieben:ich finde es spannend, dass diese "entsorgungs-gruselgeschichten" überall gleich klingen
Meinst Du in etwas so?
Robby_DG0ROB
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Sicher, die Sache mit den dort lagernden Öfen ist "nicht schön", aber es ist ja kein radioaktives Material, was dort unkontrolliert die Umwelt verstrahlt. Die Öfen im Freien sind sicher allein durch die Umgebungsfeuchte durchnässt, dass da auch bei Wind nichts verblasen wird.

Ich hätte auch noch eine Geschichte zur Asbestentsorgung: Bei meinem früheren Dienstherren wurden Luft-Standheizungen im Rahmen der 10-Jahres-Frist des Wärmetauschers oder auch bei Reparaturen demontiert. Dabei sind auch hin und wieder asbesthaltige Abgasrohre aufgefallen, die der Umrüstung entgangen sind. Die Maßgabe war, diese in Müllsäcke luftdicht zu verpacken und entsprechend gekennzeichnet der StoV zur Entsorgung zu bringen. Dort wurde das Material dann hin und wieder von einer zivilen Firma abgeholt.

Dieses Jahr sind mir in Friedrichshafen auf einer Messe auch zahlreiche a-haltige Artikel auf einem Flohmarkt aufgefallen, die direkt in Augen-/Nasenhöhe der Besucher standen. Da haben etliche rumgefingert. Das Zeug wurde jahrzehntelang verbaut, ehe man die Gefahr erkannte und die Leute sind auch 100 Jahre geworden.
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Stitch
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Stitch »

"nicht fachliche meinung"

ist es nicht so das eine kurzzeitige aussetzung von asbest (solang nicht eingeatmet oder eintritt in körper) garkeine effekte auf den körper hat ?

ich dachte wenn man länger (vermutlich ne woche oder so) dem zeug ausgesetzt ist (inkls eintritt in den körper) das es schädlich ist ?

das zeug darf man ja gern verteufeln , aber das tut man auch bei quecksilber und dennoch kanman quecksilber in die hand nehmen solang man die ausdampfungen nicht einatmet?

ich will nichts anstacheln , vllt kann mich einer des besseren belehren
Robby_DG0ROB
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es geht beim Asbest in erster Linie um die faserhaltigen Stäube, die eingeatmet werden und dort ihrer Schadwirkung über die Jahre entwickeln.

Die zahlreichen positiven mechanischen, thermischen und chemischen Eigenschaften/Beständigkeiten haben dieses Material für viele Jahre in etlichen Bereichen etabliert, so dass es mitunter auf dem ersten Blick nicht auffällt bzw. damit gerechnet wird.

Mit Hg ist eine andere Sache. Dort sind es die Dämpfe, während das Metall selbst weitgehend inert auf den Organsismus zu sein scheint. Daher wurden früher Verstopfungen mit dem Auffüllen der Mägen mit Hg beseitigt, was offenbar nicht zu direkten Schäden geführt hat. Vermutlich, weil die Leute auch so sehr frühzeitig gestorben sind.

Kristisch sind aber alle Anwendungen, wo längere Zeit unkontrolliert Dämpfe entstehen können, wie die berüchtigten mechnischen Wechselrichter in Reisezugwägen, die sog. "Turbo-Wechselrichter". Aber das ist ein anderes Thema.
duese
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von duese »

Danke für dieses kurze Abschweifen. Vom Turbowechselrichter hatte ich vorher nich nie gehört.

Das ist einer der Aspekte, warum ich dieses Forum so schätze. Die unglaubliche Menge an Wissen, die hier vertreten ist und weitergegeben wird.
Weiter so!

de.m.wikipedia.org/wiki/Turbowechselrichter
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BernhardS
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von BernhardS »

Stitch hat geschrieben:ist es nicht so das eine kurzzeitige aussetzung von asbest (solang nicht eingeatmet oder eintritt in körper) garkeine effekte auf den körper hat ?
Asbest wirkt ausschließlich innerhalb des Körpers.
Normalerweise bleibt Staub in der Nase oder spätestens in den Bronchien hängen und wird wieder ausgehustet. Nur sehr feiner Staub kommt bis in die eigentliche Lunge.
Einige Arten von Asbestfasern spalten sich bei der Verwitterung der Länge nach auf und werden so dünn, daß sie es längs bis in die Lungenbläschen schaffen. Gehen schon rein geometrisch nicht wieder raus. Lösen sich auch nicht auf, wie zum Beispiel Glasfasern das tun.
Das sieht recht unterschiedlich aus. Daher haben die verschiedenen Asbestsorten (gibt ziemlich viele) jeweils eigene Risikofaktoren, die sehr unterschiedlich sein können.
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BernhardS
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von BernhardS »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:... Auffüllen der Mägen mit Hg beseitigt, ...
Die Wirkung war im Darm. Da hohe Gewicht regt die Muskeln der Darmwand zum Weitertransport an.
Da Quecksilber schon immer etwas teuer war wurde es selbstverständlich wiedergewonnen. Ein Sch...job.

