Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Der chaotische Hauptfaden

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Kuddel
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Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Kuddel »

Ich hole mal dieses Thema wieder hoch:

http://www.fingers-welt.de/phpBB/backup/03/39719_5.htm.

Wir haben jetzt ernst gemacht, und die Strandmatte durch Reet ersetzt:
Bild

Gruß
Kuddel
Edit: ist natürlich so noch nicht fertig! Bild dient nur zur Ansicht des Aufbaus.
Zuletzt geändert von Kuddel am Di 3. Sep 2013, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
janosch
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von janosch »

Hallo,
bleibt das so oder soll da noch was drauf?

Wenn ja dann würde sich so etwas anbieten: http://www.steico.com/produkte/daemmsto ... blick.html

Damit wäre die Fassade Winddicht und Feuchtigkeit aus dem Inneren könnte trotzdem nach außen diffundieren.

Gruß
Janosch
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Kuddel
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Kuddel »

Nee, das soll so bleiben. Ist aber noch nicht fertig, daher sieht es etwas huddelig aus.
Gruß
Kuddel
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Desinfector
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Desinfector »

ich würde da immer denken, dass man garnicht zuviel Dachüberstand haben kann.
guck Dir mal Holzhäuser im Schwarzwald an.
Dachüberstände von geschätzten 2m sind da keine Seltenheit.

da klatscht Dir der Regen ran und das fault dann relativ schnell weg.
zudem dämmt ein Feuchtgebiet so gut wie garnicht.
stell Dich mal mit nem feuchten Pulli (angezogen!!!) in den Wind, dann weisst Du was ich meine.
TDI
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von TDI »

Naja, so ein Kompostdach hält ja auch schon ziemlich lange. Und da kommt weit mehr Regen drann als an die Hauswand.
Die zum Norden hin kleiner werdenden Dachüberstände haben auch sehr viel mit dem Reichtumsgefälle zu tun. Schau Dir mal die (alten) Hauser in Ostfriesland an. Da sitzt die Dachrinne oft direkt an der Wand.

Wie das tatsächliche Kosten-Nutzen-Verhältnis von Kuddels Wanddämmung ist, würde mich aber auch mal interessieren. Ich mag z.B. diese roten, gemauerten Wände lieber als ein Haus, was von überall gleich aus sieht. Wenn die Reetdämmung seine Investition nicht wieder reinholt, würde ich sie gleich lassen.
Aber jeder wie er mag...
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Heaterman
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Heaterman »

Was das bautechnisch bewirken kann, ist ja schon im alten Fred ausgiebig diskutiert worden.

Optisch gedacht, schließe ich mich TDI an, die Kombination Reetdach/Sichtmauerwerk ist toll.
Aber andererseits vermute ich mal, dass Kuddel sich das nicht allein ausgedacht hat, sondern irgendwelchen Traditionen aus der Gegend herbeigezogen hat. Wenn man das Moormuseum in Moordorf besucht, findet man durchaus ähnliche Konstruktionen aus der Zeit der Moorkolonien - warum also nicht? Ist halt landschaftsspezifisch.
Solange da genug Luft reinkommt, hält sowas schon eine Weile.
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Kuddel
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Kuddel »

Desinfector hat geschrieben: da klatscht Dir der Regen ran und das fault dann relativ schnell weg.
Das Dach ist aus dem gleichen Material, da fault nix.
Es handelt sich auch nur um eine Wand. Wie gesagt, ist noch nicht fertig, sieht in wirklichkeit ganz nett aus.
Gruß
Kuddel
Edit: Ach so, die Wand ist 35 cm Vollklinker. Die Isoliert bisher so gut wie ein Toastbrot. Ein nasses Toastbrot.
Ich hatte ja wie im alten Tread beschrieben vorher einen test gemacht, das brachte richtig viel.
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Hightech
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Hightech »

Ich finde es ist ein absolutes Übel in DE, das der Denkmalschutz vor Umweltschutz geht.
Vor allem, wenn man mal überlegt, das die Leute "damals" so gebaut haben, wie es der schmale Geldbeutel hergegeben hat.
Jetzt stellt man diese "zusammen"geschusterten Häuser unter Denkmalschutz mit 1001 Auflagen zum Denkmalschutz.
Wenn die Leute damals unser know how gehabt hätten, hätten die auch anders gebaut.
Versuch da mal eine Solarplatte aufs Dach zu bringen.
Da kommen die mit Fackeln und Heugabeln. Diese Hinterwälder.
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Desinfector
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Desinfector »

schon, das Dach ist auch aus Reet.
aber wie dick ist das Dach und wie dick die Isolierung an der Wand?
da sitzen die feuchten "Sticks" doch gleich an der Wand. die ganze Wand kühlt dann viel stärker aus.

