Gebrauchtwagenfrage

Der chaotische Hauptfaden

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Lötfahne
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Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Lötfahne »

Da mich der smart inzwischen den letzten Nerv (und Geld) kostet , denke ich inzwischen über eine radikale Umkaeffzettierung nach.

Nicht lachen, ich hab den hier im Auge:
http://angebote.autoscout24.de/Volkswag ... -239819595

Kann man sowas kaufen?
Wie sieht es mit der Standfestigkeit der Automatik aus- das ist eine 3-Gang AT, richtig? Tendenziell ist der Verbrauch bei sowas ja höher als mit einem Schalter?
Es geht jetzt nicht um die Grundsätzlichkeit des Kfzs als solchem, sondern weil ein 2er Golf mein 2tes Auto war und ich den heute noch hätte, wäre da nicht ein besoffener Elektromeister final eingeschlagen.

Soweit ich weiß sind die Motoren ja unkaputtbar, wie ist es mit dem Rost?
Ich bin es u.a leid, mich außer beruflich bewegten Fahrzeugen, die nur noch aus unberechenbarer Elektronik bestehen, mich auch noch im privaten Bereich mit sowas herumzuärgern.
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käferthias
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von käferthias »

Rost war beim zweier iirckein Problem, weil ausreichend Hohlraumkonserviert. Allerdings sollte das nach 26 Jahren mal erneuert werden. Der Preis von dem Auto ist allerding nicht von Pappe...

Nachteile: H- Kennzeichen erst in 2 Jahren möglich, keine grüne Plakette. Den Automat kann ich nicht einschätzen.
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Hightech
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Hightech »

So einen alten Rosteimer würde ich mir nur kaufen, wenn ich das Geld zuviel habe und es als Sammlerstück in die Vitrine stelle.
Für den Alltag ist das nichts.
Die Technik hat doch seit dem einige Fortschritte in der Haltbarkeit und Zuverlässigkeit gemacht auch wenn mehr Elektronik verbaut wurde.
Für so viel Geld bekommt man einen soliden Gebrauchten den man noch 8-10 Jahre im Allteg bewegen kann, ohne jedes Mal beim TÜV zu bangen.
Da mal beim ADAC in die Pannenstatiskik schauen welche Modelle da wenig auffallen und warum.
Ein 5 Jahre alter Gebrauchter in der kleinen Klasse hat für die Kohle schon einiges zu bieten.
Nur sollte man schauen das der nicht zu viel Schnickschnack hat.
Ohne ABS, Klima, Airbag ? Nein danke die Zeiten sind vorbei.
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Heaterman
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Heaterman »

Als Alltagsauto zu schade, gibt mal einen 1A-Youngtimer ab. Bekannter hat sowas in der Garage als Sommer-Spaßauto. der Motor ist unverwüstlich.
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Botanicman2000
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Botanicman2000 »

Hallo

in welcher Preislage soll denn Investiert werden?

Aus welcher Ecke kommst du?
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PowerAM
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von PowerAM »

Der geforderte Preis ist fuer einen gut erhaltenen Youngtimer mit belegbarer Historie und bewiesener Laufleistung angemessen. Sicherlich kann man fuer das Geld auch Klein- bis Kompaktwagen kaufen, die ihrerseits die zeitgemaessen Sicherheitsbasics wie ABS-Bremse, Servolenkung, wenigstens zwei Airbags, Seitenaufprallschutz und Gurtstraffer sowie eine Karosseriesteifigkeit mitbringen, die einem die Chance zum Ueberleben eines Unfalls mit mehr oder weniger starken Verletzungen bieten.

