Qualität gestern und heute

Der chaotische Hauptfaden

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ferdimh
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von ferdimh »

Die Frage ist da erstmal, wie du "lohnenswert" definierst. Finanziell? für wen? Okologisch? In welchem Zeitraum?
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zauberkopf
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von zauberkopf »

Fermdih : Du kannst nicht zig Milliarden Menschen mit Fetten Kupfertrafos, Kupferleitungen.. etc.. versorgen.
Genau so wie es fatal ist, wenn plötzlich zig Milliarden Menschen total unnütze Benzinbetriebene SUV's fahren wollen.
Also entweder verzichten wir.. oder wir überlegen uns gemeinsam was besseres.
(Tesla hat da z.B. schon was elektrisches.. )
Aber das ist ja meine Grundhaltung, die aber nicht einfach einzuhalten ist :
Anstatt Angst zu haben(und dabei ertappe ich mich auch immer wieder), ich könnte was verlieren versuche ich lieber darüber nachzudenken, wie wir alle es besser haben können.
Im Gegensatz zu z.B. Volker Pispers bin ich der Ansicht, das das aus der Sicht eines Inschenööörs (ist nichts zu schwöörr) ohne Verzicht geht.
(Es sei denn, wir verzichten darauf das Hirn einzuschalten)

Also was das Recycling angeht : Da gehts auch unerschrockenen voran.
Elekroschrott wird ja mehr und mehr zu Ressource.
Sogar Müllhalden !
Kein Witz.. die gehen hin und entnehmen von alten Deponien jetzt schon Probebohrungen um zu ermitteln welche Wertstoffe dort lagern.
Noch sind die verfahren zu Energie aufwändig, und die Rohstoffpreise zu niedrig.
Aber in Zukunft ist abzusehen, das die alten Deponien geplündert werden.

Nur ein Beispiel wie sowas ausschauen kann : Man zerhäckselt eine Platine, überführe das ganze in einen Plasma oder Gaszustand.. und trenne dann die einzelnen Elemente wieder voneinander.

Und man darf sich auch nie auf die aktuelle Technologie beschränken.
z.B. Bestimmte Rohstoffe, kann man in Zukunft sehr wahrscheinlich substituieren.
Auf Tantal kann z.B. verzichtet werden die alten Tantalperlen von gestern ...
Oder Lithum.. Natrium ist nicht so viel schlechter.. und ich werde diesen Sommer Algen sammeln, um mal den Algenakku auszuprobieren ( steht ziemlich weit oben auf meiner Todo-Liste).

Ich kenne das aus dem Patentwesen : Ein Patent von einer guten Technologie kann meist umgangen werden. Oder wird durch eine bessere Technologie obsolet.
Dadurch das es einen demokratiesierungsprozess in der Technologie gibt, d.H. mehr Menschen sind am Forschen ( auch in China ), wird es interessanter.
d.H. Es wird weiter gehen in der Entwicklung möglichst Ressourcenarm zu produzieren und wiederzuverwenden.

Quellen : Eine schöne Quelle ist das Patentwesen. (Da habe ich ja mal für Programmiert, und gejobbt.. )
z.B. die EPO veröffentlicht jede Woche eine "Gazette".. eine liste mit den neu hinzugekommen Patenten.
https://data.epo.org/publication-server/data-coverage
Oder nutze die Suchmaschine : https://data.epo.org/publication-server/?lg=en
z.B. in der 2 Woche 2016 wurden über 3000 Anmeldungen (A1 A2 A3) veröffentlicht.
(Ein erteiltes Patent hat dann B1... )
Über IPC kann man versuchen über z.B. das Thema Recycling sich einen überblicke zu verschaffen.
Vorsicht.. da ist auch viel Schrott dabei..
Aber auch bei anderen Themen, ist Materialersparnis, Substitution und Energieeffizienz(auch in der Produktion).B. schon seit Jahrzehnten ein Dauerbrenner.
Wenn man z.B. diese Faktoren mit in den Qualitätsbegriff einbezieht.. was haben wir dann ?
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ferdimh
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von ferdimh »

Ich wage zu behaupten, dass zumindest Alutrafos problemlos für jeden Erdenbewohner machbar sind. Auch in Totschlägerformat.
Und @recycling: je seltener der Kram wird, desto schwerer wird es, den rauszufischen. Zeug, von dem man wenig hat und wenig braucht ist problematischer als Zeug von de man mittelviel hat und viel braucht (oder Zeug, von dem man wenig braucht, aber viel hat, Silizium z.B. - da bezahlt man nur die Energie für die Herstellung, das Erz gibt es als Sand am Meer). Wenn die Preise zu hoch werden, wird das eventuell wirtschaftlich, mehr zu recyceln, aber sind wir wirklich daran interessiert, wenn wir Technik verbreiten wollen, dass sie teurer wird?
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zauberkopf
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von zauberkopf »

Mach Dir mal wegen der Seltenen Erden keinen Kopp.. die sind häuffiger als ihr Name es vermuten lässt. Auch hierzulande, würde sich ein Abbau lohnen.
Ausserdem : Kann man, wenn man pfiffig ist, auch darauf verzichten.
Ey ! Wir hier, sind doch auch alle Meister darin, aus Schrott, ähhh.... hochwertige Produkte zu zaubern.

