In einer Löschunterweisung beim Katastrophenschutz, rote Gasflasche mit Rohr dran und Flamme am Ende, habe ich gelernt, diese per Löscher auszublasen und erst danach abzusperren. Absperren bei aktiver Flamme könnte eine Explosion geben, wurde vermittelt.
Hier gilt das gleiche wie bei "Elektriker"göttern:
Nicht alles was so gelehrt wird, entspricht auch 100% der Wahrheit.
Ein größeres Leitungssystem mit brennedem Leck ist sicher beim Abbrennen für nen Fump gut. Das macht also durchaus Sinn. Bei nem Stück Rohr erachte ich es für sinnvoller es auf den Fump ankommen zu lassen.
Hier ist im Einsatz eine Regel wichtiger als die Richtigkeit derselben. Wer eine Propanflöte erst löscht und dann zudreht hat ein gewisses Explosionsrisiko, das bei schnellem Handeln gering sein sollte. Dass möglicherweise in einzelnen Fällen "einfach zudrehen" sicherer ist, ist hier nicht relevant, weil man die Gefahr von FUMP erstmal sicher ausschließen können muss (unter Zeitdruck und Stress).
Ergo:
1. eine brennende Gasleitung (=großes Rohrsystem für geringem Druck) könnte beim Abdrehen knallen und auseinanderfliegen. Das verhindert man durch Löschen und dann abstellen. Die Gasmenge darin ist eher gering, das Risiko, eine explosionsfähige Atmosphäre zu bauen ist gering.
2. Wenn da aber richtig Druck dahinter ist, kann erstens das Rohrsystem mehr ab (der FUMP wird bei Raumdruck passieren, weil Luft rein muss, und dann hats irgendwas um 6 Bar beim perfekten FUMP), gleichzeitig ist das Risiko, eine explosive Atmosphäre zu bauen, höher, weil Gas unter hohem Druck deutlich mehr Masse (und damit Volumen nachm austreten) hat.
3. Wenn es keine signifikante Leitung gibt, ist eigentlich egal.
Die Regel "erst löschen, dann abdrehen" ist für 1. und 3. gut. Und zu 2.: Wo hat man Hochdruckgasleitungen in Gebäuden?