Allgemeine Ballongeschichten

Der chaotische Hauptfaden

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Chrissy
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Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Chrissy »

Heyho Leute,

ich mache hier einfach mal einen Fred auf, in dem die allgemeinen Ballongeschichten koordiniert werden können. Da zählt z.B. der H2-Generator mit rein, der Ballon an sich, die Flugbahnberechnung, allgemeine Ideen zu "was soll er können" und den ganzen Nutzlasten, und so weiter und so fort.

Die CB-Nutzlast wird gesondert hier behandelt.

Viele Grüße,
Ludwig
Jannyboy
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Jannyboy »

Gibst doch schon unter: Wettersonden (Spielzeug das vom Himmel fällt)
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Chrissy
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Chrissy »

joa, meine idee war halt, hier alles, was unseren eigenen Ballon betrifft hier zu koordinieren. Ist ja prinzipiell doch etwas unterschiedlich gegenüber dem Wettersonden jagen.
TDI
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von TDI »

Ballongeschichte aus Sachsen Anhalt
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 22028.html
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

Mit einem normalen Latexballon ? Nicht schlecht !

Übrigens, gestern konnten wir auch wieder einen ungewöhnlichen Flug beobachten : Normalerweise Platzt unsere Sonde aus Bauvchain ja in 24km höhe.
Diesmal hatte sie nur eine Steiggeschwindkeit von 3m/s statt 4,5 bis 5ms. Sie war also nicht ganz voll.
Also ist sie diesmal bis 29km gekommen, ehe sie geplatzt ist.

Beim Abstieg allerdings ist erst mal kurzzeitig das GPS ausgefallen, und dann war die Modulation unter aller sau. ( daten konnte ich aber trotzdem dekodieren).
Erst in einer Höhe von 2,5km war die Modulation wieder normal.
Ich vermute stark, das durch den Abstieg einfach viel zu viel kalte Luft die Elektronik und erst recht die Batterien umspühlt.

Mann müsste irgendwas basteln, was genau das verhindert. Luft darf raus, aber nicht wieder rein. So das die Sonde Vakuumverpackt wieder zurrück kommt.

lg JAn
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xoexlepox
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von xoexlepox »

zauberkopf hat geschrieben:Mann müsste irgendwas basteln, was genau das verhindert. Luft darf raus, aber nicht wieder rein.
Wie wäre es mit einer ca.10x10mm großen Fläche des Gehäuses, in der sich einige dünne (1mm?) Bohrungen befinden? Darüber dann eine Folie, die nur an drei der Kanten angeklebt ist. Damit kann die Luft beim Aufstieg austreten, bei Abstieg saugt sich die Folie in/über die Bohrungen, und verschliesst sie. Bei genügend geringem Bohrdurchmesser sollte das die Folie aushalten, ohne zu reissen.
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Bastelbruder
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Bastelbruder »

Luftdicht einpacken ist für die Katz', die beim Abstieg in das Isoliergehäuse einmalig eindringende Kaltluft hat soo wenig Energieinhalt daß das vernachlässigbar ist.
Isolationsfehler im Detail:
[*]Durchführungslöcher durch die der Fahrtwind bläst.
[*]"dicke" Kupferdrähte (CuL0,15mm = 0,5mm breite 35µ-Platinenleiterbahn), die dazugehörige Draht/Platinenisolation fällt mit effektiv 1% thermischer Leitfähigkeit dagegen nicht ins Gewicht. Die Wärmeleitfähigkeit eines CuL0,15 entspricht etwa einer unnötigen Zusatz-Wandfläche von mindestens 1,4cm².
[*]zu großes, unförmiges Gehäuse mit unnötig großer Fläche, darin viel sinnfreie Luft.

Das Gehäuse muß prinzipiell luftdicht sein, irgendwelche Minimalöffnungen sind notwendig und dienen dem geordneten Druckausgleich.
Scheinbar gibt es keine dickwandigen Styroporkugeln, aber selfmade-Würfel aus grauem Styropor mit mindestens 2cm Wandstärke soll dem Ideal ziemlich nahe kommen. Das Leiterplattendesign sollte ebenfalls darauf ausgerichtet werden daß es zum Format des Batteriewürfels paßt.

