Reparatur Werkstattstaubsauger

Der chaotische Hauptfaden

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duese
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Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Hallo miteinander,

ich hab hier einen Werkstattstaubsauger. Bekommen mit der Aussage vermutlich Lagerschaden. Kurz angesteckt, läuft, riecht aber stark nach Bürstenfeuer. Also mal zerlegt die Kiste. Alles voll mit Rigipsstaub. Motor hab ich rausbekommen. Kollektor ist auch recht schwarz gewesen. Das Lüfterrad hab ich bis jetzt nicht abbekommen (ist recht dünnes Alu, da trau ich mich nicht zu stark gegenhalten, nicht, dass sich das verbiegt. Auf der Kollektor-Seite war ein kleines Lüfterrad, das konnte ich einfach mit der Hand abschrauben. (Der Hauptluftstrom geht bei dem Modell nicht durch den Motor.

Also den Motor mal eingespannt, mit dem Akkuschrauber angetrieben.

Bild

Und dabei den Kollektor sauber geschliffen mit einen Stückchen 240er Schmirgelpapier, das mit Heißkleber auf ein Stückchen alten Ledergürtel geklebt ist, das wiederrum an ein Stück 1,5² geklebt ist.

Nachdem der Kollektor sauber war mal mit dem Finger drüber gefühlt. Eine Lamelle steht fühlbar vor. Wie passiert denn bitte sowas?

Ein kurzes Ansaften gab natürlich wieder Bürstenfeuer wie die Sau. Ist ja logisch, die Kohlen heben an der erhöhten Lamelle ab und schon funkts. Kollektor wieder schwarz.

Überdrehen könnte vielleicht helfen. Dazu muss ich den Rotor aber raus kriegen. So wie es aussieht sind unter dem Lüfterrad Schrauben versteckt. Aber wie kriege ich das Lüfterrad runter?

Schraubenschlüssel (das Lüfterrad ist mit einer 13mm-Sechskantmutter fest) drauf und mit dem Hammer auf das Ende des Schlüssels kloppen hab ich schon versucht. Bis jetzt ohne Erfolg. Sind die Dinger in Staubsaugern verklebt? Hilft mir da Wärme vielleicht? Oder was geht sonst an der Stelle? Schlagschrauber hab ich nicht.

Hat jemand einen Tip für mich?
Zuletzt geändert von duese am Do 29. Mär 2018, 13:21, insgesamt 2-mal geändert.
Robby_DG0ROB
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Je nach Drehrichtung vielleicht auch Linksgewinde?
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Bastelbruder
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Bastelbruder »

Eben kriegt man den Kollektor mit einer Feile, nie mit Schmirgel.
Die hochstehende Lamelle ist entweder heiß geworden und nicht mehr in ihrer ehemaligen Position - Schrott.
Vielleicht hat sie aber auch keine elektrische Verbindung zum Anker und ist deshalb kaum abgenutzt. Das könnte man vielleicht reparieren.
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Da hab ich schon drangedacht. Nachdem das Lüfterrad auf der anderen Seite ein Linksgewinde hat müsste das ja ein Rechtsgewinde sein. Wenn ich keinen Knopf im Hirn hab, passt Rechtsgewinde auch zur Drehrichtung.

Nichts desto trotz hab ich schon beide Richtungen probiert.
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

@Bastelbruder: Schmirgeln war eigentlich nur zum sauber machen gedacht.
Aber Feile ist eine Idee. Wäre endlich ein Grund mir einen Satz Schlüsselfeilen zuzulegen.
Ob die Lamelle Verbindung hat, mess ich morgen nach.
sysconsol
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Die Muttern werden mit der Zeit etwas fest.

Ich habe bis jetzt immer Lederhandschuhe (schnittfest und dünn für etwas Gefühl) aufgezogen
und dann das Lüfterrad mit beiden Händen größflächig an der Seite gegriffen.
Eine zweite Person dreht die Mutter locker.

Am Motor nur sehr vorsichtig schlagen.
In axialer Richtung verschiebt es dir den Kommutator, in radialer Richtung verbiegt es dir die Welle.
Zudem können - je nach Konstruktion - die Lagerschalen reißen.
Die zerlegt es dann recht schnell durch die Belastung im Betrieb.

