Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Der chaotische Hauptfaden

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Durango
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Durango »

Den gewünschten Sound hast du mit dem Beispiel gut für uns belegt.

Hier wird aber nicht der Verstärker bis zur Verzerrung gebracht.

Ein kleines Effektgerät ist für diesen Sound notwendig.
1: Das Signal wird ordentlich verstärkt.
2.: Es wird kontrolliert begrenzt.
3.: Es gibt einen Tiefpass mit steilen Flanken.

Würde man nur einen einfachen Verzerrer nehmen, würde es durch die unendlichen Oberwellen rauh klingen.
In dem Beispiel hört man aber, das der Grundton immer im Vordergrund ist, und dadurch sich wie eine Stimme anhört.

Wenn in den 70ern und 80ern nicht in jedem Elektronik-Heft eine Bauanleitung für ein Gitarreneffektgerät gestanden hätte, hätte ich auch keine Ahnung davon.
Denn wer mußte die Dinger zusammenlöten, optimieren und testen ? Genau !

Schon damals hat mich der schlampige Aufbau von E-Gitarren genervt. Wie soll man ein Gemisch von sechs Saiten ordnungsgemäß behandeln ?
Wenn schon bitte sechs Abnehmer und dann kann man als Elektroniker auch jede Amplitude und Frequenz separat anpassen.

73 Manfred
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zauberkopf
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von zauberkopf »

Wenn in den 70ern und 80ern nicht in jedem Elektronik-Heft eine Bauanleitung für ein Gitarreneffektgerät gestanden hätte, hätte ich auch keine Ahnung davon.
Denn wer mußte die Dinger zusammenlöten, optimieren und testen ? Genau !
*lach* sowas kommt mir doch irgendwie bekannt vor !

Schon damals hat mich der schlampige Aufbau von E-Gitarren genervt. Wie soll man ein Gemisch von sechs Saiten ordnungsgemäß behandeln ?
Wenn schon bitte sechs Abnehmer und dann kann man als Elektroniker auch jede Amplitude und Frequenz separat anpassen.
*grins* naja.. also ich mag elektronische Musik.... aber auch sehr gerne... das nicht "perfekte".
z.B. wenn die Jungs und Mädels drauf los "gejamt" haben, und zum teil aus herumliegenden Müll Klänge entlockten.
Das klang dann in dem Moment auch.. PERFEKT !

d.H. im umkehrschluss kann es gut passieren, das 6 Tonabnehmer und x einstellmöglichkeiten wiederum bestimmte Musiker davon abhalten.
Denn solche habe ich auch kennengelernt. Leute bei denen man so einfach wie möglich basteln musste.
z.B. für ein Schwehrhörigen Musiker ein "Hörgerät" mit Lineout-Ausgang, um seinen akkordeon verschleiß zu reduzieren.. ;-)
Das gleiche dann noch für eine ebenfalls nicht gut hörende Trommlerin gebaut.. dazu noch einen einfachen PC mit 4 ner 24Bit fach soundcard.. und die leute konnten sich erst mal aufs Spielen konzentrieren, später am PC an den Reglern spielen.. ;-)

Übrigens... irgendwann kam mal einer direkt aus Indien mit einem https://en.wikipedia.org/wiki/Bulbul_tarang vorbei.
Und zwar so einem teilchen.. https://en.wikipedia.org/wiki/Bulbul_ta ... ction).jpg
Damit haben wir natürlich auch gespielt.
... z.B. eine Heavy Metallversion daraus gemacht.. ;-)
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

@Durango: Danke! Bevor ich mich nun aber noch mit Effektgeräten auseinandersetze, möchte ich dann aber erstmal durch diese Baustelle durchsteigen,
Mal sehen, was ich nur mit dem Verstärker erreichen kann.

@Zauberkopf:
Es gibt einen Haufen interessanter Instrumente.
Ich hatte mir mal vor einiger Zeit ein einsaitiges Bassinstrument ausgeknobelt, wo man die Tonhöhe durch Verändern der Saitenspannung variiert. (Mopedbremshebel) Umso enttäuschter war ich, als ich herausgefunden habe, daß es was ganz ähnliches namens "Whamola" bereits gibt. :x
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

Ich bestelle öfter mal bei "Musikding" die Preise sind gut, allerhand Kram den man sonst noch braucht und der Typ der das macht, gibt sich wirklich Mühe!
(da gäbe es im übrigen auch ganze Bausätze für Verstärker - brauchst Du aber eigentlich nicht)
Kainit
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Kainit »

Off-topic: Ich arbeite an der Gu-50 Sache...erste Ergebnisse im Laufe der kommenden Woche...
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

