"230V-freier Schreibtisch"

Der chaotische Hauptfaden

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duese
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von duese »

Manchmal sind auch Prüfplaketten in Aal-Paketen :lol:
bernd-das-brot
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von bernd-das-brot »

Lukas94 hat geschrieben: Einem Dachdecker habe ich letzten Sommer auf dem Bau eine Verlängerung abgenommen, die jenseits von gut und böse war: 2x0,75mm², 12m Länge.... Schukostecker und Kupplung... Daran hin sein Schweißmöller für die Dachfolie mit 2kW Heizleistung. Die Leitung fühlte sich an, wie ein weichgekochter Spaghetti...
Aber ein Prüfaufkleber war drauf... Nach VBG4...
Du weißt aber schon, daß du das nicht darfst! Geräte oder Anlagen außer Betrieb setzten darf nur jemand, der eine Vollzugsberechtigung hat, also Beamte, nicht umsonst sind die Prüfer beim Tüv Beamte! Außerdem gibt es bei den Versicherungen Beamte, eben für diesen Fall! Du als Prüfer musst den Nutzer/Betreiber nur auf Gefahr für Leib und Leben hinweisen. Durch dein Prüfprotokoll, das den Mangel und den genauen Zeitpunkt der Prüfung festhält, bis du aus der Haftung raus. Das Wegnehmen des Kabels ist Diebstahl, das Abschneiden von Steckern ist Sachbeschädigung! Zum kenntlich machen der Gefahr gibt es professionellere Möglichkeiten:

Für Schuko- und Konturstecker:
http://leymann.de/lock-und-tagout/elekt ... tecker.htm

Für CEE-Stecker:
http://leymann.de/lock-und-tagout/elekt ... tecker.htm

Weshalb Prüfer immernoch Schreibtische auseinander pflücken, erschließt sich mir auch nicht, schon mal etwas von der Verbundmessung gehört? Hat man an der Steckdosenleiste einwandfreie Werte, warum soll ich dann nochmal jedes einzelne Gerät in die Hand nehmen? Ist wirklich ein Gerät fehlerhaft, schlägt das auch so durch! Hat man doch mal SK1-Geräte, an denen man kein von außen berührbares Metallteil findet, kann man immernoch am Gerät den Stecker ziehen, um die Durchgängigkeit des Schutzleiters nachweisen zu können, ohne am anderen Ende von der Steckerleiste weg zu müssen oder den ganzen Schreibtisch zu zerpflücken. Kennt man den Wert für den Widerstand, den 1m Kabel theoretisch haben sollte, kann auch ein Verbund mit mehreren Steckverbindungen einschätzen. Außerdem kann man so mögliche Kombifehler finden, die einzeln nicht aufgefallen wären. https://www.welt.de/vermischtes/article ... eraet.html Eine Vorschrift, wie genau die Messung durchgeführt werden muß, gibt es nicht, nur ihr als Prüfer müßt sicher stellen, daß alle Geräte innerhalb der Grenzwerte sind. Mit Fachwissen ist das problemlos zu gewährleisten, auch deshalb dürfen nur befähigte Personen diese Prüfungen durchführen.

Selbst die Iso-Messung mit 500V stellt normal kein Problem dar, da alle Geräte Burst- und Surge-Test überleben müssen, um verkauft werden zu dürfen. Diese werden für Konsumergeräte mit 1000V und für Geräte im industriellen Einsatz mit 2000V durchgeführt. Ganz häufig kommt man eh nicht an Schaltern, Relais, Schützen oder sonstigen Steuergeräten vorbei, bevor man Gefahr läuft, irgend etwas zu beschädigen.

Warum zum Henker muß man ein Adapterkabel bauen, um USB-Ladegeräte zu Prüfen? Was soll der Mist? Bei der Prüfung müssen nur metallische Teile abgetastet werden die (mit der Meßsonde) erreichbar sind, vorsichtiges herumstochern im USB-Anschluß reicht vollkommen aus. Das die Geräte die 500V überleben, hängt wieder mit den Burst- und Surge-Tests zusammen. Man kann es bei der Prüfung auch ganz gewaltig übertreiben!

