"230V-freier Schreibtisch"

Der chaotische Hauptfaden

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Bastelbruder
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Bastelbruder »

Ich könnte mir vorstellen daß der Lüfter nur einen Brückengleichrichter, vielleicht mit Elko, vorgeschaltet hat und aus einer Anzapfung der Heizung lebt. Zumindest ist das in allen Haarföns so, und was dort funktioniert, muß doch an anderer Stelle auch gehen!
sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Nein, da ist ein konventioneller Trafo drinnen.
Mit diesem Trafo wird auch die LED an der Vorderseite unten mittig betrieben.

Wenn man den Lüfter auf Dauerbetrieb umklemmt, ist das prinzipiell kein schlechter Heizlüfter.
Immerhin hat der auch einen Schalter, der das Konstrukt deaktiviert, wenn es umkippt.

Ich könnte mich gerade so aufregen, dass ich die Bilder damals gelöscht habe, weil der Auftrag abgebrochen wurde.
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PowerAM
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

PowerAM hat geschrieben:[...] Lästig finde ich auch, dass nach und nach jeder einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch bekommt. [...] Ansonsten stelle ich es mir sehr lustig vor, wenn unsere Telearbeiter ihren Schreibtisch zur Prüfung mitbringen sollen. Die EDV-Technik müssen sie ja selbst abbauen und mitbringen, von uns aus fährt nämlich kein Prüfer die Telearbeiter ab. Das Gemaule wegen der ab- und wieder aufzubauenden EDV-Technik geht mir jedes Mal auf die Nerven. Dabei ist Telearbeit ein riesiges Entgegenkommen des Brötchengebers ohne einen Rechtsanspruch darauf.
Aktuell eskaliert das Schreibtisch-Szenario: Telearbeiter, die unbedingt einen elektrisch höhenverstellbaren Tisch haben wollen, bekommen derzeit aus der aktuellen Lieferung Geräte mit integriertem Netzteil. Dafür ist das Kaltgerätekabel abziehbar. :twisted: Dieses könnten sie mitbringen, ich würde es hier prüfen. Meine angebotene Alternative ist, dass ich ein hier vorab geprüftes Kabel mitgebe und das vom Telearbeiter austauschen lasse.

Aber: Der Schreibtisch ist damit noch nicht geprüft! :lol: Es baw. ist nicht vorgesehen, dass wir die Dinger holen oder eine externe Elektro-Bude beauftragen. Nach Ansicht der Amtsleitung soll sich der Telearbeiter selbst darum kümmern. Mein Einwand, dass der elektrisch höhenverstellbare Schreibtisch Eigentum des Brötchengebers ist und bleibt sowie auf dessen Betreiben dorthin geliefert wurde, fand keine Zustimmung. Schließlich müssten die Telearbeiter ihre EDV-Technik auch eigenständig abbauen und zum angesetzten Prüftermin mitbringen.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Offenbar wurde das bei Anschaffung und Aufstellung nicht bedacht, dass auch die Prüfung dazugehört. Wer bei uns Telearbeit/HomeOffice macht, bekommt keine Möbel gestellt, dafür hat jeder seinen entsprechend ausgestatten Arbeitsplatz im Standort.
sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Bei der Planung eines Forschungsinstitutes war im Gespräch, die Labore per Isowächter (oder etwas ähnliches ?) zu überwachen,
weil man sich damit wohl die Prüferei spare.
Die Kosten für den Mehraufwand in der Elektrik amortisieren sich wohl recht schnell.

Ich kann den VDE-Hintergrund nicht nachlesen, finde den Ansatz jedoch interessant.

