Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Der chaotische Hauptfaden

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Parsifal
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Parsifal »

Was man tun kann:

Umbaukonzept erstellen, am besten mit Sparplan über die nächsten 2 Jahre und unterzeichnen lassen. (Juristisch Safe für dich)
Schalter und Steckdosen checken und bei Bedarf ersetzen, bzw. Kontakte nachziehen. => Haste ja gemacht.
Brandschutzschalter (AFDD) verbauen. => Die sind leider unverschämt teuer, aber damit hättest du den Brandschutz auch bei 2-Leiterinstallation ermöglicht. Brauchst ja zum Glück nicht viele, weil wenig Abgänge ;)
Parsifal
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Parsifal »

Die Idee ist nicht schlecht. Wenn ich günstig an paar AFDD rankomme geb ich bescheid. Vllt. läuft mir so ein Exot mal übern weg.
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ferdimh
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von ferdimh »

Die sind leider unverschämt teuer, aber damit hättest du den Brandschutz auch bei 2-Leiterinstallation ermöglicht.
a) Ich tue mir sehr schwer mich in der Form auf ein Stück Elektronik zu verlassen. Vielleicht lieber in der örtlichen Kirche ein paar Kerzen anzünden? Das ist ein ->ARC<- Fault Detection Device! Einen Leiter der einen auf Glühlampe in Teer macht, erkennt das Teil erst, wenn die brennende Bude einen Lichtbogen zieht.
b) mir leuchtet nicht ein, was Brandschutz mit der Anzahl der Drähte zu tun hat.

Wenn man den Strippen in der Wand nicht traut, kann man meiner Meinung nach beliebig dreckigen Scheiß klemmen, um diese Strippen loszuwerden. Das schließt NYM-Affenschaukeln, Altkabelrecycling mit Dosen zum Anflicken etc pp explizit ein. Gerüchten zufolge hast du da ein gewisses Talent...
Das ist dann zwar kacke und hässlich, aber zumindest habwegs sicher.
Parsifal
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Parsifal »

2 rausziehen und 3 neue nachziehen. ;)
Du bekommst den gelb-grünen nicht einfach so reingeschoben...

Gegen "heiße" Drähte gibts Schleifenwiderstandsmessung und Leitungsschutzschalter. funktioniert auch bei 2-Leitersystem.
Gegen Überschläge gibts eben diese sog. AFDD.
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Desinfector
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Desinfector »

was werden eigentlich so für Preise für Bauteile mit gezacktem Kreuz drauf aufgerufen?

Das könnte die Kosten doch einigermaßen relativieren
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ferdimh
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von ferdimh »

Gegen "heiße" Drähte gibts Schleifenwiderstandsmessung und Leitungsschutzschalter.
Die Schleifenwiderstandsmessung hilft dir nur, wenn der Querschnitt konstant ist, und du die Länge kennst. Wenn da wirklich 1mm² Alu liegt (was ich noch nicht ganz glaube), ist halt bei 6A allerhöchstens Schluß.
Wenn ich nichts weiß, weiß ich nichts. Wenn ich den Zustand der Anlage GENAU kenne, kann ich mich mit genau angepassten Schutzmaßnahmen beschäftigen. Aber einfach mal alles was teuer ist (entweder in Geld oder in Nutzbarkeit (6A Automaten)) dagegenwerfen bringt dich in formale Verantwortung ohne dass du mit ausreichender Sicherheit sagen kannst, dass das sicher ist.
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Mista X
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Mista X »

Naja nicht nur sicher machen, sondern auch ordentlich.
Ich hab im Schuppen schon einen Brechreiz bekommen, wo aus der Dachgaube oberhalb vom OG 3 oder 4 Kabel per Freiflug runterkamen.
Von der Affenschaukelverkabelung die im Schuppen und draußen war, möchte ich mal nicht anfangen.
Auch die teilweise proppevollen Abzweigdosen darf man keinem zeigen.
Absicherung mal hin oder her - die ganze Waschküche und einige Lampen etc. hängen alle an einem L16 Automaten. Wundert mich, dass der noch nicht einmal ausgelöst hat. Wahrscheinlich kommen am Ende nicht mehr 230V aus der Dose sondern nur 200V und naja... der Rest wärmt das Haus.