Wegen dem Kommutator:
Schau dir an, warum der sich bewegt hat und ob er das (im normalen Betrieb) wieder machen wird.
Im Zweifelsfall: Tausche den Motor, es sei denn du brauchst den Staubsauger jetzt unbedingt.
Du investierst Zeit in ein Teil, was zeitnah ausfallen wird.
Die Motoren sind doch alle so ähnlich bis gleich, da findet sich ein anderer.
Dem Lerneffekt wegen kann man natürlich reparieren.
sysconsol
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Gewinde: Die Mutter in Betriebsdrehrichtung losschrauben.
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

@Bastelbruder: Mit Feile glätten ist schon gemeint wie in der Drehbank, oder? Rotor dreht und ich halte die Feile dran (nicht komplett statisch sondern mit leichten Bewegungen hin und her). Oder hast Du gemeint, die eine Lamelle direkt runterfeilen?
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Hightech
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Hightech »

Vergiss es, bei heftigem Bürstenfeuer (wenn die Kohlen und der Kondensator i.O.)
ist entweder eine Anker- oder Statorwicklung durchgebrannt.
Das ist auch sehr schwer auszumessen.
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Ich nehme an, Du meinst Kollektor statt Kondensator. Da ist nur auf der Master-Slave-Platine ein Kondensator mit 470nF drauf. Am Motor ist keiner.

Und der Kollektor ist definitiv nicht in Ordnung. Eine Lamelle drückt sichtbar die Kohlen hoch. Und damit hebt es sie von den benachbarten Lamellen ab und die muss erst wieder auf den Kollektor zurück fallen, wenn die erhöhte Lamelle vorbei ist. Würde mich sehr wundern, wenn das kein Bürstenfeuer gäbe.

Der Sauger war auch sehr voll Gipsstaub inkl. aller Filter. Würde mich nicht wundern, wenn der Motor etwas heiß wurde.

Wie dem auch sei, ich geh mal gucken, ob ich messtechnisch was am Rotor sehe...
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Bastelbruder
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Bastelbruder »

duese hat geschrieben:...wie in der Drehbank, oder? Rotor dreht und ich halte die Feile dran...
Genau so. Aber die Feile irgendwo anlehnen, nicht Fingerfedernd andrücken. Damit bloß dort Material abgetragen wird wo zuviel ist.

Daß der Motor Schrott ist, ist aber sehr wahrscheinlich.

Unterbrechungen einzelner Kollektorlamellen mit dem Ohmmeter rausmessen.
Auch Windungsschlüsse im Anker lassen sich bei Allstromern mit wenig Aufwand zuverlässig identifizieren: Bürsten raus damit der Anker sich frei drehen läßt. Anker andrehen und die Reibungsverluste gefühlsmäßig notieren. 12V oder so an die Feldwicklung anlegen und nochmal anwerfen. Wenn der Anker deutlich schwerer läuft ist ein Windungsschluß drin.
Fast genauso geht das bei Gleichstrommotoren, bloß muß man dazu den Magnet aus- und einbauen.
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Bastelbruder hat geschrieben:
duese hat geschrieben:...wie in der Drehbank, oder? Rotor dreht und ich halte die Feile dran...
Genau so. Aber die Feile irgendwo anlehnen, nicht Fingerfedernd andrücken. Damit bloß dort Material abgetragen wird wo zuviel ist.
Check.
Bastelbruder hat geschrieben: Daß der Motor Schrott ist, ist aber sehr wahrscheinlich.
Kann sein. Aber ich hab nix zu verlieren. Den Sauger gab es für umme. Wenn ich das Ding zum laufen krieg, hab ich nen Werkstattsauger. Wenn nicht, nur ne Master-Slave-Schaltung, die ein Gehäuse braucht und einen Satz Schlüsselfeilen hab ich mir gekauft.
Bastelbruder hat geschrieben: Unterbrechungen einzelner Kollektorlamellen mit dem Ohmmeter rausmessen.
Auch Windungsschlüsse im Anker lassen sich bei Allstromern mit wenig Aufwand zuverlässig identifizieren: Bürsten raus damit der Anker sich frei drehen läßt. Anker andrehen und die Reibungsverluste gefühlsmäßig notieren. 12V oder so an die Feldwicklung anlegen und nochmal anwerfen. Wenn der Anker deutlich schwerer läuft ist ein Windungsschluß drin.
Fast genauso geht das bei Gleichstrommotoren, bloß muß man dazu den Magnet aus- und einbauen.
Mit dem Ohmmeter ist nix offensichtliches festzustellen. Gemessen zwischen Lamelle n und n+4. Das waren jeweils 2,0 oder 2,1 Ohm. Die Schwankung ist auf jeden Fall im Rahmen der Messgenauigkeit. Zwischen n und n+1 deutlich weniger, da dachte ich mir, kommt nix vergleichbares raus.

