Schädlingsbekämpfung per Laser

Der chaotische Hauptfaden

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Propeller
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Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

Moin,
in meinem Aquarium ärgere ich mich immer mal wieder über verschiedene Plagen, wie z.B. Glasrosen (Aiptasia).
Es ist schwer bis aussichtslos, die Biester mit herkömmlichen Mitteln zu bekämpfen. Freßfeinde funktionieren eher schlecht und haben meist auch erwünschte Aquariumbewohner auf dem Speisezettel. Die chemischen Mittel taugen nichts und beim mechanischen Entfernen vermehrt man die Biester zu tausenden. :?

Nun habe ich dieses Video hier gefunden und bin schwer begeistert. Im Video werden wohl 1,5 Watt verwendet. Eine kurze Suche im Internet ergab z.B. >das hier<
Frage:
- Was passiert bei der Leistung mit der Aquarienscheibe; insbesondere, wenn sie nicht 100% sauber ist?
- Gibt es billigere/ sinnvollere Alternativen als solch ein Modul?

Danke schonmal,
Peter
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schrotti
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von schrotti »

Moin.
Du hast nur eine realistische Chance, das Viechzeugs loszuwerden.
Alle Fische raus, die Grünpflanzen weg und die Technik raus. Dann den Sand und Steine
in eine Wanne und mit kochendem Wasser übergießen. Oder gleich das Aquarium neu
einrichten, sonst kriegst Du keine Ruhe.
Ich hatte das Prob mit den Schnecken. Nichts hat geholfen, nur noch "Made in Brutalo".
Seither ist Ruhe. Sollte sich so ein Vieh wieder mal sehen lassen, wirds rausgeholt und
mittels Strom "operiert". Von Experimenten mit Laser würde ich abraten.

Gruß Schrotti
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Bastelbruder
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Bastelbruder »

Das könnte auch mit Halogenlampen-IR-Licht funktionieren. Betrachtung durch eine IR-Filterbrille (schwarzer Farbfilm-Vorspann). Fokussierung nur auf den Zielbereich verteilt die Energie im Bereich der Glasscheibe und bei Reflexionen.

Daß ein wesentlicher Teil der Energie am Übergang Luft - Glas reflektiert wird, läßt sich kaum vermeiden - außer man schafft es, den Bragg-Winkel exakt zu treffen und zu halten. In der falschen Richtung sollte natürlich ein mattschwarzes Blech sein und nicht die Wampe oder so.

Auch bei Lasern versucht man mit großem Strahldurchmesser Entfernung zu überbrücken. Da gibt es nämlich noch ein paar unpraktische Nebeneffekte, beispielsweise wird Staub von konzentriertem Licht angezogen...

Wie sieht das aus mit den Zersetzungsprodukten?
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zauberkopf
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von zauberkopf »

Freßfeinde funktionieren eher schlecht und haben meist auch erwünschte Aquariumbewohner auf dem Speisezettel.
Also was funktionieren müsste, wären Viren, wie Bakteriophagen.. (keine Ahnung, welche Bezeichnung da jetzt zutrifft).
Gehe mal davon aus, das im Ozean garantiert irgendwo ein paar Viecher herumschwirren, die dafür sorgen, das sowas nicht überhand nimmt.
In der Natur, stellt sich da schnell ein schönes Gleichgewicht ein.. aber .. in einem geschlossenen Aquarium, könnte das für die betreffende Art das Todesurteil sein.
Problem : Jetzt such das Heimatgewässer auf, geh tauchen und finde Viecher die gerade am verrecken sind...
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Propeller
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

