Kleinteile Lackieren - best practice?

Der chaotische Hauptfaden

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Torpert
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Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Torpert »

Wie macht ihr das, wenn ihr was kleines zu lackieren habt?

Bisher sprühe ich in eine große Pappkiste, halte das zu lackierende Teil mit der Hand rein (mit Einweghandschuh) und lege es zum trocknen in die Kiste. Das klappt zwar ganz gut, allerdings riecht die ganze Werkstatt danach stundenlang nach Lösungsmittel. Ich bin mit der Kiste deshalb schon in den Heizungsraum umgezogen, da drin darf es ruhig stinken. Jetzt habe ich Zweifel, ob das eine gute Idee war, muss die Gastherme doch die Dämpfe mit der Ansaugluft durchziehen.

Draußen lackieren geht oft nicht, entweder zu kalt oder zu ungemütlich.

Ich könnte eine Mini-Lackierkabine bauen, ich habe noch eine Dunstabzugshaube über. Die im Heizungsraum aufgestellt und die Abluft nach draußen leiten.

Oder besser ganz anders? Was meint ihr?
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video6
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von video6 »

Kommt immer darauf an wie oft man das macht.
Die Goldrandlösung ist natürlich immer die Beste.
Mit Abluft nach draußen.
Sonst der Karton von Norma der im Anschluss durch den Ofen wandert.
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Bastelbruder
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Bastelbruder »

Die Gastherme wird mit starken Schmerzen daran sterben.

Natürlich nicht.
Aber "Dunst"-Abzugshaube im Heizraum ist absolut no-go! Erstens ist der Lösemittelstink soo wenig, bloß unsere Nase ist dafür empfindlich. Küchendunst ist dagegen ein ganz anderes Kaliber, mindestens 1000fach höher "konzentriert".

Woher kommt eigentlich das Bissle Luft zum Betrieb der Heizung? Sag' nicht, aus dem "Raum". Im Weltraum herrscht ein Vakuum.

Bleib bei der Gastherme. Zieht die ihre Betriebsluft nicht aus einem extra Atemrohr im Kamin?
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Torpert
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Torpert »

Bastelbruder hat geschrieben:Bleib bei der Gastherme. Zieht die ihre Betriebsluft nicht aus einem extra Atemrohr im Kamin?
Die Gastherme arbeitet tatsächlich raumluftunabhängig und zieht ihre Luft am Abgasrohr vorbei durch den Kamin :oops: Danke für den Hinweis :P
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Heaterman
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Heaterman »

Ich hänge kleine Teile, soforn irgend möglich, an Drähten auf, da kommt man dann wunderbar ringsrum ran, indem man nur die Drähte bewegt.
avion23
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von avion23 »

Ich habe das noch nicht ausprobiert. Die Idee ist nächstes mal das zu lackierende Teil in eine Plastiktüte zu packen. Die Spraydose Ebenfalls. Dann von aussen verschliessen. Die Spraydose durch die Plastiktüte packen und drauf. Das ganze für einen Tag stehen lassen und dann erst heraus holen.
sysconsol
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von sysconsol »

Ein Abzug am Lackierkarton ist schon deswegen gut, weil er den Sprühnebel nicht aus dem Karton herauslässt.
Eine Dunstabzughaube ist dafür nicht gleich notwendig - aber wenn sie rumliegt, warum nicht.
Da ist der Sprühnebelfänger (Fettfilter) gleich mit eingebaut.

Ich nutze einen Pappkarton mit Lüfter oben drauf.
Der saugt durch ein Filterfließ.

Die zu lackierenden Teile hängen an dünnen Drähten, welche durch den Karton führen.
Damit kann man sie drehen.

Große Teile (Fahrradgepäckträger) lackiere ich in der Dusche.
Die muss dazu abgeklebt werden (mit Zeitung oder man kauft Folie).
Da wäre dann eine Dunstabzughaube nicht schlecht.

Mit bleibt nur das Befeuchten der Luft (heißes Wasser oder Ultraschallvernebler)
und ein bedachtes Arbeiten mit der Sprühflasche.

Eben wegen dieser ganzen Sauerrei in der Einraumwohnung sind mir Pinsel lieber als Sprühflaschen.
Man kann auch in den Deckel der Sprühflasche sprühen und mit dem Pinsel auftragen.
Ja, das Ergebnis ist anders. Meine Möglichkeiten sind jedoch beschränkt.
sysconsol
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von sysconsol »

Die Idee ist nächstes mal das zu lackierende Teil in eine Plastiktüte zu packen. Die Spraydose Ebenfalls. Dann von aussen verschliessen. Die Spraydose durch die Plastiktüte packen und drauf.
Dann brauchst du noch jemanden, der dir Druck auf die Tüte gibt, damit sie nicht zusammenfällt.
Außerdem kann es passieren, dass die Sicht (durch Farbe auf der Tüteninnenwand) erheblich eingeschränkt wird :)

Sonst gefällt mir die Idee prinzipiell.
Das hat etwas von aufblasbarer Sicherheitswerkbank.
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ESDKittel
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von ESDKittel »

Hab mir aus einem potenten 230V Papst-Lüfter und einem Phenolharzfassadenplattenreststück einen Ablüfter gebaut den ich in das Kellerfenster hängen kann.
Rundherum wird mit Zeitung ausgelegt/abgeklebt, lackiert wird direkt vorm Lüfter, die Abluft wird in den Lichtschacht geblasen. Die reichlichen Spinnenweben dort fungieren als Filter.
Und ja die Öl-Heizung zieht die Luft aus dem Raum, ich lackier halt dann wenn die grad nicht läuft und öffne gleichzeitig die Tür zum und das Fenster im Nachbarraum. Der Durchzug verbessert das Entlüftergebnis außerdem ungemein ;) .