Das Windungsschlussexperiment mach ich dann noch.

Abschrauben hab ich auch nochmal versucht. Motor festgespannt, eine Schraubzwinge als Anschlag für den Schlüssel und dann mit zwei Händen in Handschuhen versucht das Lüfterrad entsprechend zu drehen (bin allein hier). Bis jetzt ging es auf jeden Fall nicht auf.

Aber jetzt brauch ich erstmal was zu essen. Vielen Dank schon jetzt an alle und bis nachher...
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ferdimh
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von ferdimh »

Ich teste gerne mit Gewalt auf Wicklungsschlüsse:
Motor an ein Netzteil klemmen, so dass der Motor gerade anläuft.
Motor von Hand anhalten und langsam durchdrehen (in Gegenrichtung). Die Kraft muss halbwegs konstant sein.
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Hmm, mit Ferdis Methode merke ich keine Ungleichförmigkeit. Nur den Stator besaften macht ein bisschen mehr Widerstand.

Ich denke ich versuche mal die Feilmethode.
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video6
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von video6 »

Hab heute grad am Strassenrand nen Staubsauger geerntet.
Aber noch nicht getestet.
Brauchen tue ich ihn nicht wirklich.
Nen kleiner Bodenstaubsauger von Progress.
Zur Not kann der Motor ja ausgebaut werden
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

So, Work in Progress:

Bild

Nach ner Stunde feilen bin ich von deutlich sichtbaren Kohlenbewegung und deutlich mit dem Finger fühlbar runter auf keine sichtbare Kohlenbewegung und zum Fühlen muss man schon aufpassen, dass man die Lamelle noch findet.

Erkenntnisse bis jetzt:
- Die kleine Vierkantfeile ist am besten zu handeln
- Labornetzteil auf 15V gibt ordentlich Drehzahl und man kann in Ruhe sich auf die Feile konzentrieren
- Stellenweise hat man richtig an der Drehzahl gemerkt, dass man eben was weggenommen hat -> nächstes Mal Drehzahlmesser wie auch immer einbinden.
- Feile auf dem Motorkäfig auflegen ist sehr wichtig.
- Unterlage für die Hand (bzw. beide Hände) ist extrem hilfreich. Einhändig war gestellt fürs Foto. Zweite Hand hat den Finger meist auf der Auflagestelle der Feile auf dem Motorkäfig
- Es sind minimale Bewegungen zwischen "die Feile ist in der Luft", "die Feile schrabbelt über die Erhöhungen" und "vollflächig angepresst"
- Es braucht Geduld
- Drehrichtung zu einem her hat den Vorteil, dass man an der Schubkraft merkt, dass die Feile auf mehr Strecke aufliegt. So hab ich gemerkt, dass an einem Ende des Kollektors noch ein höherer Buckel steht.

Ich geh nochmal ne Runde feilen...
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

So, eben hab ich den Kollektor jetzt bekommen.

Erster Gewinn (in dem Fall Erkenntnis): Ein Kollektor kann auch ohne Drehbank überarbeitet werden.

Negative Erkenntnis: Es hat wohl nix gebracht. Es feuert immer noch wie Hulle und innerhalb von Sekunden ist der Kollektor wieder schwarz. An der vormals erhöhten Lamelle und der davor bilden sich Anlassfarben (am Rand wo die Bürsten nicht rumschleifen). Da scheint also mehr im Argen zu sein. Bzw. durch so eine Erwärmung kann es natürlich auch sein, dass die hohe Lamelle sich dachte hier wirds mir zu warm ich fang mal an auszuwandern.

Ok. Schade, der Motor ist wohl wirklich Schrott.

Dann werd ich mal gucken, was auf dem Typenschild steht, wie der Eimer eigentlich heißt.

Sind die Abmessungen dieser Dinger eigentlich mehr oder weniger einheitlich?

