Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Der chaotische Hauptfaden

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50s-bastler
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von 50s-bastler »

Ölwechsel - schwieriges Thema, aber eins bei dem ich als sonst stiller Mitleser endlich mal sinnvollen Input liefern kann.

Bei Modernen Autos ist das Problem nicht der Ölverbrauch (bis auf ein paar ausnahmen des VAG-Konzerns, da ist aber die Mechanikentwicklung danebengegangen), sondern die Ölverdünnung durch Kraftstoffeintrag im Öl.

Jeder Motor braucht Öl. Immer. Sollte ein Motor keinen Ölverbrauch im Bereich von 1l / 10 000km haben, wird das Öl offenbar durch Kraftstoff ersetzt, der allerdings deutlich andere Schmiereigenschaften besitzt.

Farymann hatte das Phänomen "kein Ölverbrauch" als Problem in seinen Bedienungsanleitungen dargestellt und als Abhilfe eine Einspritzsystemüberprüfung vorgeschlagen.
Dieselmotoren mit DPF tragen während der Regeneration über Nacheinspritzungen unglaubliche Mengen Diesel ins Öl, die dann natürlich teilweise wieder verdampfen und über die Kurbelgehäuseentlüftung verbrannt werden; leider nur teilweise und nicht vollständig.
Wer also einen DPF spazieren führt und den Ölwechsel verzögert fährt mit relativ viel Diesel im Öl, der Turbolader ist der Erste der's merkt und die Grätsche macht.

Das einzige was hier lange Ölwechselintervalle möglich macht ist eine hohe Motorölmenge, die allerdings andere Probleme mit sich bringt (Kosten für den Hersteller, höhere thermische Trägheit im Kaltstart). Siehe der zuvor beschrieben T5, hier sind's 7,5l.

Die Hersteller schaukeln sich gegenseitig bei ihren Ölwechelintervallen auf, und ein KFZ mit 15 - 20 000 km Intervall will heute niemand mehr. Das heißt nicht dass die Motoren soviel besser geworden sind, es wird einfach ein längeres Intervall hingeschrieben. Für die 170000km, auf die so eine Maschine ausgelegt ist, reicht's in 99% aller fälle auch - wer aber länger was von seiner Karre haben will sollte da nicht sparen und das Intervall verkürzen.

Ottomotoren haben das Problem weniger - bei Saugrohreinspritzung kaum, bei DI im Fall von verkokten Einspritzdüsen aber auch. Die meist deutlich niedrigere Ölfüllmenge (2,7l hab' auch in einem PKW schonmal gelesen) macht das Ganze auch nicht besser.

Grundsätzlich:
Sobald irgendwo ein Turbo oder ein DPF dran ist, ist ein verkürztes Ölwechselintervall auf Dauer billiger.
Egal wie gut so ein Traboldfilter ist, die Ölverdünnung kriegt der auch nicht weg.
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Desinfector
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Desinfector »

was mich bei Öl viel mehr umtreibt ist die Frage,
warum nicht einfach 15W40 aus dem Discounter?

zumindest die alten Vergaserkarren hab ich damit immer gefahren und nie Probleme gehabt.
kein Verbrauch, nicht mal grossartiges Geklicker beim Starten.
letzteres hört sich bei meiner A-Klasse mit vorgeschriebenem Öl deutlich anders an.

Jetzt will "er" wieder Service A haben...
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Julez
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Julez »

50s-bastler, vielen Dank für deinen Beitrag. Natürlich bedeuten lange Ölwechselintervalle kein Problem, weil keiner mehr seinen Neuwagen bis zu Ende fährt. Und bei Gebrauchtwagen nimmt man dann halt einen Motorschaden oder eine notwendige Reparatur am Motor als Lauf der Dinge hin, und oft genug ist die Karre eh durchgerostet, bevor der Antrieb aufgibt.
In sofern waren früher auch Krebs und Alzheimer nie ein Problem, weil die Leute halt nur 40 Jahre alt wurden.
Wer allerdings Korrosion und sonstigen Verschleiß im Griff hat und seinen Wagen sehr lange fahren möchte, ist gut beraten, öfter mal das Öl zu wechseln und auch gutes zu nehmen.
In diesem Sinne:
warum nicht einfach 15W40 aus dem Discounter?
Weil hier die Durchölzeit nach dem Motorstart geringer ist als z.B. bei dem momentan von mir favorisierten 0W-40. Ein Kaltstart kann soviel Verschleiß erzeugen wie mehrere hundert kM Autobahnfahrt. Mal darüber nachgedacht, warum Taxen trotz Stadtverkehr und häufiger Motorstarts über 500.000km schaffen? Ganz einfach, der Motor wird nie kalt, da die Karre nur kurz aus ist. Daher kaum Kaltstarts.
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

Die Sache mit der "Durchölzeit" leuchtet mir nicht ein. Wenn ich so nen Verhau auseinandernehme, sind eigentlich alle Flächen noch ölig. Lediglich nach dem Ölfilterwechsel zeigt der Karren durch kurzes Geklapper an, dass irgendwo Öl fehlt.
Für diese "Ein Kaltstart belastet..." These findet ich keine wissenschaftlich verwertbare Quelle, lediglich die ewige Wiederholung dieser These. Die müsste doch irgendwer mal quantifiziert haben?