Ich kann jedem nur empfehlen, mal (wieder) eine DGUV V3 / E-Check Schulung zu besuchen. Ihr würdet euch massenhaft Probleme sparen, die eigentlich gar keine sind!
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Finger
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Finger »

Das rutscht gerade ab das Thema. Hat irgendwie nichts mehr mit dem Forenthema zu tun, oder? Seht mal zu, das ihr die Kurve bekommt bitte.
Lukas94
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Lukas94 »

bernd-das-brot hat geschrieben: Du weißt aber schon, daß du das nicht darfst! Geräte oder Anlagen außer Betrieb setzten darf nur jemand, der eine Vollzugsberechtigung hat, also Beamte, nicht umsonst sind die Prüfer beim Tüv Beamte! Außerdem gibt es bei den Versicherungen Beamte, eben für diesen Fall! Du als Prüfer musst den Nutzer/Betreiber nur auf Gefahr für Leib und Leben hinweisen. Durch dein Prüfprotokoll, das den Mangel und den genauen Zeitpunkt der Prüfung festhält, bis du aus der Haftung raus. Das Wegnehmen des Kabels ist Diebstahl, das Abschneiden von Steckern ist Sachbeschädigung! Zum kenntlich machen der Gefahr gibt es professionellere Möglichkeiten:
Falsch. Beim betreffenden Bauträger ist es schriftlich festgelegt, dass wir berechtigt sind, unzulässige und/oder beschädigte elektrische Betriebsmittel auch von anderen Firmen der weiteren Benutzung zu entziehen, zur Not auch explizit durch abtrennen von Steckern, ein Schloss hält keinen auf. Der Bauträger hatte mal eine sehr unschöne Geschichte mit einer fehlerhaften Bohrmaschine, aber da Finger hier schon die OT-Warnung ausgesprochen hat, gehe ich da mal nicht weiter drauf ein.
xanakind
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von xanakind »

bernd-das-brot hat geschrieben:schon mal etwas von der Verbundmessung gehört?
Ich denke, das ist ein ganz heisses Stichwort!
Und ich glaube, diese Verbundmessungen werden mir später auch mal einiges an arbeit ersparen.
Danke für den Hinweis, ich kannte das tatsächlich noch nicht :)
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Toddybaer
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Toddybaer »

Aber....

muss nicht jedesmal, wenn der Verbund geändert wird eine neue Prüfung erfolgen?
Man kann zwar sagen der Wiederstand zum PE ist niederohmig genug. Man kann aber nicht sicher sagen, worüber das Gerät mit dem PE verbunden ist.

Wenn die Netzzuleitung keinen PE hat, kann der PC immernoch über Netzwerkleitung, Drucker und Monitor ausreichen mit PE verbunden sein
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Bastelbruder
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Bastelbruder »

Deshalb wird der Hauptzuleitungsstecker aus der Wanddose gezerrt und die auf dem Tisch befindlichen Blechgehäuse einzeln mit ihren Gesamt-Milliohm dokumentiert. Dann ist es shiceegal ob da noch ein Netzwerkkabel oder ein Polybeutel mit künstlicher Erde irgendwo rumhängt.

Laut meinem Sicherheitsfuzzi ist das Problem eher ein verwaltungstechnisches, weil ja ein einzelnes Gerät verrecken könnte. Dann kriegt der neue Bildschirm eine neue Trackingnummer ~ Inventarnummer, aber "das System" ist nicht in der Lage, die Links vorwärts und rückwärts verwalten zu können. "Und dann müssen doch alle Geräte wieder neu geprüft werden!" Aus dem Mund eines Textbaustein-Copy&Paste freaks muß ich das fast akzeptieren. :?

Mal sehen ob der Begriff Verbundmessung zu Nachfragen führt.
Zuletzt geändert von Bastelbruder am Mo 12. Mär 2018, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Toddybaer hat geschrieben:Aber....

muss nicht jedesmal, wenn der Verbund geändert wird eine neue Prüfung erfolgen?
Man kann zwar sagen der Wiederstand zum PE ist niederohmig genug. Man kann aber nicht sicher sagen, worüber das Gerät mit dem PE verbunden ist.