Ich möchte nochmal an die beiden Wasserflaschen in der RS92SGP erinnern, die sind zweifelsohne dafür bestimmt, im Phasenwechsel erhebliche Energiemengen zwischenzuspeichern bevor die Billigbatterien bei -20°C ihre Arbeit temporär einstellen.
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xoexlepox
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von xoexlepox »

Bastelbruder hat geschrieben:Scheinbar gibt es keine dickwandigen Styroporkugeln, aber selfmade-Würfel aus grauem Styropor mit mindestens 2cm Wandstärke soll dem Ideal ziemlich nahe kommen.
Wie wäre es damit:
"Innenleben" (oder Nachbildung davon) in dünne Folie einwickeln,
das Ganze mit Hilfe von dünner Schnur in die Mitte einer Styropor-Hohlkugel fixieren,
den verbleibenden Hohlraum mit Bauschaum füllen,
nach Trocknung mit einem Hitzdraht wieder in zwei Hälften schneiden,
und das (hoffentlich nicht verklebte) Innenleben wieder herauspolken.
Das müsste eine ziemlich optimale "Verpackung" ergeben.
andreas6
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

ausreichende Dämmstoffdicken erreicht man mit mehreren Schichten von handelsüblichen Kugelhalbschalen übereinander. Die Stufung sieht auf den ersten Blick recht luftig aus, da müsste man noch Zwischenschichten einsetzen. Hier liegen noch welche mit 20 cm Durchmesser bei einer Wanddicke von 15 mm, mal für Dekorationszwecke erworben.

MfG. Andreas
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

Naja... also ich interessiere mich besonders für einfachste Modifikationen einer DFM-06...
Weil die werden demnächst hier wieder vermehrt runterkommen, und ich plane diese auch für andere interessierte zu Modifizieren ( Schulen.. .andere Hams.. etc.. )
Und die meisten Ausfälle sind beim Abstieg beobachtet worden.. allerdings verzieht sich die Frequenz auch schon beim aufstieg.
(Loch).

Also wird da wohl 2 Dinge demnächst angegangen werden : Loch verschließen, und Batterie noch mal extra verpacken.
Mal sehen.. irgendwann zum Jahreswechsel will ich noch mal nen Testballon steigen lassen.. mich juckts wieder. ;-)

lg Jan
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Terz
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Terz »

Günstig Druck-Ventilieren? Da fällt mir spontan eine Kaffee-Tüte ein. Also die Tüten mit echten Kaffee-Bohnen. An der Innenseite ist ein Ventil, welches verhindert, das ein Überdruck zur Sprengung führt. Von außen kann kein Sauerstoff eindringen. Verschweißen lässt sich so eine Tüte auch ein zweites mal. Und relativ leicht sind die auch. Aber das größte Problem sind dann die Kabeldurchführungen oder Antennen und Sensoren...
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Celaus
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Celaus »

Die tiefen Temperaturen sind ein Problem.
Es gibt doch diese Wärmekissen in Herzchen- oder ähnlich niedlichen Formen, welche Natriumacetat oder ähnliches in konzentrierter Lösung enthalten. Im Moment des Auskristallisierens geben sie sehr viel Wärme ab. Normalerweise wird der Vorgang durch die Erzeugung eines Kristallkeimlings gestartet. Bei starker Unterkühlung könnte das auch ausgelöst werden. Man müßte kleinere passendere Packungen machen. Das System wird zwar durch das Zusatzgewicht und stärkere Batterien langsamer im Aufstieg, was von Vorteil ist, weil man das Gerät auch bei schwach aufgeblasenem Ballon viel länger oben in der Hochatmosphäre vor sich hin fliegen lassen kann. Wäre doch interessant, wenn der Ballon nicht durch Überdehnung, sondern durch UV-Licht gestorben würde. Vielleicht sollte man getrennte Batterien für GPS und "Luxuslast" betreiben, um Verlust durch Sendeschluß zu verhindern.
ffupx , Celaus
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

Ich führe mal hier die Diskussion weiter :
Jannyboy : Wegen dem PIC als 433 Transmitter : Ich dachte da eher an kleine experimentelle "Verlustsonden".
z.B. eine Sonde, deren hauptaufgabe es ist, die erreichte höhe zu übertragen. Weil man verschiedene Materialien probieren möchte... ( z.B. Werbeballons).