Was ich nicht verstehe:
Bei meiner Karre ist ständig irgendwas los. Bremsbeläge hier, Reifenwechsel sowieso jedes halbe Jahr, mal nen Auspuff, mal ne Delle ausbessern, zuletzt nen Spiegel kleben, oder irgendwas umbasteln, weil man es gerne anders hätte, Raketenwerfer gegen Drängler einbauen, Direktbremsflüssigkeitseinspritzung in den Mittelschalldämpfer... ach ich schweife ab.

Dagegen ist ein Ölwechsel so ziemlich die entspannteste Schrauberei, die man sich vorstellen kann. Man muss sich sicher nicht akribisch an Wartungsvorgaben halten, aber wenn man eh um den Karren geht, um ihn auf den TÜV vorzubereiten, kann man auch mal ne Wanne drunterstellen, ne Schraube rausdrehen, Bier trinken, reindrehen, den Filter tauschen, neues Zeug für 20€ (5W-30, bei anderen Karren eventuell teureres Zeug) rein und das Thema wieder zwei Jahre vergessen. Da wurde mit Diskutieren schon mehr Zeit verschwendet.
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Bastelbruder
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Bastelbruder »

ohu hat geschrieben:Warum sollte sonst beim Kopfdichtungsschaden häufig weißer Nebel aus dem Auspuff kommen?
Betroffene Brennräume sehen meist auch deutlich sauberer aus als die benachbarter Zylinder - ausgewaschen.

Es kommt also sehr wohl Wasser rein...
Sauberer sind solche Brennräume nicht weil das Wasser etwas gewaschen hat, sondern weil das Wasser den Intercooler-Effekt (bessere Füllung) hervorruft oder auch im ungünstigen Moment verdampft. Beide Male wird der Verdichtungsdruck höher als ursprünglich geplant, die Verbrennung heißer, ruckzuck sind die thermisch isolierenden Rußschichten weggebrannt und wenn man nicht rechtzeitig aufhört entsteht das berüchtigte Loch im Kolben. Zumindest beim Benziner.
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Hightech
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Hightech »

Bei allen 6 Dieselautos die ich fuhr, ist der Turbolader bei ca.200.000 getauscht worden, trotz Ölwechsel im Intervall und mit Markenöl.
andreas6
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von andreas6 »

Gestern war der 21. Ölwechsel, alle nach Vorschrift. 1,6er Benziner, erster Motor, erster Auspuff, erster Halter. Läuft mit 17 Jahren Alter immer noch tadelllos. Zehn Jahre Stadtverkehr, seitdem nur noch zwei halbe Stunden gemächliche Autobahn oder Landstraße am Tag. Abgesehen von Ausflügen, die nicht oft vorkommen.

MfG. Andreas
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Hightech hat geschrieben:Bei allen 6 Dieselautos die ich fuhr, ist der Turbolader bei ca.200.000 getauscht worden, trotz Ölwechsel im Intervall und mit Markenöl.
Ist es vielleicht eine Frage des Nutzungsverhaltens (Vollgas nach dem Kaltstart, Sofortiges Abstellen nach hoher Belastung,…) oder die Werkstatt, die gern Turbolader verkauft?

In früheren Zeiten haben Monteure auch ohne Befundung bei einem Fernseher immer den Zeilentrafo als Fehlerursache benannt und bei Waschmaschinen waren immer Programmwerke defekt. Dem Kunden konnte man sofort einen Instkosten-Voranschlag in Höhe des Neupreises machen…