Danke schonmal.
@Schrotti:
Das wäre im Meerwasseraquarium der Super-GAU. Es handelt sich um ein extrem ineinander verzahntes Ökosystem, wo u.a. hunderte mikroskopisch kleine Arten für Stabilität sorgen. Ein Teil der Deko besteht aus "lebendem" Riffgestein, das mit sämtlichen Bewohnern sorgfältig gehältert in Thermoboxen per Luftfracht hier hertransportiert wird. Wenn ich das und den Sand abtöten würde, dann wäre das Aquarium hinüber. Es ist eine aufwendige Arbeit von Monaten, so ein Becken anzufahren. Kein Vergleich mit Süßwasser (hatte ich vorher). Hinzu kommt, daß die Glasrosen auch direkt an Korallenablegern sitzen. Pflanzen gibt es im gesamten Becken überhaupt nicht.
@Bastelbruder:
Mal sehen...eine große Linse hätte ich noch da, aber das Licht durch das Glas und das Salzwasser punktgenau zu fokussieren stelle ich mir nicht ganz so einfach vor. Weiterhin sitzen viele von den Biestern in Ritzen, wo am Ehesten ein dünner, paralleler Stzrahl hinkäme.
Um die Zersetzungsprodukte mache ich mir weniger Sorgen, da im Riff alles sofort recycelt wird. Wenn man sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, staunt man immer wieder, wie effektiv die exrem wenigen Nährstoffe, die sich im Ozean finden, genutzt werden. Man sieht sehr schön, daß die Evolution bei den Meereslebewesen ein paar hundert Millionen Jahre mehr Zeit hatte, das Ganze ausreifen zu lassen.
Selbst im Aquarium findest Du von einem eingegangenen Tier innerhalb weniger Stunden nicht einmal mehr einen Knochen - und das Ganze, ohne das Phosphat- und Nitratwert signifikant ansteigen.
@Zauberkopf:
Möglicherweise gibt es Krankheitserreger für Glasrosen, aber ich habe noch nie davon gehört, daß es jemandem gelungen sei, diese zur Bekämfung einzusetzen. Ich hätte da auch ziemliche Sorgen um die erwünschten, eng verwandten Anemonen.
Freßfeinde gibt es diverse: Da wären Berghia- Nacktschnecken, welche aber absolute Nahrungsspezialisten sind und nach dem Verzehr der Glasrosen verhungern. Sowas mache ich nicht mit Tieren, abgesehen davon, daß sie vor ihrem Ableben auch nicht die letzte Glasrose gefunden haben werden und die Plage vermehrt sich sogleich wieder. Dann gibt es noch Fische, wie zum Beispiel Tangfeilenfische. Leider haben diese unterschiedliche Geschmäcker. Meiner z.B. interessiert sich nicht dafür. Andere Exemplare bevorzugen dagegen lieber Korallenpolypen... Ähnlich sieht es auch beim (sehr hübschen und interessanten) Chelmon rostratus aus.
Was noch bleibt sind verschiedene Garnelen (kuekenthalii, wurdemannii usw.) die ich auch schon getestet habe. Sehr teuer und ineffektiv. Scheinbar rühren sie die Glasrosen nur an, wenn sie sonst absolut gar nichts finden.
Wie gesagt, die erhältlichen Chemikalien und Küchentipps wie Kalkbrei usw. kan man auch vergessen. Man muß das Zeug genau in die Mundscheibe applizieren und dann geht das Viech entweder ein, erholt sich nach ein paar Tagen oder noch schlimmer: spuckt im Todeskampf noch hunderttausende Sporen aus.


Wenn jemand da ein Allheilmittel finden sollte hat er finanziell ausgesorgt.
Aufgrund ihrer punktuellen Einsetzbarkeit auch an schwerer zugänglichen Stellen einfach so durch die Scheibe erscheint mir die Methode als das Beste, was ich zu dem Thema bisher gesehen habe.
Die Frage ist nur, ab welcher Leistung ich Gefahr laufe, meine Scheibe zu beschädigen...
Gehen diese Gavierlaser auch für Glas?
Farbe
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Farbe »

Huhu,


also um das Glas musst du dir keine sorgen machen, da reichen selbst 5w 445nm nicht aus um mit kollimiertem Strahl irgendetwas auszurichten,
selbst bei Fokus auf Glasscheibe würde mich sehr wundern wenn da irgendwas passiert.
Eine 2w 445nm diode mit halter + Optik und Treiber hätte ich noch rumliegen, aber ich glaub kaum das damit Unterwasser viel geht, die wärme wird ja sehr schnell abgeleitet, kommt drauf an wie empfindlich die Viecher sind.

liebe grüße Farbe
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zauberkopf
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von zauberkopf »

Sowas mache ich nicht mit Tieren,
Dann lieber mit ner Laserkanone drauf halten.. ;-)

Je jetzt mal ehrlich : Eine einzelne schnecke.. schafft die das ?
(die sind übrigens auch geil aus.. )
Wenn ja.. wie lange braucht die dafür ?
Und.. was spricht gegen eine Glasrosenzucht in einer Styroporbox ?
Dann fütterst du halt die schnecken, regelmässig mit einem bewachsenen stein aus der Zuchtanalage..
Verkaufst überzählige schnecken...