Wenn die Netzzuleitung keinen PE hat, kann der PC immernoch über Netzwerkleitung, Drucker und Monitor ausreichen mit PE verbunden sein
Deshalb wurde das früher auch mit einem "richtigen" Laststrom (…10 A) gemacht, während nach der Norm ja nur mind. 200 mA vorgeschrieben sind.
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Bastelbruder
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Bastelbruder »

Die Erdungsmessung wird nicht mit einer Leitung zum Pot durchgeführt sondern mit dem Gemeinschafts-Netzstecker in der Prüfsteckdose.
Genauso die Isolationsprüfung und die (Ersatz-)Ableitstrommessung.

Ich messe irgendwelche Racks und Einschübe immer mit 10 Ampere, es besteht kein Grund das nicht zu tun. Schließlich hat der PE mindestens den Querschnitt der L- und N- Leiter aufzuweisen und die müssen die 16 A-Sicherung auslösen können...
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

ich messe grundsätzlich auch den PE mit 10A. alles was heiß wird, fliegt raus. immerhin gibt es auch steckdosen (in technikräumen, sowie in schaltschränklen), die keinen FI haben.
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

aprops 10A-Prüfung:
diese Leitung wurde bei der 10A-Prüfung auch nicht heiß!
Bild
(Spaß bei Seite, diese 2x0,75^2 und 24m lange Leitung ist in meinem Privatbesitz und wird nicht rausgegeben oder verborgt. Sie ist zum schnellen Anschluß eines SK2-Gerätes minderer Leistung oder zum Betrieb beliebiger Geräte über Wechselrichter. Es gibt außerdem noch eine mit 35m Gummileitung 2x1)
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video6
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von video6 »

Is ja so wie mein Tischverteiler Made in GDR aus den 70ern
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

video6 hat geschrieben:Is ja so wie mein Tischverteiler Made in GDR aus den 70ern
habe ich auch noch, 3fach-verteiler 2polig. habe aber ein eurosteckerkabel dran gemacht, weil ich den mit auf montage in der schweiz und italien hatte. für handylader und andere wandwarzen ideal! ;)
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Andreas_P
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Andreas_P »

Um die Kabelstopf Orgien auf der Arbeit zu beenden, habe ich mir mal verschiedene Steckdosenleisten angesehen.
Mein Favorit ist die Steckdosenleiste von Brennenstuhl die 4 Schukosteckdosen hat und auch noch 2 USB Buchsen hat.

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=214478 ... =idealo.de

https://www.amazon.de/gp/product/B0071M ... bw_c_x_6_w

https://www.amazon.de/Brennenstuhl-Prem ... 2F+1244255

Kennt jemand von euch bessere alternativen?
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Bei Steckdosenleisten mit USB bin ich auch grade drüber. Ich will mir mal einen (Muster-)Schreibtisch ausstatten mit sowas. Zusätzlich sollen noch eine USB-4mmHohlstecker-Leitung ran, damit die DECT-Ladestation versorgt wird. Damit fällt schon wieder ein 230V-Fresser weg.

Als Steckdosenleiste ist mir folgendes bei InLine aufgefallen mit 3 USB-Buchsen: https://www.inline-info.com/de/produkte ... 5m-schwarz

Bild
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scotty-utb
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von scotty-utb »

Lag unter dem Tisch... Also nix mit UV?
Dateianhänge
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Bastelbruder
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Bastelbruder »

Ozon?
Bakterien?
duese
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von duese »

Hattet Ihr ne Stampede im Büro :shock:
So demoliert ist mir noch keine Mehrfachsteckdose unter gekommen. Egal wie alt.
xanakind
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von xanakind »

Ähnliche Leisten sortieren wir auch immer wieder in rauhen Mengen aus.
Gitterboxweise!
Ok, die sind nicht ganz so extrem zerstört, aber mehrfache Brüche sind da schonmal drin.
Und die werden bei uns halt nicht geschont und gerne mal über die Bühne geworfen :roll:
Heute war wieder der Schrotthändler da und hat 4 Gitterboxen und ein paar riesige Drucker abgeholt. Da waren alleine 2 Gitterboxen voll mit Multicore (Harting) Kabeln.
Das ist halt Verschleissmaterial.
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Wasserstandsmeldung:

Hab mir die Bachmann 902.0183 einmal bestellt mit Halteklammern. Bevor hier jemand schreit "zu teuer"... Ich/"das Wir" bekommen Prozente... Sehr viele Prozente.