Btw: Mein 15 Jahre alter VAG-PKW mit 1.9l PD-TDI(AXR) hat knapp 300.000 km weg und läuft und verbraucht wie am ersten Tag. Kannte allerdings auch nie Kurzstrecken und jedem Anlassvorgang folgen längere Fahrstrecken. Partikelfilter und Zwangsabsteller braucht er nicht, hat trotzdem die grüne 4. Im Winter steht er allerdings auch mal 4…6 Wochen (mit gelegentlicher Erhaltungsladung).
ohu
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ohu »

ferdimh hat geschrieben:Die Sache mit der "Durchölzeit" leuchtet mir nicht ein. Wenn ich so nen Verhau auseinandernehme, sind eigentlich alle Flächen noch ölig. Lediglich nach dem Ölfilterwechsel zeigt der Karren durch kurzes Geklapper an, dass irgendwo Öl fehlt.
Für diese "Ein Kaltstart belastet..." These findet ich keine wissenschaftlich verwertbare Quelle, lediglich die ewige Wiederholung dieser These. Die müsste doch irgendwer mal quantifiziert haben?
Jein. Kurbel-, Pleuel-, Nockenwellenlager sind alle, je nach Motorkonstruktion hydrodynamische bis hydrostatische Lager.
Ein Hydrostatisches Lager braucht Öldruck, um "verschleißfrei" zu laufen - und der muss eben erstmal aufgebaut sein.

Den Verschleiß, den du an älteren Lagern sehen kannst, der rührt von Betriebszuständen mit zu geringer Schmierung her. Kaltstart ist nunmal einer dieser Zustände.


@Bastelbruder: Plausibel. Danke für die Erklärung. Eigentlich logisch, die notwendige Menge Wasser, um wirklich was zu waschen würde wohl zum Wasserschlag inkl krummem Pleuel führen.
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

Jein. Kurbel-, Pleuel-, Nockenwellenlager sind alle, je nach Motorkonstruktion hydrodynamische bis hydrostatische Lager.
Ein Hydrostatisches Lager braucht Öldruck, um "verschleißfrei" zu laufen - und der muss eben erstmal aufgebaut sein.
Der ist aber doch sofort da, solange in allen Kanälen Flüssigkeit steht? (Und das ziemlich unabhängig von der Viskosität, ich könnte mir sogar vorstellen, das dünneres Öl das Leerlaufen irgendwelcher Kanäle eher begünstigt?)
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Nicki
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Nicki »

Ich seh das Kanalleerlaufen bei meiner Japanschleuder.
Da braucht es mittlerweile einen kurzen Moment länger, bis die Warnlampe ausgeht.
Ich würde eher MoS2 beikippen, das bei zu wenig Öldruck auf den Lagern zumindest für etwas Notlaufschmierung sorgt.
Robby_DG0ROB
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Der Leuchtmelder erlischt ja schon bei sehr geringen Drücken und ist zum Teil direkt nach der Ölpumpe angeordnet. Ein vorhandenes Manometer zeigt an, wie lange es tatsächlich dauert, bis "richtiger" Öldruck aufgebaut wird.
basti1
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von basti1 »

Bei meinem Sitz der Druckschalter im Kopf. Und bei 15w40 dauerte es im Winter reelle 10sek bis sich der Druck aufbaute. Mit 10er Öl ist das schon viel besser.

MFG Sebastian
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Julez
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Julez »

Das ist es was ich meine. Und ich finde es gar nicht abwegig, dass in diesen 10 sec Mangelschmierung und Metallkontakt genauso viel Schaden entstehen kann wie in 10.000 sec mit korrektem Öldruck und durchgehend tragendem Ölfilm.

Hier noch ein interessantes Dokument zum Thema:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... bfWyodiKZv

Deswegen habe ich bei mir eine 1,4kw Motorvorwärmung für den Winter eingebaut, flankiert von einem 140W Heizpad unten an der Ölwanne.
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

Und wo AM KOPF sind hydrostatische Gleitlager, die Druck brauchen?
EDIT: Kopf->tisch. Zu viel alte Diesel geschraubt, die Nockenwelle liegt ja oben...
Das ändert die Frage auf "wie viele verschlissene Nockenwellenlager kennen wir?"

Und auch das verlinkte Dokument enthält keine belastbaren Zahlen sondern nur diffuses Geschwurbel. Ich denke, niemand stellt in Frage, dass ein Kaltstart schädlich ist. Die Frage ist nur, wie stark, und welche Parameter wie viel Einfluß haben (und mit welchem Vorzeichen!).
Und die andere Frage hinter den ganzen Theorien ist: Wie häufig ist eigentlich ein schmierungsbedingter Motorschaden oder Verschleiß? Mir ist ein Fall bekannt, und da war kein verdammtes Öl mehr drin. Ansonsten muss man sich schon anstrengen, um einen Motor im Rahmen eines Autolebens kaputtzubekommen. Das macht die ganze Verschleißbetrachtung sehr theoretisch und lässt sehr viel Raum für Scharlatanerieprodukte.
Der Motor im Taxi, der 500Mm (in 10 Jahren oder weniger!) macht steht in Konkurrenz zu einem Motor in der Winterkurzstreckenhure, bei der nach 100Mm (in 20 Jahren oder mehr) das Umfeld um den Motor komplett oxidiert ist, so dass der Kittelträger die Entsorgung anordnet. Wie stark das Leben durch die Misshandlung verkürzt wurde, wissen wir gar nicht.
Lediglich Turbolader in EInsatzfahrzeugen zeigen regelmäßig an, dass die Fahrzeuge ständig getreten werden.
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von basti1 »