So, nun habe ich das Teil mal wieder ein Bißchen bespielt. (hier nochmal der Originalschaltplan)
Zuerst habe ich R1 auf 320k vergrößert, R6 durch eine Drahtbrücke ersetzt und R7 gänzlich rausgeschmissen. Die EL84 habe ich durch die 6P14P ersetzt und tatsächlich klingt diese anders.
Da das Ganze nun aber leider etwas dumpf und mumpfig klingt, wollte ich versuchsweise einfach mal die Klangregelplatine komplett entfernen und gegen einen Widerstand ersetzen. Weiterhin sieht die EL-84 etwa 335V an der Anode, so daß ich R10 ändern möchte. Leider habe ich aber bisher nur die Viertelwattwiderstände bekommen und muß mit diesen Maßnahmen noch warten. :(

Zum Trost habe ich mal einen noch herumfliegenden Conrad- Mikrofonvorverstärkerbausatz zusammangelötet und sozusagen als "Overdrive" davorgeschaltet. Das macht höllischen Lärm. :mrgreen: Kann man an Röhren was kaputt machen, wenn man den Eingang allzusehr übersteuert?

Weiterhin überlege ich, ob ich die originale Platine rausschmeiße und durch eine klassische Lötleiste ersetze. Ich glaube, da werde ich noch einige Bauteile hin- und herlöten, bis mir der Klang paßt...
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ferdimh
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von ferdimh »

Also, solange du es nicht zu sehr übertreibst, geht da nix kaputt. Das davorknallen von Transistorboostern ist nun gängige Praxis.
Um 335V an der Anode würde ich mir keinen Kopf machen, das muss das Boot abkönnen.
Zum Klangregelnetzwerk: Der Marshall tone stack (oder dieses nur teilweise einstellbare Derivat) kann Bässe nur absenken. Daher wird das Entfernen des Netzwerks das Ding eher dumpfer machen. Am Klangregelnetzwerk zu experimentieren (oder ein eigenes zu bauen) kann ich aber nur empfehlen.
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Nebenbei: Obwohl mir ein nettes Forenmitglied einen riesigen Haufen Material zukommen lassen hat (Danke nochmal!) schaue ich immer wieder mal nach interessanten Büchern.
Es ist schier unglaublich, was für Röhrenbücher aufgerufen wird. Beispiel für ein 128 seitiges Taschenbuch :shock:
Wird wohl Zeit für ein paar Neuauflagen...
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Roehricht
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ich habe auch schon etlich kleine 5W Watter zusammengespaxt. Vornehmlich aus den in Radios vorgefundenen Teilen.
Un das mit dem Lautsprecher unterschreibe 100 pro. Ein Amp mit verschiedenen Brüllern ausprobiert. Von Total scheisse bis obergeil alles dabei.
Wenn man eien Rhrensystem mehr einbaut bekommt mann ne amtliche Heavy Metal, zerre hin.
In dem Plan des Beispielverstärkers ist der Tone Stack direkt vor der Endlampe das ist eigentlich Blödzinn. mann kann die Endlampe überhaupt nicht richti "anfahren" . Der Tonestack gehört eigentlich zwischen V1a und V1b. direkt hinter das Poti.

Endstufenzerre hat ihren eigenen Sound , einer mage s der ander nicht. So ist das mit den Geschmäckern. Mit nem Röhrenmsystem mehr hat man dei Möglichkeit den Amp etweder clean , crunchy oder bright zu spielen. Hinter der Stufe kommt auch ein Poti zum Pegel stellen.

Hier mal ein Plan vom einem kleinem 5W Amp von Fender. Dar hat den Tone Stack hinter der ersten Lampe.

Bild->zoom

Und hier einer von mir mit extra Zerre. davon hab ich zwei gebaut. Die erfreuen sich bei ihren jetzigen Besitzern .

Bild->zoom


Die sind von der Ausführung etwas unterschiedlich weil nicht alle Teile in gleich waren. Es waren überwiegend alte Radios als Bauteilequellespender Die Gehäuse stammten von Schrottamps mit Transen .

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Wolfgang
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

Propeller hat geschrieben: Es ist schier unglaublich, was für Röhrenbücher aufgerufen wird. Beispiel für ein 128 seitiges Taschenbuch :shock:
Absurd!
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Roehricht hat geschrieben: Und hier einer von mir mit extra Zerre. davon hab ich zwei gebaut. Die erfreuen sich bei ihren jetzigen Besitzern .