Zum vorgeschlagenen Automatik-Golf: Die Golf II-Karossen gelten als robust, die Korrosionsvorsorge im sichtbaren und unsichtbaren Bereich zeigte sich lange Jahre sehr widerstandsfaehig. Alle verwendeten Materialien duerften seit der Zeit ihres Aufbringens aber ausgehaertet sein und daher droht die Gefahr, dass die eingebrachten Schichten rissig und sproede werden und ihre Schutzwirkung nachlaesst. Damals ist in grossem Stil Wachs verwendet worden, was loesemittelhaltig war und seine Elastizitaet sowie Kriechfaehigkeit durch dieses Loesemittel erhalten hat. Von dem duerfte alles ausgegast sein, diese Eigenschaften sind also nicht mehr vorhanden. Bei guter Basis bietet sich eine mehr oder weniger aufwendige Nachkonservierung der Hohlraeume an. Beim Golf II bitte auch die Radhausverkleidungen rausnehmen, dort richtig sauber machen und die Bereiche von den Saeulen zum Schweller hin nachkonservieren. Stossfaenger abnehmen und dort nachsehen, wieviel Konservierungsbedarf es gibt. Hinten sind die Endspitzen der Kotfluegel, die Laengstraeger und der Anschluss vom Boden- zum Heckblech ansehenswert. Der Unterbodenschutz ist kautschukbasiert aufgebaut und duerfte inzwischen ebenfalls bretthart sein. Nachteilig ist, dass man Unterrostungen nicht sieht, bevor der Unterbodenschutz keine Beulen wirft oder aufplatzt.

Mechanisch galten die Golf II als nur minimal anspruchsvoll, man kann die normalen Wartungsaufgaben bei vorhandenen Moeglichkeiten und -fertigkeiten selbst erledigen. Die Elektrik ist simpel, hat aber ein paar Stellen, an denen das Alter an der Performance nagt. Das Licht fuer die Frontscheinwerfer geht ueber Licht- und Lenkstockschalter, ueberall gibt es ordentlich Spannungsabfall. In Verbindung mit der ohnehin nicht ueppigen Lichtabgabe der H4-Lampen aus den Scheinwerfern ist eine Fahrt bei Dunkelheit auf regennassen Fahrbahnen kein Genuss. Es gibt Umbaumoeglichkeiten, die das aendern. Beliebt war auch der Einbau der Scheinwerfer vom Jetta II, aus denen doch recht anstaendiges Licht kam. Ob das als zeitgenoessischer Umbau mit Hinblick auf die vom Alter und Zustand her durchaus moegliche H-Zulassung noch durchgeht? Wahrscheinlich nicht, da diese Umbauten erst in den 1990ern modern wurden.

Als Alltagsauto wuerden mich die fehlenden Sicherheit-Basics stoeren, auf eine ABS-Bremse wuerde ich nicht mehr verzichten wollen. Zudem ist die Automatik einerseits Steinzeittechnik und verbrauchssteigernd, andererseits bietet sie ein gewisses Ueberraschungspotenzial fuer Defekte, die durchweg Werkstattarbeit werden duerften. Den regelmaessig faelligen Oelwechsel am Automatikgetriebe koennte man noch selbst machen, mehr geht daran schon nicht mehr. Automatikgetriebe unterliegen prinzipbedingt einem gewissen Verschleiss, er ist hoeher als bei einem Schaltgetriebe. Das waere im Defektfall zumindest derzeit noch recht problemlos als gebrauchtes Austauschteil zu bekommen, die Kupplungen dafuer kosteten nicht die Welt.

Der 1.6er Achtventiler, den es mit 70 bis 75 PS gab (je nach Auslieferungsland), laesst sich selbst geschaltet bei ueberwiegenden Landstrassenfahrten mit 6 bis 7 l Benzin fahren. Superbenzin muss es nicht zwingend sein, es gibt aber zumindest hier nichts anderes mehr. Ethanol ging in diesen Motoren bis E60 praktisch ohne Auffaelligkeiten, E85 mit Startschwierigkeiten bei unter +7 Grad auch noch. Dafuer passt die Beduesung dann aber nicht mehr, der Motor wird zu mager betrieben. Bis E50 oder E60 passt es gerade so. Die gleichen Fahrzeuge mit 1.6er Motor und Automatik fangen bei etwa 7,5 l Verbrauch an, bei reinem Stadtverkehr sind bis 10 l normal. Handgeschaltet waeren es innerstaedtisch zwischen 7 und 7,5 l. Zum Autobahnfahren taugt die Automatik auch nicht, ab Tempo 120 liegt das Drehzahlniveau fuer diese Motoren zum noch einigermassen sparsamen Fahren bereits zu hoch.