Ich musste heute mal selbt wieder nach langer Zeit unter einen Schreibtisch abtauchen... Meine Fresse macht das Bock. Ich hab so die Schnauze voll, dass ich jetzt Nägel mit Köpfen mache. Ich habe wie gesagt so ein Ding bestellt als Testobjekt, und dann wird nach und nach jeder Schreibtisch mit dem Bachmannsystem bzw. GST18 ausgestattet und als "ortsfeste Installation" deklariert.

USB-Buchsen sind mir wichtig, weil jeder Arbeitsplatz mindestens ein DECT-Tel hat und die werden dann nicht mehr über Netzteil versorgt, sondern vom USB-Ladeteil im Bachmann-Steckdosenleiste. Hohlstecker: Bild Da stehen 5VDC an und purzeln ungefragt >1A raus. Das sollte genügen um ein DECT-Telefon in 24h - 8h zu laden.

Man hat bei uns "Bürocontainer" für Logistikleute hingestlellt seit nem Jahr... Ordentliches Verwaltungsgebäude wird für diese Mädels und Jungs erst noch errichtet. Die Mädels frieren nun im Winter. Aus den Steckdosen im Brüstungskanal ziehts kalte Luft... Die Leute sollen für unsere Kunden Scheiße zu Gold machen und haben Arbeitsbedingungen, wo ich mir sage: "Frau mags halt kuschelig". Da ist der sog. WAF ziemlich niedrig. Ein Kollege aus FCM hatte superbillige 8€ Heizlüfter besorgt. Mein Cheffe hat die ungeprüften Dinger gesehen und eingezogen, in unserer Werkstatt hat er sie gestellt und ich hab den Plastikmüll schnelllentschlossen ohne Hintergründe zu erfragen leider entsorgt. Stecker abzwicken und wegwerfen.... Leider... Jetzt hab ich den Mädels mal die https://www.stadlerform.com/de-ch/produ ... formation/ bestellt. Nach Testberichten ists nicht gar so ein Schrott.

Wisst ihr was der Vorteil von Bürocontainern ist? Die brennen aus und nicht ab!
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

Parsifal hat geschrieben: Wisst ihr was der Vorteil von Bürocontainern ist? Die brennen aus und nicht ab!
leidvolle Erfahrung?
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Zum glück noch nicht.
sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Jetzt hab ich den Mädels mal die https://www.stadlerform.com/de-ch/produ ... formation/ bestellt. Nach Testberichten ists nicht gar so ein Schrott.
Doch, die sind Schrott. Ohne Modifikation nicht benutzbar.
Hatten wir hier auch.

Folgendes:

Dieser Heizlüfter enthält ein Heizelement mit recht engen Lamellen.
Ein 12V-PC-Lüfter bläst da hindurch.
Ist die eingestellte Temperatur erreicht, wird die Spannung zu Heizelement und Lüfter durch das Thermostat unterbrochen.
Nun das Problem:
Das Heizelement hat eine nicht unerhebliche thermische Masse.
Die Wärme steigt im Gerät nach oben, wo der Übertemperaturschutz verbaut ist.
Der löst aus.
Was das praktisch bedeuted, gibt die Fehlerbeschreibung unseres hausinternen Kunden wieder:
"Heizlüfter heizt wie gewünscht, schaltet ab und geht erst nach 30min bis 45min wieder an. Dazwischen wird es mir kalt an den Füßen."

Ich wollte den Lüfter auf Dauerbetrieb klemmen und nur das Heizelement an das Thermostat.
So, wie das bei jedem vernünftigen Heizlüfter gemacht wird.
Das wollte man nicht.
Die Geräte sind zurück gegangen.

Ich schau mal nach, ob ich noch Bilder habe.

