Hitzebeständige Membran

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
Biechermuesli
Beiträge: 4
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 20:43

Hitzebeständige Membran

Beitrag von Biechermuesli »

Guten Abend

Ich baue ein Rubenssches Flammenrohr, mit welchem man stehende Wellen in einem einseitig geschlossenen Rohr untersuchen kann. Es besteht aus einem 2m langem Stahlrohr, das auf der Oberseite kleine Löcher besitzt. Das Rohr wird mit Gas gefüllt, das über den kleinen Bohrungen entzündet wird. Die linke Seite ist mit einem Gasanschluss versehen und die rechte mit einer Membran überspannt. Das nur so als Rahmeninfo.
Das Problem ist nun, das die Membran beim Versuch abgebrannt ist, was natürlich in einer Stichflamme endete. Daher brauche ich eine hitzebeständige Membran. Bisweilen verwendete ich einen Latexhandschuh. Als Alternative kamen mir Löschdecke ( leider gasdurchlässig) und eine dickere Membran in den Sinn.
Hat jemand von euch da draussen noch irgendwelche Ideen? Mir fehlt die zündende leider :(
Vielen Dank
Biechermuesli
Benutzeravatar
Mr_T
Beiträge: 101
Registriert: Di 13. Aug 2013, 20:55
Wohnort: SP

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Mr_T »

Abend.
Wie wär's mit Alufolie? Oder reicht da der Hub nicht aus?
Ansonsten: Mach doch das Rohr was länger, dann ist die Membrane weiter von den Flammen weg.

Cheers
Benutzeravatar
eJunkie
Beiträge: 756
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:05

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von eJunkie »

Evtl. diese Silikon "Folie" zum Isolieren von Halbleitern. Die ist zwar dicker als so ein Handschuh, aber immer noch recht dünn. Und Silikon ist ziemlich Hitzebeständig.
Biechermuesli
Beiträge: 4
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 20:43

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Biechermuesli »

Wow das ist wirklich ein tolles Forum!
Danke für die schnellen Antworten.
Hmm. Also die Membran sollte gespannt werden und Schall in das Rohrinnere übertragen. Daher ist, denke ich, Alufolie eher ungeeignet. Aber die Silikonfolie klingt vielversprechend!
Kellerkind
Beiträge: 392
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:03

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Kellerkind »

Moin,
von welchem Durchmesser sprechen wir ? Falls passend einen kleinen Lautsprecher mit Papiersicke (ala PC Lautspreecher) verblechen bzw. aluminieren. Magnet nach aussen, klar. Dann könnte man z.B. auch gleich spasseshalber mal Signale draufgeben. Schall geht aber auch. Hängt natürlich auch von den Frequenzen ab die du sichtbar machen willst.

Gruss Stefan

aluminieren: mit Alufolie bekleben
NilsRoe
Beiträge: 141
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 07:57
Wohnort: Hamburg

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von NilsRoe »

Geht vielleicht auch Kapton-Klebeband? Ist laut Wikipedia hitzebeständig bis 400°C

Nils
Benutzeravatar
eJunkie
Beiträge: 756
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:05

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von eJunkie »

Sowas meine ich übrigens:

http://www.reichelt.de/Waermeleit-paste ... nr=SI+4018


Wieder mal ziemliche Apothekenpreise...
Aber 0.18mm klingt doch gut.
Kellerkind
Beiträge: 392
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:03

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Kellerkind »

Moin, naja Alufolie schwingt auch, sogar sehr gut siehe

http://www.gaedtke.name/lautsprecher/ri ... bst-gebaut

Allerdings eher was für Hochtöner so ab 2 Khz.

Wird in der Röhre eigentlich die Frequenzlänge längentechnisch genau abgebildet, wahrscheinlich oder ? Dann muss man sich was suchen was bei tiefen Frequenzen mitschwingt.