Kleinteile halte ich auch mit Bügeln aus dickerem Rödeldraht oder wenn die Teile Gewinde haben, dreh ich da entsprechende Bolzen als Griff rein.
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ferdimh
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe ja in der Heizung eher ein Feature: Sie macht Luftdurchsatz (wenn sie denn Raumluftabhängig ist) und die Lösemitteldämpfe werden gleich umweldfreundlich abgefackelt ;-)
andreas6
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von andreas6 »

Das wird nicht reichen. Derzeit betreibe ich meine Gastherme raumluftabhängig, weil das provisorische Abwasserrohr-Serverlüfter-Konstrukt zur Beatmung des Brenners nicht ganz in das sonst geschlossene Gehäuse passt. Letztens hatte ich einige kleine Leiterkarten in der Nähe lackiert, es stank stundenlang danach, obwohl die Therme lief und die Lüfter drehten. Zusätzlich habe ich ohnehin eine ständig laufende Abluft mit einem Pc-Lüfter dort. Dort etwas sprühzulackieren wäre nicht sinnvoll. Da braucht es einen großen Lüfter mit richtig Durchsatz.

MfG. Andreas
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Torpert
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Torpert »

Danke für alle Tipps :) ich bleibe dann im Heizungskeller.

Die Drahtaufhängung werde ich beim nächsten Mal probieren.
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reutron
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von reutron »

Viele Anregungen gibt es bei den Modelbauern.....Haltekonstruktionen aus Schweißdraht und Magnete, Tischlackeierkabinen, Drehteller..... ;)
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Desinfector
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Desinfector »

oha so viel Aufwand für Farbe...

Ich werfe mal Pinseln und Tauchen in den Raum
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Torpert
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Torpert »

Ich konnte nicht widerstehen und habe eine sonntägliche Altteileverwertung gemacht. Meine eingelagerte Dunstabzugshaube senkrecht auf den (schon vorhandenen) rollbaren Lackierwagen geschraubt (der Lackierwagen ist bisher für das bereits genannte Lackieren mit Pinsel im Einsatz. Er steht auf Rollen und hat Farben und Lackwerkzeuge gelagert):
Lackierwagen mit Absaugung
Lackierwagen mit Absaugung
Sie bläst hinten frei raus, lässt also alle Luft im Raum und wälzt sie nur um. Ist also keine Gefahr durch den Betrieb im Heizungsraum.

Die Filtermatte, die ich noch da hatte, ist zu dick, dadurch ist das Ergebnis noch nicht ideal. Habt ihr Vorschläge, was ich hier nehmen könnte? :?:
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Toddybaer
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Toddybaer »

Am Ausgang der Abzugshaube einen alten Bettbezug als Filtersack zum aufblasen.
Dafür keinen Ansaugfilter
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ESDKittel
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von ESDKittel »

Dann setzen sich aber die Farbpartikel am Lüfter fest und irgendwann wird der aerodynamisch suboptimal...
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Toddybaer
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Toddybaer »

ESDKittel hat geschrieben:Dann setzen sich aber die Farbpartikel am Lüfter fest und irgendwann wird der aerodynamisch suboptimal...
irgendwas ist ja immer... :)
Wenn das Ding solange hällt bis Ersatz kommt .... reicht doch...

generell scheint mir eine Kückendunstabzugshaube nicht generell dafür vorgesehen, lösemittelhaltige aerosole abzusaugen :)
sysconsol
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von sysconsol »

Solange die Konzentration des Lösemittels in der Luft nicht zündfähig ist...
Und selbst dann wäre die Frage, ob die Luft überhaupt mit dem Motor in Berührung kommt.
Eher nicht.

Für Dunstabzughauben gibt es Filtermatten.
Auch in günstig zum selber zuschneiden.
Die würde ich nehmen.
Oder das Bettlaken davor (saugseitig).
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Bastelbruder
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Bastelbruder »

Ob die Lösemittel durch den Motor gesaugt werden ist vollkommen uninteressant, Abzugshauben beinhalten grundsätzlich Kondensatormotoren. Und ich befürchte sogar daß man sich da Gedanken über elektrostatische (Ent)Ladungen gemacht hat. Bei ausnahmslos allen Modellen aller Fabrikate.
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ESDKittel
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von ESDKittel »

Mir ging es um das Anlagern von Farbpartikeln an den Luftschaufeln, mein Luftikus hat schon gut dicke Krusten ;)

Als Vorfilter sollte Verbandtuch aus abgelaufenen Verbandkästen gehen.
Die letzten die ich geschlachtet hatte enthielten jede Menge dünne dichte Gaze.
Hervorragende fusselarme Putzlappen :D .
duese
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von duese »

Im Bezug auf Lackanhaftungen sollte eine Dunstabzugshaube doch gut sein. Zumindest eine gebrauchte. Vor dem Lackieren muss man doch immer entfetten. Daher gehe ich davon aus, dass auf einem Fett beschichteten Lüfter recht wenig Lack haften sollte. Bzw. leicht abgekratzt werden kann.
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Torpert
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Re: Kleinteile Lackieren - best practice?

Beitrag von Torpert »

Ein "Vileda Dunstfilter" aus dem dm-Markt für 3,45 € hat sich als geeignet gezeigt. Der Lack ist (fast) nur dort gelandet, wo er hin soll - und im Filter :P
Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie lange die Filtermatte durchhält, bevor die komplett dichtlackiert ist.
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