aber ich finds gut, dass Du mit natürlichen Materialien arbeitest.
viel besser als diese gebromten Flammhemmer im Styropor...
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uxlaxel
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von uxlaxel »

Ich finde es ist ein absolutes Übel in DE, das der Denkmalschutz vor Umweltschutz geht.
das ist manchmal wirklich besser so! rede mal in ruhe mit bautechnikern und architekten drüber.

diese übermäßige isolierung und abdichtung von häusern führt zu massiven problemen mit staunässe / schwitzwasser usw.
das geht mitlerweile so weit, daß ganze häuse zwangsbelüftet werden, weil alles hermetisch dicht ist.
frührer lief das schwitzwasser am fenster runter und konnte in der wasserrinne auf der fensterbank aufgewischt werden. undichtigkeiten in den ecken und fenstern sorgten für den notwendigen luftaustausch.
heutzutage gibts stockflecken an den unmöglichsten stellen....
motorisch angetriebene zwangslüftung (mit oder ohne wärmerückgewinnung) braucht auch energie - ständig!
20cm styropor auf der wand wollen erstmal hergestellt werden! ... und das zeugs ist sondermüll!
in frankfurt brannte mal eine ganze fassade - besser gesagt das styropor unter dem neuem putz. da kam die feuerwehr nicht mal zum löschen ran und überall quollen aus der fassade hochgiftige dämpfe.
ist das der richtige weg? ich weiß ja nicht. solche häuser halten keine 100 oder gar 1000 jahre! die masse der denkmalgeschützen häuse steht aber schon deutlich länger als 50 oder 100 jahre. warum wohl nur?

ich möchte hiermit jetzt aber bitte keine diskussion lostreten! das wäre sowas von OT. es ist lediglich ein denkanstoß, doch mal etwas "historisch" zu denken und eben mit alt hergebrachten mitteln was erreichen. reet an der wand finde ich daher stark! ;)

lg axel
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Finger
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Finger »

Auf das Ergebniss bin ich auf jeden Fall gespannt (soweit sich das beziffern lässt). Auf jeden Fall eines Fricklers würdig :-)
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Kuddel
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Kuddel »

Na ja, berechnen ist schwierg.
Mal ein paar Werte von bisher: Wir haben Korkschüttung eingebracht, daher ist die Decke nicht mehr nur eine Lage Bretter. Die Fenster (vorher Einfachglas mit windschiefen Rahmen) haben ein Vorsatzfenster bekommen. Die Stirnmauern vorne und hinten wurden mit Perlite aufgefüllt.
Kosten bisher (ohne das Reet an den Wänden): 7000,- Euro
Heizkosten kumuliert 2002-2004= 150 Euro / Monat
Heizkosten kumuliert 2012-2013= 95 Euro / Monat
50,- x12 macht 600,- / a.
Selbst wenn ich für das Reet noch 1000,- dazurechne, Wird sich das in 15 Jahren rentiert haben werden. Dazu kommt der Wohlfühlgewinn, die Fenster waren so zugig, dass man im WInter nicht in der Nähe sitzen wollte. Eine Kerze vor dem Fenster wurde manchmal fast ausgeblasen.
Allerdings sind die Werte natürlich mit Vorsicht zu genießen. Zum einen war zwar der WInter 2012/2013 sehr hart. aber wir haben auch immer unterschiedlich mit Holz zu. Statistik halt. Aber wir wollen ja auch noch länger als 20 Jahre hier wohnen, und Öl/Gas wiord nicht billiger.
Heute ist es übrigens fertig geworden. Sieht wirklich hübsch aus. Auf dem Bild oben sieht man das gar nicht so gut.
Gruß
Kuddel
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gafu
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von gafu »

sehr schöne lösung.
ich bin auf weitere rückmeldungen gespannt.

fachwerk mit vorsatzschalung als styropor geht gar nicht.
Gary
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von Gary »

mit gefällt die Lösung gut.

Zu den Heizkosten - die sind über die Jahre ja auch gestiegen. Also ist die Einsparung noch höher. Gibt es eine Möglichkeit das in kW,m³ Gas oder l Heizöl auszudrücken ?

Gruß Gary
janosch
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Re: Hauswand isolieren in Eigenarbeit

Beitrag von janosch »

Hallo,

zum Nachrechnen oder Testen der verschiedenen Wandaufbauten bietet sich der online U-Wert Rechner an: http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/

Gruß
Janosch
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