Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Der chaotische Hauptfaden

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berlinerbaer
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von berlinerbaer »

Leises summen ist ok.
4A ist besser als eine Drahtbrücke, vorm endgültigen Zusammenbau würde ich aber noch eine passende besorgen, ist ja preislich durchaus im Rahmen.

Du kanns das Netzteil erstmal mit einem Autoscheinwerfer testen, die Last passt ja recht gut.
Wenn es unter Last längere Zeit geruchlos und kühl läuft, kannst Du ohne Bedenken auch den switch wieder anschließen.
chico
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von chico »

Naja - geruchlos ist relativ. Der verschmorte Gestank hat sich in der Platine festgesetzt :D Auch nachdem ich alles entfernt habe.
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ferdimh
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von ferdimh »

Dass das Netzteil ohne Last fiept, ist fast normal. Es ist sehr schwer, den Regler bei so wenig Last stabil zu bekommen (dem Ding fehlt jede Möglichkeit, die Ausgangsspannung kontrolliet nach unten zu korrigieren). Die Standardlösung für dieses Problem (fetter Widerstand über den Ausgang) wird aus Energiespargründen nicht mehr gerne gesehen.

Bei ganz neuen Netzteilen wird diese Schwingung sogar absichtlich provoziert - ein Schaltwandler, der 1% der Zeit mit 50% Last läuft und den Rest der Zeit gar nicht, ist viel effizienter als einer, der permanent versucht 0,5% Last zu realisieren (Dabei treten viele Schaltvorgänge auf und Schalt- und Ummagnetisierungsvorgänge brauchen (fast) die gleiche Energie - egal ob man jetzt 60W oder 10mW überträgt).
chico
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von chico »

Switch funktioniert. Habe das Netzteil angeschlossen und einen Port angeschlossen. Gehäuse ist noch offen, Wärmeabstrahlung hält sich im Rahmen. Läuft jetzt 50 min. TCP Pakete ohne Errors, Management ansprechbar. Sieht alles gut aus.
Was mich nachdenklich macht ist die Tatsache, dass das original Netzteil wohl ein offenes war und an anderer Stelle saß. Da, wo das Netzteil jetzt sitzt, kann die Wärme natürlich nicht so gut weg.
AT-9000-mod.jpg
Außerdem scheint das Implantat alt zu sein, da es noch 110V/220V ist.
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video6
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von video6 »

Alles gut manche NT surren ohne Last.

Ich würde zusammenbauen.

Hab auch etliche Netzteile gefixt das mit den Fehlerbeschreibungen passt wie Arsch auf Eimer.

OT:ich ich liebe die Kommentare
"Hindenburg" und CO :-)
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Hightech
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Hightech »

Für den Laien ist es nicht klar, warum die XY Kondensatoren "nur" für die Zulassung (ce Kennzeichnung) eingebaut werden.
Klartext wäre, die Hersteller sparen gerne an den Bauteilen und nehmen die geringe Funktionszeit der Bauteile wissentlich in Kauf.
Diese über diese billigen Kondensatoren freut sich der Frickler, kann er doch für 10Cent ein Bauteil tauschen und ein Augenscheinlich defektes (teures ) Gerät reparieren. Mich eingeschlossen.
chico
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von chico »

Der Switch läuft jetzt mit geschlossenem Geäuse seit 40 Min. Abwärme ist im Bereich des Netzteils absolut ok.

Ich danke Euch allen herzlich für die prima Hinweise und Unterstützung. Endlich habe ich mehr Gigabit Ports im Layer-2, 12 Ports waren auf Dauer nervig.

P.S. Ich habe die 4A Sicherung drin gelassen.
Gruß
chico
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Desinfector
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Desinfector »

ich würde trotz Optokoppler undd co auch immer damit rechenn,
dass nicht nur ein Netzteil blöd ist, wenns darin knallt.

der Tipp mit dem Labornetzteil oder Vorwiderstand ist da eigentloich schon echt Gold wert.
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Bastelbruder
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Bastelbruder »

Das Surren kommt zustande weil das Netzteil mangels Last im Aussetzbetrieb arbeitet. Ist nicht Lebensdauerbeeinträchtigend.
shaun
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von shaun »

Wenn es an der Stelle knallt, sprich einer der X-Kondensatoren, sind Folgeschäden ausser durch Flamme/Hitze und abgesprengte Teile eigentlich nicht zu befürchten.

>Die Hindenburgvariante ist wirklich die unüblichere Sterbemethode dieser Kondensatoren.

