Frage zum Überspannungsschutz

Der chaotische Hauptfaden

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piuwiu
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Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von piuwiu »

Hallo Fingerforum,

ich habe mal ne Frage zum Überspannungsschutz:
Also es handelt sich um ein Vierstöckiges Haus in dessen Obergeschoss sich ein kleiner Unterverteiler befindet, welcher mit 3*1,5 Quadrat und 16A an der Hauptverteilung angeschlossen ist.
Dieser soll mit einen Überspannungs-Mittelschutz (Dehn-Guard) ausgestattet werden, in der Hautverteilung ist dies nicht möglich. Bei der Netzart handelt sich um ein TT-System.
Um mehr Sicherheit zu gewinnen soll die Ableitung nicht nur gegen den Schutzleiter sondern auch zusätzlich gegen den Potentialausgleich direkt erfolgen.
Da aber noch kein extra Erdungsdraht gezogen ist soll an den Rohren der Heizung geerdet werden (ich weiß das ist nicht ganz nach VDE).

Jetzt gebe es dabei aber ein Problem: Da die Heizungsrohre wahrscheinlich nicht im selben Schacht wie die Kabel liegen, bilden sie mit den Schutzleiter dann eine Induktionsschleife (siehe Bild).
Wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt kann er in dieser Schleife einen Strom induzieren. Jedoch weiß ich nicht wie Groß dieser wird und ob es der kleine 1,5mm2 Schutzleiter aushält.
Eine Lösung wäre diese Zusatzerdung mit einer Funkenstrecke auszustatten. Erst wenn der 1,5mm2 Schutzleiter verdampft ist zündet diese und leitet den Storm über die Heizung.
Andernfalls darf bei Induktion durch woanders einschlagende Blitze die Funkenstrecke erst oberhalb einer bestimmten Berührungsspannung (Zwischen Schutzleiter und Heizung) zünden da sonst die unnötig die Elektroinstallation durch Überstrom gefährdet wird.

Also was ist besser:
Erdung über Heizung weglassen?
Oder direkt?
Oder mit Funkenstrecke?

Wie hoch kann der Strom in der Schutzleiterschleife werden?
Würde das der Schutzleiter aushalten?
Wie hoch wird die Spannung maximal wenn eine Funkenstrecke verbaut wird?
Und auf welche Spannung müsste ich sie einstellen?

piuwiu
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Chemnitzsurfer
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von Chemnitzsurfer »

http://www.dehn.de/sites/default/files/ ... n/sd82.pdf

lies dir das mal durch, vll. hilft dir das weiter.
Henning
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von Henning »

Welchen Strom willst du denn über 1,5 Quadrat kurzschließen?

Unterverteilung mit 1,5 Quadrat eingespeist. Selten einen solchen Hühnerkram gelesen.

Was wird da denn noch verteilt? Selektivität gibt ja kaum noch was her, bisschen Licht und Co.?

Grobschutz in die HV, alles andere ist Blödsinn. Warum sollte das ganze nicht gehen?

Gruß
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uxlaxel
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von uxlaxel »

jungs, vergreift euch bitte nicht im ton!

wenn die zuleitung zum unterverteiler nur 3x1,5 ist, dann ist es eben so!
sch**** auf selektivität, wenn die leitung nicht dicker ist, muß man halt damit leben. es kommt da keine bibbi blocksberg vorbei und zaubert die dicker.
es ist doch schon sehr gut, daß es eine seperate leitung vom hauptverteiler (zählerkasten) bis nach oben geht!
das ist schon viel wert ;)

so nun zur anordnung der ableiter:
ich würde im hauptverteiler einen kombinierten grob-und mittelschutz montieren. in der UV-DG würde ich dann den feinschutz montieren.
evt. ist es ja sogar möglich, einen zusätzlichen örtlichen potentialausgleich mit zu der UV zu bringen.
(4mm2 von der heizleitung z.b.)