Meine Frage eben war aber: Wer macht mit bei Spenden oder würde mit anpacken wollen?
Parsifal
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Parsifal »

Welche Querschnitte verbaut wurden und welches Material, das sie man in den Klemmen. Leitungslänge lässt sich ungünstig schätzen. Stillegung vermeiden und juristisches Gap verhindern ist das Ziel.
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ferdimh
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von ferdimh »

Welche Querschnitte verbaut wurden und welches Material, das sie man in den Klemmen.
Wenn du alle findest. Ich habe hier mindestens eine Leitung, die den Sicherungskasten als 3G1,5 verlässt und in der Waschküche als 5G2,5 ankommt (mit 2xL und 2xN)... Dazwischen ist... nichts? Aber irgendwo muss ja da doch ne Dose o.Ä. sein.
Ich behaupte dreist, dass 50% der Leitungen irgendwelche Rätsel aufwerfen werden, weil irgendeine Dose (so denn überhaupt existent) bei einem Umbau in den letzten 80 Jahren versteckt wurde. Dann kann man entweder trotzdem ansaften oder blöd gucken. Beides ist nicht besonders attraktiv.
Parsifal
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Parsifal »

Du bist nirgends auf 1mm² gekommen? Du bist nirgends auf Alu gestoßen?
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video6
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von video6 »

Ich könnte helfen wenn es hier bei mir in der Nähe ist.
Standort?
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Roehricht
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

1mm² und 6A Sicherungen war bis 1945 der allgemeine Standard. Sowas findet man hier heute noch in Altinstallationen. Das 1mm² Leitungsmaterial war allerdings Cu. Sowas hab ich beim Einzug in mein Lager (Bauernhof-Diele) vorgefunden. Das stammte alles von 1920. Das war das Jahr in dem die Bude verstromt wurde.

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Wolfgang
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Mista X
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Mista X »

Standort ist Bad Münstereifel.
Ja es liegen teilweise noch AL Leitungen und das mit den 3x1,5 auf 5x2,5 Rotz gibt es gleich mehrfach.

Ach ja... die Elektrofirma die den Mist dahergemurkst hat ist seit 5 Jahren pleite.
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uxlaxel
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von uxlaxel »

aluleitungen an und für sich stellen kein problem dar, aber die teerisolation ist alles andere als schwer entflammbar. da würde ich nichts mehr anklemmen bzw. dran lassen.
eine spendenaktion zu starten ist der falsche weg. wenn jemand eigentum erwirbt, muss er auch in der lage sein, notwendige repartaturen durchzuführen. als nächstes starten wir eine spendenaktion, damit die bleiwasserleitungen raus kommen und dann der ofen, neue fliesen, dach, fenster, fassade usw.? nee das kann es nicht sein. wenn es schon an 1k€ für sowas scheitert, dann ist doch der termin mit dem gerichtsvollzieher und einer zwangsversteigerung vorprogrammiert. da sind dann die spendengelder weg und ein neuer besitzer lacht sich ins fäustchen.
35k€ als anschaffungspreis für eine immobilie deutet auch auf "schrottimmobilie" irgendwie hin, dass dürfte ein fass ohne boden werden.

... mista_X, zieh dir den schuh nicht an! wenn du da mit gutem willen (kosten sparen) was improvisierst und nachher dort wirklich irgendwas passiert (EhVauOh die ektroheizung, so sparsam so toll ...) und dort die erste steckdose ausgebrannt ist (ich hatte es bereits zwei mal in meiner beruflichen laufbahn, die verkaufen sehr teuer billigsten schrott) und irgend ein scheiß wirklich feuer fängt, wirst du in haftung genommen. dann fragt niemand mehr, ob du wohltätig warst oder wie. auch die betroffenen sehen nur ihr verlorenes hab und gut und wollen das irgendwie wieder. an personenschaden möchte ich erst gar nicht denken. diese rechtsfolgen, die dass haben kann, sind zwar sehr OT, aber das kann dir wirklich passieren. hochachtung dass du helfen möchtest, aber entweder richtig (nach aktuellem stand der technik, mit allen vorschriften usw.) oder gar nicht.
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Bastelbruder
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Bastelbruder »

Mista X hat geschrieben:Standort ist Bad Münstereifel.
Ja es liegen teilweise noch AL Leitungen und das mit den 3x1,5 auf 5x2,5 Rotz gibt es gleich mehrfach.