Aber die Idee einen Dauerballon zu betreiben.. die ist nie ganz aus dem zauberkopf gegangen.. ;-)
Nur haben wir eine bessere Ausgangslage als die Engländer : Die dürfen nämlich keine AFU-Nutzlast in die Luft schicken.
Deswegen sind die auf die 433 ISM Bänder angewiesen. Wäre das anders, wäre das 144,800 voll mit englischen Ballons.. ;-)
Da wir die Limitation nicht haben.. könnten wir auf ganz andere Frequenzen ausweichen.
z.B. das 30m Band, und PSK31.

Da gibt es auch ein automatisches "APRS" System.
Und bei 30MHZ wird irgendeiner auf der WELT das Signal schon empfangen und Weiterleiten.. ;-)
Also denke ich mal, das es da nicht so sehr das problem ist, wenn der Ballon wo anders hin triftet...

Auch würde mich mal interessieren, ob man das mit "PicoSonden" schaffen kann.
Denn eigentlich braucht man nur nen DDS Chip der günstigen Sorte und nen Controller.
http://www.youtube.com/watch?v=992jcwhbcVg

By the way.. ich hatte gerade ein Gedankenexperiment : Wenn man einen Solarballon im Sommer am Nordpol startet... bleibt er dann für nen Monat oben ???

Edit : Noch ein Link zum Thema DDS, PSK31 und PIC : http://www.moetronix.com/ae4jy/versabeacon.htm
uli12us
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von uli12us »

Nur mal ne rein informative Frage: Ich persönlich hab ohnehin nicht vor mich mit sowas zu beschäftigen aber prinzipiell, Kanns da zu Problemen kommen, wenn man so nen Ballon auf starkfrequentierten Luftfahrtrouten steigen lässt. Bei uns kann man, wenn blauer Himmel ist schon mal 10 Kondensstreifen von Zivilfliegern auf einmal sehen.
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

Aufn Fliegerhorst habe ich mal nachgefragt, was ne DFM-09 im Triebwerk eines Eurofighters anrichtet : "Es könnte sein das Lämpchen "Wartung" angeht."
Ne Mikrosonde.. sollte sich verhalten wie ein Spatz.. ;-)

Edit : Ich habe eher angst, den 3. Weltkrieg auszulösen, weil das Teil über Nordkorea fliegt.. ;-)
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ferdimh
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von ferdimh »

Warum brauchst du nen DDS für PSK31?
So wie ich das sehe braucht ne Mikrosonde den richtigen Quarz, die CPU läuft auch auf dem Takt mit, und als TX dient ein 74AC86 oder so. Oder, je nach Features des PIC könnte man auch irgendwelche Timerausgänge direkt ein umpolbares 10MHz-Signal ausrotzen lassen.
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

Ich bin mir nciht ganz sicher, aber ich glaube ich gehe von PSK weg hin zu FSK300 Baud und reinrassigen APRS.. .so was ich gelesen habe, scheint es dort mehr server zu geben.
Jedenfalls brauche ich "Krumme" Frequenzen. z.B. für FSK 10149.2khz und 10149.4kHz. Zwischen diesen muss ich dann entsprechend umschalten.
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Heaterman
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Heaterman »

Allgemeine info zum Thema Ballon: in der EmbeddedJournal, Heft 18, ist eine Geschichte zum Thema mit einem GnublinBoard.

Hier lang:

http://journal.embedded-projects.net/in ... ction=list
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zauberkopf
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von zauberkopf »

eim Test der Software kurz vor
dem Start erlebten wir einen Systemausfall, den wir noch versuchten zu beheben.
Bedauerlicherweise erhielten wir bereits kurz nach dem Start keine Nachrichten
mehr von der Elektronik, der Wetterballon ist seitdem verschollen. Falls Du ihn
findest, kontaktiere uns bitte unter der oben angegebenen E-Mail-Adresse. Vielen
Dank!
Kommt mir bekannt vor ! ;-)

Aber UMTS, GSM,GPRS, LTE... das alles würde ich am boden lassen.
Wer von irgendwo her das hier liest, und ähnliches Plant : NIE die oben genannten Dienste für die Ortung verwenden !
Ein Ballon der gefülte 3 millionen Basisationen empfängt, empfängt NIX !
Besser ist ein BAllon, mit nur einem Sender auf dem 433MHZ band der kontinuierlich die position sendet.
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Gerald
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Re: Allgemeine Ballongeschichten

Beitrag von Gerald »

Ansonsten könnte man die Oberseite der Sonde schwarz anmalen. Bei 500W/m² (über den Wolken) wären das bei 15*15cm Fläche schon über 10 Watt.

Gruß
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