lg axel
TDI
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von TDI »

Hallo Piuwiu,
eine Frage wäre auch, was Du damit eigentlich schützen willst?
Grüße und willkommen im Forum
TDI
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Hightech
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von Hightech »

Ich Senf mal was dazu:
Ich bin der Meinung, der Mittelschutz gehört in die Hauptverteilung, da wo das Kabel von draußen rein kommt; bei normal genuzten Häusern.
Einen Mittelschutz an ein 3x1,5 im 4. Og anzuschließen mach kaum Sinn, weil die Leitungen die Ableitströme kaum aushalten.
In den UV im OG einfach 3x Feinschutz vor die Geräte, das reicht in normalen Häusern aus.

Zum Überspannungschutz muss man sich erstmal fragen, wo kommt die Überspannung her ?
In der Regel kommt die über das Stromnetz.
Ist das Haus über eine Freileitung angeschlossen Grobschutz, ganz weit vorne weit wech von dem ersten Verteiler, dicht an den Erder.
Dann das Kabel in den Hauptverteiler dort mit dem Mittelschutz in die Anlage gehen.
Von dort in die Unterverteiler und dort dann die einzelnen Räume oder sogar Geräte mit Feinschutz.

Ist das Haus im Wohngebiet, dicht besiedelt, dann reicht in aller Regel der Feinschutz vor dem Gerät vollkommen aus.

Die Variante mit den Heizungsrohren würde ich vermeiden, denn wenn, dann hämmert dir der Blitz, wenn er in der Nähe einschlägt, dir über deine Empfangsschleife rückwärts die Geräte kaputt.

Was ginge,den Mittelschutz ganz einfach an L1,2,3 N und PE anschließen und Ende.
Wenn eine Spannungsspitze aus dem Netz hochkommt über die 3x1,5 muss sie ja auch wieder runter über 1,5, also kein Problem.
Wenn dir der Blitz im OG in die Stromleitung schlägt, dann sind eh alle Geräte im Eimer. Da hilf kaum was.

Übrigens im Dehn Mittelschutz ist schon eine Funkenstrecke drin, die zündet wenn N 2kV höher als PE ist.
Ist der Übliche Wert, da der N als aktiver Leiter definiert ist, also auch Netzspannung führen kann.
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gafu
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Re: Frage zum Überspannungsschutz

Beitrag von gafu »

piuwiu hat geschrieben: Wenn ein Blitz in der Nähe einschlägt kann er in dieser Schleife einen Strom induzieren. Jedoch weiß ich nicht wie Groß dieser wird und ob es der kleine 1,5mm2 Schutzleiter aushält.
Eine Lösung wäre diese Zusatzerdung mit einer Funkenstrecke auszustatten. Erst wenn der 1,5mm2 Schutzleiter verdampft ist [...]
1. wenn in der nähe ein blitz einschlägt, dann verdampft maximal dort, wo er einschlägt, eine leitung.
2. wenn in der nähe (z.b. benachbartes haus) ein blitz einschlägt, sind dort alle elektrogeräte kaputt und die überspannung kommt zu dir über den hausanschluss im keller (wurde bereits so geschrieben)
3. wenn du einen direkten treffer bei dir im haus hast, hilft dir auch kein überspannungsschutz.
4. gegen induktion durch blitzschläge draußen hilft mechanischer abstand (z.b. zwischen verlegten leitungen innen und dem außenliegenden blitzableiter, so wenig wie möglich parallele strecken einbauen)
5. bei allen maßnahmen zuerst prüfen, ob die heizungsanlage überhaupt am pot angeschlossen ist und über durchgehend metallische rohrleitungen verfügt.

An dieser stelle schließe ich mich den kommentaren an, daß hier ausser einem zusätzlich zu den in allen schaltnetzteilen enthaltenen varistoren maximal noch ein zusätzlicher feinschutz (varistor im sicherungsgehäuse) sinnvoll ist.
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