Ach ja... die Elektrofirma die den Mist dahergemurkst hat ist seit 5 Jahren pleite.
Ich denke mal daß der Monteur keinen Fehler gemacht hat. Er hat bloß irgendwas erweitert und streng nach Vorschrift ab "seinem" Speisepunkt die empfohlene Leitung verlegt. Die Leitungssicherung hat er wohl nicht upgegradet.
Daß das Murks war möchte ich ernsthaft bestreiten! Ziemlich sicher hat er auch die Empfehlung gegeben, alles "davor" zu restaurieren, wofür es dann aber keinen Auftrag gab.
Robby_DG0ROB
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es werden schon etliche Elektriker hier auf die Misstände und Mängel aufmerksam gemacht haben, aber sie hatten eben nur punktuell auszuführende Tätigkeiten und der Rest ging sie nichts an. Wie schon mehrfach angemerkt, ist hier mit "Löchern stopfen" nichts zu machen, sondern eine großflächige Sanierung angesagt, die möglicherweise sämtliche technischen und baulichen Einrichtungen betrifft. Sicher, das kostet, aber dafür war ja der Kaufpreis überschaubar. Wenn der Eigentümer das nicht einsieht, muss er eben so weiterleben, aber dann darf man nicht auf weiteren Pfusch hoffen. Im Prinzip waren ja schon die letzten Umbauten nicht mehr durch den Bestandsschutz gesichert, sondern hier galt "entweder richtig oder gar nichts".
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Toddybaer
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Re: Altes Haus - BJ 1700 und der Murks eines "Meisters"

Beitrag von Toddybaer »

Aaaalos,

mal ein billiges Konzept aus dem Ärmel schütteln. Meine Oma hat immer gesagt, erst muss es schlechter werden, bevor das besser wird.
Ausschalten,arbeitet sich entspannter. Wir ignorieren die vorhandene Installation und machen alles neu, wird kaum teurer aber man hat was anständiges.
Neue Verteilung, (dank neuer TAB so um die 1000E) Steckdosenleiste unter den Neune Schrank für die Erstversorgung mit Verlängerungsleitungen und Bauleuchten.
2 oder 3 Tage dann auswärts essen oder grillen. Man kann ja auch was vorbereiten das in der microwelle warm wird.

Neue Zuleitungen in die Küche bringen.
Leitungsverlegung durch z.B. Dachboden, abseiten, Zwischendeckenfädeln. Mit M16er KuPa Rohr kommt man, aus eigener Erfahrung bis 21m weit.
Oder auch ganz gut über die Flure und später dann verkleiden, wenns hübscher werden soll, sonst Kanal.

Dann die anderen Zimmer. Hier Kreativität in der Stromkreisaufteilung walten lassen und eher die Last im Auge behalten. Wenn die Verlegung einfacher ist, kann man auch mal die Staubsaugersteckdose im Flur von der Küche abnehmen. Und die Beleuchtungszuleitung für manch kleinen Raum kann man mit über die Kreuzschaltung im Flur versorgen.
Vielleicht nicht besonders schön, aber normenkonform und preisgünstig. Auch die Steckdose für das Telefon kann mit an LIcht.

Verlegung vornehmlich im AP Kanal. "Gewiss" Fußleistenkanäle sollen günstig sein. Steckdosen für Sparfüchse dann einfache AP Steckdosen über den Kanal setzen. Und nicht die zum Fußleistenkanal passenden Steckdosen
Beleuchtung auch mal über Wandleuchten von unten mit Kanal versorgt nachdenken. Oder Stehleuchten in geschalteten Steckdosen. Oder indirekte Beleuchtung. Im Schlafzimmer über dem Kleiderschrank und/oder am Kopfende vom Bett ganz nett. Hab ich selber :)

Nochbilliger, wenn man die Stunden nicht bezahlen muss, Kabel einfach auf die Wand nageln. Vielleicht nicht unbedingt im Wohnzimmer aber im HWR oder Keller durch aus machbar.

Im OG vielleicht einfacher eine kleine UV anstatt dort mehrere Zuleitungen hochzulegen. (hier würde ich sogar die Norm verlassen und anstatt der geforderten 10mm2 auf 6 oder sogar 4mm2 gehen)
Waschmaschine Trockner, kann man auch mit 5x2,5 versorgen und dann in 2 Stromkreise aufteile. Muss man nur ein Kabel verlegen. Zur Not, wenns garnicht anders geht, könnte mann das vielleicht auch noch für die Küchensteckdosen machen.

Küche über der Arbeitsfläche unter den Schränken macht sich BR-Kanal auch ganz gut.
Alte Leitungen nur dort wieder nehmen, wo´s nicht anders geht, und vertretbar ist. Also auf jeden Fall mit PE in irgend einer Farbe. Und Leitung mit gutem Isolationswiederstend und man sicher über die Leitungsführung ist.
Vielleicht für leitungen in gefließten Wänden. Oder mal eine Deckenlampe

So oder so ähnlich....
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