Ich wollte nur deutlich machen, das der Begriff Qualität sich auch wesentlich.. komplexer ist.
z.B. was noch gar nicht angesprochen wurde : Gleichbleibende Qualität. Ganz wichtiges Thema.
z.B. von Weller erwartet der Kunde ein langlebiges Produkt, sowohl das gerät als auch die Lötspitzen.
Bei einer Chinesischen Lötstation eher nicht.
Sollte sich das plötzlich ändern.. ist die Überraschung gross, und der Zwischenhändler bekommt Probleme mit seiner Kalkulation..
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uxlaxel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von uxlaxel »

Zum Thema Plus, Minus und Masse. Viele Amateurfunkgeräte, besonders die für Kurzwelle, sind heutzutage immer noch weder mit Plus, noch mit Minus auf Masse (HF-Masse & Gehäuse).
Damit verhindert man auch Brummschleifen bzw. Störungen durch die Lichtmaschine und Zündung.
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tschäikäi
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von tschäikäi »

Rembremerdeng:
Ich wollte ein Set dreier parallel geschalteter Widerstände ersetzen (die als Sicherung in in einer Schaltung fungieren),
hatte aber nichts in der gleichen Leistungsklasse und Bauform da.
Wusste aber wieviel Watt die Dinger max aushalten dürfen.
Also habe ich ein paar Widerlinge getestet. Ans Netzteil, Strom langsam aufdrehen und kucken wanns brennt.
Eine Sorte war dermaßen widerlich, dass ich beide Fenster geöffnet habe und das Experiment vorzeitig abbrechen musste
weils zu übel gestunken hat.
Da brennt halt außenrum der ganze Lack und Wachsschmodder erst mal weg, bevor was in Rauch aufgeht.
Gibt ja auch öfter ma Schaltungen, die nen Elko am Eingang haben um den Eingangs-DC zu filtern.
Wenn danach noch ne Verpolungsschutzdiode sitzt, kann dem Rest der Schaltung nix passieren, dafür dampft der Elko.

Elkos/ Obsoleszens: Ich finde, da hat sich durchaus was getan. Also bei Consumerzeug bis Baujahr 2008 oder 2010
konnte man ja zu 90% davon ausgehen dass es Elkopest ist.
In den letzten Jahren sehe ich das seltener (damit wird die Fehlersuche aber nicht einfacher).
Ist aber nicht so, dass ich jeden Tag 10 Elektrogeräte repariere.
Hat da jemand andere/ähnliche oder wenigstens mehr Erfahrung?

Allgemein: Der Sinn und einzige Zweck eines Industriunternehmens ist die Gewinnmaximierung.
Nicht die Vollbeschäftigung, nicht der Umweltschutz und nicht die Menschheit zu retten.
Das Unternehmen erreicht (oder versucht es wenigstens) die Gewinnmaximierung durch
möglichst billiges Herstellen von Zeug, was in möglichst großer Menge verkauft werden soll.
Wenn ein Hersteller von sagen wir Fernsehern viele Fernseher verkaufen will,
hat er in Anbetracht der Versorgungslage folgende Möglichkeiten:
1. den Leuten erzählen dass seine Glotze das einzig wahre ist
2. irgendwelche Features einbauen, die Punkt 1 untermauern (siehe 600Hz-Technologie, curved screen und ähnlicher Humbug)
3. dafür sorgen, dass der Kunde kaufwillig ist. Das heißt er muss Bedarf nach einer neuen Glotze haben.
Dafür gibts zwei Gründe, entweder is die alte Glotze kaputt oder der Hersteller der neuen investiert viel Geld in Werbung
um den Jockel davon zu "überzeugen" dass er ne neue haben will. Und dann wirft der "überzeugte" Kunde seine alte Glotze aufn Schrott
und der Bastler darf sie nicht haben weil der Schrott ja der Gemeinde/ Stadt gehört...
Ich schwoff ab.

Ich jedenfalls musste zwei Wochen überlegen ob ich ein Handy mit Achtkernprozessor wirklich brauche und ob 1920x1080
wirklich reicht. Wenn man sich mal dabei ertappt hat, dass das eigentlich ein Telefon ist, (damit telefoniert man!)
wird einem klar dass man sich von der Industrie verarschen lässt.
Ich finde, dass Leute die sich viel mit Technik befassen nur zwei Möglichkeiten haben:
Entweder man ist naiv und lässt sich von allem möglichen begeistern oder man wird zum Hightechhasser (nicht persönlich, gell?)

Das Böse, was die Industrie in meinen Augen macht, ist Bedürfnisse zu schaffen. Das ist Gehirnwäsche ohne Ende.
Stört aber keinen, finden wir alle super. Tut ja auch nicht weh.

Ich finde, man sollte sich beim Kauf technischer Geräte zuallererst mal überlegen, was man damit machen will.
Nicht rumgucken was es so gibt und dann das kaufen was die meisten Features hat.
Aber ich denke die meisten hier wissen das aus eigener Erfahrung.

Gruß Julian
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Lötfahne
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Lötfahne »

Sehr interessanter Trööt hier.

Und schon komme ich in's Grübeln:
Was hab ich im letzten Jahr "technisches" NEU gekauft, weil das "alte" unrettbar verschlissen war? (Von Glühobst abgesehen.)
.
.
.
.
.
.
Nix. Wirklich! Obwohl z.B. (2 Personenhaushalt) Wama(Siemens) und Trockner(Constructa) und Spüma(Zanussi) mindestens 1x pro Woche laufen, dann aber auf Vollast! Alle erwähnten Geräte nähern sich langsam dem 10jährigen. Selbst die ganz große, mindestens 20 Jahre alte Röhrenglotze läuft noch problemlos, desgleichen der VCR. :mrgreen:

Meine Mutter hat hingegen in den letzten 4 Jahren(!!) zwei Mikrowellen und zwei Flachfernseher und 1 Wama verbraucht.