@video6: Vielen Dank schonmal. Ein Haushaltssauger dürfte nur wohl nicht passen, da dort soweit ich weiß der Motor mit der Arbeitsluft gekühlt wird. Hier hat der ein eigenes Lüfterrad.
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

So, der Eimer hört auf den Namen Protool VCP 30e.

Den Motor gibt es noch als Ersatzteil für 53€.

Oder hat zufällig jemand was rumliegen?






Aber bevor ich es vergesse:

Vielen Dank an alle für die Tips. Wieder eine Menge gelernt.

Aber für heute lass ich es gut sein. ich wünsche Euch eine Gute Nacht!
xanakind
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von xanakind »

Messe den Motor mal aus, ich habe da noch einige rumfliegen.
Allerdings ohne das hintere Lüfterrad und die werden wahrscheinlich etwas kürzer sein.
Wichtig ist der Durchmesser der vorderen Blechdose.

So kam ich auch an meinen Kärcher Lärm-Sauger:
im Radiosender wurde der aussortiert wegen Motorschaden.
Ich hab kurzerhand einen anderen Motor eingebaut, der in etwa passt.
Das Ding Läuft heute noch :D
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Ok, ich konnte es doch noch nicht gut sein lassen.

Nachdem die Kiste wohl eh hinüber ist, war ich mutiger. Kurzerhand den Rotor an ein Stück Dachlatte geschraubt und schon konnte man die Schraube lösen:

Bild

Der Läufer hat keine sichtbaren Schäden.


Die Maße der Blechhaube sind:

142mm vorne
145mm am ausgestellten Rand
und das Loch hat 44mm

Wie kritisch es wohl ist einen Arbeitsluftgekühlten Motor ggfs. ohne Filterbeutel zu verwenden, d.h., dass der ganz feine Staub durch den Motor gezogen wird?

Danke und viele Grüße,

Daniel

Und jetzt wirklich gute Nacht!

Bild
Bild
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ferdimh
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von ferdimh »

ich würde mal gucken, ob sich nicht in der Nähe der fraglichen Lamelle noch ein offensichtlicher schaden (abber Draht oder so) findet...
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Geoschreiner
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Geoschreiner »

Meine Erfahrung zu Staubsaugerturbinen und Reparaturversuchen: Das lohnt sich nicht.

Wenn man die Ersatzturbine (vermutlich Hersteller Domel oder Ametek, das sind die zwei großen) so billig bekommt, dann ist das gut investiertes Geld. Sollte man eine maßlich ähnliche Turbine sowieso auf Lager haben, spart man sich das Geld natürlich. Größere Mengen feiner Staub und/oder die Belastung der Turbine damit über längere Zeit müssen nicht zum Defekt führen, besonders bei externer Kühlluftansaugung. Die Verschleißerscheinungen am Laufrad sind teils nett anzusehen, aber dem Wirkungsgrad nicht unbedingt dienlich...

Wenn die Elektronik noch funktioniert, prima. Wenn nicht, dann ist ein stinknormaler Nockenschalter ein guter Ersatz, der auch harte Bedingungen lange überstehen wird. Dann hat man natürlich keine Automatik, aber dafür hält die Kiste ewig.
sysconsol
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Den Motor gibt es noch als Ersatzteil für 53€.
Ein neuer Nasssauger kostet genau so viel.
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ferdimh
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von ferdimh »

Der letzte für 80€ war da halt nicht zuende gedacht und EXTREM laut.
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Desinfector
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Desinfector »

Bastelbruder hat geschrieben:Vielleicht hat sie aber auch keine elektrische Verbindung zum Anker und ist deshalb kaum abgenutzt.
nutzen sich nur bestromte Lamellen ab?
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

@Ferdi/Syscontrol: Das war auch mein Gedanke. Wir hatten schonmal einen sehr billigen Staubsauger. Der flog so schnell wieder raus, so schnell konnte der gar nicht kaputt gehen. Mords Lärm, super Heizlüfter, kaum Saugleistung.

Kärcher verbaut wohl identische Turbinen und da hab ich ein ebay-Angebot für 49€ gefunden.

Aber schau mer mal, ob xanakind oder jemand anderes was rumliegen hat, was vielleicht direkt passt. Schau mer mal.
sysconsol
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Eben. Kärcher. Und vermutlich fast alle anderen in der Preisklasse auch verbauen genau diese auf dem Foto abgelichtete laute Turbine.