Bild->zoom
Hej, danke!
Erzähle mal bitte ein Bißchen was dazu!
Als jemand, der sich seit 14 Tagen mit der Materie beschäftigt, verstehe ich das so: P1 ist für die Tiefen, P2 für die Höhen zuständig? P4 ist Gain und P3 Lautstärke?
Warum sind da 2 Eingangsbuchsen drin?
Warum geht der Schleifer von P5 auf die Sekundärseite des Übertragers?
Die Einstellmöglichkeiten finde ich interessant. Ich hätte nicht übel Lust, das Teil nachzubauen.
Gobi hat geschrieben: Absurd!
Aber sowas von! Der höchste Preis für dieses Buch, den ich gefunden habe, ist sage und schreibe 288,-€!
Das einzige Buch, das bezahlbar ist und gut für den Einstieg sein soll ist von Hagen Jakubaschk "Das große Elektronik Bastelbuch". Man findet es zwische 5 und 10,-€. Allerdings soll die 4. Auflage gegenüber der 3. erheblich überarbeitet und erweitert worden sein und selbst der Autor schreibt, daß man unbedingt nach dieser Auflage Ausschau halten soll. An der Stelle wird es dann wieder komplizierter..
beste Grüße
Peter
Zuletzt geändert von Propeller am Sa 23. Jul 2016, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Harry02
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Harry02 »

Ich bin zwar nicht Röhricht, aber gerade schneller ;). Über die Eingangsbuchse schaltet man die zusätzliche Zerre in den Signalweg, eine einzelne Buchse und ein Zweipolumschalter machen das selbe. P5 ist der Heizungsentbrummer und geht mit dem Schleifer auf Masse (der Heizfaden koppelt kapazitiv auf die Kathode, und wenn die Kathode nicht hart auf Masse liegt streuts da Brumm ein sofern man nicht mit Gleichstrom heizt - der Entbrummer ersetzt eine Mittenanzapfung der Heizwicklung). R24 ist übrigens dazu da, dass der Übertrager nicht durchschlägt, wenn bei Vollaussteuerung der Lautsprecherstecker rausrutscht (wenn man ihn fest über den AÜ lötet, oder alternativ einen passenden Überspannungsableiter, schützt er auch bei Kabelbruch in der Zuleitung oder LS-Spule). Durch Spielen mit dem Verhältnis von P3 und P4 stellt man vermutlich die Verzerrung bei gleichbleibender Lautstärke ein. Für das Klangregelnetzwerk übergebe ich wieder an Wolfgang.
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Bastelbruder
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Bastelbruder »

Das Büchlein ist seinen Preis wert! Allerdings nur den ursprünglichen Neupreis. Der steht hier, und da ist auch das Inhaltsverzeichnis abzusaugen. Daraus schließe ich: Genau das was Propeller und noch ein paar eifrige Bastler suchen. Aber auch nicht mehr, über die Qualität des Inhalts kann ich momentan noch nichts sagen.
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

Nochmal: http://www.ebay.de/itm/DDR-Das-grose-Ra ... Swu1VW7Zre besorg Dir das Buch! Auch wenn Du die Teile übers Radio und Transistoren überschlägst, ist da so viel an Information drin! Gerade für den Anfänger und DoItYourSelf! Eine noch ältere Ausgabe wäre noch besser, muss aber nicht sein. WUndert mich allerdings, das selbst für so ein "Wald und Wiesen Buch" der Preis schon so hoch ist!
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Gobi hat geschrieben:Nochmal: besorg Dir das Buch!
Ich habe einfach mal bei der älteren Ausgabe zugegriffen. Danke.


Mal noch 'ne andere Frage:
Hat Eagle auch Röhrensockel in seiner Bauteilauswahl?
Kann man mit der Gratisversion einen Schaltplan und daraus das Layout erzeugen, welches dann als Datei für eine CNC- Fräse verarbeitbar ist?
Reicht die Gratisversion?

Ich bin von dem Thema gerade richtig angefixt.
Als Kind habe ich ein paar Detektorempfänger gebastelt, von denen die meisten liefen. Als dann die ersten Transistoren ins Spiel kamen konnte ich machen, was ich wollte: Nie wurde es was. Keine einzige Schaltung, die ich gebastelt hatte, war zum Laufen zu bringen.
Irgendwann habe ich dann frustriert aufgegeben und das Thema Elektronik für mich abgehakt.
Es mußten erst 30 Jahre ins Land gehen, bis mir klar wurde, daß ich die Schaltungen damals schlicht mit selbstgebrautem Lötwasser und Lötfett getötet habe. :shock:
Und da es mich schon lange massiv angekotzt hat, keine Ahnung von dem Thema zu haben, sitze ich jetzt hier und lese Elektrophysik 8. Klasse... :mrgreen:
Kabelfix
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Kabelfix »

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Roehricht
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

Hej, danke!
Erzähle mal bitte ein Bißchen was dazu!
Als jemand, der sich seit 14 Tagen mit der Materie beschäftigt, verstehe ich das so: P1 ist für die Tiefen, P2 für die Höhen zuständig? P4 ist Gain und P3 Lautstärke?
Warum sind da 2 Eingangsbuchsen drin?
Warum geht der Schleifer von P5 auf die Sekundärseite des Übertragers?
Die Einstellmöglichkeiten finde ich interessant. Ich hätte nicht übel Lust, das Teil nachzubauen.
Der Eisteller P5 ist wiegesagt die Heizungssymmetrierung auch Entbrummer genannt. Kann man evtl auch durch 2 Festwiderstände ersetzten.