Nun wenn oben kein Druck ist. Hab ich unten auch keinen. Am Öl filter flansch hab ich die Öldruck Anzeige angeschlossen. Erst wenn die Kontrollleuchte nicht mehr blinkt steigt auch der Öldruck an.

Das in diesem kurzen Zeitraum was gravierendes kaputt geht glaub ich nicht. Aber es beruhigt ungemein, wenn die roten leuchten schnell aus sind ;)

MFG Sebastian
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

Ja was denn jetzt? Entweder baut sich der Druck von unten nach oben auf, weil Luft verdrängt werden muss (und damit erst ein gewisses Ölvolumen gegen die Viskosität bewegt werden muss) oder nicht.
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Desinfector
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Desinfector »

unstrittig ist ja wohl mindestens, dass das Öl bei "aussem" Motor unten ist.
Fast alles in der Wanne.
Also muss es sich von unten nach oben bewegen.
Letztlich ist der Druck unten ein "dez" höher als oben.
basti1
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von basti1 »

ferdimh hat geschrieben:Ja was denn jetzt? Entweder baut sich der Druck von unten nach oben auf, weil Luft verdrängt werden muss (und damit erst ein gewisses Ölvolumen gegen die Viskosität bewegt werden muss) oder nicht.
Die Luft lässt sich ja leicht verdrängen. Und solange die Luft noch in den Ölbohrungen ist kann auch kein richtiger Druck aufgebaut werden. Ich fahre den wagen schon über 10jahre und die Öldruck Anzeige geht erst hoch wenn die led nicht mehr blinkt. Soviel Volumen schaft die Zahnradpumpe auch nicht.

MFG Sebastian
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Weisskeinen
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Weisskeinen »

So richtig weiter kommen wir hier in der Diskussion wohl nicht. Jeder hat andere Erfahrungen und Meinungen. Unstrittig ist wohl, dass es stark vom Betriebsprofil abhängt, wie stark ein Öl altert. Weiterhin unstrittig ist, dass sich die Additive im Öl verbrauchen. In wieweit ein Motor auf diese Additive angewiesen ist, ist unklar, motor- und betriebsabhängig. Darüber hinaus werden die Autohersteller die Wechselintervalle so einrichten, dass bei normalen Betriebsbedingungen eine ordentliche Betriebsdauer erreicht wird. An entsprechende Verschwörungstheorien glaube ich da nicht. Kurze Intervalle sind eventuell sicherer, lange Intervalle aber ein Verkaufsargument. Zu lange Intervalle mit entsprechenden Motorschäden sind dann wieder schlecht für's Geschäft (Reparaturen, Rückrufe, schlechte Presse, Imageschaden, ...). Ein massives Verlängern der Intervalle kann gut gehen, muss aber nicht. Bei so was freut sich derjenige erst mal, wie lange sein Hobel schon ohne Ölwechsel durchhält, wenn aber was passiert, lag's ja klar an dem schon ewig nicht mehr gewechselten Öl (auch, wenn's was ganz anderes war).
Deshalb ist es eigentlich jedem selbst überlassen, wann er das Öl wechselt und was er noch zusätzlich rein kippt...
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PowerAM
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Aw: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von PowerAM »

Einige Motoren belasten ihr Öl auch thermisch bis an die Kotzgrenze. Diese Öle altern im Zeitraffer, verlieren damit viele ihrer Eigenschaften. Die Ölwechselintervalle von 20 Tkm beim Smart 450 finde ich als Alltags-Smartfahrer schon fahrlässig. Ich wechsel das Öl zweimal im Jahr bei mir genehmem Wetter (im Frühjahr und im Herbst) und achte nicht mehr auf die Kilometer. Zwischen 10 und 12 Tkm werden es dazwischen sein. Damit erfreut sich mein 0,6er auch mit ~160 Tkm noch bester Gesundheit. Die erste Instandsetzung hatte er bei 92 Tkm und zwischen den Ölwechseln kann ich weder Ölverbrauch noch Ölverdünnung feststellen. Nur der stechende Geruch thermisch stark belasteten Öls kehrt ziemlich schnell nach dem Wechsel zurück. Eine Zeit lang hatte ich mal die Öltemperatur gemessen und mich ziemlich erschreckt. Im Stau bei sommerlicher Hitze war der Messwert außerhalb jeder Toleranz.