Wenn du einen (Nass-)Sauger in leise haben willst, musst du wohl mindestens das doppelte ausgeben.
Die müssen dann aber auch andere Turbinen haben. Der Geräuschkulisse nach zu urteilen.
Zerlegt habe ich einen leisen Nass-Sauger noch nicht.
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Den Rotor hab ich nochmal angeschaut. Lose Drähte oder so sind nicht zu erkennen...
duese
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Hat denn zufällig jemand was (zumindest mechanisch) passendes rumliegen?
xanakind
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von xanakind »

Ich schaue nachher mal, ich denke schon dass da was dabei ist :)
duese
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Top! Danke jetzt schon!
xanakind
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von xanakind »

Ich habe mal gewühlt.
Die meisten Motoren haben einen Durchmesser von nur 130mm.
Einer hat aber 140mm:
1.jpg
2.jpg
Die Streifen im Bild bitte ignorieren, keine Ahnung wo die plötzlich herkommen.

Ist aber halt ein ganz schöner Klopper:
Die Gesamthöhe beträgt 165mm
Der ist natürlich nicht neu(leichter Flugrost aussen), funktioniert aber.
Der läuft bereits ab 3 Volt an!
Hersteller ist MOULINEX
Interesse?
duese
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Vielen Dank fürs nachschauen und -messen.

Das passt leider nicht ganz. 142mm statt 140mm würde wahrscheinlich gehen, aber 2cm länger passt dann vermutlich nicht mehr ins Gehäuse. Da müsste ich dann einiges anpassen, wenn nicht sogar das obere Lager dann oben rausschaut. Da bei deiner Turbine auch der Motor im Hauptluftstrom liegt, hätte ich auch keinen Fein-Filter mehr und der Staub würde recht direkt in der Elektronik landen. Ich denke, da würde ich dann eher zum Ersatzteil greifen. Oder hat noch jemand eine Nebenluftgekühlte rumliegen?
unlock
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von unlock »

duese hat geschrieben:Hat denn zufällig jemand was (zumindest mechanisch) passendes rumliegen?
Habe einen gebrauchten liegen,hat aber vor Ausbau einen Wahnsin Lärm gemacht,läuft am Labornetzteil.
Die Maße vom Leitblech stimmen überein,und optisch sieht er genau so aus.
sysconsol
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Die Turbine von xanakind ist eine ganz andere, nämlich eine zweistufige.
Vermutlich aus einem Haushaltsstaubsauger.
Für Nasssauger / "Industriesauger" gibt es die auch, da kommt die Luft an der oberen Stufe seitlich heraus (quasi wie bei den einstufigen).

Die will man ohne den Lärmschutz herum nicht betreiben.
Nach dem Turbinensausen gibt es Ohrensausen :twisted:

Ich hatte vor einigen Wochen eine vierstufige Turbine zu ersetzen reparieren, weil es kein Ersatzteil mehr gab :o
Da musste dann doch tatsächlich ein neues Lagerschild gebaut werden, weil der Aludruckguss nach rund 30 Jahren zerfallen ist.
sysconsol
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

Habe einen gebrauchten liegen,hat aber vor Ausbau einen Wahnsin Lärm gemacht,läuft am Labornetzteil.
Die Maße vom Leitblech stimmen überein,und optisch sieht er genau so aus.
Wenn jemand der Meinung ist, dass es genau diese Turbinen in laut und leise gibt, dann erkläre er mir bitte den Unterschied.
Ich bin immernoch der Meinung, dass Turbinen dieser Bauart alle furchtbar laut sind.

Etwas Schallschutz bringt dann das Gehäuse - wenn man es passend konstruiert.
Man braucht ja nur in einen leisen Haushaltsstaubsauger schauen.
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Bastelbruder
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Bastelbruder »

Ich befürchte daß die Geräuschentwicklung mit dem "Sirenenblechdeckel" über dem letzten Lüfterrad ziemlich stufenlos beeinflußbar ist. Wenn die Anzahl der Löcher / Ausbrüche identisch oder ein geradzahliges Vielfaches der Anzahl der Flügel im Rotor ist, ist der Sireneneffekt maximal. Wenn die Ausbrüche unregelmäßig angeordnet sind und keine gemeinsamen Teilerfaktoren auftreten läßt sich das Pfeifen minimieren. Das ist reine MathemaPolitik.
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