Wenn ich als Telearbeiter die zu Hause stehenden Geräte nicht prüfen lasse - was passiert mir dann?
Lukas94
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Lukas94 »

Da wäre dann ja ein IT-Netz. Das entbindet aber nicht von der Prüfpflicht...
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die Isolationsmessung ist ja nur ein geringer Teil, der aus "Messen, Besichtigen, Erproben" bestehenden Prozedur.
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

meiner auffassung nach würde ein isowächter lediglich die isolationsprüfung ersetzen, jedoch die schutzleiterprüfung wäre dennoch notwendig. selbst wenn nur SK2-geräte zum einsatz kämen, würde das nicht funktionieren, denn der isowächter kann ja nicht zu dem ausgang des USB-netzteiles die isolation überprüfen, ebenso nicht zur welle der handbohrmaschine, zum laptop (laptop-NT) uvm.
die zweijährige prüffrist für büros usw. ist nicht so wild, das ist überschaubar. klar können das selbst in kleinen unternehmen mehrere tausend geräte sein, aber nicht jedes einzelne kaltgerätekabel muss tatsächlich dokumentiert werden. bei verlängerungsleitungen und dreifach-verteilern ist das so ein grenzfall. im zweifen dokumentiert man, dass keine verlängerung, dreifach-verteiler, kaltgerätekabel unter 0,1Ohm SL und größer 2MOhm Iso hatte, verlängerungen über 10m werden nummeriert und separat erfasst. das ist zwar nicht 100%ig, aber wohl ausreichend. kaltgeräteleitungen messe ich nur pauschal, alles andere dokumentiere ich dennoch. wenn bei der widerholungsprüfung abweichende werte ergeben, wird näher kontrolliert bzw. ausgemustert.
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Chemnitzsurfer
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Chemnitzsurfer »

sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Sehr wahrscheinlich war es das.
Ich war bei der Planung nicht dabei, habe nur in der bereits gebauten Einrichtung gearbeitet.
Von Mitarbeitern, die bereits in der Planungsphase dabei waren, wurde mir obiges zugetragen.
Umgesetzt wurde es nicht.

Aber das Dokument bestätigt meine diesbezügliche Vermutung:
Die Anwendung dieser Messmethoden entbindet aber keinesfalls
von der Verpflichtung zur wiederkehrenden Prüfung elektrischer
Anlagen und Betriebsmittel z. B. durch Besichtigung, Prüfung
der Durchgängigkeit der Schutz- und Potentialausgleichsleiter
sowie der Wirksamkeit der Abschaltbedingungen.
Das ist eigentlich logisch.
Ich kann dann höchstens die Prüffrist verlängern, da ich immerhin einen Teil der schleichend auftretenden Fehler beobachte.
Den Schutzleiter - meiner Meinung nach die wichtigste Einrichtung - kann man leider nicht zentral überwachen.

Egal - spielt für Büroräume eher eine untergeordnete Rolle.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es muss auch zwischen der Überwachung von ortsfesten Anlagen und Überprüfung ortsveränderlichen Geräten unterschieden werden.
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PowerAM
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:Offenbar wurde das bei Anschaffung und Aufstellung nicht bedacht, dass auch die Prüfung dazugehört. Wer bei uns Telearbeit/HomeOffice macht, bekommt keine Möbel gestellt, dafür hat jeder seinen entsprechend ausgestatten Arbeitsplatz im Standort.
Unsere Telearbeiter müssen einen dafür geeigneten Raum stellen, dieser darf privat für nichts anderes benutzt werden und muss abschließbar sein. Ob er tatsächlich abgeschlossen ist, das interessiert wiederum niemand. Es gibt eine Pauschale, mit der Elektroenergie und Telefon/Internet anteilig erstattet werden. Die Errichtung des Arbeitsplatzes einschließlich Büromöbeln, EDV-Technik und Schreibtischlampe übernimmt der Brötchengeber. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit nimmt den Arbeitsplatzes einmalig ab, danach dürfen Möbel nicht mehr verrückt werden. Eine Messung der Beleuchtungsstärke und ggf. vorhandener externer Lärmbelastung gehört dazu.