Was ebenfalls nicht unbeachtet bleiben sollte, dass Motoren mit Steuerkette auf eigenmächtige Verlängerung der Wechselintervalle u. U. sehr böse reagieren. Der Geiz eines Freundes kostete den 1.4 16V seines Kia Ceed bereits bei rund 90 Tkm ein Leben. Der hydraulische Kettenspanner war verkokt, spannte nicht mehr ausreichend und sorgte für das Überspringen der Kette. Vier Ventile küssten ihren Kolben. Die Instandsetzung kostete rund 2000 EUR. Allerdings gibt es Berichte in anderen Foren, nach denen die Kettenspanner in diesen Motoren wohl generell nicht das ewige Leben haben. Nur waren da die Laufleistungen schon um 150 - 160 Tkm. Das ist insofern traurig, da ich die kettengesteuerten Suzuki-Benziner an dieser Stelle als extrem langlebig in Erinnerung habe. Ich hatte schon verschiedene Suzuki, keiner hatte Motorprobleme.

Meine Ölwechsel mache ich ausnahmslos selbst. Mir waren Namen oder Marken egal, sofern das Öl die notwendigen Spezifikationen einhielt. Insofern gluckert in meine Fahrzeuge seit Dekaden das Öl von Thomas Philipps.
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Hansele
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Hansele »

Ich frage mich bei sowas immer, stehen die Kosten im Verhältnis zum Rest der Kosten?
Benzin, Steuer, Versicherung, Reifen, Autowäsche, Verschleißteile (Bremsen, Kupplung, Wischer etc.) etc.

Das Öl und der Filter, ist da bei mir nicht der größte Posten in der Gesamtrechnung,
daher wird das Zeug nach Herstellerempfehlung (oder etwas früher) gewewechselt und fertig.

Da ich in Zukunft gute 8 Liter Öl mit Filter brauche, werde ich mir ein 60 Liter Fass in die Garage stellen,
da kostet ohne groß zu suchen das 60 Liter Fass ca. 105€.
(Lokal vermutlich soagar noch billiger zu haben)

1,75€ je Liter x 8 =14 Euro pro Jahr bei halbjährlichen Wechsel 28€ für das Öl.

Okay der Filter kommt noch dazu, aber da fange ich als Schwabe nichtmal das sparen an.

Grüßle
Deimos
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Deimos »

Hansele hat geschrieben:Ich frage mich bei sowas immer, stehen die Kosten im Verhältnis zum Rest der Kosten?
Benzin, Steuer, Versicherung, Reifen, Autowäsche, Verschleißteile (Bremsen, Kupplung, Wischer etc.) etc.

Das Öl und der Filter, ist da bei mir nicht der größte Posten in der Gesamtrechnung,
daher wird das Zeug nach Herstellerempfehlung (oder etwas früher) gewewechselt und fertig.

Da ich in Zukunft gute 8 Liter Öl mit Filter brauche, werde ich mir ein 60 Liter Fass in die Garage stellen,
da kostet ohne groß zu suchen das 60 Liter Fass ca. 105€.
(Lokal vermutlich soagar noch billiger zu haben)

1,75€ je Liter x 8 =14 Euro pro Jahr bei halbjährlichen Wechsel 28€ für das Öl.

Okay der Filter kommt noch dazu, aber da fange ich als Schwabe nichtmal das sparen an.

Grüßle

Moin,

Ich kann mich Hanseles Meinung nur anschließen.

Die Kosten für nen turnusgemäßen Ölwechsel gehen in den restlichen Wartungs & Betriebskosten unter.
Bei mir: 2.0tdi BKD 103kW auf 120kW optimiert , 5w30ll von Castrol á ~5€/l im Angebot + Filter, 3,8l Füllmenge = ~30€ für den kompletten Wechsel alle 20 ~ 22tkm im Longlife Intervall mit jetzt gut 150tkm auf der Uhr.