@unlock: Läuft er am Netz denn auch ok? Denn am Labornetzteil (15V) läuft meiner auch einwandfrei. Am Netz gibts Bürstenfeuer wie Hulle...
Wenn er am Netz läuft, wäre ich interessiert...
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Virtex7 »

Hallo!

noch eine Frage zum defekten Motor: hast du die Isolatorlamellen zwischen den Kollektorlamellen ausgefeilt? durch das überdrehen oder überfeilen wie du es gemacht hast, bleiben da manchmal kleine Fäserchen stehen, die dann zwei nebeneinander liegende Lamellen kurzschließen. Das führt zu stark erhöhtem Bürstenfeuer.

mit einer Dreiecksfeile kann man diese Kanten auch frei feilen und dabei gleich noch die Lamellenkanten leicht anfasen..

Überschleifen im betriebenen Modus, also mit Strom drauf, hab ich bei einem Waschmaschinenmotor Ende letzten Jahres gemacht, seit dem läuft er wieder ruhig und ohne größeres Bürstenfeuer.
Warum man nicht schleifen soll, verstehe ich allerdings nicht. Überdrehen ist bei so Billigmotoren meist nicht machbar, weil man sie nicht zerlegt bekommt. Oder dann nicht mehr gewuchtet zam.
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von unlock »

duese hat geschrieben:@unlock: Läuft er am Netz denn auch ok?
Werd ich mal testen und dann bescheid geben.
sysconsol
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von sysconsol »

@Bastelbruder: Das würde heißen, dass man da im Bereich des gewünschten Luftaustrittes ein "grobes Sieb" aus 4...6mm-Löchern reinbohrt.
Oder möglichst große Öffnungen sägt und nur wenige Stege stehen lässt.
Besser noch: Stege aus Rundmaterial einsetzt. Nur wird sich da Aufwand und Nutzen nicht lohnen.

Hat jemand die Möglichkeit, das zu probieren?
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scotty-utb
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von scotty-utb »

Eine vorwerk Kobold? Turbine hätte ich im WWH
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Bastelbruder
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von Bastelbruder »

Ich meine diesen Lochkreis am Umfang des Turbinengehäuses, der wird oft unter einem weiteren Deckel verborgen.
Aerodynamik ist eine Wissenschaft, das siehthört man auch bei vielen Lüftern. Und selbst gut gebaute Lüfter werden zur Sirene wenn man deren unmittelbare Umgebung ungünstig gestaltet.
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

@Virtex: ausgefeilt habe ich die Lücken nicht, aber auch nix gesehen, was drinhängt, das werd ich aber nochmal kontrollieren.

Das Schleifen nix bringt, bezog sich auf meine einzelne hochstehende Lamelle. Da hab ich ja die Zähne der Feile als Drehstahl verwendet. Wenn man dass mit Schmirgelpapier versucht, wird man wohl immer auch die anderen Lamellen mit schleifen und so keinen runden Kollektor hinkriegen. Um nur die Oberfläche sauber zu kriegen sollte Schmirgelpapier gehen. *Zu Bastelbruder rüberschiel*?
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von unlock »

duese hat geschrieben: Wenn er am Netz läuft, wäre ich interessiert...
So,leider muss ich dich enttäuschen,
hab den Hobel getestet,und der spucht ca.20mm Bürstenfeuer!
Schade,warum ich den überhaupt noch da habe...hm,vielleicht finde ich noch eine Anwendund mit kleinspannung wo er noch dienen darf,ansonsten geht der wohl auch in die Tonne...1
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Vielen Dank fürs testen. Das ist das gleiche Verhalten meiner Turbine.

Meine hab ich auch nochmal angeschaut: Späne in den Lamellen-Lücken sind nicht auszumachen...

Falls niemand was passendes rumliegen hat, werde ich wohl eine neue bestellen...
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Re: [suche Turbine] - Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Ich hab jetzt eine Turbine geordert. Schau mer mal...
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Re: Reparatur Werkstattstaubsauger

Beitrag von duese »

Ist zwar schon ne Weile her, aber trotzdem noch die Erfolgsmeldung:
Die Turbine hat gepasst, der Werkstattsauger ist jetzt an Kreissäge, Handkreissäge und so in der Werkstatt im Einsatz. Läuft...
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