Der geht nicht an die Sek. Seite des AÜs. Sondern an die 0V leitung. Den Ausdruck"Masse " verwende ich absichtlich nicht weil 0V kommnur einmal an Masse. Masse = Chassis.

Der Klangsteller besteht ist ein Höhen/Tiefen Poti P1 und P2 . P3 ist der Normal Lautstärkeregler und P4 ist der Zusatliche Lautstärkergler. Der ist nur Wirksam wenn die zerrstuffe aktiv ist.. Den üblichen Mittenregler im Tonestack habe ich weggelassen .

In einem der beiden gebauten Amps istanstelle des Umschalters eien zweite Klinkenbuchse mit Schaltkontaktsatz drin. Wird in diese Buchse die Klampfe reingesteckt schaltet der Kontaktsatz die Zerrstuffe in den Signalweg.

Der Netztrafo ist aus einem alten Messgerät bzw aus einem alten Radio. Die AÜs sind ebenfals Schlachtware.Die lautsprecher sind auch Radiolautsprecher , Da wurde aber viel rumprobiert biss ein passender vom Sound drin war. Die Röhrenfassungen sind ebenfalls Beute aus Radios/Messgeräten. Die verwendete 6V6 macht etwas mehr Bumms als ne EL84. Die darf auch 400V an der Anode haben.
Achja, bei einem ist die Gegenkopplung abschaltbar. Ist auch ein Spielfeld für Sounds.

In eiuen weiteren Amp ist ein 100W E-Voice 10 Zoller eingekommen. Der ist völlig unterfordert. Aberl klingt Rattenscharf in dem Teil...

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Wofgang
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xoexlepox
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von xoexlepox »

Propeller hat geschrieben:Reicht die Gratisversion?
Drei Röhren auf maximal 100x80mm könnte knapp werden -> Mach zwei Platinen draus ;)
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Roehricht
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
ich hab noch ein Bauschaltplan mit Lötosenmontage und Chassisverdrahtung. Die Fassungen kommen direkt ins Blechchassis rein.
Die Freiverdrahtung lässt viel Spielraum für Änderungen.

Hier der Amp nochmal mit nur ein Eingangsbuchse , Umschalter in der Frontblende.

Stromlaufplan
Bild->zoom

Bauschaltplan
Bild->zoom

Das Blechchassis ist aus 2mm Alublech ca 35 breit 5 cm hoch 20cm tief

Bilder vom Amp hab ich leider nicht. hab auch im Moment kein Zugriff drauf.

Ein Gerät läuft auch mit 12V , eingebauter Bleiklotz. (Strassenmusik)

73
Wolfgnag
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ferdimh
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von ferdimh »

Leute, macht bitte nicht den Fehler, Röhrenverstärker auf geätzten Platinen aufzubauen!
Das ist viel zu endgültig. Wenn man was ausprobieren will, ist ein Haufen Sockel im Chassis und Lötleisten dazu deutlich praktischer. Wenn man dann irgendwas ändern will ärgert man sich schwarz.
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

@Roehricht:
Vielen Dank nochmal! Eine Frage noch: Wie hoch müssen die nicht explizit mit einer Wattzahl beschrifteten Widerstände und Potis belastbar sein?

@ferdimh: Ohne das Programm ausprobiert zu haben: Ich habe mal so in der weltweiten Datenmüllhalde zu dem Programm gesucht und auch Layouts gefunden, die Lötleisten nutzen. Auch deren Anordnung kann man sich offensichtlich mit Hilfe des Programmes wesentlich erleichtern.
Ansonsten bin ich auch eher der traditionellen, freifliegenden Verdrahtung zugeneigt. In der Bucht habe ich eine Behindertenwerkstatt gefunden, die Lötleisten anbietet, allerdings recht kurze. Also habe ich da kurzerhand mal angerufen und bekomme nun in der nächsten Woche Lötleisten nach meinen Wünschen zu einem Preis, der mir fast peinlich ist...
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xoexlepox
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von xoexlepox »

Propeller hat geschrieben:Ansonsten bin ich auch eher der traditionellen, freifliegenden Verdrahtung zugeneigt.
Das ist bei diesem Projekt auch eher "angemessen" ;) Und die Schaltung ist einfach genug, um sie auch mit "Hirn, Papier (ggf. mehrere Blätter), Bleistift, und Radiergummi" entflechten zu können ;)
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von zauberkopf »

Wenn man was ausprobieren will, ist ein Haufen Sockel im Chassis und Lötleisten dazu deutlich praktischer.
Noch Praktischer sind.. Lüsterklemmen !