Edit 09:17 Uhr: Bilder habe ich keine. Nur eine Texnotiz, wonach es sich um das größere Modell "Anna" und nicht "Anna little" gehandelt hat.
Ich gehe jedoch davon aus, dass das keinen Unterschied in der Verdrahtung gibt.
Kann man das bestätigen?
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ich kann mir vorstellen, was das für ein Heizer ist. Für den Lüfter ist ein richtiges Schaltnetzteil verbaut, während die rote LED direkt am Netz ist. Netzteil und 12V-Lüfter sind offenbar hinreichend billiger als die 230V-Ausführung des Lüfters.
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Gibts noch irgendwo was gescheites auf dieser Welt?! Dake für die Info. Mal sehn was sich tun lässt...
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Bastelbruder
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Bastelbruder »

Ich könnte mir vorstellen daß der Lüfter nur einen Brückengleichrichter, vielleicht mit Elko, vorgeschaltet hat und aus einer Anzapfung der Heizung lebt. Zumindest ist das in allen Haarföns so, und was dort funktioniert, muß doch an anderer Stelle auch gehen!
sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Nein, da ist ein konventioneller Trafo drinnen.
Mit diesem Trafo wird auch die LED an der Vorderseite unten mittig betrieben.

Wenn man den Lüfter auf Dauerbetrieb umklemmt, ist das prinzipiell kein schlechter Heizlüfter.
Immerhin hat der auch einen Schalter, der das Konstrukt deaktiviert, wenn es umkippt.

Ich könnte mich gerade so aufregen, dass ich die Bilder damals gelöscht habe, weil der Auftrag abgebrochen wurde.
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PowerAM
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

PowerAM hat geschrieben:[...] Lästig finde ich auch, dass nach und nach jeder einen elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch bekommt. [...] Ansonsten stelle ich es mir sehr lustig vor, wenn unsere Telearbeiter ihren Schreibtisch zur Prüfung mitbringen sollen. Die EDV-Technik müssen sie ja selbst abbauen und mitbringen, von uns aus fährt nämlich kein Prüfer die Telearbeiter ab. Das Gemaule wegen der ab- und wieder aufzubauenden EDV-Technik geht mir jedes Mal auf die Nerven. Dabei ist Telearbeit ein riesiges Entgegenkommen des Brötchengebers ohne einen Rechtsanspruch darauf.
Aktuell eskaliert das Schreibtisch-Szenario: Telearbeiter, die unbedingt einen elektrisch höhenverstellbaren Tisch haben wollen, bekommen derzeit aus der aktuellen Lieferung Geräte mit integriertem Netzteil. Dafür ist das Kaltgerätekabel abziehbar. :twisted: Dieses könnten sie mitbringen, ich würde es hier prüfen. Meine angebotene Alternative ist, dass ich ein hier vorab geprüftes Kabel mitgebe und das vom Telearbeiter austauschen lasse.

Aber: Der Schreibtisch ist damit noch nicht geprüft! :lol: Es baw. ist nicht vorgesehen, dass wir die Dinger holen oder eine externe Elektro-Bude beauftragen. Nach Ansicht der Amtsleitung soll sich der Telearbeiter selbst darum kümmern. Mein Einwand, dass der elektrisch höhenverstellbare Schreibtisch Eigentum des Brötchengebers ist und bleibt sowie auf dessen Betreiben dorthin geliefert wurde, fand keine Zustimmung. Schließlich müssten die Telearbeiter ihre EDV-Technik auch eigenständig abbauen und zum angesetzten Prüftermin mitbringen.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Offenbar wurde das bei Anschaffung und Aufstellung nicht bedacht, dass auch die Prüfung dazugehört. Wer bei uns Telearbeit/HomeOffice macht, bekommt keine Möbel gestellt, dafür hat jeder seinen entsprechend ausgestatten Arbeitsplatz im Standort.
sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Bei der Planung eines Forschungsinstitutes war im Gespräch, die Labore per Isowächter (oder etwas ähnliches ?) zu überwachen,
weil man sich damit wohl die Prüferei spare.
Die Kosten für den Mehraufwand in der Elektrik amortisieren sich wohl recht schnell.

Ich kann den VDE-Hintergrund nicht nachlesen, finde den Ansatz jedoch interessant.