Metallisches Quecksilber ist bei kurzer Einwirkung kaum giftig. Es gab mal den Fall einer Krankenschwester die sich in Selbstmordabsicht Quecksilber gespritzt hat. Hat es auch überlebt.
Giftig sind die chemischen Verbindungen des Quecksilbers. Und auch da gibt es große Unterschiede. Eine der giftigsten Verbindungen, das Methylquecksilber entsteht erst mikrobiologisch, wenn das Hg in der Umwelt liegt.

Hauen wir noch ein bißchen Geschichte(n) raus:
Eine hübsche Anwendung war eine quecksilbergefüllte Wanne oben in manchen Leuchttürmen. Das Licht-dingsda schwamm darauf und war so immer exakt horizontal ausgerichtet. Schon bald wurde das Hg mit Öl abgedeckt um die Verdunstung zu reduzieren.
Oder: rotierender Stromübergang beim Abgleich von Widerständen. Widerling wird zwischen zwei Kontaktscheiben geklemmt. Diese tauchten teilweise in Hg ein während die Widerstandsschicht exakt abgeglichen wurde.
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

Ist dieser filter hier: https://at.rs-online.com/web/p/atemschu ... r/2300201/
ausreichend für mein vorhaben?

und für die Gasmaske, da habe ich so eine schöne Vollgesichtsmaske, die ist wegen meinem Bart leider nicht ganz dicht befürchte ich, soll ich mir den bart mit k.a. Vaseline oder so einschmieren oder besser ab rasieren reicht es mit so einem Kopfhar-Schneiender auf kürzester setting?

LG
Trax
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Bastelbruder
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Bastelbruder »

Im Café Eichmann hat bei der Gummigesicht-Dichtigkeitsprüfung mit Tränen-Reizmittel Vaseline ausgereicht.

Ich denke daß der Feinstaubfilter keinen so hohen Durchgangswiderstand hat.
plottermeier
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von plottermeier »

Hi,

ganz schön teuer, reicht da nicht ein normaler P3 Filter?

https://www.amazon.de/Dr%C3%A4ger-x-Plo ... op?ie=UTF8

Jens
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

Naja, ich habe halt solche hier herumliegen weil ich ab und zu alte von @uni bekomme bei den das Ablaufdatum abgelaufen ist,
ich schätze mal ganz stark das wen die ein paar Jahre Mindesthaltberkeits Datum haben sind 6 Monate bis 1,5 Jahr drüber noch nicht so schlimm, vor allem wen es um Partikel geht, das ist ja quasi unkaputbahr weil rein mechanisch.

Ob ich so mit einem abgelaufenem filter an einem F2 eximer laser herum schrauben möchte, bei dem der austritt von Fluor Gas wen man mal ne schraube zu fest oder nicht fest genug anzieht eine realistische und schon paar mal eingetretene Option ist, ist eine andere Sache.
F2 ist Riiiichtig ätzendes zeug.

Andere frage:
weiß hier einer was für Firmen Asbest in kleinem Rahmen aus Wohnungen entsorgen, also z.b. wen man einfach nur ne Deckenlampe hat mit z.b. ner matte 30cm² oder so in der Größenordnung. Bastler machen das selber aber wer macht das für normalos?

Weil alles was ich finde sind so Gebäudesanierungen die für so was kleines gar nicht erst ausrücke würden. Google spuckt mir aber nur so große Firmen aus, es muss doch aber auch welche geben die das im kleinem Rahmen machen. Was mir zu denken gibt das das wohl Firmen machen die eigentlich was anderes als spezial Gebiet haben? Einfache Handwerksbetriebe vielleicht?

Es wäre schon nicht blöde da mal mit jemandem zu reden der so was in dem Rahmen der hier vorliegt so geschätzt 0.7 m² macht.

jemand schrieb "Ein Kumpel hat mal sich ein Bad mit Asbestfliesenkleber angefragt, das lag bei 12k € netto." weiter oben im Thread aber Asbestfliesenkleber:
Bild

Das ist schon mal ein ganz anderes Kaliber an Arbeit als einfach paar lose herumliegende platten aufzusammeln oder ne Lampe ab zu montieren.
Sprich das muss doch auch wesentlich billiger gehen.
urmel
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von urmel »

Naja, Anfahrt, Raum sichern, endreinigung und co wirste auch bei dir zahlen müssen, wenn du eine firma ran lässt.
So oder so.
Aber ja, das eigentliche "Problem" ist bei dir vermutlich in 30min gelöst
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Wurstblinker
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Wurstblinker »

Also ich würde ja auch , wie der ein oder andere Vorredner sagen, pack das zeug in ne Tüte und ab in die Tonne.