(Und die eignen sich nicht nur für die Brille.. )
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ferdimh
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von ferdimh »

Ich halte von derartig hochaufgeräumten Layouts nichts. Wenn man das Layout planen muss, bevor man was klemmt, ist das keine brauchbare Experimentierumgebung.
Lötleisten gabs vor Kurzem noch bei Reichelt. Ansonsten taugts auch regelmäßig durchgeritztes Platinenmaterial, Spax in nem Holzbrett, Holzbohrerspuren in Platinenmaterial oder oder oder...
Alle Zeit die dich die Planung des Aufbaus beim Experimentieren kostet, bremst das Frickelerlebnis.
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
das ganze Sortiment Lötösenstreifen gibts bei Bürklin.

73
Wolfgang
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Mir fehlt noch ein Sortiment etwas höher belastbarer Widerstände, also 3W und 5W.
Beim Chinamann habe ich u.a. sowas hier geordert. Leider findet sich weder in der Bucht noch bei Aliexpress ein Händler, der solche Sortimente mit höherer Belastbarkeit anbietet. Würde man sich das Ganze bei den bekannten großen Versandhändlern zusammenstellen, wären etliche hundert Euro nur dafür weg, weshalb ich zunächst nur "nach Stückliste" bestelle.
Weil ich aber kaum etwas mehr hasse, als meine Arbeit zu unterbrechen weil irgendein Kleinteil fehlt, bin ich da immer noch am Suchen.
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Roehricht hat geschrieben:Hallo,
ich hab noch ein Bauschaltplan mit Lötosenmontage und Chassisverdrahtung. Die Fassungen kommen direkt ins Blechchassis rein.
Die Freiverdrahtung lässt viel Spielraum für Änderungen.
Stromlaufplan
Bild->zoom
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Wolfgnag
Ich bin gerade dabei, die Teile zusammenzubestellen.
Ein paar Unklarheiten wären da noch:
-Welche Belastbarkeit müssen die Widerstände haben, bei denen das nicht explizit erwähnt ist? Ich habe reichlich 1/2W- Widerlinge da. Reicht das?
-Die zweite Frage ist die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren. C9, C13, C15 und C16 vermutlich 300V. Der Rest?
Ich hoffe, ich nerve nicht allzusehr und vielen Dank nochmal.

beste Grüße
Peter
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Bastelbruder »

C13 sollte schon 500 V aushalten. Zumindest beim Einschalten, wenn die Heizung noch nicht warm ist, liegen da 365 V plus fehlendem Spannungsabfall an Primär- und Anodenwicklung des Trafos.
C2, C3, C4 sind in der Anlaufphase auch etwas gefährdet.
Einfach mal in Gedanken die vakuumhaltigen Bauteile rausziehen und die Spannungsangaben an den Siebkondensatoren und Anoden durch 350 V ersetzen.
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Besten Dank.

Ich bestelle das Material gerade immernoch zusammen und bin überrascht, wie zeitraubend das ist. Anbieter 1 hat alles, bis auf einen logarithmischen Poti in 1MOhm, der nächste wieder irgendeinen Kondensator nicht usw.
Ist das immer so? :?
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Sir_Death »

Propeller hat geschrieben:Besten Dank.

Ich bestelle das Material gerade immernoch zusammen und bin überrascht, wie zeitraubend das ist. Anbieter 1 hat alles, bis auf einen logarithmischen Poti in 1MOhm, der nächste wieder irgendeinen Kondensator nicht usw.
Ist das immer so? :?
JA - genau darum ist ein Frickelvorrat aus Altaalen so extrem wichtig :-)
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
gerade Hochvolt Cs und hochohm Potis sind schwieriger zu bekommen. Viele Dealer haben das gar nicht am Lager . Somit Ausbauteil bunkern. Und Augen auf nach röhrigen Schlachtgeräten halten

Vor allem wenn man Potis bekommt sind das meist sone fipsigen Teike, die beim ankucken schon zerbröseln.
Bei den Army/Industrie Surplus Dealern bekommt mann gelegentlch "amtliche" Potis. Z.B die Allen Bradley 2W Industrieversion.

Um die hohe Leerlaufspannung beim Einschalten zu umgehen kann man Gleichrichterröhren verwenden. Bis die aufgeheizt sind , sind auch die anderen Röhren bereit Strooom zu ziehen.