Falls es unbedingt ein Golf II als Alltagsauto sein soll, dann wuerde ich zum 1.3er mit durchaus lebendigen 55 PS aus den Baujahren 1988 bis 1991 greifen. Er hat dann zwar auch praktisch nie eine Servolenkung oder ABS-Bremse, dafuer aber einen selbst aus heutiger Sicht noch vergleichsweise modernen Motor. Er verfuegt ueber eine Multipoint-Kraftstoffeinspritzung. Sie erlaubte eine genauere Kraftstoffdosierung und damit eine spuerbare Verbrauchsreduzierung. Die 55 PSer profitieren, verglichen mit heutigen Fahrzeugen gleicher Groesse, von einem geringen Fahrzeuggewicht. Wenn man bereifungsmaessig zurueckhaltend bleibt, dann kann einen der Motor trotz auf dem Papier ziemlich geringer Leistung mit auch heute noch ausreichender Zuegigkeit ueberzeugen. Wenn man ihn sparsam fahren will, dann ist ein 1.3er mit 5,7 bis 6,3 l durchaus ordentlich fahrbar. Fuer den 1.3er Motor spricht auch, dass die Kfz-Steuer fuer einen Euro 1er auch ohne Mini-Kat oder Kaltlaufregler noch ertraeglicher ist als fuer einen 1.8er als Euro 1er.

Wissen sollte man allerdings auch, dass es ihn praktisch nie mit mehr als 4 Gaengen gab und das Drehzahlniveau zum Autobahnfahren damit auch schon ziemlich hoch liegt. Die Geraeuschdaempfung des Innenraums ist aber auch heute noch zeitgemaess, ein Golf II faehrt sich auch heute nicht unkomfortabel. Das Preisniveau bei normalen Ersatzteilen ist billig, streut qualitativ inzwischen aber ziemlich stark. Karosserieteile werden langsam teuer, Innenraumteile gibt es nur noch gebraucht und deren Erhaltungszustand wird von Jahr zu Jahr schlechter. Rechnen musst Du damit, dass die Polsterung des Fahrersitzes inzwischen dank des Alters bei taeglicher Nutzung schneller verschleisst als ueblich. Die Sitzstoffe halten meist aber und so bietet sich die Moeglichkeit, die Sitze beim Polsterer wieder instandsetzen zu lassen.

Vom Golf III wuerde ich dagegen die Finger lassen! Die ersten Baujahre waren gruselig, man sah die Wutausbrueche des Rotstifts ueberall. Ploetzlich konnte der Golf wieder rosten, die Verarbeitungsqualitaet wurde erst ab Modelljahr 1995 etwas besser und kam erst zum Ende des Produktionszeitraums dieser Generation wieder auf das Niveau der guten Golf II-Baujahre. Ich wuerde den Blick noch etwas auf Jetta II und gleich alte Passat erweitern. Jetta II fanden sich bei gleichem Alter und gleichem Preis i. d. R. in besserem Erhaltungszustand. Haeufig bekam man auch fuer das Geld, das ein gebrauchter und kahler Golf als CL-Kassengestell kosten sollte, einen deutlich angenehmer ausgestatteten GL-Jetta. Betrachtet man beide im direkten Vergleich, so faellt einem der Unterschied schon sehr deutlich auf. Bessere Sitzstoffe, ein schickerer Armaturentraeger, Ablagen an den Tueren und unter dem Armaturentraeger, abhaengig vom Motor Drehzahlmesser oder grosser Analogwecker und i. d. R. hatte der Jetta dann als GL auch vier Lautsprecher sowie ein besseres Radio. Beim Jetta haeufig vorhanden: Ein Stahlschiebedach mit mechanischer Betaetigung, das bei minimaler Pflege keine Probleme mit Undichtigkeiten oder Versagen der Kurbelmechanik hatte.