Was mache ich falsch? :shock:
da1jo
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von da1jo »

Selbiges hier ist wohl alles unkaputtbar...
5 Personen Haushalt die Wama läuft 5 mal die Woche und das schon seit 2004 ohne irgendwas nix genauso der Trockner. Die Glotze ist 8 Jahre alt die Spülmaschine läuft einmal am Tag seit 2006 ohne irgendwas... Und selbst wenn dann wieder es wieder hingefrickelt :D
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zauberkopf
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von zauberkopf »

Was mache ich falsch? :shock:
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde.. die kann man nicht erklären.
80% von "defekten" Rechnern/usw erwachen urplötzlich wieder zum leben wenn ich auch nur den Raum betrete !
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Finger
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Finger »

Das ist eine Aura, die auch mich umgibt. Ich denke, das ist vielen hier zu eigen :geek:
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zauberkopf
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von zauberkopf »

Übrigens.. meine Mom hat auch extrem wenig Ausfälle zu verzeichnen.
Theorie : Ab und zu probiert es ein gerät.. das wandert dann zu mir, wird repariert, und zurückgeschickt.
Dort berichtet es dann seinen Freunden von der Tortur... und es ist wieder eine Zeit lang ruhe !

Ergo : Repariere regelmässig die Geräte Deine Mutter ! ;-)
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Zabex
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Zabex »

Aura:
Ich sehe da auch noch einen Zusammenhang zum Equipment: Je hochwertiger das eingesetzte Gerät zur Diagnose ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Fehler nicht mehr auftritt. Dabei muss das Gerät nicht mal angeschlossen werden.

Deshalb rücke ich inzwischen gerne mal mit Speicherscope und IR-Thermometer aus. Da verdrücken sich viele Fehler von allein und man spart Ersatzteilkosten.

Erklärungen dafür habe ich nicht.
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Daniel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Daniel »

Hallo,
ein toller informativer Faden.

Eine besondere Art an Einsparungen brachte die Gleichstellung von Baugruppen und Bauteilen in der Fahrzeugindustrie der DDR.
Blinkerschalter, davon gab es nur einen einzigen.
In Modifizierungen für LKW mit Hänger, Zweikreisblinkern u.ä.
So ein Teil fand seinen Einsatz im Trabant, im Wartburg, im W 50 u.usw.
Selten stiegen diese aus und verrichten noch heute noch ihren Dienst.
Wenn ich an die Fahrzeugindustrie im Westen denke. Z.B. 40 Fahrzeughersteller mit sicher je 50 verschiedenen Blinkerschaltern!!!

Bei den LKW und Traktoren war es ähnlich.
Die Vorderachse vom Allradtraktor passte auch in den LKW W 50, so ließen sich noch viele andere Beispiele finden.

Mit Sicherheit ist die DR daran nicht kaputt gegangen.

Gruß vom Daniel
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reutron
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von reutron »

Ach Zabex das macht doch kein Spaß, wenn du die Frickelbugs mit den Speicherscope und IR-Thermometer verscheuchst. ;)
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Roehricht
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde.. die kann man nicht erklären.
..
Doch!! Eine Antenne. :mrgreen:

73
Wolfgang
urmel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von urmel »

Auch heute gibt es ja noch "gut", nur ist die Qualitätsspanne gefühlt vor einigen x Jahren gewaltig auseinander gegangen.
Wobei ich mindestens eine echte Sollbruchstelle erlebt habe:
Flachglotze, die immer wieder ausging.
Analysiert, Netzteil getestet, geflucht, ...
Bis ich mal geguckt habe, was auf der on/off-Leitung ins Netzteil so passiert.
Die ging wieder aus. Einfach so. Das Prozessorboard hat das Ding wieder abgeschaltet um danach einen Ausfall des Netzteils zu melden.
Hab das dann damals testweise auf dauer-an gestgejumpert und siehe da, außer dass inzwischen der LVDS am Panel angelötet ist, da der Stecker immer wieder zu Problemen geführt hat,
tut sie seither. Der Defekt am Netzteil war jedenfalls in der Software. Eigentlich müsste ich da mal versuchen das ROM zu dumpen, da drauf läuft sowieso ein Linux :D

Was wollt ich noch sagen? Ah ja: Waschmaschinen!
Merkt man ja schon am Gewicht. Ganz ehrlich, so eine Mascheng mit kleiner 25kg Kampfgewicht? Das kann doch nix sein :lol:
Damals™ ode auch heute noch bei Maschinen für gewerbliche Nutzung (das gibt es auch in "klein") flucht(e) man doch noch ganz gehörig, wenn man den Kübel in den zweiten Stock wuchten muss(te).
So eine 90er-Jahre Miele hat ja nicht umsonst lockere 40-60kg. Stahl in Stahl mit aufklappbarer wartungsfreundlicher Front.
Bin gerade noch dabei meiner Schwester auszureden, die gute alte Miele (Doppelmotor FTW) durch irgendeine Discountmöhre zu ersetzen, wobei die WaMa iirc älter ist als besagte Schwester. Könnte mal neue Dämpfer brauchen.

Elkos, frag mich mal wer. Ich habe da noch so ein Lanzeitprojekt (TV-Bildmischer), da liegen noch locker 300, 400 Stück vor mir (hab schon geschätzt 180 Stück durch). Geilerweise bedrahtete. Das scheint primär ein Problem gewisser Hersteller gewesen zu sein. Dann sehen wir mal ob's läuft.