Machen wir uns doch nichts vor, wir leben nicht in arktischen Gefilden wo das Öl Honig und Fettkonsistenz bei den entsprechenden Temperaturen annimmt, ne Vorheizung brauch hier außer Einsatzfahrzeugen keiner.
Je nach Motor braucht der Öldruck nach dem starten 'etwas' Zeit um sich aufzubauen, aber die Motoren / die Lager sind dafür ausgelegt. Von der Warte kann ich die Diskussion um die 'Durchölzeit' nicht nachvollziehen. Der Anlassvorgang gehört zum normalen Betriebsfall eines Otto/Dieselmotors wenn Öl dem entsprechendem Temperaturbereich eingefüllt ist (Stichwort Sommer und Winteröl, moderne Fahrzeuge kennen eh nur Mehrbereichsöl). Wenn der Motor nicht kalt hochgedreht wird ist die Welt in Ordnung (zu hohe Viskosität ist neben der Abgasproblematik auch einer der Hauptgründe weshalb das Start-Stop System direkt nach dem Kaltstart nicht zur Verfügung steht(oder bei generell zu niedriger Motortemperatur)), -> der Motor wird warm ->Viskosität sinkt, drehen & Spaß haben.
Was bei heutigen Start-Stop Systemen teilweise verbaut wird sind 'Rückschlagventile' oder teilweise primitive Druckhalter + Ölpumpen mit erhöhtem Durchsatz damit beim Ampelstart die Kritischen Stellen bzgl Druck/Scherung und Temperatur (Nockenwellen, Turbolader etc.) sofort Öl in ausreichender Menge und Druck sehen. Diese ganze Mimik ist darauf angewießen Öl mit !genau definierten Eigenschaften zu bekommen. Wer hier meint sparen zu müssen kann ja mal den eingesparten Betrag beim Ölwechsel auf nen hingerichteten Turbolader umrechnen.

Zusatzölfilter á la Trabold, im PKW? Der Filter kostet 400€, und der Filtereinsatz im Wechselfall 60€ laut deren Homepage, wann hab ich da nen ROI? Die Karre ist eher aufgrund absurder Abgasgesetzgebung in Deutschland nicht mehr (legal) fahrbar bevor sich das auch nur annähernd lohnt.

Keiner* fährt nen reinrassigen Rennmotor, der schon vor dem Start mit vorgewärmten Öl befüllt wird damit die Schmierung bei den extremen Toleranzen gegeben ist (Formel 1 Motoren sind dafür ein Beispiel) Die meisten fahren Brot und Butter Motoren in den dementsprechneden Autos. Solange das Öl ne Freigabe hat / der Spezifikation entspricht rein damit und gut. Das das Aditivpaket im Öl aufgebraucht wird hab ich in diesem Thread vor 4 Jahren schonmal geschrieben.
*(Ausschließen kann mans nicht, werden nur im Schnitt sehr wenige sein)

Meine persönliche Meinung:
Also, wer unter die Teerkocher gehen will soll das gerne tun, allerdings sich bei nem modernen Motor nicht beschweren wenns schief geht.
Die Kosten für nen Ölwechsel sind so gut wie vernachlässigbar :)

Grüße Deimos
Zuletzt geändert von Deimos am Do 23. Nov 2017, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Weisskeinen
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Weisskeinen »

Deimos hat geschrieben: 5w30ll von Castrol á ~5€/l im Angebot + Filter, 3,8l Füllmenge = ~30€ für den kompletten Wechsel
Wow, wo bekommst du denn das? Das günstigste Castrol, das die bei mir geforderte Freigabe hat, kostet ca. 7€/l.
Deimos hat geschrieben: (Stichwort Sommer und Winteröl, moderne Fahrzeuge kennen eh nur Einbereichsöl)
Öh, neee, das nennt man dann Mehrbereichsöl, weil's für den Sommer- und den Wintertemperaturbereich geeignet ist.
tom
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Re: Aw: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von tom »

PowerAM hat geschrieben:Eine Zeit lang hatte ich mal die Öltemperatur gemessen und mich ziemlich erschreckt. Im Stau bei sommerlicher Hitze war der Messwert außerhalb jeder Toleranz.
Wie Hoch waren denn da die Öltemperaturen, und an welcher Stelle hast Du das mit welchen Messgeräten Gemessen ?
urmel
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von urmel »

Mein Dickschiffkombi mit M111 Sternentriebwerk bekommt im Rahmen der normalen Wartung jeweils auch frisches Öl. Man merkt es dann auch direkt am Startvorgang, die Maschine wird deutlich schneller leise - viertöpfiger 16-Ventiler mit Steuerkette. Die Wartung will er je nach Fahrprofil (Startvorgänge gehen rein und - da bin ich mir nicht 100% sicher - eventuell auch Hochlast) alle 15000 bis 25000 km, bei mir meist gut 20'000km. Neben den anderen Verschleissteilen sind die paar Euro für Öl und FIlter echt zu verschmerzen. Und gerade bei kurzstreckenlastiger Nutzung schnuppert das Altöl dann doch deutlich nach Benzin/Verbrennungsrückständen, so ungefähr wie Rasenmäher. Andererseit, keine Spuren von Ölschlamm oder Ablagerungen im Kopf erkennbar. Öl ist gegen Ende des Intervalls dann so hellbraun.
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video6
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von video6 »

