Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

naja ich habe gerade Urlaub und da hat man nunmal Zeit für
Dinge an die man sich sonst nichtmal kurz rantraut.

Wo nur Oberflächenrost vorhanden ist, habe ich das Bech ordentlich
entrostet und mit Bratho Korrux 3in1 gestrichen.

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Dort wo eben Löcher sind muss ein neues Blech rein:

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Also das alte vorsichtig raustrennen:

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Und ein neues einpassen, damit habe ich auf geraden Flächen keine
allzugroßen Probleme:

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Nun zu den Stellen, an denen ich Probleme habe und von Leuten mit Ahnung (also euch)
gerne wissen würde, wie man am besten vorgeht.

Von innen abgelichtet:

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Der Schaden von außen:

Bild


Weiter geht´s:

von innen:

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von außen:

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Wie würdet ihr da vorgehen?

Bin um jeden Rat dankbar, da ich bei solchen "schwierigen Stellen" noch keine große
Erfahrung habe.

Danke und Gruß
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Smily
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Smily »

Genauso wie bei den anderen.
Raustrennen was gammelig ist.
Blech anpassen und einschweißen.
Von außen und innen an der lackierten schweißstelle ist eine rund sikaflex kein fehler.
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Hansele
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Hansele »

Hallo,

welche Blechstärke ist denn da zu empfehlen?

Für die ebenen Stellen habe ich 1,5er Blech genommen.

Und welches Sikaflex Zeug ist da zu empfehlen,
da gibts ja 1000 verschiedene.

Danke und Gruß
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Treckergott
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Treckergott »

Für sehr häufig rostende Autos gibt es auch recht günstig Reparaturbleche. Ist dann bei sehr großen Rostellen auf nicht ebenen Blechen recht sinnvoll.
Kotflügel-Reparaturbleche für den Golf 3 kosten ca 30€ (da darf ich in ein paar Wochen ran; die Kotflügel bestehen fast nur noch aus dem Lack ...)
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Hansele
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Hansele »

Reparaturbleche gibt es leider keine, wäre super für die hinteren Spitzen.

Naja dann werde ich jetzt mal wieder die Flex arbeiten lassen.

Grüße
Simon
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Simon »

Ich würde auch an den Stellen großzügig sämtlichen Rott rausschneiden und neues Blech einsetzen. Stärke ungefähr wie das Origalblech, 1,5er ist schon ziemlich dick, die Karosse selber dürfte nur 0,5er oder 0,8er Blech sein. Selbst 1mm ist heute schon selten geworden.
Was gut geht um dann einen gewissen Rostschutz an Stellen zu haben wo man nicht mehr ran kommt ist Schweißgrundierung, damit sprüht man die Flächen ein und es lässt sich wieder durchschweißen. Wenn die Stellen nicht sichtbar sind, dann tu Dir selbst den Gefallen und lasse die Bleche etwas überlappen. Ist nicht so fummelig, wird dicht und hält auch noch besser. Einsetzen tut man eigentlich garnicht, und wenn wird an der Stelle mit der Absetzzange eine "Vertiefung" gemacht. Danach satt mit Rostschutz Deiner wahl einpinseln (so dass es auch in die Nähte läuft). Danach lackieren (da tuts erst einmal jeder Lack der grad weg muß) und hinterher abdichten. Grundierungen und auch Rostschutz sind meist nicht wasserdicht. Sikaflex ist da nur ein Markenname, Karosserie Klebe- und Dichtmasse heißt das Zauberwort. Zum Schluß meinetwegen noch passende Farbe wegen der Optik drauf oder aber Unterbodenschutz.

Gruß

Simon
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Cobra71
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Cobra71 »

Treckergott hat geschrieben:Für sehr häufig rostende Autos gibt es auch recht günstig Reparaturbleche. Ist dann bei sehr großen Rostellen auf nicht ebenen Blechen recht sinnvoll.
Kotflügel-Reparaturbleche für den Golf 3 kosten ca 30€ (da darf ich in ein paar Wochen ran; die Kotflügel bestehen fast nur noch aus dem Lack ...)
Dazu mal ein kleines Statement, vergiss die billig nachbauten...die sind der letzte Ranz und rosten nach einpaar Jahren wieder.
Beispiel unser Toyota Avensis 2004, ich hab mich gewundert warum der rechte vordere Kotflügel an einer stelle dick am blühen war.
Habe mir darauf hin über Ebay Kleinanzeigen einen guten in der richtigen Farbe besorgt, 80,- Euro + ein wenig Fahrerei Oldenburg->Steinfurt.
Eine ordentliche Metallik-Lackierung hätte auch ~170,- Netto gekostet, Kotflügel nackt original 120,- Euro, nachbau 60,- Euro.