Wenn ich als Telearbeiter die zu Hause stehenden Geräte nicht prüfen lasse - was passiert mir dann?
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Lukas94 »

Da wäre dann ja ein IT-Netz. Das entbindet aber nicht von der Prüfpflicht...
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Die Isolationsmessung ist ja nur ein geringer Teil, der aus "Messen, Besichtigen, Erproben" bestehenden Prozedur.
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uxlaxel
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

meiner auffassung nach würde ein isowächter lediglich die isolationsprüfung ersetzen, jedoch die schutzleiterprüfung wäre dennoch notwendig. selbst wenn nur SK2-geräte zum einsatz kämen, würde das nicht funktionieren, denn der isowächter kann ja nicht zu dem ausgang des USB-netzteiles die isolation überprüfen, ebenso nicht zur welle der handbohrmaschine, zum laptop (laptop-NT) uvm.
die zweijährige prüffrist für büros usw. ist nicht so wild, das ist überschaubar. klar können das selbst in kleinen unternehmen mehrere tausend geräte sein, aber nicht jedes einzelne kaltgerätekabel muss tatsächlich dokumentiert werden. bei verlängerungsleitungen und dreifach-verteilern ist das so ein grenzfall. im zweifen dokumentiert man, dass keine verlängerung, dreifach-verteiler, kaltgerätekabel unter 0,1Ohm SL und größer 2MOhm Iso hatte, verlängerungen über 10m werden nummeriert und separat erfasst. das ist zwar nicht 100%ig, aber wohl ausreichend. kaltgeräteleitungen messe ich nur pauschal, alles andere dokumentiere ich dennoch. wenn bei der widerholungsprüfung abweichende werte ergeben, wird näher kontrolliert bzw. ausgemustert.
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Chemnitzsurfer
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Chemnitzsurfer »

sysconsol
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von sysconsol »

Sehr wahrscheinlich war es das.
Ich war bei der Planung nicht dabei, habe nur in der bereits gebauten Einrichtung gearbeitet.
Von Mitarbeitern, die bereits in der Planungsphase dabei waren, wurde mir obiges zugetragen.
Umgesetzt wurde es nicht.

Aber das Dokument bestätigt meine diesbezügliche Vermutung:
Die Anwendung dieser Messmethoden entbindet aber keinesfalls
von der Verpflichtung zur wiederkehrenden Prüfung elektrischer
Anlagen und Betriebsmittel z. B. durch Besichtigung, Prüfung
der Durchgängigkeit der Schutz- und Potentialausgleichsleiter
sowie der Wirksamkeit der Abschaltbedingungen.
Das ist eigentlich logisch.
Ich kann dann höchstens die Prüffrist verlängern, da ich immerhin einen Teil der schleichend auftretenden Fehler beobachte.
Den Schutzleiter - meiner Meinung nach die wichtigste Einrichtung - kann man leider nicht zentral überwachen.

Egal - spielt für Büroräume eher eine untergeordnete Rolle.
Robby_DG0ROB
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es muss auch zwischen der Überwachung von ortsfesten Anlagen und Überprüfung ortsveränderlichen Geräten unterschieden werden.
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PowerAM
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

Robby_DG0ROB hat geschrieben:Offenbar wurde das bei Anschaffung und Aufstellung nicht bedacht, dass auch die Prüfung dazugehört. Wer bei uns Telearbeit/HomeOffice macht, bekommt keine Möbel gestellt, dafür hat jeder seinen entsprechend ausgestatten Arbeitsplatz im Standort.
Unsere Telearbeiter müssen einen dafür geeigneten Raum stellen, dieser darf privat für nichts anderes benutzt werden und muss abschließbar sein. Ob er tatsächlich abgeschlossen ist, das interessiert wiederum niemand. Es gibt eine Pauschale, mit der Elektroenergie und Telefon/Internet anteilig erstattet werden. Die Errichtung des Arbeitsplatzes einschließlich Büromöbeln, EDV-Technik und Schreibtischlampe übernimmt der Brötchengeber. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit nimmt den Arbeitsplatzes einmalig ab, danach dürfen Möbel nicht mehr verrückt werden. Eine Messung der Beleuchtungsstärke und ggf. vorhandener externer Lärmbelastung gehört dazu.