Übrigens.. da fällt mir noch was ein : Die sache mit den Überresten meinte Bastel anders :
Laut dem Literaturquelle, können sich auch die Fragmente von den viechern Weitervermehren..
Da fällt mir was ein : UVC !
Das wird im Labor genommen, um in die DNA in irgendwelchen Zellen zu zerstören... also biologisch gesehen, nach Gamma Strahlung : BÖSE BÖSE !
Jetzt krieg mal ne kleine UVC (254nm) Funzel mal unter wasser, so das nur der gewünschte bereich "sterilisiert" wird.

Ja.. das problem mit der Virenmethode liegt halt darin, das Du man wirklich dort Wohnen muss, wo auch die Viecher herkommen.
Meine Vermutung : einen selektiven Virus zu finden, wird zeit brauchen.

lg JAn
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Propeller
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

zauberkopf hat geschrieben:
Sowas mache ich nicht mit Tieren,
Dann lieber mit ner Laserkanone drauf halten.. ;-)
:mrgreen: immerhin besser als verhungern und ich glaube auch nicht, daß man bei kleinen Seeanemonen von Leidensfähigkeit sprechen kann.
Eine Schnecke reicht bei Weitem nicht. Man braucht dutzende.

Wegen Fragmenten: Ja, das habe ich bei Versuchen, der Plage mit der Pinzette Herr zu werden leidvoll herausgefunden. Beim Laser vermute ich, daß sie sich in der Hitze zusammenziehen und keine lebende Zelle im Wasser landet.
Einen UV-C- Klärer habe ich in der Schublade, falls ich mir mal eine Infektionskrankheit ins Becken einschleppen sollte. Mein Hawaiidoktorfisch hatte als ich ihn bekam die Pünktchenkrankheit. Das sind mikroskopisch kleine Parasiten, die einen Fisch ohne weiteres umbringen können. Sie vermehren sich über ins Wasser abgegebene Schwärmer. UV-C und fleißige Putzergarnelen, von denen sich der Fisch gern und oft bearbeiten läßt, haben das Problem in kurzer Zeit behoben.

@Farbe: Du hast PN.
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zauberkopf
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von zauberkopf »

:mrgreen: immerhin besser als verhungern und ich glaube auch nicht, daß man bei kleinen Seeanemonen von Leidensfähigkeit sprechen kann.
Also ganz ehrlich ? Diese Fragen würde ich mir nicht stellen..

Aber diese Schnecken sehen toll aus. Die Glasrose auch...
Und wenn 2 Schnecken das nicht schaffen.. so können sie zumindest eventuell ein Gleichgewicht herstellen ?
Ich meine.. die werden sich ja auch vermehren wollen.. wie in der Natur schaffen es nicht alle schnecken.. da könnte sich was einpendeln ;-)
plottermeier
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von plottermeier »

Hm,
käme wohl auf nen Versuch an.
Den Laser hab ich mir vor kurzem für nen Fuffi hier bestellt. Zur Zeit kostet er etwa 60 Euro.

http://www.banggood.com/de/445nm-2_5W-2 ... 93521.html

Aber auch mit Reflexionen aufpassen und gleich ne Schutzbrille dazu kaufen...

Jens
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flatterband
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von flatterband »

Propeller hat geschrieben:Moin,
in meinem Aquarium ärgere ich mich immer mal wieder über verschiedene Plagen, wie z.B. Glasrosen (Aiptasia).
Nunja, das ist wie mit Kanonen auf Spatzen :-)

Ich plädiere für Haushaltsmittel -> Einen Schluck Essig per Spritze injizieren und tot ...

http://www.reefcentral.com/forums/showt ... ?t=1194655

Viel Erfolg.
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Propeller
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

flatterband hat geschrieben: Ich plädiere für Haushaltsmittel -> Einen Schluck Essig per Spritze injizieren und tot ...
Ich kenne diese ganzen Methoden seit Jahren und habe alles ausprobiert. Trotzdem steht es mehr oder weniger unentschieden zwischen mir und den Biestern. Man kommt auch nicht überall mit der Spritze hin und wenn man nicht richtig trifft, spucken die Glasrosen tausende Sporen aus.
Essig hat auch den Nachteil, daß er den Bakterien im Becken eine Kohlenstoffquelle liefert, woraufhin diese sich vermehren und die Nährstoffe einbrechen können bzw. eine Cyanoplage entsteht.
Das ist alles nicht so einfach, wie es aussieht...
manuel
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von manuel »

