Induktionsheizgerät

Der chaotische Hauptfaden

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Brain11
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Induktionsheizgerät

Beitrag von Brain11 »

Servus an alle Bastler!

Da mir gerade ein paar festsitzende Muttern auf den Geist gehen, kam mir der Wunsch nach einem Induktionsheizgerät wie z.B. diesem Teil hier:
759322_BB_00_FB.EPS_1000.jpg
Da das ganze Preislich natürlich den Rahmen sprengt, kam mir die Idee, ob so etwas nicht auch selber zu bauen ist ;-)

Habe schon einige Info im Netz gefunden:
Stichworte:
IGBT Induction Heater
und
ZVS Induction Heater

Alles machbar aber für die schnelle grad im Moment zuviel Aufwand...

Daher die Überlegung ob es nicht auch einfacher geht?

Z.B. mit einem billigen Elektroden Schweißtrafo der am Ausgang 50 Hz Wechselspannung liefert? Und einer passenden Spule dazu?

Was mich da hald stuzig macht, ist, dass alle anderen mit relativ hohen Frequenzen arbeiten...

Was denkt Ihr? Ist mit so nem Schweißtrafo was anzufangen?

Schon mal herzlichen Dank und gute Nacht
Thomas
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eJunkie
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von eJunkie »

Ich sach mal Nö. Das mit den Wirbelströmen funzt im Prinzip auch bei 50 Hz. Es gibt z.b. induktive Lagerwärmer die direkt mit 50 Hz arbeiten, aber da ist ein fetter Eisenkern im Spiel. So eine Luftspule erfordert entsprechend hohe Frequenzen. Diese ZVS Induction Heater Geschichten sind eher erfolgsversprechend. Wichtig ist da vor allem ein guter Kondensator im Schwingkreis.
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Alexander470815
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Alexander470815 »

Ich kann meinem vorredner da nur zustimmen.
Mit 50Hz klappt das nicht, zumindest nicht in deinem Umfang.
Du könntest wohl einen Trafo wickeln der einen enormen Ausgangsstrom bringt (bei kleiner Spannung) und damit die Mutter direkt wegschmelzen.

Aber über Induktion wird das schwer, da ist vorne weg mal einige hundert Watt Wärme im Werkstück nötig.
Mit einer Schaltung die auf ZVS (ZeroVoltageSwitching) Topologie basiert wird man nicht weit kommen.
Das reicht nur mal um einen Nagel oder so zum glühen zu bekommen, über der Curie Temperatur trennt sich dann die Spreu vom Weizen.
Da ist eher sowas angebracht: http://www.mindchallenger.com/induction ... tion8.html

Ich denke da ist eine ordentliche Flex günstiger und zuverlässiger.
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Fritzler
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Fritzler »

Oder das hier nachbauen?
http://www.hcrs.at/MININD.HTM
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Desinfector
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Desinfector »

ich denke, das Problem lässt sich einfacher lösen.

z.B. mit ner kleinen Gasflamme?
vielleicht noch ne Kappe übern Bolzen halten, damit der sich nicht zu schnell mit aufheizt.
Empfindlichen Kram in der Umgegend natürlich abdecken.
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Maschine
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Maschine »

Hi,

für die Wirbelströme braucht man schon mehr wie 50 Hertz damit das über eine Luftspule richtig einkoppelt.

Finger dürfte da der Fachmann sein, siehe Funghi-Fump...

Alternativ mach ich das öfters mit dem WIG-Schweißgerät.


Maik
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Joschie
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Joschie »

Also die Induktionsheizer sind schon toll.

Mir reicht jedoch eine einfache Kohleelektrode wie sie z.B. zum Fugenhobeln verwendet wird.

