Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Der chaotische Hauptfaden

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lupo
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von lupo »

Uns interessiert jetzt natürlich, was der bauliche Unterschied ist zwischen einem Motor der per Dreieck betrieben werden darf und einem der nicht per Dreieck betrieben werden darf. Irgendjemand nen Tipp?
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Kuddel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Kuddel »

Ein normaler Asynchronmotor darf immer Stern-Dreieck betrieben werden, so er denn umax nicht überschreitet. Es muss also 230/400V auf dem Motor stehen.
Es gibt auch Motoren, die einem Asynchronmotor sehr ähnlich aussehen, jedoch eine Hilfswicklung haben. Die werden über einen Kondensator betrieben.
Allerdings sieht da auch das Klemmbrett anderes aus.
Mir ist noch kein Motor untergekommen, der folgendes Klemmbrett hat:
u1-v1-w1
v2-w2-u2
und nicht für Dreieck erlaubt ist (solange Umax nicht überschritten wird). Wenn es ein anderer Motor wäre, würde auch das Klemmbrett anders aussehen. oder zumindest nicht mit u1-v1-w1 etc. beschriftet sein.
Gruß
Kuddel
duese
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von duese »

Wenn die einzelnen Wicklungen nur für 230V ausgelegt sind und Ihr schaltet den im Dreieck, kriegt jede Wicklung 400V ab und der Strom wird etwas zu groß. Das könnte den Qualm aus dem Motorschutz erklären (Wobei der dann abschalten und nicht qualmen sollte).

Der Motor sollte aber trotzdem anlaufen. Da der Strom größer ist, ist auch das Drehmoment entsprechend größer.

Sicher dass Ihr nix falsch geklemmt habt? Vielleicht eine der drei Wicklungen verkehrt herum? Dann kommt kein gleichmäßiges Drehfeld mehr raus...

(Überschneidung mit Kuddels Post)
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uxlaxel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von uxlaxel »

Kuddel hat geschrieben:Ein normaler Asynchronmotor darf immer Stern-Dreieck betrieben werden, so er denn umax nicht überschreitet. Es muss also 230/400V auf dem Motor stehen.


ei kuddel, du fackelst wohl auch gerne die motoren ab? ich dachte immer, daß macht man nur auf'm treffen mit ollen staubsaugern.
wenn 230/400 auf dem motor steht, ist 230V die strangspannung (also von U1 nach U2) und 400V die spannung für sternbetrieb. einen solchen motor darfst du nur in stern betreiben!
motoren für stern-dreieck am "normalen" 230/400V-netz müssen den aufdruck 400/690V (früher 380/660V) haben!
lg axel
p.s. für 127/220V-motoren brauchst du nen 3ph-trafo oder die bekommst du maximal an lichtstrom (230V 1Ph) in steinmetzschaltung (dann im stern geschalten!) noch zum laufen.
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Chemnitzsurfer
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Hängt doch eigentlich nur von Strangspannung der Motorwicklung und der Netzspannung ab.
690 v Netzspannung -> y 400v Strangspannung der Motorwicklung
400v NS -> d 400 v oder y230 SP. Motorwicklung
230 v NS -> d 230v SP. Motorwicklung
500 v NS -> d 500 v oder y 289 v SP. Motorwicklung
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Kuddel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Kuddel »

uxlaxel hat geschrieben: wenn 230/400 auf dem motor steht, ist 230V die strangspannung (also von U1 nach U2) und 400V die spannung für sternbetrieb. einen solchen motor darfst du nur in stern betreiben!
motoren für stern-dreieck am "normalen" 230/400V-netz müssen den aufdruck 400/690V (früher 380/660V) haben!
lg axel
Argh, sorum wars ;-)
lupo
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von lupo »

Danke für Eure Antworten!

Der Motor der nicht für Dreieck-Schaltung geeignet sein soll ist ein SE2662-3H
Leider finde ich auf die schnelle kein Datenblatt im Internet.

Auf dem dem Motor steht u.a. drauf:
⃤⃤⃤ /Y 220/380 V
1,73 A / 1,0 A
0,37 kW
cos Phi 0,80

Vermutlich ist die Kombination ⃤ mit 220 V schon der Hinweis?!

Danke und Grüße,
merlin
bastelwastel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von bastelwastel »

lupo hat geschrieben:Danke für Eure Antworten!

Auf dem dem Motor steht u.a. drauf:
⃤⃤⃤ /Y 220/380 V
1,73 A / 1,0 A
0,37 kW
cos Phi 0,80
Da steht doch eindeutig Y=Stern 230/380V ?
Was ist denn da noch zu rätseln? :D
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masterstrike
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von masterstrike »

Hab auch mal ne Frage:

Wie verhält sich eine Spule und ein Kondensator bei Wechselstrom bei hohen und tiefen Frequenzen?
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ferdimh
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von ferdimh »

Sorry, wenn ich jetzt mit Hebammenpädagogik anfange:
Überleg dir, was eine Spule und ein Kondensator bei Gleichstrom tut. Das ist selbsterklärend, wenn man sich die Bauform anguckt.
Dann musste dir merken, dass es für unendlich hohe Frequenzen genau andersrum ist.
Der Rest ergibt sich von selbst.
Tiefe Frequenzen sind näherungsweise Gleichstrom, hohe Frequenzen weniger,
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Tesla
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Tesla »

Kondensator=Hochpass; Spule=Tiefpass
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masterstrike
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von masterstrike »

Tesla hat geschrieben:Kondensator=Hochpass; Spule=Tiefpass
Danke Tesla, mehr wollt eich nicht!
Gernstel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Gernstel »

Kondensator=Hochpass; Spule=Tiefpass
Ich behaupte gerade mal das Gegenteil:
Kondensator (in Verbindung mit Quellimpedanz) = Tiefpass
Spule (in Verbindung mit Quellimpedanz) = Hochpass
Im Unterschied zu Dir schalte ich Spule und Kondensator nicht seriell in den Signalweg, sondern parallel zur Signalquelle, also gegen Masse.
:mrgreen:
Profipruckel
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Re: Berufsschule Elektrotechnik Aufgaben (Grundlagen)

Beitrag von Profipruckel »

ferdimh hat geschrieben:Sorry, wenn ich jetzt mit Hebammenpädagogik anfange:
Überleg dir, was eine Spule und ein Kondensator bei Gleichstrom tut.
Den Begriff "Hebammenpädagogik" kenne ich nicht, Deine Erklärung finde ich dennoch sehr einfach und praxisgerecht.

Ich weiß, was ein Tiefpass ist ... aber als Anfänger hat mir dieser Begriff nicht viel verraten.
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