Naja. Bei den transparenten Rifa-Teilen ist das der Standard. Gerne genommen in diversen U-Elektronikgeräten, aber auch Studiotechnik von Studer etc. Viel Qualm und viel stinkende braune Brühe.
Robby_DG0ROB
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Das Surren/Summen ist das Schwingen der Regelschleife, was sich in einigen Bauteilen durch Elektrostriktion in mechanische Schallschwingungen umwandelt. Schließlich haben wir es nur mit einer stupiden Zweipunktregelung zu tun, die über die Helligkeit der Optokopplerdiode, je nach Strom über die Referenz (gern genommen TL431), den Schaltregler eine Stellgröße über den Optokopplerausgang zuführen, der dann wiederum die Primärstromkreis beeinflußt.
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eJunkie
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von eJunkie »

X Kondensatoren können aber auch wirklich spektakulär Rauchen statt langsam und unauffällig zu sterben. So letztens bei meinen Tek Oszi geschehen - ich musste eine halbe Stunde lüften bis die Bude nicht mehr gestunken hat. Richtig fieser, dichter Qualm in rauen Mengen. Wie eine Nebelmaschine :evil: Interessanter weise sah innen alles Top aus und die Kiste lief danach noch prima (ich habe sie wieder besaftet weil es keine Hinweise durch Kokelspuren gab). Der Kondensator hatte aber beim genauen Hinsehen viele haarfeine Risse.
Robby_DG0ROB
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Mir ist beim Surge/Ringwave mal ein X-Kondensator aufgebrannt und da ist eine grau/braune Pampe rausgequollen, die dann fest wurde. Gab keinen Kurzschluß, sondern nur diesen eigentümlichen Effekt.
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ferdimh
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von ferdimh »

Schließlich haben wir es nur mit einer stupiden Zweipunktregelung zu tun, die über die Helligkeit der Optokopplerdiode, je nach Strom über die Referenz (gern genommen TL431), den Schaltregler eine Stellgröße über den Optokopplerausgang zuführen, der dann wiederum die Primärstromkreis beeinflußt.
Das ist aber keine Zweipunktregelung, denn es gibt auch Zwischenwerte zwischen Vollgas und Aus. Es fehlen nur sinnvolle Zwischenwerte zwischen "2%" und "Aus.
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Bastelbruder
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von Bastelbruder »

ferdimh hat geschrieben:Es fehlen nur sinnvolle Zwischenwerte zwischen "2%" und "Aus.
Ich behaupte mal ganz frech: Die Zwischenwerte zwischen "2%" und "Aus" sind mit der voreingestellten Schaltfrequenz nicht sinnvoll realisierbar. Just in dem Moment macht der "grüne" Regler gezwungenermaßen das einzig Richtige: Die vorgegebene minimale Einschaltzeit wird eingehalten, die Speicherdrossel demzufolge etwas zu hoch aufgeladen und die daraus erfolgende Ladung des Ausgangskondensators ist etwas zu hoch. Oh! Hoppla,zu viel Spannung! Also wird das Wandeln eingestellt. So lange, bis die Last die Spannung wieder in den genehmen Bereich gebracht hat. Beim nächsten Impuls passiert dasselbe. Diesen Modus nennt man Aussetzbetrieb. Die effektive Schaltfrequenz ist abhängig von der Takterzeugung entweder ein ganzzahliger Bruchteil der konstant(geglaubt)en Taktfrequenz - oder die Taktfrequenz reduziert sich entsprechend. Das ist der heutzutage bevorzugte "Green Mode" gegenüber der wesentlich leistungshungrigeren Frequenzsteigerung freischwingender Billigstwandler die ohne Last tatsächlich die Frequenz soweit erhöhen bis die minimal mögliche Speicherenergie von den Schaltverlusten gefressen wird...
urmel
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Re: Im Switch Netzteil abgeraucht - Weiss jemand Rat?

Beitrag von urmel »

Die typischen kleinen Schaltnetzteile etwas besserer Bauart ranken sich gehäuft um den UC2842 und seine Artverwandten. Der regelt sogar relativ gut, geht aber irgendwann in den Aussetzbetrieb bei kleiner last. Das IC ist ein Current-Mode-Regler. Ist übrigens recht brauchbar und basteltauglich. Durch die Stromregelung ist das dann auch unbedingt kurzschlussfest bei korrekter Auslegung. Wenn das Netzteil aber irgendwie so ein windiger Sperrschwinger-Verwandter mit grad nur ein, zwei Transistoren ist, sollte man die ca 10€ für ein kleines Meanwell eventuell doch in Betracht ziehen. Stichwort MW LRS-35-12.
Die Chinakracher gibt es halt in allen Varianten von "ganz ok" über Stromschlaggefahr bis "brennt bestimmt"
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