Einen Blick wuerde ich auch auf die Passat B3 oder B4 werfen. Als Kombi heute noch gefragt, gesucht und selbst uralt und mit hohen Laufleistungen noch vergleichsweise teuer. Limousinen bieten komfortables Fahren mit ueberschaubarem Kostenrahmen. Ich wuerde auch hier einen Bogen um die Automatikgetriebe machen und einen der bewaehrten 1.6er oder 1.8er Benziner nehmen. Die sollten, allein schon wegen der Kfz-Steuer, mit Kaltlaufregler oder Mini-Kat nachgeruestet werden. Die 1.8er mit nur 75 PS sind Dauerlaeufer, fahren sich aber laengst nicht lahm. Ihnen fehlt nur obenrum der Durchzug. Mit dem 1.8er und 90 PS haette man eine aus heutiger Sicht sogar noch zeitgemaesse Motorisierung. Verbrauchsmaessig liegen sie zwischen 6,5 und 7,5 l im gemischten und etwa 8 l im reinen Stadtbetrieb. Der Innenraum wirkt beim Passat im Vergleich zum Golf um mehr als eine Klasse hochwertiger, die Sitze waren erheblich komfortabler und die gesamte Sitzposition im Passat ist ebenfalls deutlich besser als im Golf II. Optisch sind die Passat-Innenraeume der genannten Baureihen dem Golf III recht aehnlich, sie sind also nicht mit den Plastiklandschaften des Golf II zu vergleichen. Technisch gelten sie als beherrschbar und mit wenig Aufwand bei Pflege und Wartung auch als sehr zuverlaessig. Alle (Golf II, III bzw. Passat B3/B4) haben gemeinsam, dass sie fuer Heimwerker nicht diagnosefaehig sind bzw. die zur Verfuegung stehenden Diagnosemoeglichkeiten keine besonders grosse Aussagekraft haben.
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uxlaxel
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von uxlaxel »

moin,
ich persönlich würde von so einem alten automatikgetriebe tunlichst die finger lassen. bei dem alter ist es nur eine frage der zeit, daß sich das von selbst auflöst. ich durfte schon mal 2k€ in eine reperatur eines automaticgetriebe stecken. wenn ich die aussage des spezialisten richtig verstanden habe, werden alle diese triebe nie sehr alt bzw. müssen pauschal eigentlich überarbeitet werden. das hat was mit aushärtenden dichtungen zu tun....
mir kommt nie wieder ein (alter) automatic auf den hof!!!

zum golf-2 allgemein: das ist ein fahrender sarg!
was sicherheit angeht, hat der quasi nur sicherheitsgurte, sonst nix.
wenn du mit dem karren irgendwo nen chrash hast, stehen die chancen deutlich schlechter, als z.b. golf-3 (das war nen riesen schritt nach vorne!)
golf-3 rostet dafür wieder wie sau (die älteren).

ich persönlich fahre jetzt nen opel-astra, der ist total pflegeleicht.
der skoda fabia ist zwar bissel "rentner-auto", aber auch echt was feines. meine bessere hälfte, nen kumpel, gafu (aus'm forum) und ne bekannte (die will den jetzt verkaufen, ggf. PN) fahren den und sind äußerst zu frieden.
lg axel
Osttiroler
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Osttiroler »

Moin

Meine Freundin hat auch einen Fabia I Kombi. Mich fasziniert immer noch die 1,4 TDI Maschine mit 75PS, die bei "normaler" Fahrweise keine 4 Liter braucht und das Auto mit zwei Insassen dennoch zB. mit knappen 100 Sachen über den Berg herauftreibt bei um die 10% Steigung.
Ich weiß jetzt leider nicht genau, wie das in Deutschland mit dem Diesel ausschaut von wegen Steuer und so aber verbrauchsmäßig fährt der vielen um die Ohren und zieht recht gut.