Im Umkehrschluss entfällt der persönliche Arbeitsplatz im Amt ersatzlos. Im Regelfall wird dieser von anderen Mitarbeitern weiter genutzt, manchmal aber auch komplett zurück gebaut. Je nach Telearbeit-Vereinbarung hat der Telearbeiter stunden- oder tageweise eine Präsenzpflicht im Amt. Diese variiert und reicht von kurzzeitiger Teilnahme an Dienstbesprechungen bis hin zu einem ganzen Arbeitstag, der im Amt zu leisten ist. Für den letzteren Fall gibt es "Gruppenarbeitsräume" in Form von Großraumbüros, in denen die Arbeitsplätze nach dem beliebten "Windhund-Verfahren" besetzt werden. Also wer zuerst da ist, der setzt sich irgendwo hin.
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Sir_Death »

:-) Telearbeiter heißt bei uns: Da hast du einen Laptop, da ein Handy. Der Rest interessiert uns nicht.

Nachdem es bei uns immer nur Teil-Teleworker gibt, behält jeder seinen Dienst-Schreibtisch - es ist jedoch in den Büros oft angenehm leise, weil nie alle Plätze voll sind.
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PowerAM
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Aw: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

Mir nicht näher bekannte Vorschriften sagen für unsere Telearbeiter, dass ein Laptop für einen Büro-Arbeitsplatz nicht zulässig wäre. Einzig für dem Außendienst ähnliche Tätigkeiten werden Notebooks erlaubt. Insofern werden Arbeitsplätze für Telearbeiter konventionell mit Mini-Tower oder ähnlichem ausgestattet, nebst Monitor, Tastatur, Maus und bei Bedarf auch Drucker und Scanner. So gesehen kommt ein Haufen Gerümpel zusammen.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Aus Ergonomiegründen usw. mag das zutreffen, aber ein Notebook und via Dockingstation angeschlossener Bildschirm und Tastatur usw. machen ja daraus auch einen "vollwertigen" Arbeitsplatz.
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

die einschlägingen vorschriften der BG zu bildschirmarbeitsplätzen könnten dazu auskunft geben. das hauptaugenmerk liegt wohl in der bildschirmgröße, weshalb das wohl nicht zulässig sein könnte. ich nehme aber an, dass eine diskussion darüber jetzt den beitrag sprengen würde und das thema entgültig abgleitet. lg axel
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Ich bin nicht abgeneigt gegen offenen Austausch, daher kann das gerne "weit gefasst" sein. Es wird langsam konkret. Ich habe nun mal etwas recherchiert und mit schwebt nun folgendes vor:

Ich kam nun auf den Trichter mit Installationssteckverbinder nach Norm DIN EN 61535. D.h. Wandsteckdose mit solchen Stecker auf Leitung mit wiederum diesem Stecker auf eine festmontierte Steckdosenleiste mit ebendiesem Stecker. Damit kann ich zumindest mal die Schreibtische unabhängig machen von herkömmlichen Steckdosenleisten => und der 2-jährigen Prüfung. Ich würde an die Schreibtische Bachmann Desk1 verbauen. Davon habe ich mir mal ein Muster bestellt mit 2 Schuko, 2x USB und einmal einem freien Schacht für sog. Customized Module. Dazu hab ich noch die passenden Klemmhalter bestellt. Macht einen guten Eindruck. Wenn weitere Dosen gebraucht werden, nehm ich halt breitere Steckdosenleisten oder kaskadiere linear über diesen Installationsstecker. Das ist hier erlaubt.

Da wird nach dem Aufbau halt die Installation geprüft, protokolliert und gut ist es für alle Zeiten. Bis mal wieder mal umgebaut wird...Geprüft werden dann nur noch die nachgeschalteten Geräte.

Zu den Monitoren: Bei uns bekommen die Mitarbeiter mindestens einen ordentlichen Monitor zu ihren Laptops hinzu. Wer mag kann auch einen 2. haben. Da gibts eigentlich keine großen Diskussionen. Wünschenswert, wenn das woanders ebenfalls so abläuft.
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