Nu ich auch mal.
Hatte nie Probleme mit Öl und Co wobei ich immer „alte“Autos fahre.die bei mir erst ab ca 160000 km zu mir kamen.Trabi sowieso Peugeot 104 von 1981 ohne Ölverbrauch
Dann Fiat Ritmo vor der Presse gerettet danach Fiat Tipo danach nen Fiat Tempra Diesel.
Bis auf den Audi80 (Übernommen von der Mutter)der auf der Autobahn durch Kaltverformung sein jähes Ende fand.Der hatte seit dem ich ihn hatte immer Öl gefressen ohne das er sonst Auffällig war. 4mal tanken 1mal Öl.
Der jetzige Audi 4 Kombi nimmt auch Öl aber recht wenig.
Der Sharan von der Frau hat bis zum jetzigen Zeitpunkt 338000 km runter.
Der frisst jetzt Kühlwasser da muss wohl der Kopf runter.

Nen strikten Wechselintervall hab ich nicht da keine Turbolader verbaut sind.
Alle 2-3 Jahre wegen Filterwechsel kommt frisches Öl rauf.
Der Smart der als Spaß und BastelAuto frisst noch Öl aber da ist’s der berühmte Motorschaden den fast alle 450er früher haben.
Da kommt aber demnächst nen überarbeiteter Motor rein.
Deimos
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Deimos »

Weisskeinen hat geschrieben:
Deimos hat geschrieben: 5w30ll von Castrol á ~5€/l im Angebot + Filter, 3,8l Füllmenge = ~30€ für den kompletten Wechsel
Wow, wo bekommst du denn das? Das günstigste Castrol, das die bei mir geforderte Freigabe hat, kostet ca. 7€/l.
Deimos hat geschrieben: (Stichwort Sommer und Winteröl, moderne Fahrzeuge kennen eh nur Einbereichsöl)
Öh, neee, das nennt man dann Mehrbereichsöl, weil's für den Sommer- und den Wintertemperaturbereich geeignet ist.
Danke,

Richtig im Kopf gehabt, falsch gepostet :) habs auch im Post korrigiert damit keine Missverständnisse aufkommen.

Zum Thema:
Welche Freigabe brauchst du denn Weiskeimen?
5 w 30 Castrol Edge Professional Longlife 3 im 5l Kanister hat die örtliche Metro ~2 mal pro Jahr im Angebot für ~25€. Ich stell mir dann immer nen Kanister auf Lager. Der ansessige Autoteilehändler will ~ 33 ~ 35€ für den 5l Kanister.

Grüße Deimos
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Julez
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Julez »

video6 hat geschrieben:[]Der Sharan von der Frau hat bis zum jetzigen Zeitpunkt 338000 km runter.
Der frisst jetzt Kühlwasser da muss wohl der Kopf runter.[]
Kurzes OT: Schau erstmal nach, ob du einen am Motor angeflanschten Kunststoffstutzen für das Kühlwasser hast, und ob dieser noch dicht ist.
War er bei meinem Passat nämlich nicht, und bei einem anderen Sharan hier im Forum auch nicht.
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video6
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von video6 »

Den hatte ich schon getauscht dann war fast gut einmal die Woche muss ich auffüllen.(war gerissen)
Das kam schleichend und wurde langsam mehr.
Hatte damals auch hier schon gepostet.
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PowerAM
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Aw: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von PowerAM »

tom hat geschrieben:
PowerAM hat geschrieben:Eine Zeit lang hatte ich mal die Öltemperatur gemessen und mich ziemlich erschreckt. Im Stau bei sommerlicher Hitze war der Messwert außerhalb jeder Toleranz.
Wie Hoch waren denn da die Öltemperaturen, und an welcher Stelle hast Du das mit welchen Messgeräten Gemessen ?
Messfühler als Ölstab-Ersatz. Langer Stau auf einer Berliner Ausfallstraße - wegen Baustelle wurde aus zwei Spuren dann nur noch eine. Dazu Außentemperaturen bei 32/33 Grad. Bei ~140 Grad Öltemperatur habe ich beschlossen, die Murmel die wenigen Zentimeter alle paar Minuten mit der Hand weiter zu schieben. Beide Lüfter jubelten, die Wassertemperatur war dann irgendwann auch bei vier Murmeln.

Da war allerdings noch die alte Wasserpumpe drin, mit der die Murmel im Winter auch nicht wirklich gut geheizt hat. Die neue scheint in dem Motor mehr Durchsatz zu machen.
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Desinfector
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Desinfector »

Thema Ölverdünnung:

wann und wie kann es Zustände geben, wo Kraftstoff stärker ins Öl rein kommt,
als es durch Betriebstemperatur wieder raus kommen würde?