Meine Schwester hat den Fabia II Kombi, ist auch sehr zufrieden, bis auf den Verbrauch vom 1,2Liter Benziner... Aber der Diesel war ihr ja zu laut, was ich nicht wirklich verstehe.

lg Lukas
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Smily
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Smily »

Ich habe mich mittlerweile den schinukken verschrieben..
Fahre einen mitsubishi spacestar (den alten) und kann eigentluch nur positiv berichten.
Solange man keinen gdi motor drinn hat, gehen die teile fast nie kaputt. Rost ist überhaupt kein thema, der will nach 13 jahren immer noch nich gammeln.
Ist sehr wartungs und bastler freundlich. Man kommt über all ran ohne ne halbe stunde plastikmüll abzubauen.
Nun die schwächen des wagens:
Er will 8 liter auf 100km sehen (was mich bei der größe nicht stöhrt)
Die federdomlager darf mann alle 2 bis 3 jahre austauschen ( ist aber ne sache von einer stunde wenn man etwas geübt ist) kostenpunkt beim selber reinbauen 23€. Geschenkt.
Und die hinteren bremsklötze sollte man etwas im auge behalten mangels verschleißanzeige.

Ansonsten viel platz, zieht anständig, robust, und der 1.6er lässt sich drehzahlmäßig fast wie n diesel fahren.
(Mit 1500 touren gemütlich im 4. Gang durch die stadt ohne rucken und stottern
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Desinfector
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Desinfector »

als Gebrauchtwagen kann man eigentlich vieles nehmen.
ausser man ist natürlich hersteller- oder gar modellfixiert.

Beim Km-Stand kann man heute eher von geschummelt ausgehen, als echt, aber das will die Industrie ja nicht anders.
worauf man daher achten muss, steht tonnenweise im Web.

wenn man zuviel Geld hat und in den ersten 2 Jahren 5bis20k-EUR (je nach Neuwagen-Modell) Verbrennen muss, nur zu.
da halte ich es für sinnvoller, beim Gebrauchtwagen prophylaktisch gleich alle Stoßdämper zu tauschen.
mit den danach dann möglicherweise nötigen Reparaturen kommst immer noch billiger weg als mit nem Neuwagen.
und vom gesparten Geld ist 'ne gut ausgestattete Werkstatt drin.

und mal ehrlich, bei älteren Autos bastelt es sich auch viel ungezwungener :D
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ferdimh
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe das so: der TE will sich einen Golf II kaufen, dann soll er sich nen Golf II kaufen.
Dass das ein fahrender Sarg o.Ä. ist, ist da vermutlich eher weniger relevant.
Also: Die Golf II, die ich in letzter Zeit gesehen habe, waren alle ziemlich übel runtergeritten. Da sollte dir in jedem Fall klar sein, dass die Karre ein Restaurationsobjekt ist, bevor sie fährt. Die beste Erzählung war ein Leck im Heizungswärmetauscher...
Von Automatik würde ich die Finger lassen.
a) Finde ich das Fahrverhalten besonders bei alten Getrieben absolut zum Kotzen.
b) Ist das ein potentiell fehleranfälliges und schwer reparables Stück Technik.
Ich würde nach einem ohne Automaikgetriebe Ausschau halten. Ansonsten hat der Golf II schon in gewisser Weise "Kultstatus", was durchaus ein Grund sein kann, einen zu besitzen.
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Finger
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Finger »

Ich werfe da nochmal das Stichwort "modernde Elektrik" in den Raum. Das ist ein ziemlicher Schwachpunkt bei dem alter des Fahrzeugs. Und ja: die alten Automatikgetriebe waren eine Katastrophe. Ich habe eine zeitlang solche Dinger in verschiedenen Konfigurationen fahren müssen. Schon damals wirklich nicht gut.
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schrotti
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von schrotti »