Zur Elkopest in den "guten alten" Geräten kann Stitch ja auch ein Buch füllen mit Erlebnissen. Ich inzwischen auch mindestens ein Taschenbuch.
Zum Glück hat das Mitte der 2000er scheinbar aufgehört. Das 90er Jahre-Gerampfel, was ich so hab war samt und sonders betroffen.
Das neuere irgendwie nicht mehr, aber die Angst vor Suppe bleibt :roll:
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Weisskeinen
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Weisskeinen »

shaun hat geschrieben:Splitterbomben (Roederstein- und Siemenselkos im roten, orangenen oder grauen Hartplastikbecher) fliegen immer raus. Die entwickeln Haarrisse und trocknen aus, oder zerplittern bei Kurzschluss an potenter Quelle.
Och, als ich mit der Elektronikbastelei angefangen habe (und diese Siemens-Plastikbecherelkos noch recht neu) ist mir so ein Ding (Siemens-Plastikbecherelko im orangen Kunststoffgehäuse) mal explodiert, wahrscheinlich ohne dass Haarrisse beteiligt waren. Ich hatte den falsch herum gepolt und mich gewundert, warum die Schaltung (wieder mal) nicht auf Anhieb lief. Ich beuge mich also über die Schaltung und überlege, plötzlich macht's *PENG* und der Deckel (flache Oberseite) von dem Elko fliegt mir haarscharf am Ohr vorbei. Der Wickel innen drin hat sich dabei auch zu einer Kerze austeleskopiert. Ich gucke etwas blöd aus der Wäsche, trenne die Schaltung vom gar nicht mal so potenten Labornetzteil und prüfe die Schaltung noch mal. Nachdem ich gemerkt hatte, dass der Elko falsch herum eingebaut war und durch einen jetzt richtig gepolten Elko ersetzt wurde, lief die Schaltung auch.
urmel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von urmel »

Weisskeinen hat geschrieben: plötzlich macht's *PENG* und der Deckel (flache Oberseite) von dem Elko fliegt mir haarscharf am Ohr vorbei.
Hatte ich auch schon mit "normalen" Aluelkos. Die ganz kleinen (10µ/35V) haben gerne mal kein Sicherheitsventil und können ebenfalls recht explosiv die Platine verlassen.
War falschrum in einem selbstgebauten Amp mit Schaltnetzteil drin.
Ich wunbderte mich gerade, warum selbiges plötzlich läuft wie ein Sack Nüsse, "Peng - pfiuuu - klimper" flog der Elko nicht sonderlich weit von Ohr (und Auge) entfernt an mir vorbei. Hab ihn zwei Jahre später auf dem Schrank wieder gefunden...
Name vergessen
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Name vergessen »

sub hat geschrieben:Wieso werden die kleinen Kerkos auf TTL-Gräbern eigentlich immer so gerne niederohmig?
Hatte gerade erst einen MFM-Controller der "im Betrieb seltsam roch" - laufen lassen bis was zu sehen war - einige gelbe Cs in der Mitte karamelisiert. ;-)
Sah der zufällig so aus?
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Bei dem könnte es sein, daß der mal einige Tage im Wasser gelegen hat, allerdings ist das zum Zeitpunkt der Kondiröstung schon Jahre her gewesen.
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Chefbastler
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Chefbastler »

Hm das mit den Kerkos ist interessant. Hatte bishe rnoch keine gegrilten Kerkos an Kleinspannung gesehen.
Alte Rechner habe ich schon einige wieder zum Leben erweckt. Allerdings sind mir da eher Tantals explodiert/abgebrannt/abgeraucht.

Hab grad auch wieder was Antikes hier: 2x HP-85 Tun noch elektrisch so weit. Nur diverse Gummiteile im Bandlaufwerk sind... äh schauen geschmolzen aus und die Konsistenz erinnert an Honig. :?
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uxlaxel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von uxlaxel »

ich habe mit HF schon mal einen gekillt. da der ein oberwellenfilter in einem funkgerät war, war der mit wachs vollgesifft (damit er liegt wie er liegt). sau hat das gequalmt!
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Nicki
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Nicki »

zauberkopf hat geschrieben: Und über 99% der Bevölkerung hat damit auch weniger ein Problem.. nur wir ... Techno-Messis.. die es nicht übers Herz bringen, Kernschrott zu entsorgen...
Und bei mir stehen mittlerweile wieder 9 oder 10 aufgearbeitete TFTs zwischen 17 und 19" herum.
Ich brauche nur 3, vielleicht noch 2 in Reserve, aber wer will schon die restlichen haben?
Die werde ich hier in der Gegend (Kleinanzeigen) nur noch geschenkt los :cry:
Und dafür ist mir meine Zeit zu schade, wenn man mal von Fällen absieht wo ich Leuten noch was schuldig bin o.ä.
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Profipruckel »

Gerade im Fernsehen gelaufen, wird in ein paar Stunden wiederholt:

Donnerstag, 07.04.2016, 02:10 - 02:38 (00:28)
MDR S-Anhalt

RG 28, WM 66 und Stern-Recorder
Comeback des DDR-Designs

"Exakt - Die Story" begibt sich auf die Suche nach den letzten ihrer Art: DDR-Gebrauchsgegenstände wie RG 28, WM 66 oder Stern-Rekorder. Was manche für alt und verbraucht halten, gilt bei anderen heute als absolut angesagt. DDR-Design ist 25 Jahre nach dem Mauerfall gefragter denn je und das sogar weltweit. Was kaum einer weiß: das Mekka für DDR-Produkte liegt mittlerweile in den USA. Im Wendemuseum Los Angeles rühmt man sich, die größte Sammlung an DDR-Produkten zu besitzen. Was ist das Besondere am DDR-Design? Haben die Produkte wirklich eine längere Lebensdauer und warum sind sie ausgerechnet jetzt weltweit so beliebt wie nie?
Produziert in HD [16:9]


Besonders zum Ende wird das Handrührgerät RG28 in höchsten Tönen gelobt und werden ein paar Ausschnitte aus der zugehörigen TGL zitiert.
KalleGrabowski
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von KalleGrabowski »

Ich mußte auch kürzlich lernen, daß Röhrenglotzen alle nicht mehr funktionieren, wertlos sind, im Schnitt 400 W Leistungsaufnahme haben... Daß jetzt auch schon TFTs wertlos sind... Fortschritt!