Da ich im thread das Word Zitronensäure nicht finden konnte: https://youtu.be/nzo1gG53NeQ
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gafu
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von gafu »

infrarot macht dir nur die glasscheibe warm, das funktioniert nicht von außen.
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BernhardS
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von BernhardS »

manuel hat geschrieben:Da ich im thread das Word Zitronensäure nicht finden konnte: https://youtu.be/nzo1gG53NeQ
Zitronensäure ist eine hervorragende Kohlenstoffquelle. Nahezu alle uns bekannten Lebewesen können Zitronensäure verstoffwechseln.
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schrotti
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von schrotti »

Hi Propeller.
Lies Dir bitte mal folgendes durch:
www.zooroyal.de/red-sea-aiptasia-x-glasrosen-ex
reefdreams.de/info_8.shtml
http://www.korallenriff.de/artikel_400_ ... eil_1.html

Gruß
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Propeller
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

Ich wollte mal einen Zwischenstand abgeben:
Nachdem meine Feile sich dann nach langer Zeit doch entschlossen hat, die Glasrosen zu verzehren, blieb das Lasermodul erstmal im Schrank. Leider hatte ich mir einige Krustenanemonen der Gattung protopalythoa eingeschleppt, die ich unbedingt loswerden wollte. Die Biester produzieren eines der stärksten bekannten Gifte (womit ich auch schon meine Erfahrungen sammeln konnte) und neigen zur aggressiven Massenvermehrung, wobei sie ohne weiteres das ganze Riff abtöten können.
Also kam die Kanone zum Einsatz:

Bild

Der Erfolg ist durchschlagend: Wenn man den Brennpunkt des Strahles halbwegs genau auf die Polypen hält hört man regelrechte Bratgeräusche. Offensichtlich wird das wärmeempfindliche Gift auch zerstört, denn es zeigten sich keinerlei Reaktionen der anderen Beckenbewohner, wie es bei rein mechanischer Entfernung der Polypen durchaus passieren kann.

beste Grüße
Peter
sysconsol
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von sysconsol »

Wenn man die Laserquelle wasserdicht verbaut - dann reflektiert nichts an der Scheibe und die Kühlung wird auch verbessert.
Die Handhabung ist dann natürlich etwas schwieriger.

Und wieso denke ich jetzt gerade an ein fernsteuerbares Mini-Laser-Uboot? :lol:
urmel
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von urmel »

Hold dir bei der Gelegenheit noch eine Laserbrille (falls nicht schon getan), die richtet zwar bei Direktbeschuss nur noch wenig aus, hilft aber, falls mal doch versehentlich eine Reflexion ins Auge geht...
Schutzklasse und Wellenlängenbereiche beachten. 1,5W (und auch Reflexionen davon) brauchen nur seeeeeeehr kurz um irreversibel Schaden am Auge zu verursachen.
Virtex7
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Virtex7 »

ich kenne mich zwar mir Aquarien nicht aus, finde es aber sehr geil mit dem Laser.

Hinweis zu Laserverbrennungen im Auge: So lang man nicht den Hauptsichtpunkt trifft, rechnet das Hirn das raus. zwar nicht perfekt, aber nach etwa einer Woche (Erfahrungswert...) is das weg.
Wenns allerdings nur so seitlich die Hornhaut trifft, kann die sich ablösen, das würde ich nach einem "fuck war das hell" kontrollieren lassen.

Ich würde den Laser auch auf jeden Fall direkt unterwasser betreiben, als Isolation sollte sich PUR-Lack eignen, oder halt Conformal Coating wenn du drankommst.
Laser-austrittsöffnung abkleben und dann komplett einsprühen.

Kannst ja mal ein Video machen :twisted: würde ich gern sehen.