Gruss Stefan
Kerko
Beiträge: 336
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:18

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Kerko »

Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe sollte doch im Rohr gar nichts brennen oder?
Benutzeravatar
Celaus
Beiträge: 544
Registriert: So 25. Aug 2013, 23:45
Wohnort: Richterich

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Celaus »

Ich glaube das Problem liegt darin, daß der Lautsprecher nicht wasser- oder gasdicht ist wie ein Motorrad-Polizei-Funk-Lautsprecher. Deswegen treten dort immer wieder brennbare Gas-Luftgemische auf und der Lautsprecher fackelt mit ab. Vielleicht wird das Gas beim Lautsprecher eingespeist und auf dem Weg zum Rohr ein Stopfen aus Stahlwolle "00" oder "000" "zwischengeschaltet der das Rückschlagen der Flamme verhindert. Dahinter ist dann das "Rubenssche Flammenrohr" mit dem Deckel am Ende.
ffupx , Celaus

P.S.: Ich suche schon mal die Lautsprecher.
Benutzeravatar
eJunkie
Beiträge: 756
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:05

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von eJunkie »

Moin, naja Alufolie schwingt auch, sogar sehr gut siehe

http://www.gaedtke.name/lautsprecher/ri ... bst-gebaut
Wow, das ist ja mal Interessant!

Habe mich schon öfters gefragt ob man Magnetostaten selbst bauen kann. Ich liebe Lautsprecher nach dem Prinzip und habe nie verstanden warum die so sauteuer sein müssen. Vielen Dank dafür, das ermutigt es auch mal zu versuchen...
Kellerkind
Beiträge: 392
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:03

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Kellerkind »

Moin, naja Lautsprecher sind schon relativ Gasdicht denk ich mal. Da ich geschlossene Boxen bevorzuge und wenn ich da meine Onky SC960 und 760 Tieftöner so beim Schwingen angucke und die da herschenden Drücke mir so vorstelle. Wär ja direkt mal interessant obs da Verluste gibt. Falls ja könnte man ja entgegenwirken und mit Harz o.ä. behandeln. Aber letztendlich wird die vorgeschlagene Silikongeschichte besser/einfacher funzen.

In meinem Exbetrieb gabs so eine rotes flüssiges ?Silikon aus dem wurden Ofendichtungen gegossen. Nach dem trocknen war das schön elastisch. Das Zeuch hätte auch eine gute Membran abgegeben.

Grus Stefan
Benutzeravatar
Finger
Administrator
Beiträge: 7392
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:16
Kontaktdaten:

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Finger »

Und schnöde Dauerbackfolie? Ist ja auch so ein Silikonzeugs, und so groß wie ein Backblech. Bei kleineren Rohrdurchmessern könnte man auch eine Silikon-Backform schlachten. Die gibts in jedem Supermarkt.
Ach ja, ich würde gerne mal Bilder sehen :-)
Benutzeravatar
Maschine
Beiträge: 656
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:51

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Maschine »

Hi, wie wäre es mit Bratenschlauch-Folie?

M.
Benutzeravatar
Desinfector
Beiträge: 10966
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 07:50
Wohnort: ___3,1415(...)___

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Desinfector »

och menno, das hätte ich jetzt geschrieben :D

sonst Backpapier, Schrumpffolie (dieses Zeugs zum Muffen "einpacken"),

oder die letzten löcher nicht ganz so dicht ans Ende setzen.

gibts Probleme mit Gas-Luft-Gemischen?
sonst müsste man die Löcher noch mit nem Gitter versehen, falls das Rohr selbst nicht schon genug kühlt.

Frage: was hat man im 19.Jahrhundert genommen, als das Ding entwickelt wurde???
Benutzeravatar
Finger
Administrator
Beiträge: 7392
Registriert: Di 12. Jun 2012, 20:16
Kontaktdaten:

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Finger »

Vermutlich Leder....
Benutzeravatar
Sven
Beiträge: 4421
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 12:52
Wohnort: Sechsundzwanzigdreisechzehn

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Sven »

Silikongummi gibt es auch im Sportgeschäft: Badekappen.
Hochflexibel und relativ billig, ich habe mir selber schonmal daraus temperaturbeständige Dichtungen und Gummistücke gebastelt.

Allerdings lässt sich das Zeug genau so beschissen verarbeiten lässt wie jedes andere Silikongummi auch: Ist erstmal ein Riss drin, reißt es immer weiter.
Also sorgfältig schnippeln und auf gerade Kanten ohne Ecken achten.