Thema Röhrenglotze: Ich mußte tatsächlich vor einigen Monden das IC der Vertikalendstufe an unserer geerbten Durabrand-Qualitätsglotze nachlöten, weil man doch langsam etwas feste draufkloppen mußte, um volle Bildbreite zu haben. Dabei sind mir 2 Sachen aufgefallen:
Im Gegensatz zu den mit Blechrahmen stabil versteiften, servicefreundlich ausklappbaren Chassis der Fernseher bis in die 80er wird bekanntermaßen nur noch eine riesige, labbrige Leiterplatte ins Plastikgehäuse geschmissen. Verschraubte Kühlbleche oder Zeilentrafos werden überbewertet.

Die alten Fernsehns kenne ich allerdings nur mit dick Fell auf allem, ob es Hochspannung führt oder nicht. Leistungsbauelemente sind deutlich durch Schwarzfärbung der Leiterplatte gekennzeichnet und entlöten sich mit Lochfraß.

Die Billigglotze hingegen war erstaunlich sauber, nix versengt oder verschmort, und außer einer Handvoll Lötstellen keine Ausfälle in den letzten 12 Jahren. Dafür hat die Bildröhre einen manchmal auffälligen Fehlfarbenfleck, der hier aber keinen stört. Edit sacht, daß man da das Qualitätsdefizit wohl am ehesten bemerkt.
Mittlerweile ist demnach die Technik so durchentwickelt, daß selbst kommerziell optimierter Konsumerbröll eine erstauliche Lebensdauer aufweist. Wenn ich überlege, daß der Philips Goya Royal oder der Grundig Super Color meiner Eltern auch nur ca 15 Jahre geschafft haben, mit mehreren teuren Reparaturen in der Zeit... Da ist auch mein Weltbild erschüttert.
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uxlaxel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von uxlaxel »

also beim RG28 gabs auch sehr große streuung in der qualität. unserer hatte bereits nach 1/2 jahr gebrauch die ersten zahnräder verschlissen. das nächste paar hielt auch nicht ewig. es gibt wohl nachproduktion der ersatzteile - also der betroffenen zahnräder.
ich kann mich nur noch dunkel daran erinnern, wie der RG28 war. unser war gelb...
man mußte den RG28 ständig öffnen, da er sich permanent mit mehl zugesetzt hat!

1991 wurde er gegen ein bosch-gerät ersetzt, welches ohne einen fehler bis heute läuft und auch kein mehl ansaugt! die lebenserwartung des bosch-gerätes ist also in unserem falle etwa 40 mal so lang bereits! ;)
bei aller liebe zu DDR-produkten sollte man die kirche im dorf lassen!
und nein, früher war nicht alles besser! auch in der DDR wurde viel mist verzapft. am trabi war ständig was kaputt. klar konnte man das selbst reparieren, das konnte man aber beim käfer auch.
ich bin nun mal ein kind der ddr, habe sie bewußt noch einige jahre erleben dürfen und viele schöne kindheitserinnerungen in dieser zeit gehabt. ich denke über mich, daß ich aber auch genug abstand inzwischen habe und daher objektiv über einige sachen urteilen kann.
achja, hölzerne gummistiefel sind auch gerade wieder aus. oder hast du westgeld?
Zuletzt geändert von uxlaxel am Do 7. Apr 2016, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
shaun
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von shaun »

Keramik-Cs mit Schluss kommen immer mal wieder vor, sicher 9:1 bei Multilayer vs. klassischen Scheiben.
Je höher C*U pro Volumen desto schlimmer, möchte nicht wissen, wie viele Laptops wg. kurzschlüssigen MLCCs in der Tonne landen.
Da sich bei dem Consumerkram keine Fehlersuche lohnt, hilft nur das dicke Labornetzteil, 2V und 10A und gucken wo's heiss wird. 10u 25V in 0805 sind doch pervers.

>So eine 90er-Jahre Miele hat ja nicht umsonst lockere 40-60kg.

40+60kg meinst Du wohl ;) Unsere ist von ca. 1992 und wiegt ziemlich exakt 100kg. Normaler Haushalts-Frontlader für 5kg oder so.
Defekt bisher: in den ersten 15 Jahren gar nichts, in den knapp 9 Jahren bei uns eine Laugenpumpe.
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Desinfector
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Desinfector »

früher hatten Drucker noch ein Metallgehäuse.
musste man also komplett zerlegen, wenn man unter die Maschinik musste.

jetzt brauchst Du zwecks Igor-Reparatur nur noch den Plastikboden aufzuschneiden,
Dann kamman den vollgesifften Filz rausholen und was neues rein friemeln,
damit die "ich geh kaputt"-Eerkennung überlistet wird.

dicht tapen und weiter gehts.
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zauberkopf
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von zauberkopf »

Je höher C*U pro Volumen desto schlimmer, möchte nicht wissen, wie viele Laptops wg. kurzschlüssigen MLCCs in der Tonne landen.
Da sich bei dem Consumerkram keine Fehlersuche lohnt, hilft nur das dicke Labornetzteil, 2V und 10A und gucken wo's heiss wird. 10u 25V in 0805 sind doch pervers.
Oha !
Shaun : Meinste wir sollten bewaffnet mit nem piepser hingehen und uns die diese MLCC's anschauen ?
Zabex hat sich ja fürs Smartfone ne Wärmebildkamera u.A. dafür gegönnt..