Was macht eine Kurbelgehäuseentlüftung dann für einen Sinn?
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ferdimh
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von ferdimh »

wann und wie kann es Zustände geben, wo Kraftstoff stärker ins Öl rein kommt,
als es durch Betriebstmperatur wieder raus kommen würde?
Man gucke sich billiges Campinggas (Kartusche mit Propan/Butan-Mische) an: Die Mische Propan/Butan hat einen tieferen Siedepunkt als Propan alleine, zwar kommt zuerst bevorzugt Propan raus, aber am Ende verdampft doch eine Mische. Auch in "normalem" Benzin ist mindestens ein gewisser Anteil Butan enthalten, das normalerweise bei ca. 0°C bereits sieden würde. Trotzdem bleibt es bei 20°C halbwegs im Sprit drin.
Das gleiche Problem gibts bei Ethanol und Wasser: Man kann sich blöddestillieren, je weniger Ethanol in der Mische ist, desto höher siedet das Gemisch. Dementsprechend ist es auch schwerer, das Ethanol zum Abhauen zu bewegen.

Das Gleiche passiert mit kurzkettigen Kohlenwasserstoffen (Benzin) oder etwas längeren Ketten (Diesel) zwischen langen Ketten (Motoröl). Zu einem großen Teil werden die einfach da eingebaut. Die steigende Konzentration beschleunigt das Abdampfen, so dass sich irgendwann ein Gleichgewicht einstellt.

Benzin im Öl tritt im Wesentlichen beim Kaltstart auf, wo exzessiver Spritüberschuss eingesetzt wird, um den an kalten Motorteilen kondensierenden Sprit zu ersetzen. Der Teil, der sich im Motor niederschlägt, landet halt im Öl... (der Teil, der schon in irgendwelchen Saugrohren hängen bleibt, natürlich nicht...). DAs Benzin verdampft bei Wärme aber recht willig, nach Autobahnvollgastouren ist bei mir der Spritgeruch am Peilstabrohr weg.

Diesel aus dem Öl wieder auszutreiben kann man fast vergessen. Die Siedepunkte liegen zu nah beieinander.
Was macht eine Kurbelgehäuseentlüftung dann für einen Sinn?
a) Überdruck im Motorgehäuse vermeiden (Würde Öl überall rausdrücken)
b) Abgase, die sich an Kolbenringen vorbeidrücken, loswerden
c) Doch teilweise abdampfenden Scheiß loswerden

Entlüften muss man ja, sobald da auch nur in irgendeinem Betriebszustand Druck auftreten kann - das gilt auch für viele Fehlerzustände. Ein klebender Kolbenring -> Motorgehäuse auf 10 Bar aufpumpen wäre keine gute Sache ;-)
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Desinfector
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Desinfector »

Du meinst Otto-Kraftstoffe und sowas wie Propan/Butan bilden Azeotrope?
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Joschie
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Joschie »

Desinfector hat geschrieben:Thema Ölverdünnung:

wann und wie kann es Zustände geben, wo Kraftstoff stärker ins Öl rein kommt,
als es durch Betriebstemperatur wieder raus kommen würde?

Was macht eine Kurbelgehäuseentlüftung dann für einen Sinn?
Ganz einfaches Spiel, zum einen beim Benziner wie Fredimh schon beschrieben hat.

Beim Diesel kommt die Ölverdünnung über die ESP zustande. Diese wird (wenn wir jetzt von den klassischen Dieselmotoren sprechen) in den meisten Fällen vom Motorölkreis mitgeschmiert oder hängt als reine Einsteckpumpe im Motorengehäuse. Da die Pumpenplunger nur durch die Passung des Pumpenplungers abdichten mogelt sich stetig bei jedem Hub ein kleinster Hauch von Diesel durch Richtung Ölseite (wenn der Plunger nach xtausend Stunden verschlissen ist wird das auch gut mehr).

Zur Kurbelgehäuseentlüftung, diese macht Sinn um zum einen die Öldämpfe abzuführen als auch den Aufbau eines leichten Unterdrucks im Motorgehäuse zu erreichen um die Wellenabdichtungen bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Motoren bei denen die Entlüftung dicht ist sabbern aus jeder noch erdenklichen Ritze.

Grüße
Josef
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Weisskeinen
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Re: Motoröl-Wechsel - nötig oder Propaganda ?

Beitrag von Weisskeinen »

Deimos hat geschrieben: Zum Thema:
Welche Freigabe brauchst du denn Weiskeimen?
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