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Wolfgang
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von xoexlepox »

Roehricht hat geschrieben:Viele Dealer haben das gar nicht am Lager . Somit Ausbauteil bunkern. Und Augen auf nach röhrigen Schlachtgeräten halten
Mit etwas Glück wird man auch auf Funkflohmärkten fündig. Dort gibt es oft auch "etwas seltenere" Bauteile, jedoch auch oft zu entsprechenden Preisen :(
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Na, dann muß ich wohl auch anfangen, Ausschau nach Altmaterial zu halten. Auf meinen täglichen Touren sehe ich des öfteren mal alte Röhrengeräte auf dem Sperrmüll.

Ein paar Fragen wären da noch:
1. Wenn ich den Brückengleichrichter durch eine Röhre ersetzen will, müßte doch eine EZ80 ausreichen, oder habe ich falsch gerechnet?
2. zur Verkabelung: Genügt Schaltdraht 0,5mm², der bis 400 V zugelassen ist oder sollte ich einen anderen Querschnitt wählen?
Ist auch massives Kabel bei den niedrigen Frequenzen ok? (läßt sich leichter elegant verlegen)
3. Warum dürfen die Kondensatoren im Netzteil nicht beliebig groß sein? Wenn ich mir einen Kondensator als Batterie vorstelle, dann leuchtet mir das nicht ein. :? Theoretisch müßte er sich doch mit dem Gleichstrom beim Einschalten einmal aufladen und die folgenden "Bewegungen" entsprechen der Oberwelligkeit der Spannung.
Demzufolge müßte eine besonders große Kapazität abgesehen von der Sinnhaftigkeit doch für die Schaltung harmlos sein, oder wo ist mein Denkfehler? Oder geht es darum, daß der Kondensator beim Einschalten zunächst wie ein Kurzschluß wirken kann?

beste Grüße
Peter
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von ferdimh »

1. In der EZ80 sind zwei Dioden drin, nicht vier, bei denen auch noch die Kathode zusammengeklemmt ist. Dann brauchst du entweder einen Trafo mit Mittelanzapfung (2x300V) oder einen Trafo, der Gleichstrombelastung verträgt.
2. In Altgeräten waren die da sehr schmerzfrei. Üblicherweise wurde massiver Draht mit dickerer Isolation verwendet. Die Ingredenzien eines Installationskabels (hieß das YStY?) 0,8mm haben sich als Ersatz bewährt. Dickerer Draht wird zu unhandlich. Die Frage Litze oder Starrdraht hat mit den Frequenzen nichts wirklich was zu tun.
3. Wenn der (1., alles hinter Drossel oder Siebwiderstand ist egal) Siebkondensator zu groß wird, fließt nur einen sehr kurzen Moment Strom durch den Gleichrichter. Wenn die Stromflußzeit halbiert wird, verdoppelt sich der Strom. Während dieser Zeit fällt aber an der Trafowicklung (und an der Gleichrichterröhre, bei Silizium isses nicht ganz so schlimm) auch die doppelte Spannung ab, ergo wird in der halben Zeit die vierfache Leistung verbraten - oder auch im Durchschnitt Trafowicklung und Gleichrichter doppelt so stark erwärmt. Ein Serienwiderstand oder eine Seriendrossel vor dem ersten Ladekondensator mildern das; der Serienwiderstand ist bei Gleichrichterröhren auch vorgeschrieben, und in der Praxis oft durch "dünnere Trafowicklung" hergestellt.

Ich würde mir das Thema "Gleichrichterröhre" gut überlegen. Die sind relativ empfindlich und haben keinen klanglichen Nutzen, den nicht auch ein erhöhter Serienwiderstand hätte (wenn sie denn überhaupt einen haben).
Die Potis müssten durch (leichter beschaffbare) 470K-Potis ersetzbar sein; Zur Not 220K probieren. Der Klang der Maschine wird sich dabei etwas ändern, ich behaupte aber mal, dass man das nur im direkten Vergleich merkt.
Und, weil es nicht oft genug sein kann: Über jeden Elko mit ernsthaft Energie drin kommt eine supernervige äääh helle blaue LED mit 220K in Reihe als "Du Idiot hast hier noch Saft drauf" Indikator. Bei den 1-1,5mA die sich aus den 220K ergeben, gibt das ein ausreichend auffälliges Resultat, dass man nicht reinfingert.
Name vergessen
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Name vergessen »

Die Potis könnte man mit dem Ergebnis eines etwas geringeren Stellbereiches auch durch jeweils einen vor- und einen nachgeschalteten 15K-Widerstand mit einem 220K-Poti dazwischen ersetzen. Das ergibt dann auch 250K und wäre damit für die Schaltung gleichwertig, bis eben auf o.g. Einstellbereich. Stellst Du fest, daß Du eh immer in einer Poti-Ecke hängst, kannst Du die beiden 15K auch in die andere Ecke setzen (und ggfs. durch einen einzelnen 27K ersetzen).
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Bastelbruder
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Bastelbruder »

250k-Potis durch 220k ist kein Problem, der (Frequenz-)Fehler ist höchstens 12%. In der Röhrentechnik wurden schon seit Urzeiten 20%ige Widerstände und Kondensatoren verbaut, den Fehler merkt kein Mensch. Schlimmer sind die empfohlenen 15k vorne und hinten, die schränken den Stellbereich oft erheblich ein, weil zwischen 0k am Anschlag und 15k doch ein erheblicher Unterschied ist.