Ansonsten frage ich mich : Hat ggf die Industrie in den lezten 20-30 Jahren aus ihren Fehlern gelernt, und wurden u.A. in den Normen die Prüfprozesse angepasst ?
Vorstellbar ist es.. aber da ich keinen Zugriff auf die entsprechenden Normen mehr habe...
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Mista X
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Mista X »

Brrrr Kerkos sind doof... Bauform 001002 oder so was - jedenfalls 82nF auf einem Intel i7 mobile gefunden. Dachte der Fliegenschiss hätte bestenfalls ein paar pF.
Profipruckel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Profipruckel »

KalleGrabowski hat geschrieben:Ich mußte auch kürzlich lernen, daß Röhrenglotzen alle nicht mehr funktionieren, wertlos sind, im Schnitt 400 W Leistungsaufnahme haben...
Von welcher Baumschule kam der Leermeister?
Thema Röhrenglotze: Ich mußte tatsächlich vor einigen Monden das IC der Vertikalendstufe an unserer geerbten Durabrand-Qualitätsglotze nachlöten, ...
Du sprichst also von einem Halbleiterchassis mit Bildröhre - zumindest hier habe ich am 70/66 cm Medion aus Dezember 2003 um 85 Watt / 105 VA gemessen. Die kleinen "tragbaren" 37/34 cm gehen um 45 Watt.

400 Watt könnten realistisch sein, wenn man ein Philips-K6 von etwa 1973 nimmt - voll Röhren, zwei PL519, mehr Strom ging wohl kaum - habe ich aber nie gemessen, hatte ich selbst nicht.
Profipruckel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Profipruckel »

uxlaxel hat geschrieben:also beim RG28 gabs auch sehr große streuung in der qualität. unserer hatte bereits nach 1/2 jahr gebrauch die ersten zahnräder verschlissen. das nächste paar hielt auch nicht ewig.
Ich habe den niemals besessen, beziehe mich halt auf den genannten Fernsehfilm.

"Rein zufällig" wurde im FS in der Produktion ein Quelle-Karton gezeigt. Quelle und andere hatten diverse Ost-Kleingeräte im Sortiment, was natürlich überwiegend nicht bekannt war - der Kram hatte hier einen ziemlich guten Ruf. Gerüchteweise gab es für den Export in westliche Länder einen höheren Qualitätsstandard als für Alumark-Inland.

Zum Trabbi kann ich nichts sagen, aber ich habe 13 Jahre lang ETZ250-Gespann gefahren. Die Konstruktion könnte ewig halten, leider ist das DIng voll mit Fertigungstoleranzen und nicht zuverlässig beherrschten Produktionsprozessen. Es dauerte nicht lange, bis ich jedes Gummiteil und jedes Kugellager persönlich gestreichelt habe.
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uxlaxel
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von uxlaxel »

ich hatte mal eine freundin in NRW, genauer im tiefsten sauerland. da es dort mit den einkaufsmöglichkeiten schon immer nicht so toll war, haben die jeher schon sehr viel bei qualle bestellt. es war erschreckend und lustig zu gleich, wieviel DDR-produkte bei ihnen (unbekannt) im haushalt schlummerten. eben auch ein RG28 unter anderem namen.
es gab in der tat bei einigen produkten erste und zweite qualität, gekennzeichnet so hier.
KalleGrabowski
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von KalleGrabowski »

Bei der Frau Mutter ist auch noch einiges Mobiliar aus dem 1970er Versandhandel... Es existiert immer noch der ausziehbare Küchentisch, die gesamten Küchenschränke, und im Keller steht der alte Wohnzimmertisch, ausziehbar und per Kurbelmimik höhenverstellbar.
Könnte das der legendäre MuFuTi sein? Ist alles von Quelle oder Neckermann.

Die Küche ist noch erstaunlich gut im Saft, lediglich der ausziehbare Arbeitstisch wurde bei einem Umzug unsachgemäß zerlegt und nie wieder richtig zusammengebaut. Und der Küchentisch hat macken...die ich höchstselbst im unteren, einstelligen Alter mit einem Kirmesschraubendreher längs in die Holzmaserung geritzt habe.

Profipruckel: Keine Baumschule, Internetforum! :mrgreen:
So wurde mir begründet, warum auch Arbeitslose und Studenten keine Röhrenfernseher mehr geschenkt nehmen... Geballtes Fachwissen!
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xoexlepox
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von xoexlepox »

Profipruckel hat geschrieben:400 Watt könnten realistisch sein, wenn man ein Philips-K6 von etwa 1973 nimmt
Mein K9-Chassis (geschenkt bekommen mit abgebrannter Konvergenzplatine, aber 10DM für die Schaltungsunterlagen) lag vermutlich auch so in der Gegend -> Die Bude war nach einer halben Stunde mollig war, aber ich war der erste, der "Farbe" hatte ;) Mit der "Reaktivierung" des Teils habe ich "Farbfernsehtechnik" richtig gelernt (das Geschwafel in der Berufsschule war definitiv unzureichend) ;)
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ferdimh
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von ferdimh »

Du sprichst also von einem Halbleiterchassis mit Bildröhre - zumindest hier habe ich am 70/66 cm Medion aus Dezember 2003 um 85 Watt / 105 VA gemessen. Die kleinen "tragbaren" 37/34 cm gehen um 45 Watt.
Da geht noch weniger. Meine Versuche im "Röhrenglotze abspecken" kamen irgendwo bei 20W für eine 17" Röhre raus. Aber nur bei dunklem Bild, da die Röhre selbst bei "weiß" 25W platt macht...
Der dafür zu treibende Aufwand war aber auch recht hoch.
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sub
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von sub »

Name vergessen hat geschrieben:
sub hat geschrieben:Wieso werden die kleinen Kerkos auf TTL-Gräbern eigentlich immer so gerne niederohmig?
Hatte gerade erst einen MFM-Controller der "im Betrieb seltsam roch" - laufen lassen bis was zu sehen war - einige gelbe Cs in der Mitte karamelisiert. ;-)
Sah der zufällig so aus?
Bei dem könnte es sein, daß der mal einige Tage im Wasser gelegen hat, allerdings ist das zum Zeitpunkt der Kondiröstung schon Jahre her gewesen.
GENAU DIESES STÜCK! Einige Kerkos wurden schon mal getauscht. Waren Blau und die Lötstellen sahen nach Handarbeit aus.