Mein Rat:
Nehmt euch beim Gebrauchtwagenkauf am besten einen Kfz- Meister oder
Kfz-Mechaniker mit, der die Karre im Vorfeld begutachtet. Nicht das ihr
eine ausgelutschte Zuckelpinne kauft und sich die Werkstatt auf euer
Geld freut. Es ist nur ein gutgemeinter Rat.
LG Schrotti
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Nicki
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Nicki »

Wenn man mal von den asozialen Steuersätzen absieht, sind bei alten Autos imho Diesel die bessere Wahl - sind nicht so viel sparsamer geworden und die Technik ist je nach Hersteller mangels Elektronik robust.
Für knapp 70 PS reichen dem Yaris XP9 selbst bei überwiegendem Stadtverkehr 6l/100km, außerorts sind auch mal die offiziellen 4,4 drin; über etwa 7 habe ich ihn auch mit viel Prügelei auf der Autobahn nicht bekommen.

Der 190D braucht für 72 PS um die 6l Diesel/100km; ein A180 (wenn auch mit 30 PS mehr) ist nicht minder durstig.
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Peppo
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von Peppo »

Finger hat geschrieben:modernde Elektrik"
Hab ich hier grade gelacht :lol: in der Tat weder Fisch noch Fleisch, Elektronik wäre ja auch gelogen.
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gafu
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Re: Gebrauchtwagenfrage

Beitrag von gafu »

Osttiroler hat geschrieben:Moin

Meine Freundin hat auch einen Fabia I Kombi. Mich fasziniert immer noch die 1,4 TDI Maschine mit 75PS, die bei "normaler" Fahrweise keine 4 Liter braucht
.

Der 1.9er braucht komischerweise eher weniger Diesel als mehr, und wird wegen dem besseren Drehmoment empfohlen. So jedenfalls wurde vielfach berichtet, und auch der millionen-fabia ist der 1.9er (mit unter 4 liter verbrauch).

Wenns nur ein kleines fortbewegungsmittel sein soll, ist robuste störungsarme technik wohl im renault twingo, peugeot 106 oder auch im nissan micra und opel corsa "B" zu finden. Ich kann auch vom 1.3er skoda felicia (mit dem favorit-motor 136b) positives berichten.

Wenn mans "für länger" haben will, kommt aber sicher etwas neueres als ein 18jähriges fahrzeug in betracht. Für mich ist es dann der fabia 1 geworden, der ist von der elektronik her noch überschaubar (kein "can.bus-fahrzeug", sondern richige fette kabelbäume. nur die grossen steuergeräte untereinander reden über can, die restliche verkabelung ist noch herkömmlich). Diesel ist für wenigfahrer nicht lukrativ. Die "basismotoren" sind meist technisch "bewährt" (also veraltet) und somit von den kinderkrankheiten geheilt und bieten wenig überraschungen.

Und dabei ist immer zu erwähnen: für Autos die es schon ein paar jahre gibt, ist die onboard-diagnose nicht nur ein fluch, sondern man bekommt "für billig" schon lesegeräte und viele viele informationen. Selbst mit einer simplen fehlernummer und ein paar internetforen und ein paar stunden zeit kann man sich schon ne liste machen, was die gängigen ursachen für den fehler sind, und systematisch die "3 möglichkeiten" ausschliessen. Oft kommt man damit um teure reparaturen herum (wo die werkstatt gerne komplette steuergeräte für paar hundert ocken tauscht, obwohl am ende nur ne kaputte sicherung war). Bei alten fahrzeugen sind ja auch im laufe der zeit feine sachen wie werkstattunterlagen, schaltpläne ect. "durchgesickert" und lassen sich auftreiben, was bei neufahrzeugen zum unlösbaren problem werden kann.

Selbsthilfebücher kann ich ebenfalls empfehlen.

Also entweder neu mit garantie - dann interessiert einen die werkstattrechnung ausser für die durchsichten nicht, oder eben gleich was aelteres, wo der zeitwert einen nicht in die armut reisst, aber mit ein wenig pflege noch ein paar jahre problemloses fahren drinn sind.
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