Wegen dem Personal beim Entsorger muss man sich da wohl keine sorgen machen ,
da rennt niemand ohne Maske in Staubbelasteten Anlagenteilen rum.
Da fliegt noch ganz anderes Zeug , als so ein bisschen Asbest Staub in der Luft........

Mich wundert ja , das noch keiner vorgeschlagen hat:
Fenster und Türen zuzumauern , den Bunker zu Fluten , und das zeug dann Unterwasser abzubauen :lol:

Also einfach mal die Kirche im Dorf lassen,
das wird ja kein Kernkraftwerk Rückbau. ;)
Sir_Death
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Sir_Death »

Tja....

Fliesenkleber, Faserbetonplatten, Eternit Dachschindeln,...

Mein Haus ist aus 1989/90. - selbst großteils saniert 2009/2010
Da habe ich mich - ohne irgend eine Ahnung davon zu haben - schon ordentlich verseucht.
Einzig bei den Eternit Dachschindeln hatten wir den Verdacht, und entsprechend entsorgt. Abgenommen hat das einfach an den Rändern der Dachdecker, ab in Säcke und um EUR 250 je Tonne entsorgt.
Die Fläche ist geblieben, und nun - durch das neue oben drauf gebaute Dach vor Bewitterung geschützt.

In den nächsten Jahren werden noch ein paar alte Fliesen abgeklopft - Staubschutzmaske aus dem Baumarkt und muss gut sein.
Vor Angst gestorben ist auch gestorben.

Mehr Angst habe ich vor dem ganzen Dreck den unsere netten Nachbarn in Ihre Öfen stecken und verheizen - Stichwort Dioxin - da dies ständig passiert --> Dauerbelastung.
urmel
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von urmel »

Naja 1989/90, da dürfte der Anteil an Asbesthaltigen Dingen schon etwas zurückgegangen sein. Da war das Verbot ja schon fast greifbar und schon ab 1979 wurden erste Produkte verboten, die lose gebundenen zuerst. Eternitplatten und wohl leider auch CV-Bodenbeläge waren bis zum Schluss im Umlauf, wobei die 10% oder so Asbest ja erstmal relativ stark gebunden sind.
Bei Eternitplatten hätte ich da auch insgesamt weniger Grusel als bei lose gebundener Asbestpappe.
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BernhardS
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von BernhardS »

Trax hat geschrieben:...meinem Bart leider nicht ganz dicht befürchte ich, soll ich mir den bart mit k.a. Vaseline oder so einschmieren oder besser ab rasieren reicht es mit so einem Kopfhar-Schneiender ..
Am stärksten undicht ist die Partie zwischen Kinn und Hals. Da kriegt man keinen Anpressdruck hin. Also am Hals rauf bis kurz vors Kinn rasieren. Verdirbt die schöne Bart-Optik kaum und hat nebenbei einen guten WAF.
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

Nach dem nun nach 40 Jahren ununterbrochenen Dienstes gleich 3 der Leuchtstoffröhren in kürzester zeit den Geist aufgegeben haben ist es wohl soweit, ich kann das Problem nicht weiter auf später vertagen, die Leuchtstoffröhren müssen raus und das darunter liegende Asbest gleich mit.
Ich habe mal eine Firma befragt was so was in etwa kosten könnte, .... leider doch um einiges zu viel.
Also selbst ist der Mann, und Pandemie sieh dank habe ich jetzt so was https://www.bbf24.de/scott-proflow-2-sc ... set-a-0228 und ein Paar überzählige Schutzanzüge.

Die Frage ist nun wie ich das am besten angehen soll...

Ich habe mir überlegt, ich schaffe so viel es geht aus dem Zimmer raus, der Rest wird mit Folie abgedeckt, samt Wänden und Fußboden, in 2 Schichten.
Strom im Zimmer aus, mit Schutzanzug und Gebläseatemschutzsystem rein.
Alles was da oben liegt großzügig mit irgend einer klebrigen Pampe, z.B. verdünnten Tapetenkleister mit einem Schussspülmittel, einweichen.
Alle Kabel so 10cm von der Wand weg ab knipsen, Elektrik in einen Sack rein.
Die verdächtigen platten in einen anderen Sack rein.
Alles mit Einwegküchenrolle abwischen und diese in den 3ten Sack rein.
Dann nochmal alles feucht reinigen und die Tücher auch in den 3ten Sack rein.
Danach alle Ritzen und die innen Seite der Vorhangleiste mit Klarlack oder so versiegeln.

Loop:
Den Raum mit so einer überdimensionierten sprüh Flasche für Unkrautvernichter und extra verdünntem Tapetenkleister, einsprühen, 1h warten, nochmal einsprühen.
Fenster auf, raus aus dem Raum durch eine Schleuse aus Folie.
Dabei in der Schleuse alles samt sich selbst einsprühen.
Danach draußen (im Vorzimmer) Schutzanzug in ein Sack und selber noch mit Atemschutz unter die Dusche.