Sag mal, da du den ja hast, kann es sein das "moderne PCs" (486/Pentium) mit den Controllern nicht mehr klarkommen?
Ich bekomme partout keine Platte ans Laufen. :(

Und ja, Onboard-Ports habe ich deaktiviert. Habe auch mehrere Controller probiert.
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ferdimh
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von ferdimh »

Ich habe schon einen MFM-Controller in einem Pentium II laufen gehabt. Das BIOS hatte etwas Schluckauf, aber im Prinzip tat das.
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sub
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von sub »

ferdimh hat geschrieben:Ich habe schon einen MFM-Controller in einem Pentium II laufen gehabt. Das BIOS hatte etwas Schluckauf, aber im Prinzip tat das.
Seltsam, daran das beide Platten defekt sind mag ich auch nicht so recht glauben.
Wie formatiert man die Teile LL heutzutage?
Einsprungpunkt im Bios? Bei den dummen Controllern glaub ich das nicht.
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Weisskeinen
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Weisskeinen »

Gestern habe ich im Gemeindeblatt gelesen, dass unser Wertstoffhof keine Elektrokleingeräte mit Röhren annimmt. Jetzt weiß ich auch, warum am Montag ein Röhrenfernseher an der Straße neben der Bahnlinie stand... (war aber sicher auch ein Halbleiterchassis mit Bildröhre)
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scotty-utb
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von scotty-utb »

ferdimh hat geschrieben:Ich habe schon einen MFM-Controller in einem Pentium II laufen gehabt. Das BIOS hatte etwas Schluckauf, aber im Prinzip tat das.
Den letzten MFM Controler hatte ich in einem P1 stecken, Datensicherung: 40MB HD, 48MB RAM *g*
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xoexlepox
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von xoexlepox »

Weisskeinen hat geschrieben:...dass unser Wertstoffhof keine Elektrokleingeräte mit Röhren annimmt.
Ähhh, und wo soll man die dann lassen? Einfach vorm Eingang abkippen, und schnell abhauen, oder gehören die dann in der rote, grüne oder blaue Tonne? In den gelben Sack passen die wohl nicht rein ;)
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ferdimh
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von ferdimh »

Ne Glotze ist ja wohl ein Großgerät.
Das soll dir sagen, dass du dein Röhrenradio auf Fingers-Welt inserieren und nicht verschrotten sollst.
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Weisskeinen
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Weisskeinen »

ferdimh hat geschrieben:Ne Glotze ist ja wohl ein Großgerät.
Kommt auf die Glotze an... :P
Matt
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Matt »

achja, mir fällt ein..

Ich habe alte 650W Kress Bohrmaschine, mit Drehmomentverlauf like Nebenschlussmotor. Sowas bekommt man heute nichtmehr.
Man denkt auch an alte AEG Powermatic mit noch härtere Drehzahlregelung. Gibt sowas heute ... glaub nicht, da Vater schon 10-15 neuzeitliche Bohrmaschine verheizt hat.
Ist ausdrücklich für bis 13mm Stahl gemacht und 10mm Bohrer mag nicht wenn du mit hohe Drehzahl ins Stahl stosst. Das ist problem beim meiste.

Achja, Aussage: nihm doch Akkuschrauber oder so, gilt nicht...
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Chemnitzsurfer
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Matt hat geschrieben:achja, mir fällt ein..

Ich habe alte 650W Kress Bohrmaschine, mit Drehmomentverlauf like Nebenschlussmotor. Sowas bekommt man heute nichtmehr.
Man denkt auch an alte AEG Powermatic mit noch härtere Drehzahlregelung. Gibt sowas heute ... glaub nicht, da Vater schon 10-15 neuzeitliche Bohrmaschine verheizt hat.
Ist ausdrücklich für bis 13mm Stahl gemacht und 10mm Bohrer mag nicht wenn du mit hohe Drehzahl ins Stahl stosst. Das ist problem beim meiste.

Achja, Aussage: nihm doch Akkuschrauber oder so, gilt nicht...
Schau dich evtl.mal bei Fein um.
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Harry02
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Harry02 »

Genau so eine AEG Powermatic hat hier auch die Zeit überdauert samt Originalkarton (dachte eigentlich die wäre von Bosch.. morgen mal nachgucken), trotz des Gewichts und der Leistung ist sie gegen Stahlbetonwände und Decken machtlos (oder es lag am Bohrer). Meine hatte aber hier sicher ein schonenderes Leben als deine Matt, meine Eltern sind seit 30 Jahren nicht umgezogen und keine Heimwerker. :P Kein Wunder dass sie geht.
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Name vergessen »

sub hat geschrieben:GENAU DIESES STÜCK! Einige Kerkos wurden schon mal getauscht. Waren Blau und die Lötstellen sahen nach Handarbeit aus.
Ist ja witzig, hatte ich nicht ernsthaft erwartet! :) In diesem Fall neige ich zu der Ansicht, daß es sich dabei um eine miese Produktion handelt, ähnlich den WIMA-Knallbonbons und Konsorten. Dann lag es also nicht am / im Wasser, sondern an dem Controller-Hersteller.
sub hat geschrieben:Sag mal, da du den ja hast, kann es sein das "moderne PCs" (486/Pentium) mit den Controllern nicht mehr klarkommen?
Ich bekomme partout keine Platte ans Laufen. :(