Naja, lange rede kurzer Sinn, beim wechsel des Kotflügels habe ich dann gesehen warum der alte durchgegammelt war.
Der Vorbesitzer hat den wohl mal wechseln müssen und es wurde zum 0815 Taiwan Produkt gegriffen, erkannt eman daran das nicht toyota eingeprägt war und am ovalen, goldenen Aufkleber auf dem ohne scheiß "made in Taiwan" stand. ^^

Die biligteile rosten wohl binnen weniger Jahre, davor hatte man mich auch vorher schon von mehreren Seiten gewarnt.

Zu der Blechdicke, ich glaube normale Aussenhaut ist 0,8mm Blech, stärker belastete stellen sind manchmal auch 1,5mm.

Wegen der speziellen Blechformen, entweder vorher biegen und passend schnibbeln das Blech oder ggfls. das uzugeshcnittene Blech an einer Seite fest-punkten und dann mittels Hammer am Objekt passend formen.
Wenn die Form stimmig ist festbraten, gerade bei diesen Stabilitäts-Rippen auf Ladeflächen von Geländehopsern ist diese Methode ganz nett.


Marc
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tschäikäi
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von tschäikäi »

Ich würde so bei den gebogenen Blechen vorgehen: Großzügig ausschneiden,
damit man später keine Löcher zuschweißen muss. Im Schraubstock o.ä. vorbiegen nach
Augenmaß, dann die geradeste Seite mit kräftigen Heftern anpunkten und mit Klopfen
an den anderen Stellen anpassen. Da wo es anliegt festheften, sonstwo weiterdengeln.
Wenn rundum festgeheftet, weiter beiklopfen, dass es überall satt anliegt, dann mit kräftigen Punkten
rundum "dicht"schweißen.
Und vor allem auf beiden Seiten Rostumwandler+ Unterbodenschutz (Bitumen oder so).
Materialdicke immer Ausgangsmaterial + max. 0,5mm, idealerweise gleiche Stärke.

Gruß Julian
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Hansele
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Hansele »

Hallo,

erstmal danke für eure Tipps, da mich das Gewitter nun in die Knie zwingt,
ist eben jetzt schon Feierabend.


Hier mal ein paar Lichtbilder des Gammels:

Aus einem Ablassstopfen wurde ein 3cm großes Loch,
da die Stopfen von Hand gezogen werden müssen.
Wird da erstmal dicht gemacht:

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Naja einmal nicht aufgepasst, dass der Schnitt nicht zu groß wird,
zack passiert´s eben auf der anderen Seite. :lol:


Die andere Seite wurde zum TÜV hin zu gemacht, da es schnell gehen musste
eben nur eine Seite, auf der anderen klafft noch dieses Loch:

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Blechle dazu:

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Weiter zur schlimmsten Stelle für mich.

Da ich die Punktschweißungen nicht verletzen wollte, ist der Ausschnitt etwas kleiner
geworden.

Nun fehlt an der Stelle etwas Material, dazu wird dieser Blechstreifen als erstes eingesetzt,
die gebohrten Löcher fehlen da noch:

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Darüber kommt dann das Blech:

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Wartepostion für die Bleche:

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Auf der anderen Seite wird, dann erstmal von innen das Blech eingepasst
und die äußere werde ich dann machen, sobald meine Bühne montiert ist:

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Taugt diese Dichtmasse denn was?

Sikaflex Sika 527 AT

http://www.ebay.de/itm/Sikaflex-Sika-52 ... 0384176224


Danke und Gruß

Ps: Nicht über das Gaffa wundern, ich muss zum schweißen immer 20 Kilometer fahren. :roll:
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Hansele
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Hansele »

Hallo,

ein weiterer Tag ist um, ich habe mir jetzt mal 2 Kartuschen vom
dem weiter oben verlinkten Sikaflex-Zeug bestellt.

Ob´s was taugt werde ich die Tage dann mal berichten.

Jedenfalls war heute der große Tag, des Löcher stopfen´s.


Gleichmal mit der schwersten Stelle angefangen, bevor ich die Lust verliere.