Ah vergessen: wenn der Laser nicht kollimiert ist, sondern nur einen Brennpunkt hat, hilft die Schutzbrille sehr viel. Der Laserstrahl ist ja dann aufgeweitet und die Leistungsdichte ist weit geringer als im Brennpunkt.
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Propeller
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Propeller »

Für gewöhnlich bin ich nicht so zimperlich, was Arbeitsschutz anbelangt. Zumindest, wenn es darum geht, in Sandalen zu arbeiten oder die Handschuhe wegzulassen. Das Augenlicht ist aber ein ganz anderes Thema, so daß ich mir sofort eine für die Wellenlänge geeignete Schutzbrille besorgt habe und wirklich penibel darauf achte, daß keine Personen im Raum sind, wenn ich Geziefer toaste. 8-)
Eine Reflexion von der Scheibe hat meine linke Gesichtsbacke getroffen und sofort eine sichtbare Verbrennung hinterlassen. Vor dem Teil habe ich echt Respekt.
Den Laser direkt unter Wasser zu betreiben hätte natürlich einen Haufen Vorteile, nur stellt sich dann wieder das Problem des vernünftigen Zielens. Die Sichtseite des Beckens schließt bündig mit einem Bilderrahmen an der Wand ab, so daß ich vom anderen Raum aus blind (oder per Kamera) arbeiten müßte. Außerdem sitzen die Plagegeister unmittelbar in den erwünschten Korallen, was bedeutet, daß man besonders genau arbeiten muß. --> zuviel Aufwand.
sysconsol
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von sysconsol »

Mit wenig Strom als "Laserpointer" zum Zielen betreiben,
wenn passend ausgerichtet -> Strom auftasten.
duese
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von duese »

Egal ob unter Wasser oder von außen, zielen muss man ja immer. Wie machst Du das jetzt?

Um Reflektionen von der Scheibe einzufangen würde mir ein Joghurtbecher (oder besser Gipsbecher, wegen Lichtundurchlässigkeit) einfallen, der auf die Scheibe gesetzt wird. Den Pointer saugend aber beweglich in ein Loch im Boden eingepasst.
Name vergessen
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Name vergessen »

Da hilft wohl nur eins: Du mußt Dir ein ferngesteuertes Laser-U-Boot bauen. :mrgreen: Evtl. gleich mit Wlan, so daß Du das mit dem Smartphone aus dem Raum nebenan steuern kannst. Evtl. reicht bei kurzzeitigem Betrieb sogar ein Akku, ansonsten muß halt ein hochflexibles Kabel den Laserstrom anbinden. Einen Hardware-Schalter im Raum davor würde ich aber für den Leaser vorsehen, nicht, daß die CIA oder die Nachbarskinder Lust bekommen, Dein Aquarium oder Dich zu verwüsten.
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MatthiasK
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von MatthiasK »

Uboot und WLAN vergiss mal gleich wieder. Im Salzwasser funktionieren auch übliche Modellbau-Fernsteuerungen nicht mehr ausreichend weit. Vielleicht geht 125kHz mit einer Rahmenantenne ums Aquarium oder ansonsten optisch (Streulicht vom Laser? ;-)).

Und weil weiter oben das Thema der Schädlichkeit des Nesselgifts für andere Aquarienbewohner nach dem Köcheln aufkam: Das Nesselgift ist AFAIK ein Eiweißgift. Das denaturiert durch das Erhitzen und wird somit unschädlich.
Matt
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Matt »

ja, aus diesem Grund hat Militär lang VLF Sender betrieben, dazu auch ELF Frequenz ist nötig, ELF liegt in 2 Stellige Hertz und dient eher für U-Boot "aufwecken", dann taucht U-Boot bis kurz vor Oberfläche auf und empfängt dann andere Signal über VLF.
Duffman
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Re: Schädlingsbekämpfung per Laser

Beitrag von Duffman »

MatthiasK hat geschrieben:Das Nesselgift ist AFAIK ein Eiweißgift. Das denaturiert durch das Erhitzen und wird somit unschädlich.
Das Gift dieser Gattung heisst Palytoxin und ist das zweitgrösste bekannte organische Molekül, welches keine Aminosärenkette (also kein Eiweiss) ist. Laut Wiki synthetisieren sie das nicht selber, sondern extrahieren es aus einem Bestandteil des Planktons. Wenn man diesen Dinoflagellaten ausrottet, müssten die Korallen eigentlich ungiftig werden.
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