Und ja, Onboard-Ports habe ich deaktiviert. Habe auch mehrere Controller probiert.
Der Grund dafür ist ganz einfach: ab Mitte Pentium wurde entgegen der Spezifikation der ISA-Bus statt mit den vorgesehenen 5V nur noch mit 3,3V betrieben (aus Geiz natürlich, man wollte sich die 5V-Schiene sparen :roll: ). Zwar wurde dies angeblich den Herstellern jahrelang angekündigt, den Benutzern offenbar aber nicht, zumindest war es mir nicht bekannt. :evil: Viele alte Karten liefen trotzdem damit, einige halt nicht, und bei denen sucht man sich dann einen Wolf nach einem Fehler, der keiner ist. Was habe ich damals aufgrund einer Netzwerkkarte mit dem Bustakt und Wait States rumprobiert, natürlich erfolglos, :x bis ich endlich über den entscheidenden Hinweis im Netz gestolpert bin.
Also gehen die Dinger mit etwas Pech nur in alten Pentium-Boards und allem davor.
Was ich auch noch bemerkt habe ist, daß je nach Controller / Platte die Kreuzung der Kabel für die erste Platte anders ist. Da gibt es mindestens zwei Verschiedene. Zwar kann man das auf den Platten auch einstellen, aber da man dazu die Dokumentation braucht, hilft in vielen Fällen nur Ausprobieren.

Typ 1: ungekreuzt, beide Platten hängen 1:1 verbunden dran
Typ 2: 5 Adern gekreuzt (25-30)

Ich meine, auch noch eine mit 2 oder 3 gekreuzten Adern gesehen zu haben, aber IIRC war die elektrisch gesehen identisch mit Typ 2.

Außerdem ist natürlich je nach Einstellung im BIOS die Platte ggfs. unleserlich, und auch vom Controller hängt es ab, ob bei identischer Geometrie gelesen werden kann oder nicht (beim Schreiben wird's noch deutlich schwieriger). Dieser Effekt ist mir auch bei IDE untergekommen, aber nur bei Quantum-Platten. Diese ließen sich bei 20 identischen Mainboards nur in einer Handvoll ohne Neuformatierung untereinander tauschen. Bei keinem anderen Hersteller ist mir das sonst passiert. Die unterschiedliche Formatierung (MFM vs. RLL) kommt natürlich noch hinzu, vom Interleave ganz zu schweigen (obwohl nahezu immer Interleave 2 optimal war). Da die Plattentabellen im BIOS immer mal unterschiedlich waren, mußte man meistens Typ 47 (User Type) benutzen; die anderen Typen eigneten sich bestenfalls zum Testen der Geometrie unbekannter Platten. Precomp war fast immer mit 65535 OK, und Lzone im Grunde egal, meistens die letzte Spur oder eine davor, warum auch immer.
sub hat geschrieben:
ferdimh hat geschrieben:Ich habe schon einen MFM-Controller in einem Pentium II laufen gehabt. Das BIOS hatte etwas Schluckauf, aber im Prinzip tat das.
Seltsam, daran das beide Platten defekt sind mag ich auch nicht so recht glauben.
Wie formatiert man die Teile LL heutzutage?
Einsprungpunkt im Bios? Bei den dummen Controllern glaub ich das nicht.
LL Format kann man ab Pentium knicken, weil aus dem Mainboard-BIOS gestrichen (die mußten den ganzen Krempel implementieren), was die Benutzbarkeit der Teile damit ziemlich einschränkt. :(
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sub
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von sub »

Interessant. Ich dachte mir schon das es irgendetwas mit dem ISA-Bus zu tun hat. Der ist ja ab irgendeiner Generation nicht mehr richtig "fest" angebunden sondern über eine Art Bridge und somit nicht mehr nativ. Wenn dann natürlich noch die Logikpegel auf 3.3V abgesenkt wurden ... zumindest kann dies bei höheren Taktraten zu Problemen führen. Da fällt mir ein: Bei einigen BIOS-Varianten kann man ja den ISA-Takt einstellen. Mal schauen ob das geht und falls ja: runter drehen.

Mit den Kabeln und der Formatierung weiß ich Bescheid. Bin selbst ein Kind der MFM-Generation, ist nur ne Weile her das ich den Kram in den Fingern hatte. Hätte ich nicht früher an solchem Kram geschraubt, wer weiß, vermutlich wäre garnicht diese Faszination dafür vorhanden. Daher suche ich immernoch händeringend nach einem ST21 oder ST22-Controller. Das waren damals ziemlich tolle Tiele. Eigenes BIOS, "autodetect" (Plattendaten in erster Spur gespeichert), LLformat etc.

Bezüglich LL: Ich sprach vom Controller - zumindest bei ESDI und Konsorten weiß ich, das man von DOS aus mittels Debug in eine Formatierungsroutine springen kann, die auf dem Controller liegt. Nicht dem BIOS des MoBos. War übrigens ein Spaß damals alte MFM-Platten mittels RLL "hochzuformatieren" von 17 auf 26 Sektoren. Immerhin rund 50% mehr Kapazität für Lau. Das die Mechanik der Platten dies "vielleicht nicht hergeben" war zumindest bei mir nur graue Theorie - hatte nie Probleme dabei und es oft genug gemacht.
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Sven
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von Sven »

Damit ich jetzt den Bezug zum Thema wieder finde eine ketzerische Anmerkung:
Grenzenlose Rückwärtskompatibilität würde ich jetzt nicht als Qualitätsmerkmal auffassen :mrgreen:
Manchmal darf man auch getrost alte Zöpfe abschneiden - im Sinne der Qualitätserhaltung. Manchmal wird Kompatibilität dann doch zur technischen Altlast.
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sub
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Re: Qualität gestern und heute

Beitrag von sub »

Sehe ich genauso. Dinge wie Gate A20 gehören in der heutigen Zeit einfach verworfen. ;)
Die SW die sich wirklich darauf noch verläßt läuft sowieso in der DosBox besser.
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