Grundblech anpunkten:
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Naja, nicht gerade super aber ich denke das sollte es tun:
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Tja was soll ich sagen, erstmal Gas holen gehen,
gleichzeitig bin ich nochmal zu Hause vorbei gefahren um etwas mehr Licht zu holen:

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In der direkten Neonsonne lässt es sich doch gleich viel besser arbeiten:
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Weiter gehts:

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So alle Löcher erstmal dicht, zumindest viel besser noch als gestern :roll:,
alles angeschliffen und mit Bratho Korrux 3in1 eingepinselt:

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Zuletzt für heute habe ich noch mein Testblech präpariert:

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Links direkt auf den Rost gepinselt und links so ähnlich abgeschliffen wie ich es am Auto geschafft habe,
dass ganze dient dazu um einen Überblick über den noch vorhandenen Rotschutz zu haben.

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Da ich natürlich besser werden möchte, hat noch jemand ein paar Tipps/Trick und
natürliche Kontruktive Kritik für mich?

Bin für alle was ich in dem Bezug lernen kann dankbar.

Grüße
Raven
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Raven »

Bin ich ja froh, daß ich nicht der einzige bin der solche Aktionen betreibt....

Hab letztens die Schweller und Unterboden gemacht..
ICh hab Klebt und Dicht Premium von Würth verwendet.

Rostloch säubern, Klebtunddicht innen mit dem Finger rumgloddern, Blech einstreichen und raufquetschen, Rundum festpunkten und aussen wieder ne Schicht drauf...

Thread is im alten Forum...

Allerdings tendiere ich auch dazu, wenns genze reparaturbleche oder sektionen gibt - NEHMEN..
Man hat einfach weniger Stress...

Auch vom Schrotter krigt man passende Sachen..
Hab mal die Punkte von nem 80ger Audi ARSCH abgebohrt als meiner von hinten angebumst wurde...
Die Punkte wieder zuschweissen, Jede Menge Kleber ran.. Hielt 7 Jahre bis zum Verkauf.. Läuft noch immer wo...
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Durango
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Durango »

Ich und meine dreißig Jahre Erfahrung in diesem Bereich sagen: Respekt, für einen Anfänger eine ordentliche Arbeit.

Damals war es üblich, jedes Auto durch den TÜV zu schweißen. Egal ob Manta oder Golf, es wurden alle Löcher geschlossen.
Wie du schon gesehen hast, ist die Arbeitsvorbereitung 80 Prozent der Arbeit. Der alte Hase würde nie ein unförmiges Loch ins Blech flexen, nur weil der Rost es so möchte. Mit einer 1mm V2A Flexscheibe entsteht fast kein Grad, sieht aus wie mit der Schere geschnitten.

Bleche auf Stoß verschweißen: Bei tragenden Teilen nicht erlaubt. Sinnvoll aber im sichtbaren Bereich.

Blech größer als das Loch und nur an den Rändern gepunktet: Der letzte Pfusch, Haltbarkeit ist nach Schleifen der Schweißpunkte nicht mehr gegeben.

Blech größer als das Loch und an den Rändern gelocht, Löcher zugeschweißt: Sehr haltbar, sogar an tragenden Teilen erlaubt.

Dito, aber Randbereich mit der Absetz-Zange um die Blechstärke eingesenkt: Standartverfahren bei allen geraden Flächen.

Nachbearbeitung der Schweißpunkte / naht: Niemals mit Fächerscheibe anfangen. Stets die großen Prickel zuerst mit einer V2A Scheibe gezielt einebnen. Der Feinschliff erfolgt, wenn keine Erhebung mehr fühlbar ist, mit der Fächer oder Polierscheibe. Warum ? Die Schweißnaht ist wesentlich härter als das umgebende Blech. Die Fächerscheibe ist dumm und blind und schwächt das umgebende Blech.

Liegt die reparierte Stelle im Feuchtbiotop der Radkästen nehme ich gern Zinkspray und anschließend " Terolan-53 special " zur Versiegelung.

73 Manfred
Raven
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Re: Rostlöcher dichtmachen, ein paar Fragen an die Experten

Beitrag von Raven »

Was sagt der Experte mit 30 JAhren Erfahrung dazu

1mm Inox Bleche einstückeln und dann Wasserdicht in Karosseriemasse verpacken..

Gut oder Dumm?

Hab meinen Schweller vorne so ausgebessert... (Die Stelle an der der Schotter ihn durchgestrehlt hat)
Inox-Blech teilweise in Form getrieben und angeschweisst...
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