Grüße
Josef
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Finger
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Finger »

Um eine festgerostete Mutter loszukriegen muss die aber nicht weichgeglüht werden. Und mörderviel Leistung brauchst du auch nicht, wenn du das Magnetfeld so steuern kannst, das die Umgebung nicht mitgeheizt wird. Interessanterweise finde ich zu dem Ding oben nicht die geringsten technischen Angaben...
Ich schätze das Ding mal bei etwa 500W ein, sollte die Elektronik im Griff untergebracht sein. Vielleicht bei ED10% etwas mehr. Was da an Technik verbaut ist dürfte ähnlich primitiv sein wie die Elektronik in billigen Induktionskochplatten. Aus Drahtstärke und Baugröße würde ich aus dem Bauch heraus von einer Schaltfrequenz von maximal 30kHz und einem Induktorstrom vom vielleicht 50A ausgehen, sonst wird das Ding anfangen zu glühen. Spricht also eher für einen Serienschwingkreis.

ZVS ist hier schon sinnvoll für ein luftgekühltes System, muss aber bei kurzzeitbetrieb nicht unbedingt sein. Dann kann man Leistungssteuerung über die Frequenz machen. Bleibt man oberhalb der Resonanzfrequenz, also im induktiven Teil, kommt man ohne große Überdimensionierung der Halbleiter aus.

50Hz-Betrieb erfordert ein Eisenjoch, was möglichst dicht an das Werkstück heran müsste. Ist also hier eher ungeeignet. Irgendwas zwischen 30khZ und 100kHz ist hier besser geeignet und auch gut zu handhaben. Wie gut kennst du dich mit Elektronik aus?
Brain11
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Brain11 »

Erstmal herzlichen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten!

Habs mir schon fast gedacht, dass es nicht ganz so einfach wird :-P

@Finger: anbei mal die Katalogseite des Herstellers von dem Teil.... Die wollen einem da rund 900 Eier dafür abnehmen :-P
Zwischenablage01.jpg
Elektronik schreckt micht nicht ab, hab auch schon einige Platinen mit MCUs usw. entworfen und hergestellt, aber ich hab mir hald alles selber beigebracht, von daher fehlt es an so einigen Stellen einfach an den theoretischen Basics...

Ich hab mir ja auch schon gedacht, ob es nicht möglich wäre eine günstige Induktionsherdplatte (die gibts doch schon oft ab 40-50 Flocken) zu schlachten und umzubauen?

Man findet ja schon so einiges im Netz von schönen Eigenbauten... aber da fehlte mir bisher immer die genaue Beschreibung / Schlatplan oder noch besser das Platinenlayout und die Teileliste :-P

Vielleicht kommen wir ja gemeinsam noch zu einem guten Ergebnis :)

Viele Grüße
Thomas
Brain11
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Brain11 »

@ maschine: wie machst du das mit dem WIG?? Sowas müsste hier auch irgendwo rumstehen :-D
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Finger
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Finger »

1.5kW, guck an ;-) Das ist garantiert PMPO mit ED5%. Frage mnich gerade, ob die dem Ding denn auch ne PFC spendiert haben...
Selbstverständlich liesse sich ne Kochplatte umfriemeln. Aber du müsstest dem Controller beibiegen, das die Bildleistung im Schwingkreis nicht zu hoch ist. Bei microcontroller.net findest du die Schaltung aus so einem Ding. Eventell müsste man da auch mit weiteren Kapazitäten und einer Reiheninduktivität die Resonanzfrequenz wieder in vorgesehene Bahnen lenken. Würde ich glatt mal bauen, wenn ich ne Anwendung dafür hätte...
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Joschie
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Joschie »

@ maschine: wie machst du das mit dem WIG?? Sowas müsste hier auch irgendwo rumstehen
Ich denke mal er geht mim WIG Brenner ohne die Zugabe von Zusatzwerkstoff drauf und lässt den LIchtbogen sein Werk verrichten.

Grüße
Josef
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eJunkie
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von eJunkie »

Das ist garantiert PMPO
Hihi...

Da steht "Leistungsaufnahme/Ausgangsleistung 1500W"

Also Leistungsaufnahme = Ausgangsleistung --> 100 % Wirkungsgrad :?

Nicht schlecht Herr Specht....
Thomas
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Re: Induktionsheizgerät

Beitrag von Thomas »

Hallo Brain11,

Da gab es doch mal den aus Tschechien,
http://danyk.cz/index_en.html

Der hat doch so verrückte Sachen gemacht, schau mal bei dem rein.

Grüße,
Thomas
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