Am nächstem Tag mit neuem Schutzanzug, rein durch die Schleuse, alles nochmal einsprühen, 1h warten.
Dann vorsichtig die oberste Schicht der Folie entfernen und in einen Sack rein.
Dann wieder ab Loop alles wiederholen.
Nachdem nach der Wiederholung alle Folien schichten runter sind, Schleuse abbauen.

Fertig
alles neu verkabeln, LED's installieren, etc... pp...


Was meint Ihr zu dem Plan? sicher genug?

Ich vermute es wäre gut auch die Decke ab zu kleben mit Folie aber das ist dann doch etwas schwieriger, oder ist das wirst weil sich die Partikel eh alle eher nach unten Absätzen?


Was könnte ich noch verbessern?
ando
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von ando »

Grde gestern kam im Fernsehen eine Doku, und da wurde gesagt:

Einmal exposition mit Asbest Staub reicht um evtl 20 Jahre später ganz schlimm Lungenkrank zu werden.

Upsi! Dann hoffen wir mal, das ich Glück habe.

Denn das in Eternit Platten Asbest drinne ist und in Nachtspeicheröfen, ja, das wusste ich.

Aber in Bodenplatten? Im Fliesenkleber???

Ich kann nicht mehr zählen, wieviele Fliesen ich früher auf der Baustelle runtergestemmt habe. Ohne großartigen Schutz.

btt: Dein Vorgehen kann man so machen. Denke das sollte passen. Grundsätzlich Staub vermeiden, evtl Wasser Srühnebel, um Staub zu binden.

ando
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phettsack
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von phettsack »

Wichtig, bevor du dich in diesen Anzug stopfst , geh nochmal aufs Klo!
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Trax
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Re: Wie gefärlich ist Asbest wirklich?

Beitrag von Trax »

phettsack hat geschrieben: Mo 13. Mär 2023, 21:15 Wichtig, bevor du dich in diesen Anzug stopfst , geh nochmal aufs Klo!
Oder ein Katheter und zum Hosenbein raus pinkeln.... :mrgreen:
xanakind
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Re: Asbest Sanierung selbst gemacht...

Beitrag von xanakind »

Warst du mit dem Anzug eigentlich mal einkaufen?

Ich habe mir ja mal den Spaß gemacht und war mit der Gasmaske immer wieder mal in unterschiedlichen Läden (auch im IKEA!) einkaufen :lol:
Die Blicke waren göttlich! :mrgreen:
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Trax
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Re: Asbest Sanierung selbst gemacht...

Beitrag von Trax »

xanakind hat geschrieben: Mo 13. Mär 2023, 21:34 Warst du mit dem Anzug eigentlich mal einkaufen?

Ich habe mir ja mal den Spaß gemacht und war mit der Gasmaske immer wieder mal in unterschiedlichen Läden (auch im IKEA!) einkaufen :lol:
Die Blicke waren göttlich! :mrgreen:
Ne hab mir vor der Impfung einfach alles liefern lasen 15 Monate Zuhause sitzen ist ein Klax für jemanden der eher nicht sozial veranlagt ist LOL
Und danach war ich der Meinung das Atemschutz und Wechselkleidung ausreichen müssen...
LOL
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Plasma
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Re: Asbest Sanierung selbst gemacht...

Beitrag von Plasma »

Zum Thema verdünnter Tapetenkleister als Bindemittel: Glaube kaum das Tapetenkleister in zum spritzen geeigneter Verdünnung noch brauchbar bindet.

Hatte vor Jahren für den Rückbau von alten Nachtspeicheröfen und auch draussen am Eternit-Balkongeländer Acryltiefengrund verwendet um das Material vorsorglich zu binden. Da danach das ganze Haus kernsaniert wurde war die Sauerei mit dem reichlich angewendeten Tiefengrund auch egal
Durchgeführt im Hochsommer ist der Tiefengrund zügig getrocknet und hat mit mehrmaliger Anwendung effektiv getan was er tun sollte, günstig und gut spritzbar ist die Brühe obendrein.

Ich würde vorab auch prüfen ob das Bindemittel der Wahl brauchbar in die Platten einzieht. Ich hatte einen Tropfen Spülmittel drin was gefühlt was gebracht hat. Und zudem Vorsicht das dass Material nicht final mit dem Untergrund verklebt wenn es danach demontiert werden soll.
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MatthiasK
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Re: Asbest Sanierung selbst gemacht...

Beitrag von MatthiasK »

Als hier die "gefährliche" Eternit-Platte im Trafohäuschen ausgetauscht werden musste, wurde diese vorher mit Latexmilch eingesprüht.
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