Siebelkos dürfen natürlich viiel größer sein, der Stromflußwinkel muß einfach durch Serienwiderstände angepaßt werden. Aber mal ehrlich: Ein Röhrenverstärker ohne Brumm?

Koppel- und Kathodenkondensatoren keinesfalls größer machen als notwendig, hören tut man das nicht denn die untere Frequenzgrenze bestimmt der Ausgangstrafo. Die eventuell eingbaute Gegenkopplung paßt nicht mehr und der Stromversorgungspfad bildet vielleicht einen Weg für die berüchtigte Mitkopplung mit dem netten Namen "Motorboating".
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Roehricht
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
50k-Potis durch 220k ist kein Problem, der (Frequenz-)Fehler ist höchstens 12%. In der Röhrentechnik wurden schon seit Urzeiten 20%ige Widerstände und Kondensatoren verbaut, den Fehler merkt kein Mensch. Schlimmer sind die empfohlenen 15k vorne und hinten, die schränken den Stellbereich oft erheblich ein, weil zwischen 0k am Anschlag und 15k doch ein erheblicher Unterschied ist.
Dann wird das ganze mit dem Duncan-Tone-Stack-Calculator hingetrimmt.
Hier:
Die Gegenkopplung liegt ausserhalb des Tone Stacks. Sonst gibts die schon genannten Überraschungen.

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Wolfgang
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Besten Dank nochmal.
Mit "EZ80 reichen" meinte ich in erster Linie die Belastbarkeit. Ich will nicht um jeden Preis eine Gleichrichterröhre haben und ich verspreche mir auch keine Vorteile davon. Mich reizt nur der Gedanke, daß noch eine Lampe mehr brennt und kein einziger Halbleiter in dem Projekt steckt. :D
Da ich aber ohnehin keinen Trafo finde, der 2x 130V liefert, fällt das Thema Zweiweggleichrichtung per Röhre ohnehin flach und eine Einweggleichrichtung scheint ungünstig zu sein.

Noch eine Verständnisfrage: Warum spart man sich nicht den teuren Trafo und legt Schaltungen so aus, daß sie direkt mit gleichgerichteter Netzspannung arbeiten? Außer einem gewissen Gefahrenpotential, dem man mit Schutzklasse-1-Bauweise begegnen könnte, fällt mir da jetzt nichts ein, was dagegen spricht...
beste Grüße
Peter
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von xoexlepox »

Propeller hat geschrieben:Noch eine Verständnisfrage: Warum spart man sich nicht den teuren Trafo und legt Schaltungen so aus, daß sie direkt mit gleichgerichteter Netzspannung arbeiten?
Dann hast du ein sogenanntes "Allstromgerät", welches sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselspannung läuft -> Findet man oft bei (ziemlich) alten Radios. Die Dinger haben allerdings dann die von dir beschriebenen Sicherheitsprobleme ;) Manche "Künstler" betreiben die Teile mit einem Stecker, bei dem nur ein Pin und PE belegt sind -> Geht jedoch nur, wenn kein FI verbaut ist ;)
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Spike
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Spike »

Propeller hat geschrieben: Da ich aber ohnehin keinen Trafo finde, der 2x 130V liefert, fällt das Thema Zweiweggleichrichtung per Röhre ohnehin flach und eine Einweggleichrichtung scheint ungünstig zu sein.
Soll ich mal in meinem Fundus wühlen ? Da sind noch einige alte Trafos aus Röhrenradios und ähnlichem. Ein schöner alten RFT-Brummer fällt mir da spontan ein :-)
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Bastelbruder
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Bastelbruder »

Propeller hat geschrieben:Da ich aber ohnehin keinen Trafo finde, der 2x 130V liefert, fällt das Thema Zweiweggleichrichtung per Röhre ohnehin flach und eine Einweggleichrichtung scheint ungünstig zu sein.
Drehsaftanschluß, 3 Dioden gegen unverpolbaren N, das gibt besseren Gleichstrom als Einweg.
Ein Problem besteht weiterhin, nämlich die mit N verbundene Masse die oft über diverse NF-Leitungen mit einem Empfangsgerät verbunden ist dessen Masse übers Antennenkabel an PE hängt. Der Brumm ist vorprogrammiert. Oder beim Einschalten der Lichtorgel fliegt der Fi. Oder...
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Spike
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Spike »