Im Umkehrschluss entfällt der persönliche Arbeitsplatz im Amt ersatzlos. Im Regelfall wird dieser von anderen Mitarbeitern weiter genutzt, manchmal aber auch komplett zurück gebaut. Je nach Telearbeit-Vereinbarung hat der Telearbeiter stunden- oder tageweise eine Präsenzpflicht im Amt. Diese variiert und reicht von kurzzeitiger Teilnahme an Dienstbesprechungen bis hin zu einem ganzen Arbeitstag, der im Amt zu leisten ist. Für den letzteren Fall gibt es "Gruppenarbeitsräume" in Form von Großraumbüros, in denen die Arbeitsplätze nach dem beliebten "Windhund-Verfahren" besetzt werden. Also wer zuerst da ist, der setzt sich irgendwo hin.
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Sir_Death »

:-) Telearbeiter heißt bei uns: Da hast du einen Laptop, da ein Handy. Der Rest interessiert uns nicht.

Nachdem es bei uns immer nur Teil-Teleworker gibt, behält jeder seinen Dienst-Schreibtisch - es ist jedoch in den Büros oft angenehm leise, weil nie alle Plätze voll sind.
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Aw: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von PowerAM »

Mir nicht näher bekannte Vorschriften sagen für unsere Telearbeiter, dass ein Laptop für einen Büro-Arbeitsplatz nicht zulässig wäre. Einzig für dem Außendienst ähnliche Tätigkeiten werden Notebooks erlaubt. Insofern werden Arbeitsplätze für Telearbeiter konventionell mit Mini-Tower oder ähnlichem ausgestattet, nebst Monitor, Tastatur, Maus und bei Bedarf auch Drucker und Scanner. So gesehen kommt ein Haufen Gerümpel zusammen.
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Aus Ergonomiegründen usw. mag das zutreffen, aber ein Notebook und via Dockingstation angeschlossener Bildschirm und Tastatur usw. machen ja daraus auch einen "vollwertigen" Arbeitsplatz.
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von uxlaxel »

die einschlägingen vorschriften der BG zu bildschirmarbeitsplätzen könnten dazu auskunft geben. das hauptaugenmerk liegt wohl in der bildschirmgröße, weshalb das wohl nicht zulässig sein könnte. ich nehme aber an, dass eine diskussion darüber jetzt den beitrag sprengen würde und das thema entgültig abgleitet. lg axel
Parsifal
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Re: "230V-freier Schreibtisch"

Beitrag von Parsifal »

Ich bin nicht abgeneigt gegen offenen Austausch, daher kann das gerne "weit gefasst" sein. Es wird langsam konkret. Ich habe nun mal etwas recherchiert und mit schwebt nun folgendes vor:

Ich kam nun auf den Trichter mit Installationssteckverbinder nach Norm DIN EN 61535. D.h. Wandsteckdose mit solchen Stecker auf Leitung mit wiederum diesem Stecker auf eine festmontierte Steckdosenleiste mit ebendiesem Stecker. Damit kann ich zumindest mal die Schreibtische unabhängig machen von herkömmlichen Steckdosenleisten => und der 2-jährigen Prüfung. Ich würde an die Schreibtische Bachmann Desk1 verbauen. Davon habe ich mir mal ein Muster bestellt mit 2 Schuko, 2x USB und einmal einem freien Schacht für sog. Customized Module. Dazu hab ich noch die passenden Klemmhalter bestellt. Macht einen guten Eindruck. Wenn weitere Dosen gebraucht werden, nehm ich halt breitere Steckdosenleisten oder kaskadiere linear über diesen Installationsstecker. Das ist hier erlaubt.

Da wird nach dem Aufbau halt die Installation geprüft, protokolliert und gut ist es für alle Zeiten. Bis mal wieder mal umgebaut wird...Geprüft werden dann nur noch die nachgeschalteten Geräte.

Zu den Monitoren: Bei uns bekommen die Mitarbeiter mindestens einen ordentlichen Monitor zu ihren Laptops hinzu. Wer mag kann auch einen 2. haben. Da gibts eigentlich keine großen Diskussionen. Wünschenswert, wenn das woanders ebenfalls so abläuft.
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