Silikon brennt auch nicht ab, das zerfällt irgendwann einfach nur.
Benutzeravatar
Desinfector
Beiträge: 10966
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 07:50
Wohnort: ___3,1415(...)___

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Desinfector »

Silikon brennt auch nicht ab
das guck Dir mal genauer an.
das kann wunderbar brennen.
Benutzeravatar
gafu
Beiträge: 6376
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 20:56
Wohnort: nahe Jena
Kontaktdaten:

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von gafu »

Celaus hat geschrieben:Gas beim Lautsprecher eingespeist und auf dem Weg zum Rohr ein Stopfen aus Stahlwolle "00" oder "000" "zwischengeschaltet der das Rückschlagen der Flamme verhindert.
Stahlwolle kann in Anwesenheit von Sauerstoff selbst brennen. In reinem Sauerstoff sogar sich selbst entzünden.
Azze
Beiträge: 2550
Registriert: Di 13. Aug 2013, 09:53

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Azze »

gafu hat geschrieben:Stahlwolle kann in Anwesenheit von Sauerstoff selbst brennen. In reinem Sauerstoff sogar sich selbst entzünden.
Mag sein. Und dennoch wird es gerade für so Experimente mit Gas erfolgreich als Rückzündsicherung eingesetzt. Beim vorliegenden Anwendungsfall war von erhöhtem Anteil Sauerstoff nicht die Rede
Biechermuesli
Beiträge: 4
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 20:43

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Biechermuesli »

Das ist echt ein erstaunliches Forum! Im letzten hat man mich nur ausgelacht und darauf hingewiesen, dass ich doch mal ordentlich googeln solle… Und hier kriegt man innerhalb 2 Tage tonnenweise brauchbare Ideen :D
Okay, mein Coach ( ist ne Abschlussarbeit ) hat, dummerweise ohne mich zu informieren, eine bis 400°C beständige Folie besorgt. Es ist eine Art Löschdecke, also aus Glasfaserverbund, die mit einer gasundurchlässigen Aluminiumbeschichtung versiegelt ist. Gab†™s gratis beim Sattler :)
Das Resultat sah dann so aus:
Flammenrohr in Betrieb
Flammenrohr in Betrieb
P1040110.JPG (30.08 KiB) 3566 mal betrachtet
( blöderweise habe ich keine Fotos von der Membran selbst gemacht :( )
Vielen Dank für die vielen konstruktiven Ideen! :)
Biechermuesli
Benutzeravatar
Celaus
Beiträge: 544
Registriert: So 25. Aug 2013, 23:45
Wohnort: Richterich

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Celaus »

Wenn der "harte" Endverschluß verschiebbar wäre, könnte man auch demonstrieren, wie die Schwingungsbäuche sich mit verschieben.
Würde man mit einem sich aufblähenden Latexhandschuh abschließen, gäbe es auch kaum noch "stehende Wellen".
Leider wäre es ein sinnloser Versuch, etwas sinnvolles über akustische Impedanzanpassung zu demonstrieren, weil es ja doch kaum einer versteht. Das wäre Akustik mit zuviel mathematischem Tiefgang !
ffupx , Celaus
uli12us
Beiträge: 2293
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 08:20

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von uli12us »

Gut da kas is bissn, aber trotzdem fällt mir da grade noch was ein. Wenn man in ein dünnes Blech so in der Richtung 0,5 bis 1 Zehntel mm solche Sicken wie bei ner Lautsprechermembran reindrückt.
Dann müsste das doch funktionieren obwohls eine deutlich steifere Membran ist.
Biechermuesli
Beiträge: 4
Registriert: Mi 23. Okt 2013, 20:43

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Biechermuesli »

Celaus hat geschrieben:Wenn der "harte" Endverschluß verschiebbar wäre, könnte man auch demonstrieren, wie die Schwingungsbäuche sich mit verschieben.
Würde man mit einem sich aufblähenden Latexhandschuh abschließen, gäbe es auch kaum noch "stehende Wellen".
Leider wäre es ein sinnloser Versuch, etwas sinnvolles über akustische Impedanzanpassung zu demonstrieren, weil es ja doch kaum einer versteht. Das wäre Akustik mit zuviel mathematischem Tiefgang !
ffupx , Celaus
Die Versuche mit einem verschiebbaren Stempel habe ich an der Kundtschen Röhre (Glasrohr mit Korkmehl drin) nachgewiesen. Die Konstruktion eines gasdichten Stempel hätte meinen zeitlichen Rahmen gesprengt. Doch möglich wäre es durchaus gewesen, da das Gas durch die Bohrungen entweichen könnte.
Benutzeravatar
Celaus
Beiträge: 544
Registriert: So 25. Aug 2013, 23:45
Wohnort: Richterich

Re: Hitzebeständige Membran

Beitrag von Celaus »

Stimmt !
ffupx , Celaus
Antworten