Hier ist ein Bild von dem DDR-Möller. Den Rest der Trafos muss ich noch einmal durchsehen...
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

xoexlepox hat geschrieben:
Propeller hat geschrieben:Noch eine Verständnisfrage: Warum spart man sich nicht den teuren Trafo und legt Schaltungen so aus, daß sie direkt mit gleichgerichteter Netzspannung arbeiten?
Dann hast du ein sogenanntes "Allstromgerät", welches sowohl mit Gleich- als auch mit Wechselspannung läuft -> Findet man oft bei (ziemlich) alten Radios. Die Dinger haben allerdings dann die von dir beschriebenen Sicherheitsprobleme ;) Manche "Künstler" betreiben die Teile mit einem Stecker, bei dem nur ein Pin und PE belegt sind -> Geht jedoch nur, wenn kein FI verbaut ist ;)
An meiner MUSIMA Gitarrenbuchse steht noch groß "Nicht an Allstromgeräten betreiben!"

Bei einer E- Gitarre hast Du die Masse die ganze Zeit in der Hand, das könnte schlecht enden.
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Roehricht
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Allstrom ist nicht mehr zeitgemäss . Alles muss gut isoliert sein. Das ganze auf einer Bühne auf der nur gut geerdetes Material rumsteht, das wäre mir zu Risikoreich. Gitarre an einem Eingangsübertrager ..... na gut kann man bauen. Aber Netztrafo kommt denn doch billiger.

Trafos und Übertrager aus alten Radios sind hervorragend geeignet für solche Amps. Alle betriebswichtigen Werte passen zur Endröhre. Noch besser wenn man den Lautspreche mitverwenden kann. In einem Radio sind fast alle teile drin die man gebrauchen kann.

2x130V sind defintiv zu wenig. Gitarrenamps werden eher heiss gefahren, das heisst das die Anodenspannung der Endröhre immer etwas höher ist ist als es das Datenblatt vorgibt. Fender lässt die 6V6 mit ca 420V braten. Die EL84 wir meist mit 300V gefahren. (Leerlaufspannung) Das verkürzt zwar die Lebensdauer der Röhre. Das scheint aber wohl keinen zu stören.

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Wolfgang
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

Moment, jetzt bin ich etwas verwirrt:
Laut obigem Schaltplan muß der Trafo 260V liefern und nach dem Brückengleichrichter liegen dann 344V pulsierender Gleichstrom an.
Wenn ich nun einen Trafo mit Mittenanzapfung, also 2x130V hätte und dann mit einer EZ80 eine Mittelpunktgleichrichtung vornehme, müßte das Ergebnis doch das gleiche sein, oder? :?
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ferdimh
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von ferdimh »

Nein. Der Vollbrückengleichrichter polt die ganze Wicklung vom Trafo immer sorum dass es passt.
Die EZ80 schaltet immer die Wicklung durch, die gerade die richtige Polung hat. Also muss jede Wicklung die 344V Spitze bereitstellen. Das heißt, du brauchst dann einen 2x260V-Trafo.
Ach ja:
Fender lässt die 6V6 mit ca 420V braten. Die EL84 wir meist mit 300V gefahren. (Leerlaufspannung)
Die EL84 kann das ja auch nach Spec ab. Die EL34 hingegen wird meistens geschont, die zulässigen 800V Ua im Gitarrenverstärker gibt eine in Minuten messbare Lebensdauer bei manchen Gitarristen (und 100W aus ZWEI EL34). PA Kisten haben das aber manchmal.
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Propeller
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Propeller »

So, nachdem ich nun allmählich die Teile zusammen habe und ein netter Forenkollege mich mit einem Trafo sowie sehr nützlichen Aalen bedacht hat, bin ich heute mal zur Tat geschritten.
Es fand sich noch galvanisch verzinktes Karosserieblech, worauf ich nach einiger Planung zunächst mal die Kantungen und Löcher angerissen habe:

Bild

53 Bohrungen später:

Bild

alles schön umkanten und die Ecken der Einfachheit halber weich verlötet:

Bild

und alles sauber geschrubbt:

Bild

schonmal ein Bißchen was zusammengesteckt:

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und von unten:

Bild

Ein paar Sachen hätte ich wohl günstiger plazieren können - aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. :D

beste Grüße
Peter
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Gobi
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Re: Gitarrenverstärker frisieren für Anfänger

Beitrag von Gobi »

Sieht sehr amtlich aus, ob fachlich alles richtig, kann ich nicht sagen - bin ja selbst gerade mal , wenn überhaupt, auf Deinem Stand des Wissens....
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